Volltext Seite (XML)
Nr. 21 Gberlaufitzer Hetmatzeitung 321 Manbergebanken t^uskadrt ttdkadrt Kolla, aukgezäumet den Wappen - ick will in die Well kakrsn, in die bläkende Welt! Icb will vom Serge grützen, was unten im lals still lebet, mit Wolken aut kelsigtsr köke ringen, dem tiefblauen Kimmel näker sein! Kolla, ikr kneckte, was macbt eucb so träge? Zäumt mir den Wappen und kükrt ikn kervor — O du klopfendes kerz, gedulde dick nock ein Weilcben, dann trägt dick mein Satz zu jenen Köken, zum Leben empor! sslm vaknkok siebt ein käuselein, am Zaune kräkt ein kakn, dis Mutter drin bäckt Lierlein, die mögen wokl kür mied nocb sein, dock kann ick micb nickt nakn! 5im käuslein ist ein Särtslein, drin siebt mein lieber §reund. Lr bricbt vom 6st ein kirscbelein, icb reicbe ikm die kände mein — für beut und alle Zeit! Vas Särilein Kat ein Lörelein, dort stekt ein liebes Kind! §rok lacken beide klugen sein, sie lacken mir ins kerz kinein - dock — scklag dirs in den Wind. vroven ... Und Sterne über mir und Sterne unter mir, der Kimmel liegt zu meinen §üßen! Seliebtsr §reund, wir sind der Srde kern! vis Seknsuckt weckselt Stern kür Stern, der wir nun folgen müssen. ver Ses Still rukt der See — der Abendsonne Straklen umfließen golden kockumrag'nde §ükren, zufrieden lieg ick auk der Kieker Nadeln, nickls von der Welt und ikrer Lust zu kören. Vas VMmslein Ls wäckst in Sattes Sorten ein keines vlümelein; es badet seine Süllen im Kellen Sonnensckein. Vie Slüten sind von Solde, erstraklen Kell und rein — du sckönstes, das ick fand — o vlümlein, wärst du mein! varkarols Vas kerz erbebt, die Seele träumt im Wonnesein der stillen Nackt, die Welle, die am kakne sckäumt, Kat meinen Mund zum Sckweigen gekrackt. Sckwer fließt das Wasser liekdunkel vorbei, — nur an des Mondsckeines Soldgekunkel erkennt man, daß es im Wandern sei. Sroß vor Len Sternen steket er droben, lieblick läckelnd, der uns bssckeint, §lul und Kimmel, Uker und Sckikklein Kat er in mildem Lickte vereint. Wie ein vukle möckt er sick baden in dem Leibe, der weick uns umküblt, und sein Liebling lasset ikn sckerzen, der rastlos selbst stck zum Meere spült. L. Der Vater Oberlausitzer Erzählung von Oskar Schwär (Fortsetzung) Frau Alwine verstand, daß der Witmann nicht mehr mit starken Banden heimgezogen wurde, sie glaubte so gar an eine heilsame Wirkung des Draußen- und Unter- den-Leuten-Seins auf sein niedergedrücktes Gemüt. Nicht länger aber wollte sie zusehen, wie er sie und das Kind mied. Und so sagte sie denn eines Tages, als er nach hastig eingenommener Mahlzeit sich erhob und wieder hinaus gehen wollte: „Johann, bleib doch ein wenig hier! Du hast für uns gar keine Minute mehr übrig." „Ich kann nicht, Mutter." „Du mußt wollen, Johann! Um Deinet- und Deines Kindes willen!" „Mutter " Er machte eine Gebärde, die etwa sagte: es hat keinen Zweck, darüber zu reden, du kannst es ja doch nicht ver stehen ! Sie aber ließ nicht ab. „Es ist doch Elsas Kind!" „Es hat seine eigene Mutter ins Grab gebracht." Frau Alwine hatte sich erhoben und Zorn flammte aus ihrem Gesicht. „Wie kannst Du so etwas sagen! Ist denn das Kind schuld daran, daß alles so unglücklich ging?" „Schuld? Aber doch Ursache." „Das überlege Dir genau! Oder besser, grüble über haupt nicht mehr darüber nach,- denn Du hast Dich in gif tige Gedanken hineinverbissen. Nimm das liebe, kleine Wesen, das Dir Elsa hinterlassen Hat, und sei ihm gut!" Sie nahm es aus dem Korbe. Es lachte und tat, als wollte es den Kopf heben, um seinen Vater besser zu sehen. Aber der konnte gerade das Lachen des Kindes nicht vertragen. Sein Weib lag tot in der Erde, und das Kind lachte! Es triumphierte! „Ich kann nicht!" sagte er und ging hinaus. * Der Glöckner hatte das Abendgeläut durchs Tal er tönen lassen. Nun wollte er die Gattertür, die in den Kirchhof führte, verschließen, aber er mußte noch warten,- denn drüben zwischen den neuen Gräbern stand noch eine dunkle Mannesgestalt. Er wußte, daß es Heidorn war, der immer erst abends, wenn der Gräbergarten verlassen war von den Leuten, zu seiner Toten kam. Heute dauerte es dem Glöckner gar zu lange. Er rasselte recht laut mit sei nen großen Schlüsseln, als es nichts half, knarrte er mit der Tür, indem er sie hin und her bewegte. Aber der Mann da drüben merkte nichts. „Na, will denn dar hier übernachten?" knurrte der Glöckner schließlich und ging, immer mit den Schlüsseln rasselnd, ein paar Schritte zurück. „Heda, Heidurn, mir «rechten nu oabschltssen!" Da bückte Heidorn sich noch einmal über das Grab, und dann kam er vor. Der Glöckner, der glaubte, sie wür den nun miteinander das Dorf hinabgehen, begann ein Gespräch. Das Wetter werde sich wohl ändern, oben auf dem Turm hätte er's gemerkt, daß der Wind Kehrt gemacht hätte, und das Glockengebälke hätte so gequietscht, da käme immer Regen. Heidorn aber entgegnete nichts darauf, sagte vor dem Tore Gute Nacht und ging an der Ktrchhofsmauer nach den Feldern zu. Der Glöckner trapste mit langsamen,