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Neben einigen Profilen des Birkschachtes von Schu bert in Olbersdorf bei Zittau und der Grube „Graf zur Lippe" iu Kleinsaubernitz werde» vcrschiedeue bei uns vor- toniiuende Braunkohlcnarten gezeigt. Am häufigsten kommt die Braunkohle als B r a u n k o h l e n h o l z fScheitholz, Lignit) vor, wie die vielen Schaustücke zeigen. Wir finden aber auch Früchte, Blätter und Stengel sowie fossiles Naöelholzharz sBernstein), so daß wir ans Grund dieser Funde ein ziemlich genaues Bild der damaligen Pflanzenwelt unserer Heimat erhaltet» Ein weiterer Schrank ist dann der Lausitzer Gra nit j n d n st r i e gewidmet, die besonders im südlichen Teile der Amtslmuptmaunschaft Bautzen mit Demitz als Mittelpunkt, also im Mittellansitzer Berglande, hervor tritt. Aber auch im Nordwestlansitzer Berglaude zwischen Bischofswerda und Kamenz, und im Königshainer Gebirge nordwestlich von Görlitz finden sich zahlreiche und bedeu tende Granitbrüche. Während einige Bilder, meist aus den Demitzer Brüchen stammend, die Großzügigkeit der Be triebe veranschaulichen, wie elektrisch betriebene Steinspalt- maschiuen, EutmässerungS- und Förderanlagen usw., sind darunter eine Menge Fertigprodukte ausgestellt, so Pflastersteine verschiedener Größen, Schotter, Garten kies und einige Bohrkerne von Tiefboh rungen bei Demitz. Schließlich finden wir hier noch eine Probe des schnee weißen feinkörnigen Glassan des aus der Gegend nm Hohenbocka im Kreise Hoyerswerda, der schon seit 1874 zur Herstellung besten Glases verwendet wird, weil er zu 90,8?L aus reiner Kieselsäure besteht. Die Entstehung dieser Glas sande geht Ivie die der Braunkohlen bis ins Tertiär lMio- zün) zurück. Ihr Material stammt vorwiegend von unsren Lausitzer Granitbergen, vielleicht auch von den Sandsteinen der Sächsischen Schweiz. Diese Glimmer-Sande sind also Berwilternngsprodukte heimischer Gesteine. Durch Winde wurden sie allmählich ansgcblasen, vom Glimmer gereinigt und schließlich als vollkommen reiuweiße Ouarzsande im Gebiete etwa vom Koschenberge über Hosena—Hohenbocka bis Guteborn bis zu 20 ru mächtig abgelagert. Die Mitte des Raumes endlich nimmt ein großes Ge stell ein, das niis beiderseitig einige Querprofile durch die Ober lau sitz vorführt. Das erste im wesentlichen in nordsüdlichcr Richtung verlaufende Profil bggiichit am Eamtnaberge im N orde n n n d v e r l ä n s t ü ber den Gottlobs- berg, Mehltheuer, S o h l a n d / S p r e e zum PirSken und von da bis Tetschen a. d. Elbe. Kennzeichnend für dieses und auch die anderen Profile ist die vorherrschend rote Farbe des Granites, der ja das Grundgebirge der gesamten Oberlaüsitz bildet und vom Norden nach Süden allmählich ansteigi. Die Quarzite des Camiuaberges stammen ans dem Kambrium, sind also die ältesten Gesteine, die das Profil anschneidet. Weiter süd wärts ist der Granit zunächst noch von jüngeren Ablage rungen, besonders von solchen des Eiszeitalters bedeckt. Nur an Talrändern tritt er zutage oder wo ihn Quarz gänge durchsetzen, die als Härtlinge ihre Umgebung über ragen »ne bei Doberschütz. Allmählich ändert sich aber das Bild. Die eiszeitlichen Schotter und Lehme nehmen an Mächtigkeit ab. Wir kommen ins hügelige Borland der Granitbergc und dann in diese selbst. Das Gelände steigt nun in mehreren Stufen rasch an bis zur Höhe des basal tischen Pirskens, der höchsten Erhebung des Granitmassivs. Dann bricht der Granit scharf ab, und es erscheint der Qnadcrsaudstein. Wir sind an der Lausitzer Hauptverwer fung, jener gewaltigen Brnchlinie, längs der das Granit massiv zerbrach und dessen Nordteil stellenweise über den südlichen mit Kreideschichten bedeckten Teil hinweggeschoben wurde. Dabei wurden ältere von der Kreide überlagerte Schichten fJura und Rotliegendes) nut aus der Tiefe empocgeschleppt. Dann läuft das Profil weiter durch das Elbsanösteingebirge bis zum tiefeingeschuittenen Elbtal, wo wieder der Granit auftaucht und von ihm kontaktmeta- nwrphisch veränderte knlmische Grauwacken. Das zweite Profil, erstreckt sich von der Lausche über den Ottoberg, den Kottmar und den Löbauer Berg zuy Hohen Dnbran bei Groß rad i s ch. Die Lausche mit ihrer auf nach Norden ge neigtem Sandsteinsockel anfsitzenden Klingsteinkuppe ist der interessanteste Vulkanberg der Oberlausitz, wie schon das Modell in den Schaukästen gezeigt hat. Kurz vor dem aus groben Tuffen bestehenden Ottoberge erscheint die Haupt verwerfung und dann wieder der Granit, den die Warns- dorfer Basaltöecke überlagert. Am KOttmar treffen wijr auf das nördlichste Klingsteinvorkommen bei uns, und dann kommen nur zum Löbauer Berge mit seinem selte nen 1837 von Gumprecht entdeckten und seither berühmten Nephelindolerit. Wieder treffen wir auf den jetzt von eis zeitlichen Ablagerungen bedeckten Granit und schneiden dann bei Weißenberg die nordlausitzer kontaktmetamor- phisch veränderten Grauwacken, die man hier wegen ihrer gneisartigen schieferigen Struktur lange Zeit hindurch als „Weißenberger Gneise" bezeichnete. Schließlich endet das Profil in der Quarzitmauer der Hohen Dnbran, einem der ältesten Naturdenkmäler der Oberlausitz. Ein weiteres Profil zeigt die in der Forschungs geschichte berühmte H o h n steiner kl Verschiebung mit den hierbei emporgegnetschten Jurakalten und läuft daun zum basaltischen Stolpener Schloßberg, dem einzigen größeren Vulkauberg der Oberlausitz, von dem der Zu führungskanal der Basaltlava festgestellt ist, denn iu ihm ist der in den Jahren 1608—ig.-!0 nieöcrgebrachte 180 in tiefe Schloßbrnnnen abgeteuft. Das letzte Profil endlich erschließt das Nordwest lansitzer B e r g l a n d. Es hak den geologisch inter essanten Burkauer Berg zum Ausgangspunkt und erstreckt sich in nördlicher Richtung bis zum Kamenzer Hutberg. Während am Burkauer Berge außerordentlich harte Qnarz- glimmerfelse, durch die Hihwirkung des glutflüssigen Gra nitbreies in ihrem Gefüge veränderte Grauwacken, auf treten, klingt diese Berührungsumwandlung in weiterer Entfernung vom Granit allmählich ab, so daß dann am Kamenzer Hntberge reine unveränderte Grauwacken er scheinen. Schließlich zeigen uns zwei nach Süden orientierte Reliefs im Matzstabe 1 : 2 5 0 l> 0 das Berg- nnd Hügelland der mittleren Oberlaüsitz, also der weiteren Umgebung Bautzens, erst in physikalischer und dann in geologischer Darstellung. Und dann haben wir am Ende unseres Ganges durch die erdgeschichtliche Samm lung in eindringlicher Weise die Oberlausitzer Laudschaft in ihrem Werdegang und Aufbau durch Jahrmillionen hin durch bis zur heutigen Oberflächengestaltung kennen ge lernt und gesehen, „daß auch das starre Felsgerüst der Erde unerschöpfliche Anregungen bieten kann, daß auch in ihm ein „Leben" pulsiert — wenn auch mit langsamem Pulsschlag —, daß in ihm eine „Geschichte" zu lesen ist von unvergleichlicher Großartigkeit". fWagner.j A IoaßnaKtWoaß Von Max Miethe, Löbau Zer Foaßnacht do zugn a menn Dürfe a jeden Juhre Foaßnachtsnoarrn rim. Jtze iS doas nimmieh su, 's is wull vu ubn runter verbotn wurn, groado su wie doch o 's Gründurschtgsing, 's Lichtegiehn und no mich untersout is. Vu dar enn Seite do wird vu Erhaltung aaler Volks- sittn und Bolksbränche geschriebn, uff der andern Seite do ivirds verbotn. Is doas ne o a Noarrnding. Ich will ne