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Hbevlaufltzer Helmatzsttung Nc.Z 2s An der Kohlengrube Theodor Schütz-, Hainltz Klagt dich das Land nicht an, wenn du vorübergehst, wenn du am Grubensaum gebannt bist und stehst? »Linst folgte der Dauer hier srisdsam dem Pflug; tiefere Wunden setzt der Dagger mir schlug! Einst sprossen still Korn und Klee, blühte das Feld; nun haben dis Häuer mich zerwühlt und zerpfählt l Linst füllte der Erntesang fröhlich das Tal; heute: Maschinsnlärm l und schrilles Signal! t Einst war ich des Friedens Statt, I Einjamkeitshort; i nun hostet die neue Seit t an friedlosem Grt!" t So klagt das Land dich an, I wenn du vorübergshst, l wenn du am Grubenjaum U— gebannt bist und stehst! I ö! ? r - - - - - Heimatkundliche Wanderung der Radeberger Volkshochschüler und -Schülerinnen ^^sss^)ls Abschluß der heimatkundlichen Vorträge, welche V I I. Weihnachten Oberlehrer Siörzner-Arnsdoif in der D Volkshochschule zu Radeberg über den Karswald und seine Umgebung hielt, fand am 24. Januar nach mittags eine Wanderung statt, an der sich die Kursusteilnehmer zahlreich beteiligten. Am Bahnhof Arnsdorf trafen alle zu sammen, und unter Führung des Obengenannten wurde um l Uhr die Wanderung angetreten. Auf dem Hörnelwege, vor- bei an der Kriegersiedelung, ging es hinein in den Karswald, auf dem Dammwege an der Elbersdorfer Wiese entlang nach den Torfstichen und von da zu jenem stillen Wiesengrund, in dem vor 500 Jahren das stattliche Kirchdorf Reinhardtswalde sich ausbreitcte, in das einst von fanatischen Mordbrennern, den Hussiten, die Brandfackel geschleudert ward. Wie still ist's hier seit Jahrhunderten geworden, wo friedliche Waldbauern ihre Hütten ausgeschlagen hatten! Längst schon hat der Wald die Reinhardtswalder Dorfflur überzogen, und wo einst glück- liche Kinder spielten und fröhlich sich tummelten, äsen heute die Rehe. Nur der ehemalige Dorfbach plätschert noch immer wie vordem. Heut war er freilich stellenweise vereist und tief verschneit. Kirchenstill wars im Walde, und wäre es just die rechte Stunde gewesen, dann hätte man gewiß die schilf- und strohgedeckten Hütten schauen können, die sich zu manchen Zeiten längs des Baches erheben sollen. Da, wo der alte Weg, der einst Dittersbach mit Kleinwolmsdorf verband, den Wiesen grund kreuzt, war des im Kampf und Streit untergegangenen Dorfes Mitte. Da befand sich unter der schattigen Linde der steinumfaßte Dorsbrunnen, zu dem gegen Abend die Mädchen und Frauen kamen, um Wasser zu schöpfen und bei dieser Gelegenheit rin wenig zu plauschen und alle Neuigkeiten aus zutauschen. Neben dem Brunnen am Wege stand sonst das hohe Kruzifix, drüben der Kretscham, der Krug von Reinhardts walde, und dort auf jenem Hügel das mit Schindeln gedeckte Kirchlein mit der großen Sonnenuhr. Noch heut wird jener Hügel der Kirchberg genannt, und vor 40 Jahren war noch ein Teil der alten Gottesackermauer erhalten. — Hier oben war es, da vor Jahren von Wildschweinen die unter Trümmern begrabene Glocke ans Tageslicht gewühlt wurde; sie kam daraus nach Wilschdorf bei Stolpen, wo sie heute noch allsonntäglich die Frommen zum Gotteshause rüst. Liebliche Sagen um ranken den Reinhardtswalder Kirchberg, und wer den Mut findet, um die Mitternachtsstunde im Bollmondscheine hierher zu gehen, der kann so manches erleben. — Weiter aufwärts, am oberen Ende des untergegangenen Dorfes, die letzten Reste der Reinhardtswalder Mühle, die alten Dämme der früheren Mühlleiche. — Einige hundert Meter abwärts von ihnen ein Hügel, der an den Backofen von Reinhardtswalde erinnert und der Backofen heißt. Nachgrabungen in jüngster Zeit haben bewiesen, daß einst hier ein Backofen war. — Don hier wandten sich die Teilnehmer nach der Dynamitfabrik, von da nach der Bautzner Landstraße, die an diesem Tage eine spiegelglatte Eisfläche war. Doch ohne Unfall kamen alle um 4 Uhr am Rossendorfer Schänkhübel an. Drüben lag der einsame See mit der von der Sage so innig umsponnenen Nixeninsel. Am liebsten wären alle noch dahin gewandert, wenn man dem Eise und den — Nixen hätte trauen können! — Im Schänkhübel wurde eine allen recht wohltuende Rast gemacht; denn das Stapfen durch den Schnee hatte doch ermüdet. Hier herrschte noch festliche Stimmung. Am Tage vorher war die Hochzeit eines der holden Wirtstöchterlein gewesen. — Mit Anbruch des Abends ging es dann über Großerkmannsdorf nach Rade- berg zurück, wo alle wohlbehalten und hochbefriedtgt von dem, was man gesehen und Neues kennen gelernt hatte, gegen '/»7 Uhr ankamen. Mit herzlichem Dank verabschiedeten sich die Teinehmer von ihrem Führer. Alle sreuen sich auf den nächsten heimatkundlichen Kursus und die wieder daran sich anschließende Wanderung. — Ein wundervolles Bild bot an diesem Tage der herrliche Winterwald. Wenn auch die Wege streckenweise ties verschneit waren, so nahm man das gern mit in Kauf; denn es war, als wandere man durch das Märchen- und Zauberreich des Schnee- und Eiskönigs. Wohl noch lange werden die Teilnehmer an diese heimatgeschichtliche Wanderung mitten im Winter durch das wüste Dorf Reinhardtswalde denken. Nonnenfelsen Seltsamer Fels an seltsamem Grt - Steinern das Antlitz — steinern das Wort! Drunten aus lustiger Gondelsahrt Rudernde ^Menschen von prächtiger Art. Ls schallt das Hifthorn mit lockendem Sinn, Liebegirrend zieht's Echo dahin - Raunender Wald — wie bist du gut — Herzerquickend — bringst neuen Mut! R. Goldschmidt. Der Aberglaube als Erzieher Von Willy tzöhnel, Dresden (Schluß) Gegen das bei den Kindern so beliebte Fertigessen des Brotes auf der Straße wendet sich der Satz: „Wenn der Brotrest auf der Straße verzehrt wird, so ist im Hause kein Segen mehr." „Wenn bei Tische alles aus gegessen wird, so bedeutet das für den nächsten Tag gutes Wetter." Damit lockt man die Kinder zum Zulangen, denn schönes Wetter verheißt ihnen Freiheit und Spielen! Dagegen wird schlechtes Wetter, wenn die Kinder die Strümpfe herunterhängen lassen, wenn „die Strümpfe