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7. Jahrgang Nr. 20 -BKMep füp L^eimclikunöe ScHristleitung und Geschäftsstelle in Neichenau.Sa. Fernsprecher Nr. ris Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Anthropologie und 'Urgeschichte der Vbsrlaufitz-Dautzsn,s der Mittslftelle für Heimatforjchung im Mark graftum Gbsrlausitz (Dauhsn, Stieberftrape 3S), des Vereins für Heimatsorschung zu Crostau, Kirschau und Schirgiswalde, der Gesellschaft für Heimatkunde, Hoyerswerda sowie des Verbandes „Lusatia" der Humboldt-, Fortbildungs- und Gsbirgsveesine der Gbsrlausitz. Hauptschristleitung Gtto Marx, Dsichsnau, 6a., unter Mitwirkung bewährter Hsimatschriftsteller. Manuskripten ist DücKporto bsizusügen, da sonst ein Anspruch auf Aückssndung nicht besteht. lUnberschtigter Nachdruck aus der „Gberlausitzsr Heimatzeitung" wird strafrechtlich verfolgt. Erfüllungsort und Gerichtsstand für Bezieher und Injerenten Deichenau, 6a. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27534. Bankverbindung: Gewerbebank und GiroKasjs Asichsnau Nr. 1ö. Gberlausttzer Dank, Abteilung der Allgemeinen Deutschen Lredit-Anstalt, Sittau. Sonntag, 3. Oktober (Gilbhart) 192S GesckiicHte, Dnucf u.Verlog.Alwin Marx (Inh. 0stoN?aiz-) Südlaufttzer Nachrichten, Neichenau^Sc». i u 5 VsrtrelsrverLLmmIung Lonnsdencil, «Isi, S. Kovsmdsr 1S26 in der Bahnhofswirtschaft Ebersbach nachmittags 4 Ähr. Tagesordnung: Aufnahmen, Kopfsteuer, Programm sür 1S27, Anträge, Verschiedenes. Vorausgehend: Nachm. 3 Nhr Besprechung der Vereine, die sich mit IVsgmsrkisi'ungsn befassen, wozu auch die deutschböhmischen Ge birgsvereine der Grenzgebiets eingeladsn sind. Tagesordnung:^. Feststellung einer einheit lichen Markierungsweise. 2. Abgrenzung dec Markierungs-Gebiets. 3. LujatiawanderKarte. 4. Verschiedenes. vsr Vorstsnri. Dr. G. Weder. Ioachlmstem onntagsstunden, Sonntagsruhe, Sonnenschein und herbstliches Farbenleuchten l — Die Mesen, durch die die Wasserdoste Neiße eilt, prangen frischgrün. Die alten Linden, ehrwürdige Recken für- wahr, sind wie eine festgewurzelte Leibgarde in zwei langen Reihen aufgepflanzt. Verwitterte, kunstvolle Steinfiguren schmücken die Drücke. Links schäumt und rauscht die Mittig übers Mühlenwehr. Alte Bäume lauschen. Schmale Parkwege führen zu ruheladenden Sielen. Ein schöner, hoher Torbogen bietet dir den Willkommen. Rechts und links, im breiten Kanal, stets ruhiges, spiegelndes Wasser. Drohend und blank um fließt es die Schloßanlagen, ^ioachimstein l Feines, altes Schloß, altadeligesEtift hochwohlgeborner Stiftsdamen. Schön, vornehm, imposant ist dein Dau, Renaissance- Barock. Beides so fein gemischt, so edel durchgeführt. Ich stehe an eine Steinbalustrade gelehnt und schaue ehrfurchtsvoll deine Schönheit. Wer alles mag schon in den zwei Jahrhunderten, die beinahe seit deinem Aufbau vergangen sind, durch das Schloßportal geschritten sein ? Hinter deinen vielen hohen Fenstern, wer ist da geborgen vor dem Kampf, und Sturm des Lebens? — Du schweigst in vornehmer Ruhe. Wie schön der Schloss platz ist! Kleine grauverwitterte, aber sehr vergnügt aussehende Putten schmücken die steinernen Balustraden. Gut gehaltene Kieswege durchschneiden leuchtende Rasenflächen. Dunkle Taxuskuppeln träumen. Des Sommers letzte Rosen duften. Äber die zwei Kavalier häuschen zu beiden Seiten des Schlosses hängt wilder Wein seine braunroten Standarten. Alte, ehrwürdige Bäume halten Schutzwache über ein altadliges, kostbares Juwel. Welch ein Susammenklang von Schönheit, Vor nehmheit, Ruhe, Weltferne. Eine Schumannsche Träu merei für Schauende. — Ist es dir vergönnt, einmal durch das wundervolle Darockportal in das Stiftsvestibül zu treten, so offen baren sich dir wieder neue Schönheiten. Liebe, Tugend, Gerechtigkeit, Glaube, vier große symbolische Stein figuren, schmücken die Nischen. Awei hohe, breite, ge schnitzte Türen schließen die wahrhaft fürstlichen Treppen aufgänge ab. — Breite Gänge, unzählige hohe Türen, tiefe Fensternischen, massige, weißlackierte Schränke, blitzende Messingschlöjser, ein Speisesaal in vornehmster Aufmachung, mit einer wundervollen Stuckdecke, kost baren Möbeln und Geschirr — das alles sah ich flüchtig, und doch frdh, es gesehen zu haben. Denn solche feine vornehme Schönheit erbaut und will uns selber adeln. Läßt dich kein günstiger Aufall das Innere desIoachim- steiner Stiftes schauen, dann laß dir an seiner äußeren Schönheit und den Naturschönheiten darum genügen. Die herrlichen alten Bäume, die spiegelnden Wasser flächen, das frische Wiesengelände, Hügel, Berge,