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aber unterstützende (Mitglieder seien, wie es Verkehrsminister Ester in Dinkelsbühl schon ansgesührt habe, ünterverbänoe mästen vom Sächsischen Verkehrsverband anerkannt sei», sonst haben sie zu verschwinden. Der neue Vorstand, den der Vorsitzende berufen hat, be steht aus dem Abgeordneten der sächsischen Staatsregierung, Obcrregierungsrat Dr. Protze, einem Abgeordneten der Landes stelle für Volksausklärnng und Propaganda, Propagandaleiter Salzmann, für die Reichsbahndirektion Dresden Reichsbahn oberrat Dr. Nobc, für die Sächsische Oberpostdirektion Ober postdirektor Venediger. Die Großstädte Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen und Zwickau sind vertreten durch Dr. Schu mann, Dr. Leiske, Dr. Kilian, Vermestungsrat Fehre, Stadt direktor Kamphansen. Ferner gehören dem Vorstand an .Bür germeister Krause für das Obererzgebirge, Oberstudiendirektor Grundmann für das übrige Erzgebirge, Karl (Weise für das Vogtland, Lehrer Herold für das sächsische Oberland, Amts hauptmann v. Thümmel für die Sächsische Schweiz, Kauf mann (Martin, Zittau, für die südliche Lausitz, Oberregie- rungsrat Dr. Paul für die sächsischen Bäder, Legationsrat von der Decken für die Gewerbekammern und Stadtrat Arras für die KVG. Die Satzungen der Vereine werden darauf nachzuprüfeu sein, ob ste den neuen Geist atmen. Über allem stehe Gemein nutz vor Eigennutz. Der Verkehrsvercin darf nicht zum Diener einzelner werden, sondern hat der Gesamtheit zu dienen. Zn Zukunft werden die Verkehrsvercinsversammlungen, ähnlich den Versammlungen der Fachschaften, Pflichtversammlungen sein. — Im Anschluß daran sprach Direktor Planitz über „Zeitfragen der Verkehrswerbung und Förderung". Endlich sei es gelungen, den Reichsverband für den Fremdenverkehr zu schaffen. Die Reichsbahnzentrale werde in Zukunft die Wer bung für das Ausland, der Bund deutscher Verkehrsverbände und Bäder die Znlandswerbung übernehmen. Ilkan hat die Absicht, in Berlin eine Auskunftsstelle für Gesamtdeutschland zu schaffen. Die Werbemittel müssen nach kaufmännischen Grundsätzen verwendet werden. Der Prospekt, das Primä-e der Werbung, allein genüge nicht, es muß unterstützt werden curch Artikel, Anzeigen, Filme, Vorträge. Besonderer Wert ist auf die Preisbildung zu legen. Schleuderpreise sind zu ver werfen, doch muß sich die Preispolitik den heutigen Verhält nissen anpasten. Der Fremde will zuerst wissen: was kostet mich die Reise, daher ist den Pauschalaufenthalten und Pau schalkuren besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Nicht nur deshalb, weil sie den oben angeführten Gründen entgegen kommen, sondern auch, weil das Reisebüro durch den geringen Verdienst, der ihm zukommt, diese Reisen besonders propa gieren wird. Das führt zu einer Intensivierung der Werbung. Zedeö Gebiet hat sein besonderes Publikum und infolgedessen scine besondere (Marktanalyse, die aufzustellen Pflicht jedes Verkehrsvercins ist. Der Sächsische Verkehrsverband wird die Werbung der Verkehrsvereine dadurch unterstützen, daß in Bälde ein Tonfilm über Sachsen erscheinen wird, der in eng stem Einverständnis mit dem Werbeleiter Ser NSDAP, herausgebracht werden soll. Der Sächsische Verkehrsverband macht noch auf seine Lichtbildersammlnng von 4000 Diaposi live» aufmerksam, die allen Kreisen zur Verfügung stehen. Besonderer Wert ist auf die Zusammenarbeit von Zndustrie- nnd Verkehrsreklame zu legen. Zn der Aussprache unterstrich Ministerialrat Bareuther- Nitze diese Anregung, indem er ans den Wert des Garten- nnd Weinbaues in Sachsen für die Verkehrswerbung hin wies. Zn letzter Zeit mehren sich die Angebote von Firmen, die neue Bücher oder Zeitschriften Herausgeber! und dazu Znse- rate von Verkehrsvereinen erbitten. Minister Ester hat den Nachrichtendienst des Bundes Deutscher VerkehrsverbänSe und Bäder ermächtigt, die Mitglieder vor allen unzulänglichen Schriften und Zeitungen zu warnen, um die wenigen Mittel, die den Vereinen zur Verfügung stehen, nicht zu schmälern. Zum Schluß wurden noch Fragen der Verkehrsdisziplin und der Autostraßen erörtert. Über Tarifsenkungen allgemei ner Art wird noch verhandelt. Zm Anschluß an das Referat von Direktor Planitz sprach der Vorsitzende des Vereins der nationalen Reisebüros, Orts gruppe Sachsen, Stadtrat Krüger (Dresden), über Bezie hungen der Reisebüros zu den Verkehrsverbänden. Nach der Sitzung gab der Verkehrsverein Bautzen >m Saal des Hotels „Krone" einen Begrüßungsabend, der hei matliche Kunst bot. Nkan hatte sich dazu verschrieben den (Männergesangvcrein Bautzen, die Volksspielschar Großschö nau, die Tanzgruppe Esser, den Heimatdichter Emil Eichhorn und die Standartenkapelle l03 mit Musikzugführer Stiebla. Der Saal war gut gefüllt, und die Teilnehmer der Tagung blieben einige Stunden in froher Gemeinschaft vereint. Den Sonnabend-Verhandlungen folgte am Sonntag vor mittag 10 ühr eine Festsitzung, die vom Vorsitzenden, Ober bürgermeister Wörner (Planen), mit einer Ansprache er öffnet wurde. Wirtschafrsminister Lenk überbrachte Grüße der sächsische» Staatöregierung und sicherte dein Sächsischen Verkehrsverband die Unterstützung mW Förderung seitens der sächsischen Staats regierung, insonderheit des Wirtschaftöministeriums, zu. Zn der Person des von der Staatsregierung als Vorsitzenden er nannten Oberbürgermeisters (Wörncr (Plauen) sah er die- Gewähr für eine zielbewnßte Weiterentwicklung des Säch sischen Verkehrsverbandes. Landespropagandaleiter Salzmann: hob seinerseits die Bedeutung des Fremdenverkehrs sür den Freistaat Sachsen hervor. Durch seine Exportindustrie sei Sachsen an sich schon das gegebene Reiseland. Es inüßte im.u- gv daran gearbeitet werden, den Ausländerbesuch nach Sachsen: zu verstärken. Zn dem jetzigen Staat, in dem Sauberkeit und- Ordnnng vorherrsche, sei die Vorbedingung für einen ver mehrten Ausländerbesnch gegeben. — Der geschäftsführendc- Dircktor des Bundes Deutscher Verkehrsverbändc und Bäder überbrachte die Grüße des durch dringende Beschäftigung rb- gehaltencn Bundespräsidenten, des Staatöministers Ester. Er gab bekannt, daß die Reichöbahnhauptverwaltung verbilligte Rundreisekarten für Ausländer sowie die langersehnte (Winter nrlanbskartc einführen würde. Seine Mitteilungen wurden mit Freude ausgenommen». Den ersten Vortrag hielt Geh. Legationsrat Dr. David son vom Auswärtigen Amr Berlin. Für die Volkswirtschaft als Ganzes spiele der innerdeutsche Verkehr die weitaus größere Rolle. Es sei abwegig zu behaupten, daß er deshalb keinen Gewinn bringe, weil er die Kaufkraft nur verlagere, das ge samte Volkseinkommen und Volksvermögen weder vermehre noch verringere. Das ist schon deshalb unrichtig, weil gerade auf dem Gebiet des Fremdenverkehrs, durch Ausnutzung der billigsten, zumeist kostenlosen Gaben der Natur überhaupt erst neue wirtschaftliche Güter entstehen, Güter, die bis dahin kei nen präsenten Wert besaßen. Über den wirtschaftlichen Nutz. », der dem Staat und der (Wirtschaft aus der Wiederherstellung der Arbeitskraft des Erholung und Genesung suchenden Rei senden erwächst, brauche kein (Wort verloren zu werden. Größte Beachtung verdiene aber die Tatsache, daß der innerdeutsche Verkehr in unmittelbarer Wechselwirkung mit dem Aus-