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bis weit ins 18. Jahrhundert. Im Jahre 1730 wurde jene > Todesstrafe an dem Gärtner Müller, der seine Frau vergiftet hatte, vollzogen, desgleichen 1755 an der Catharina Lorenzin aus Bernbruch, die ihr Kind erniordet hatte. An Händen und Füßen gefesselt, den Hals mit einem Strick umschlungen, wurden die Unglücklichen in einen schwarzen Sack gesteckt und hinab in die Schwemme geworfen. Nach sechs Stunden zog man sie wieder aus dem Wasser hervor und verscharrte ihre Körper unter dem Hochgerichte. — Der Henker bewohnte am Fuße des Reinhardtsberges ein Häuschen. Im Jahre 1759 wurde die „Scharsrichterei" unter das sogenannte Galgen- büschchen verlegt. — Unter dem Burggrafen „Burghardt von Kamenz" erhielten die Bürger das Recht, aus ihrer Mitte den Rat, „der zu seinem verstatteten Wappen den aus drei Rosen hervorgehenden Adlerflügel des Burggräflichen Wappen schildes entlehnte," und die volle Gerichtsbarkeit über die Stadt ausüben durfte, zu wählen. Den Burggrafen blieb von dieser Zeit an nur das Burglehn der Burg untergeben. Die Richtstätte der Stadt befand sich auf dem Galgenberge, der in nördlicher Richtung von Kamenz liegt. Die Richtstätte der Burg blieb die bisherige. Artiyling Non Georg Rungs Märzfon ns .... Sproßen Krokusse Hinterm Zaun, Frech, keck, naseweis: Da sind wie. Drechen Knospen aus schwarzem Zweig, Grüngolden, zart. Lachen dis großen Wolken zu Haus, Weiß wie Schnee. Daul sich himmlisches Dlau Frühling ists worden. Mensch, werde du Frühling! — Aber dis Straße stäubt. Und dis Menschen hasten, Staubwolken stoßend. Vorbei in schreienden Wagen. Rennen und Flüchten Und Kommen und Gehen And Leben und Treiben; Aber das Leben, es stirbt — Und der Frühling geht vorbei . . . Aus den tzeimatvereinen Seblrssverein Oybin mit Hain. Generalversammlung des Gebirgsvereins Oybin-Hain. Über die Versammlung im Hotel Bad Oybin am 11. März wird berichtet: Bet Anwesenheit von 23 ordentlichen Mitgliedern und einigen Mitgliederfrauen er öffnet der Vorsitzende, Herr Hotelier Byhahn, die Sitzung und teilt nach der üblichen Begrüßung den Beitritt von 4 neuen und sehr willkommenen Herren mit. Die Aufnahme wurde von der Versammlung einstimmig beschlossen. Der vom Schriftführer ver süßte und verlesene Jahresbericht enthält die Angaben über die vom Verein im Jahre 1925 geleistete umfangreiche Arbeit in Bezug auf Herstellung von weiteren Sitzgelegenheiten im Walde durch An schaffung und Fertigstellung von Bänken. Des weiteren durch An bringung von Markierungen, Wegeausbesserungen und Saubcrhalten derselben im Interesse unserer Sommerfrischler und Kurgäste. Allein 40 Ruhebänke wurden neuvorgerichtet, desgleichen auch 35 ganz neue Naturbänke geschaffen. Die Zahl der Wegweiser wurde von 30 auf 44 erhöht. Für die Saubrrhaltung der Papierkörbe an den Bänken, sowie die Saubrrhaltung der Wege selbst ist Frau Hoh mann von dem Verein auf dessen Kosten beauftragt worden. Wegen der skandalösen Vorgänge iDerwüstung der Edmundshlltte im Früh- jahr 1925) ist eine gerichtliche Sühne leider nicht erfolgt, weil die Beweismittel zur Überführung der Beschuldigten nicht ausreichten. Auf Antrag des Vereins hat die Forstmeisterei unterm 3. Juli 1925 eine Verordnung zum Schutze des Waldgrbiets erlassen, die in dem Erholungsheim der Berliner Ortskrankenkasse in Oybin zum Aus hang gelangt ist zur Kenntnisnahme der Heiminsassen. Berichte über die vom Borstande allein oder in Gemeinschaft mit den Mit gliederversammlungen gefaßten und durchgcsührten Beschlüsse schließen sich an. Jedenfalls hat der Verein im vergangenen Jahre sehr viel seitig und wirklich produktiv gearbeitet. Mit 153 Mitgliedern geht der Verein In das neue Geschäftsjahr. Entrissen wurden ihm durch den Tod die Herren Bokelmann, Curt Müller, Franz Springer, Traugott Burkhard, Oybin und Alwin Kummer, Olbersdorf. Zum ehrenden Gedenken der verstorbenen Mitglieder erhoben sich die Anwesenden von den Plätzen. Den Kassenbericht erstattete der Kassierer. Die Gesamt-Einzahlungen betrugen 1724,06 RM., die Gesamt-Ausgaben 1547,58 RM., so daß ein Kasseubestand von 176,48 RM. zur Verfügung steht. Da die Kassenprüfung bereits am 23. Februar 1926 erfolgt ist, wird dem Kassierer auf Antrag der Kassenprüfec einstimmig Entlastung erteilt. Die 1. Vorstands mitglieder werden auf Antrag aus der Versammlung einstimmig wiedergewählt; die Wahl der Kassenprüser erledigte sich gleicher- maßen wie die der I. Vorstandsmitglieder. Bekanntgegebcn wird hierauf eine Beschwerde des Forstmeisters Amthor, Olbersdorf, wegen der Anbringung von Wegweisern an Walbbäumen. Es sind vom Vorsitzenden aus sofort Schritte zur Aufklärung der An gelegenheit unternommen worden. Eine Offerte betreffend Stopp- Uhren wird zur Kenntnis genommen und von der Bcrsammlung abgclehnt, da der Verein keine Verwendung dafür hat. Die für die Gesamtorientierung anzusertigende Orienticrungstafel ist nach Mitteilung des aussührenden Malermeisters endlich in Angriff ge nommen und sicherte er baldige Fertigstellung zu. Es wird hiervon Kenntnis genommen. Für die Anbringung der zahlreichen neuen Wegzeichen nach Ausstellung der Orienticrungstafel erbittet der Bor fitzende die Mithilfe recht vieler Mitglieder, insbesondere der Bau- Kolonne. Wegen eines Antrages nach Ausbesserung des Weges und der Barriere in der kleinen Felscngasse wird die Erledigung dieser Sache vom Vorsitzenden zugesagt. Die Neuanlage eines Fußweges vom König Albert-Denkmal durch die Ritterbrücke nach dem Oybin wird von Mitgliederseitc angeregt. Der Vorsitzende gibt die Zusicherung, diese Anregung im Äuge zu behalten, jedoch müßte betreffs dessen auch erst Fühlung mit der städtischen Forst verwaltung genommen werden. Längs der Rodelbahn und am Wasserweg nach dem Hochwald sollen je 2 Ruhebänke noch aus gestellt werden. Über die Tagung des Verbandes Lusatia berichtete Herr Knobloch, welcher als Vertreter des Vereins delegiert war. Für unfern Verein ist vornehmlich erwähnenswert die Mitteilung, daß Anfang Juli d. I. in Oybin eine gemeinsame Tagung des Lusatiaverbandes mit den sudetendeutschen Bruderoereinen auf dem Oybin stattfindcn wird. Die Vorarbeiten hat der Berbandsvorstand mit dem Verein Globus-Zittau in Händen. Der gedruckte Bericht dann in der Heimatzeitung Nr. 6 vom 21. März 1926 sowie in der Z. M. Z. vom 9. März 1926 eingesehcn werden. Beide Schriften liegen beim Schriftführer zur Einsichtnahme aus. Nach Schluß der Versammlung 10 Uhr abends spricht Herr Mar Ebert über: Meine Erlebnisse als Angehöriger der Schutztruppe für Deutsch-Süd-West- Asrika. Die packenden Ausführungen hielten die Anwesenden noch lange beisammen. Des großen Allgemeininteresses wegen soll dieser Vortrag und seine Fortsetzung in der nächsten Mitgliederversamm lung bei möglichst zahlreicher Anwesenheit der Mitglieder und der Möglichkeit der Einführung von Gästen geboten werden. Erklärung, Ergänzung und IZericktigung 1. ver Artikel »Nut Serkart löauptmanns Spuren" (1924, Nr. 1, S. 4 und 5) stammt aus meiner Leder. 2. In dem Sonettkranz „Zwischen Winter und Lrükling" (1926, Nr. 2, S. 19) befindet fick in der 3. Zeile des 7. Sonetts ein sekr sinnentstellender Oruckkekler. Lies: Dem Wilden (statt „Willen") ist dis Würde nickt gewogen! 3. Vas Sonett „Vas keilige Leuer" von löanns lZe^er (1926, Nr. 3, S. 33) gekört sinngemäh cks Nacbklang sofort kinter meinen eben erwäknten Sonetikranz „Zwischen Winter und Lrükling". 4. Vas namenlose Ledicbt „Lauwetter" (1926, Nr. 3, S, 31) stammt aus meiner Leder. 5. In dem Sedicdt „Vorkrükling" (1926, Nr. 5, S. 55) lies in Zeile 8 „aknungsgroh" (statt „aknungslos")! Sustav Wolk-Weika. Handbuch des Wintersport». Unter verständnisvoller Mit arbeit von Perkehrsverbänden, Wintersportfachleuten und Winter sportindustrie erschien soeben dieses reichhaltige Orientierungs-Hand buch, hcrausgegedrn von Dr. Ä. Wander (Bergers Literarisches Büro und Verlagsanstalt, Berlin SW. 19/Stuttgart). Reich illu striert. Halbl. Geschenkband M. 4.80. Es dient in vorzüglicher Weise sowohl als Nachschlagewerk wie als Erinnerungs- und Geschenkbond für Winteisportler und Winterkurgäfte. An der Spitze steht ein aus führlicher Aussatz von A. Diereag, Dozent der deutschen Hochschule für Leibesübungen, über die Wintersportarten.