Volltext Seite (XML)
78 Gberlaufltzee HsimatzslLung Nr. 3 «ins für die Sächsische Schweiz, mit Rücksicht ans den Haupt verhandlungsgegenstand eine durch Betziehung der Rach- Larvereine erweiterte Tagung statt. Der Hauptverbaüd der Deutschen Gebirgsvereine für die Tschechoslowakei war -durch seinen Vorsitzenden, Herrn Wünsch (Reichenberg), gleichzeitig auch als Vorsitzender des Gebirgsvereins für das Jeschken- und Jsergebirge vertreten. Für das nörd lichste Böhmen bezw. für die Böhmische Schweiz waren, die Hauptwegmeister Oberlehrer Wabersich sowie Herr Äre- zowsky erschienen. Der ebenfalls eingeladene Mesengebirgs- verein in Schlesien hatte sich entschuldigen lassen. Den Reichsverband Deutscher Gebirgs- und Wanöervereine ver trat Pfarrer Löscher, der Erzgebirgsverein war durch meh rere Herren, an der Spitze Oberstudtendirektor Grund- Mann sEibenstock) vertreten, der Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz außer durch den Vorsitzenden noch durch den Hauptwegmeister Realschuloberlehrer Emmerich (Seb nitz) und Herr« Lehmann als Schriftführer. Der Verband Vogtländischer Gebirgsvereine hatte einen Vertreter ent sandt und die „Lusatia" die Vorstandsmitglieder Köhler und Ktttel. Der fertiggestellte Verlauf des „Deutschen Wanderweges Saar—Schlesien" wurde festgestellt. Er be tritt das Gebiet der anwesenden Vereine bei Hohenberg an der Eger, führt zunächst ein Stück durch die Tschechoslowa kei sAscher Zipfel), dann über das Vogtland, im allgemei nen sich am Nordabhange des Erzgebirges haltend, kömmt «r bet Gottleuba in das Gebiet der Sächsischen Schweiz, durchzieht dieses in mehrfachen Windungen, um daun von Sebnitz über Hainspach in Böhmen in Sohland a.d. Spree die Lausitz zu erreichen, über den Bieleboh, Neusalza- Spremberg, Kottmar, Herrnhut, Dittersbach a. d. Eigen, Kloster Marienthal, Königshain wird die Landesgrenze bei Weigsdorf überschritten, um dann über Dörfel und Fried land die Tafelfichte zu erklimmen. Der weitere Verlauf konnte wegen Abwesenheit des Riesengebirgsvereins nicht genau festgestellt werden, doch wurden Reichenberg und Zittau beauftragt, in Unterhandlungen mit genanntem Vereine einzutreten, der, so viel aus gewechselten Schrift stücken sich ersehen ließ, die Absicht hat, sich ebenfalls dem Reichsverbande anzuschließeu. Das Wegzeichen dieses Fern weges ist ein blaues Andreas-Kreuz (X). Während es vom Westen her bis Schweizermühle als Hauptzeichen zumeist allein geführt wird, verläuft es in der Sächsischen Schweiz, die sich vom Bestreben leiten ließ, daß alle sehenswerten Punkte berührt werden müssen, zunächst mit gelb zusammen bis Königstein, dann mit dem grünen Strich bis zur Bastei, nun mit dem grünen Ring über Hohnstein nach Schandau, nun mit dem grünen Strich zum Großen Winterberg und endlich mit dem grünen Dreieck des Fernweges Trebnitz, Donnersberg, Hoher Schneeberg, Bautzen, gemeinsam bis zum Bieleboh. Leider zeigte es sich, daß auf dieser Strecke eine reine Ummarkieruug nicht in Frage kommen konnte, da dies zu außergewöhnlichen Störungen im Markierungs netze dieses Gebietes geführt hätte. Vom Bieleboh bis zur Tafelfichte ist das Wegzeichen wiederum alleinige Haupt wegmarke. In der Lausitz berührt nun dieser große Fern weg durch seine ziemlich geradlinige Führung keinesfalls alle schönsten Punkte. Hier ließ man sich wiederum von der Ansicht leiten, daß der Fernwandercr, sobald er sich davon überzeugt hat, daß auch die Lausitz des Durchwan derns wert ist, bei späterer Gelegenheit einmal eine be sondere Wanderung durch das Gebiet der Lausitz unter nehmen werde, wenn er die zu weiteren Wanderungen reizenden Blicke vom Bieleboh, Kottmar und nicht zuletzt von den Königshainer Bergen in sich ausgenommen hat. Was bei der Sächsischen Schweiz angczeigt und möglich er schien, würde in der Lausitz zufolge der räumlichen Aus dehnung für eine große Fernwanderung bei der Führung dieses Weges eben kaum angebracht sein. Die Tagung befaßte sich ferner mit den im Reiche für den S. Mai angesetzten Goethetreffen. Für Sachsen und das angrenzende Nordböhmen kommen die beiden Ver anstaltungen in Altenberg und Schneeberg in Frage. Zur ReichSverbandswerbcwoche „Wanderer erhole dich im deutschen Land!" wird den Vereinen empfohlen, den örtlichen Bedürfnissen sind Möglichkeiten nach besten Kön nen und Kräften Rechnung zu tragen. Usi der Pfingstsammlung wird sich diesmal nun auch der Erzgebirgsverein beteiligen, da es nicht nur recht und billig ist, daß einmal im Jahre jedermann Gelegenheit finden möge, einmal etwas zugunsten von Heimatpflege und Wegemarkierungen zu opfern, sondern weil auch die Bereinskassen die im Interesse der Allgemeinheit jährlich zu verausgabenden Summen kaum oder nicht mehr nur aus den Jahresbeiträgen decken können, sind doch die An forderungen in den letzten Jahren zufolge der stark an gewachsenen Wanderfreudigkeit des gesamten Volkes auf allen Gebieten der Gebirgsvereinstätigkeit fast ins Un ermessene gestiegen. Wie in der Versammlung miigeteilt wurde, dürste in der nächsten Zeit nunmehr auch für bas Erzgebirge ein gleiches Wanderkartenheft erscheinen, wie es sowohl die Sächsische Schweiz als auch die Lusätiü bereits in zweiter Auslage besitzen. Diese Vereinheitlichung auch noch in Kartenwerken läßt Günstiges in allen anderen gemein samen Bestrebungen erhoffen. Eine bedauernswerte Entgleisung schien sich eine Pir naer Tagung vvn nicht näher bezeichneten Vereinen und Verbänden geleistet zU haben. Zufolge Zeitungsnachrichten sollen wiederum Bestrebungen dort in Fluß gesetzt worden sein, um düs Wandern und Reisen ins Ausland, nament lich aber auch in das deutsche Ausland, zu behindern oder zu erschweren. Eine Anfrage beim sächs. Verkehrsvereins verband hatte ergeben, daß dieser jener Tagung vollständig fernstand und auch die anwesenden Gebirgsvereine er klärten einmütig, daß sie derartige unverständliche Bestre bungen auf das schärfste verurteilen, da dieselben nicht ge eignet erscheinen, den seit den letzten Preissenkungen nun wieder ständig wachsenden Verkehr von Deutschböhmen in die sächsischen Grenzgebiete günstig zu beeinjstussen. Un anpassungswillige Eigenbrötler, die den Erfordernissen der Zeit nicht Nachkommen wollen, mögen die Urheber jener zu verurteilenden Entschließung gewesen sein. Zur Frage der gegenseitigen Vergünstigungen und Ermäßigungen wurde in der Art und Weise Stellung ge nommen, daß der Erzgebirgsverein und der Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz in ihren Zeitschriften, die im Zwangsabonnement ja jedes Mitglied erhält, die Neu werbungen ausschneidefähig abdrucken lassen, während die Lusatia mangels dieses Hilfsmittels zur Herausgabe eines neuen Verzeichnisses in der nächsten Zeit schreiten wird, das wiederum auf Vcrbandskosten den Einzelvereinen zu gestellt wird. Unfallversicherung, Wanderschutzpsade und andere Reichsverbandsangelegenheiten wurden aus ihre mehr oder minder annehmbare Wirkung und Durchführbarkeit hin besprochen. Der unbestreitbare Wert des Sachsenverbandes zeigte sich augenfällig an mehreren Beispielen gemachter Erfahrungen und gemeinsam erzielter Erfolge, die weder Einzelvcreinen noch den örtlichen Unterverbänden Hütten jemals beschiedcn sein können. Dementsprechend schloß auch Dr. Lampe die erfolg reiche Tagung mit dem Reichswandergrnß „Frisch aus!" Die Fubolfeler des 25 jährigen Bestehens -es Selmolverelns..Röderta!"-Großröhrsdorf am Sonntag, dem 3. April, im Hotel Haufe nahm einen glänzenden Verlauf. Im schlichten, aber festlichen Gewände zeigte sich der Saal. Groß war die Zahl der Besucher aus den heimischen Kreisen des gesamten Rödertales, aber auch