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Gberlaufltzer Hetmatzettmrg Nr. j gleich erwähnt, daß der Berein eine außerordentlich reichhaltige Bücherei, über 800 Nummern, besitzt, und daß diese allen Mit gliedern frei zur Bersügung steht. Man wende sich in dieser An gelegenheit an den Düchereiwart, Herrn Albin Rößler. An Mit gliedern darf der Berein im letzten Jahre eine erfreuliche Zunahme melden. Bei Punkt 2, der die Neuwahlen betraf, wurden durch geheime Wahl alle ausscheidenden Borsiaudsmitglleder wieder gewählt. Neu trat Herr Weinhold in den Gesamioorstand ein. Der Borsitzende gab dann noch kurze Mitteilungen über den weite ren Gang der Borträge. Angebote liegen in großer Fülle vor. Bom Berein wird für 10 Januar 1926 ein Bortragsabend in der Bauden-Wtrtschast geplant. — Ferner will sich der Berein an der Wandcr-Bersammlung des Berbandes „Lusatia" am 3. Januar in Eibau beteiligen. Es soll damit zugleich eine Winterwanderung ver bunden werden. Nachdem noch verschiedene innere Pereinsangelegen heiten besprochen worden waren, schloß der Vorsitzende mit Lankes worten an die Berichterstatter und an alle Mitglieder des Vereins für ihre Treue die Versammlung, zugleich der Hoffnung Ausdruck gebend, daß auch das neue, 65., Dcreinsjahr ein Jahr des Ausstieges sein möchte. Der nächste größere Lichtbildcroortrag findet nun be stimmt am20. Januar 1926 im Kretscham statt, wo Herr Stoetzner, der im Vorjahre schon hier gesprochen hat, das Thema behandeln wird: „2m Lande der Tuhcpatusse", einem tibetanischen Nomaden oolk. Näheres wird noch bekannt gegeben. Weiter soll auch an dieser Stelle noch einmal auf den neuen Promenadcnwcg aufmerk sam gemacht werben, der einen geradezu idealen Ausstieg zur Baude und auf den Schlechieberg bildet. Den Herren Vertretern der Stadt gemeinde und den Herren, die das Land dazu zur Verfügung stellten, sei nochmals von Herzen gedankt. Allen Einwohnern unserer Stabt kann dieser Weg nur bestens empfohlen werden. Ebersbach. Dem Heimatmuseum in der Humboldibaude aus dem Schlechieberg wurde dieser Tage von der Nalurwifienschafriichen Gesellschast aus Zittau ein Besuch abgestatlet, um die Sammlungen eingehend zu besichtigen. Allgemein war man überrascht von der großen Anzahl ortsgeschlchtltcher Erinnerungen sowie von den vielen und wertvollen Mineralien, Versteinerungen, Tieren und Pflanzen, die während mehrerer Menschenalter gesammelt und zusammengestellt worden sind. Auch die Prioatjammlung des hiesigen Sparkassen direktors Ändert wurde mit großem Interesse besichtigt. Hörnih. Der Berein sür wissenschaftliche Unter- Haltung, welcher seit 1880 korporatives Mitglied des nalurwissen- schastlichen und Gebirgsverbandes „Lusatia" ist, 1885 seine Btbltorhck als Volksvidltothek zur allgemeinen Benutzung eröffnete und heule noch unterhält, trat dann 1890 dem Bolksbtldungsoerbande und 1900 dem Oberlausitzer Obst- und Garlenbauverbanbe bet. Seit 1879 hat sich der Berein vererts in der Förderung der Obst- und Garten- daupflege und Abhaltung von Obst- und Gartenbauausstellungen betätigt. Dem Familienkreise Belehrung und Unterhaltung zu bieten, war seit 1879 sein Bestreben und führte 1881 die noch heule be stehende Mappenzirkulatton ein. Dieselbe bildet 4 Bezirke: Ober- dorf, Mitteldors, Pechau und Niederdorf. Als Leseiloff erhallen die Familien der Mitglieder: Oberlausitzer Heimatzetiung, Sächsische Heimat, Kosmos, Schiss, Bauen und Baneln, Die Woche, Universum, Die Gartenlaube, Daheim, Buch für alle, Illustrierte Zeitung, All gemeinen und praktischen Wegweiser, Jugend; für den Obst- und Gartenbau: Den prakltjchen Ratgeber, Erfurter Führer und Lehr meister im Garten und Kleinttcrhof, sowie UnterhaUungsschristen. Der Mitgliedsvettrag beträgt monatlich 0.50 Mk. Die Mttglieder- -ahl beziffert sich aus 120. Außer den Mitgliederversammlungen wurden öffentliche Lichtbtlderoorträge abgchalten. Es sprachen Dr. Heinde über: „Was die Steine von unserer Heimat erzählen" und Lehrer Schnabel über: „Line Wanderung in Tirol". Einen heiteren genußreichen Abend boten der Oberlehrer Matthes (Bihms Koarle) und der Musikvirtuos Römisch. Eine Wanderung führte uns aus den Battenberg und zur Teilnahme an der Wander ¬ versammlung des Berbandes „Lusatia". Das 75 jährige Beretns- jubuäum wurde am Reformationsfestc abgehalten. Der Humboldt- verein zu Herwigsdors widmete ein wertvolles Buch als Festgabe und der Verband „Lusatia" eine von Herrn Schortsch-Zittau ent worfene Jubtläumswidmung. Beretnsvorsitzender ist seit dem 2. Februar 1879 Hermann May, welcher am 7. November 1925 zum Ehrenmitglied« des Berbandes „Lusatia" ernannt wurde. Zu beziehen duich die Geschäftsstelle der Oberlausitzer Heimatzeitung: Acht Heimatkarten (Tujchzeichnungen) von Dichard Msttig, darstellend alte Kirchen der sngersn Heimat, sowie Schlop lllsuhörnitz mit Kurzen geschichtlichen Erklärungen, für 25 Goldpsennig. Dorf im Schnee Don Wilhelm Müller-Nüdersdorf In einem weißen Sattel Schmiegt sich der Häuschsnhaus; Grau schlsiernd hoch im Ducken, Sträubt Derggemähn' sich auf. Waldflanken, die der Winter In griejs Decken schlug. 21nd schwär; durch Schneeweißgrürids Schlängt fauchend hin ein Äug. Erklärung Ein Herr Studienassessor Sticht hat in der „Oberlau- sitzcr Heimat-Zeitung", Jahrgang 5, einen Aufsatz über das „S e i f ers d o r fe r Tal" veröffentlicht, der in wesentlichen Gedankengängen, einzelnen Sätzen wie ganzen Abschnitten mehr oder minder wörtlich von einem von mir im „Neuen Archiv für Sächsische Geschichte", Band 42, veröffentlichten Auf satz gleichen Inhalts abhängig ist. Herr Sticht hat die von mir gegebenen „Anregungen" meisterhaft aus- und abgcschrieben, was ich ihm hiermit ausdrücklich bestätige. Für diese Art „literarischer" Betätigung geht mir das Verständnis ab, und ich überlaste daher dem Leser dieser Zeitschrift das Urteil über das wissenschaftliche Freibeutertum des sehr gesch. Herrn Sticht. Dresden. Dr. Brandt. * * * Herr Dr. Brandt hat mir die Arbeit des Herrn Sticht, auf gleichlautende Stellen durchgesehen, vorgelegt. Er hat mich hierdurch überzeugt, daß tatsächlich eine weit über das übliche Maß hinausgehende wörtliche Entlehnung ohne äußere Kenn zeichnung stattgefunden hat. Bautzen. Dr. Frenzel. Buchbesprechungen Zwei Presseurieile über das letzte Buch von Richard Blasius „Dorsköpfe". „Dresdner Nachrichten": Wer solch köstlich-heitere Ge schichten wie der „Geburtstag des Funkjreundes" oder „Busch sranzens guter Tag" erzählen kann, wer solch dlutwarme Dors gestalten wie den sich entäußernden Dorflehrer von Hohenwald st» „Das Testament des alten Schulmeisters") oder den Rämijchbauer und die Fasoldwitwe (in der Geschichte ihrer Brautwerbung) zu zeichnen vermag, dem tut man nicht zuviel Ehre an, wenn man feinen Namen mit Peter Rosegger und Wilhelm Raabe in einem Atem nennt. SächsischcStaalszeitung: Blasius verficht es ausgezeichnet, bodenständige Menschen und ihre Geschicke zu schildern. Auf weni gen Seiten kann er bas Leben einer ganzen Familie erstehen lasten, so in „Heinrich Wollermanns Heimkehr". „Das Testament de» alten Schulmeisters" ist geradezu eine klassische Dorsgefchlchle. „Die Zeichen-Gust" und das «Haus an Staig" enthüllen bas Innenleben schlichter Dorstrauen in metsterhastcr Weise. Ihr Bild steht in dem Rahmen der ländlichen Heimat, die Blasius knapp und eindringlich schildert. Die vertrauten Klänge der Mundart beseelen seine Ge- schichten. Wahrer Humor verleiht ihnen Wert. — Wie humorvoll und rein ist beispielsweise die kleine Erzählung „Dom Himmel hoch". Blasius ist ein echter Heimatdichter. Seine Bücher gehören in den Bücherschrank Jedes, der seine sächsische Heimat liebt. »Lehrjahre eine» Kopfarbeiter»". Iugenderinnerungen von Pros. Dr. Otto Richter. Aus seinem Nachlaß herausgegcben von Dr. Artur Brabant. — Das ist der Titel eines 112 Druck seiten umfassenden Buches, das den Mitgliedern des Vereins für Geschichte Dresdens als geistige Gabe aus den Weihnachtstisch ge legt wurde und jetzt seinen Weg in die Öffentlichkeit angetrrten hat. Das Buch ist vom verdienstvollen Dresdner Ratsarchioar Pros. Dr. Otto Richter in seinem 70. Lebensjahre geschrieben worden und hatte bestimmt, falls es ihm selbst nicht mehr möglich wäre, daß Herr Oberstaatsarchioar Dr. Artar Brabant das kleine Werk, das in druckserttgrr Handschrist vorlag, herausgede. — Ls ist eine wahre Herzensfreude, in diesem Büchlein zu lesen. Es umfaßt 12 Ab-