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Nr. 13 7. Jahrgang Gescnicriie ^Kunfi^iieucitu^ Druck u.Verlog.^lwinMarx (Inst. Otto ZHai?') Südlausl'lzer Nachrict)7en,Reick)enc»u^Sc> Mitteilungsblatt derlGsfellschaft für Anthropologie und lUrgejchichts dsr Gberlausitz-Dautzsn.jfdsrZMittslstslle für Heimatforjchung im Mark graftum Gberlausih (Bautzen, Ktisberstrape 36), des Vereins für Heimatforjchung zu Leostau, Kirschau und Schirgiswalde, der Gesellschaft für Heimatkunde, Hoyerswerda sowie des Verbandes „Lusatia" der Humboldt-, Fortbildungs- und Gebirgsvereine der Gbeclausitz. Hauptschriftleitung Gtto Marx, Reichenau, 6a., unter Mitwirkung bewährter Hsimatschriftsteller. Manuskripten ist Rückporto bsizufügsn, da sonst ein Anspruch aus Rücksendung nicht besteht. Anberechtigter Nachdruck aus der „Gberlausitzer Heimatzeitung" wird strafrechtlich verfolgt. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. Bankverbindung: Gewsrbebank und Girokajjs Reichenau Nr. 16. Gberlausitzer Dank, Abteilung der Allgemeinen Deutschen Lredit-Anstalt, Zittau. Sonntag, 27. ^uni (Brachst) 1926 Blatter für F?elmatkunöe Scyristleitung und Geschäftsstelle in Reichenau.Sa. 5fennspnecherNr 21) ^Servand Lustttia Gegen 16 V- Ahr Sondsrzug nach Bahnhof Zittau mit Anschlus) nach Warnsdorf und Ebersbach. Fsftkarten, gültig für Dergkonzert und 2Uonchs;ug zu 56 Psg. im Vorverkauf in der Auskunstsstells im Kretscham Gybin und an der Abendkasse. Das Fest findet bei jedem Wetter statt. M Vergfeft in ÄL DnViN Sonntag, d. 4. Juli 1S26 veranstaltet vom Gebirgs-, Humboldt- und Fortbildungsvereinsverbande Lusatia zu Ehren der nordböhmischen Drudervereine Festordnung: Dormittags: Führungen durch die Umgebung 31/2—51/2 Uhr- Festvorstellung im Waldtheater zu ermäßigten Preisen 7-S Uhr: Musikalische Unterhaltung und Ansprachen in der Dergwirtschaft Gybin 9-10 Uhr abends: Mönchszug, Konzert in der Kirchenruine, Äuinenbeleuchtung Anton Günther Zum fünfzigsten Geburtstag am 5. Juni 1926 von Max Wenzel Obwohl wir nur Arbeiten annchmen, die voiwiegend das Gebiet der Oberlausitz bcireffcn, wollen wir jedoch mit der Aufnahme nach- üehcnden Aufsatzes eine Ausnahme machen, um einen der besten Heimatdichter, den Sänger des Erzgebirges, zu ehren. D. Schr. Grüß dich Gott, o du mei Arzgebirg, grüß dich Gott, du grüner Wald! hätte nicht schon auf lauschigen Waldwegen im trauten Verein eines Hutzenabends, von frischen Kinderlippen und gerührten Alten dieses unser Erzgebirgslied singen hören? Wir haben unsere Heimat lieb, ottlleicht mehr wie mancher andere Deutsche die Gegend seiner Geburt: sagt man doch unseren Leuten eine besondere Heimatstreue nach. Wir lauschen gern den Klängen unserer Muttersprache und lieben sie noch mehr, seit wir sie singen können. Und der sie singend gemacht hat, ist unser Gottesgaber Waldpoct Anton Günther. Ein Sohn des Volkes, vertraut mit seinen Freuden und Leiden, ein Mit- crlcber des Alltags, hat er allen Stimmen der Volksseele ge- lauscht, mit klaren guten Augen seine Umgebung betrachtet, alles Gute — und wäre es noch so klein — liebgewonnen. Sein übervolles Herz goß er in schlichte naive Reime, zu denen sich wie von selbst eine Singeweise gesellte — und das Erz gebirge hatte seinen Sänger. Mit einer harten, entbehrungsreichen Jugend begann er sein Dichterleben. Frau Sorge hatte im Vaterhaus, ihren ständigen Wohnsitz. Der Vater, ein Bergmann in Ioachims- thal, zog, nachdem ihm der große Brand im Jahre 1873 auch das Letzte seines geringen Eigentums genommen, in die Heimat Gottesgab zurück. Der Toler-Hans (er kam ja aus Joachims- thal) hatte sehr zu Kämpfen. Wenig Lohn als Sticker und Zeichner, dazu eine kopfreiche Kinderschar. Er aber verzagte nicht, besaß er doch die sprichwörtliche erzgebirgische Zufrieden heit in ganz besonderem Maße. Um sein Einkommen um wenige Kreuzer zu erhöhen, ginger wohl mit der Zugharmonika umher und spielte zu Gesang und Tanz auf. So empfing auch der Toni seine erste musikalische Anregung. Trotz der