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L2S Drucft u.Verlag.AlwlnMarx (Inh. Otto Mayp) Süölouflitzen Nachrielften, Reiohenou, Sa. GMAWiML.. Gesck)ief)te, F^u nst^Li/elotun' Blasen fü^ i L?elmaikunöe,Z Schristlettung und Geschäftsstelle in Reichenau, Sa. Fernsprecher Nr. 2!A Grfth^i'n< oller Aage A^rei'/aqs' u n veieeniigLer N<rcyZi ve: boren j. Jahrgang Sonntag, den 30. November jN9 s" Nr. 5 Ms borden Dozombsr-Nummsrn der ^Gberlausitzer Heimatzeitung" sollen eine der weihnachtliä-en Festzeit angepahte Ausgestaltung erhalten. Mir richten daher an unsere bisherigen Mitarbeiter oder an solche, die es werden wollen, die Ditte, uns diesbezügliche Beiträge der vorgerückten Zeit halber möglichst umgehend zugehen zu lassen. Es können dies kurze Erzählungen,Gedichte oder kleine Beiträge aus der 6agen-und Märchen welt der Gberlaujiß sein. Ebenso sind uns kurze Angaben über heimatliche Sitten rind Gebräuche der Meihnachts- lind Neujahrszeit willkommen. E»s Die Schriftleitung der „Gberlausltzer Heimatzeitung" Unser Landschaftsbild im Wandel der geologischen Zeiten Bon vr. L. Hein Ke-Zittau (Fortsetzung) ^ie Lausitzer Schollenverschiebung ist nur ein Glied in der langen Kette der gebirgsbildenden Vorgänge, die sich damals auf der ganzen Erde abspielten. Unter anderem sank auch der Südflügel des Erz gebirges um Hunderte Meter in die Tiefe. Darum erscheint es uns vomEgertal aus als steile, unüberwindliche Mauer. Die fortschreitende Schrumpfung der Erde schob allenthalben die Gesteinsschichten zusammen, faltete sie und wölbte sie empor. So entstanden die großen Faltungs gebirge, die in kühnem Bogen von den Alpen über die Karpathen, den Balkan bis nach dem Kaukasus reichen und von da zum Hochland von Pamir und dem Himalaya. Südlich an die Alpen schließen sich an die Apenninen und der Atlas. Kein Wunder, daß durch dieses gewaltige Auf und Nieder der Erdkruste auch die unterirdischen Mächte sich regten, daß die mit glutigen Massen angesüllten Herde — deren Ausdehnungsbestreben ungeheuer war — an gewissen dünnen Stellen die Erdschichten durchbrachen. Das Zeitalter dieses Auflohens der vulkanischen Tätigkeit ist dasTertiär. Da dampfte es in der Eisel. Das Magma durchschoß in engem Kanal den Boden und sprengte dabei trichterförmige Stücke aus der Oberfläche heraus. In dem bald verstopften Kessel sammelte sich das Wasser: so entstanden die Krater seen oder Maare. Anders im Siebengebirge, im Westerwald, am Vogelsberge und in der Rhön in Hessen: hier quoll der vulkanische Brei heraus in breiten, zähen Strömen. Ähnlich war es auch in unserer Lausitz. Die Verwerfung oder Überschiebung hatte hier offenbar empfindliche Stellen geschaffen, an denen die vulkanischen Kräfte ihren Ausweg suchen konnten. Und mit welchem Erfolg! Durch Granit und Sandstein hindurch schlug Pluto an die hundert Breschen. Er hämmerte bald hier, bald dort: vielfach umsonst blieb er auf halbem Wege stecken. Und wo er hinausdrang, da sandte Widersacher Neptun seine Wasser in die Feuer schlünde, und es entbrannte ein wütender Kampf. Pluto siegte. Aber zersplittert und auseinaudergestobcn kamen die Magmamasseu ans Licht der Erde. In Millionen feinster Fetzen und Splitter aufgelöst wurden sie hoch in die Luft geschleudert. Dort trieben die Winde ihr böses Spiel mit ihnen. Wo sie endlich niedersanken, da häuften sie Schicht auf Schicht. Am Uuglückstein bei Waltersdorf, am Stein busch und am Steinberg bei Bertsdorf, am Breiteberg und im heutigen Mandautal gab es solche Aschenregen. Aber das Wasser und die mitgeführten Kalk- und Tonteilchen verkitteten die anfangs lockeren Massen zu porösem oder auch dichtem Gestein, zu dem sog. Tuff. Eisengehalt färbte ihn bei der Verwitterung vielfach ziegelrot. Manchmal schleuderte der Vulkan auch gröbere— nuß- bis faustgroße Stücke — heraus; sog. Lapilli und Bomben, die dann in die feine Asche eingebettet wurden. Genau so macht es jetzt noch der Vesuv.