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Gberlauflher Helmatzeltung 31 Nr. 3.. «<?! liegen, das zuin Erzbistum Prag gehörte. Wittgendors ist in diesem Dekanat die einzige bis seht bekannte Katharinen kirche und die Zittauer Kapelle dürfte sich aus Gründen des Stadtrechts wie auch aus den örtlichen Verhältnissen Ä! 13: Jahrhundert, war als Kolonistendorf ausgesetzt'Mse Hunderte zwischen Fichtelberg und Altvater, das-zeigt heute noch feine Flursorniz Seine Wehrkirche aber stammt auch aus der Zeit, ehe Nepomuk geboren ward, hatte also früher einen andern Schutzheiligen. Erst böhmische Beziehungen werden den Prager Ortspatron haben auskommen lassen. Jost Patrozinium: Baruth, Kamenz. Kennzeichen: Einsiedler, Krone. Quelle, Der Name schwankt zwischen Iodocus, Jobst, Jost, Iustz Mit letzterem Namen könnte auch der Märtqrerknabe Justus gemeint sein. — Weder aus seinen Ortspatronaten (Ievern, Ponthieu, -aber »und lügen ilmtz, heraus leicht erklären lassen: In einer Stadt, die von den böhmischen Fürsten lebhaft gefördert wurde wie Zittau, strömten viele bedeutende Männer und sicher auch Kleriker zusammen, solche aus der Magdeburger Erzdiözese mögen die Katharinenkapelle gestiftet haben., Dgl. auch Martin! Laurentius, Patrozinium: Freiwaldau, Hermsdorf, Iänkendorf, Kamenz. Kennzeichen: Rost, Rauchfaß, Falke in der Tracht des Diakon. Aus den zahlreichen Orts patronaten dieses Heiligen hebe ich Stift Havelberg und Merseburg hervor. Er wurde bei Feuersbrünsten angerufen. Darauf ist die Kamenzer Kapelle zurückzuführen, die als Wolfgangskapelle bekannt ist. Ein Zusammenhang mit dem Kamenzer Stadtbrande während der Hussitenkriege ist wahrscheinlich. Ob die beiden weiteren Patrozinien des Heiligen in der OL. etwa mit der Glasbläserei oder einem andern, seiner vielen Berufspatronate zu erklären sind, Ist nicht ausgemacht. Margarete, Patrozinium: Cosel, Herwigsdorf, Tschirne. Von den verschiedenen Heiligen dieses Namens fallen wegen ihrer Lebmszeit für die OL. alle aus hinauf M v. Antiochia. Ihr'Kmnzeichen ist ein Drache, der iht zu Füßen liegt. Vielleicht ist die Marienfigur zu Großpostwitz (G. XXXII/224) eine hl. Margarete gewesen, da Maria auf einem schlanqenähnlichen Ungeheuer nicht bekannt ist. Viel leicht hat sich der Überlieferet dieser Nachricht, der Pfarrer Michael Frenzei, hierbei geirrt, obwohl er sonst gut Bescheid wußte in Heimatdingen. Margarete ist eine Heilige des Landvolkes und ihre Ortspatronate liegen alle in Frankreich. Vielleicht ist ihre Verehrung mit fränkischen Kolonisten nach der OL. gekommen. Maria. Uber die Verehrung der Gottesmutter Inder OL. muß ich hier hinwegqehen, sie war im Mittelalter min- bestens in 35 Kirchen die Patronin. Eine Sonderarbeit macht sich hier nötig, Stoff liegt in Menge vor. — Nur auf eine Tatsache möchte ich Hinweisen: In Bautzen, Louban, Pulsnitz, Löbau und Zittau ist die ihr geweihte Kapelle eine capolla extra muros. außerhalb der Stadtmauern gewesen ? (vielleicht auch die Marienkirche in Seidenberq?). Sei sie nun die Kirchhofsheilige gewesen oder mag diese Übereinstimmung, einen andern Grund haben, jedenfalls kann man eine Lieb frauenkirche vor der Stadt nicht als ungewöhnlich in der OL. bezeichnen (vgl. Bautzner Geschichtshefte 1920/7). Maria Magdalena, Patrozinium: Kamenz, Laüban, Milkel,Seitendorf.Kennzeichen:Salbengesäß, Buch, Büßerin, Totenkopf/In Kamenz ist ihre Verehrung auf ihr Berufs patronat für Weißqerber und Wollweber zurückzuführen, vielleicht ergeben sich hier Beziehungen zwischen dem Hand werk und dem ihr geweihten Spital. M"a r t h a , Patrozinium: Bautzen.. Kennzeichen Schlüsselbund und Kochlöffel. Sie ist hier die Heilige eines Hospitals gemeinsam mit ihrer Schwester Maria, gewiß ein schöner Gedanke: Leibliches und geistiges Wohl des Menschen, das eine über dem andern nicht zu vergessen! X Martin, Patrozinium: Berzdorf, Nebelschütz. Ober lichtenau, Zittau. Kennzeichen: Bettler, Gans, Mantel. Berufsheiliger der Soldaten. Seine Ortspatronate sind über ganz Mitteleuropa verbreitet. Hervorzuheben ist darunter Magdeburg (vgl. Katharina). Hier wfe dort dasselbe Bild, selbst in den Ausnahnsen ist es gleicht Zittau besaß sogar zwei Martinskapellen.! War Zittau etwa gar ursprünglich eine Magdeburger Exklave? Die nächste Martinskirche^an der^Grenzecher OLTst die Pfarrkirche zu Senftenberg., iejien ihcha ! Vie weist gier- Dien: , "llgt'I Ravensburg) noch aus seiner Legende geht eine Beziehung dem I den beiden Kirchen hervor. Für Kamenz bieten sich viel- Mit^ leicht Deutunqsmöalichkeiten: Hinter der am Fuße des tzixtz-- Mro-K berges gelegenen Kirche entspringt eine sagenumwobene als 8 Quelle dem Berghang. Quelle ist Attribut des Heiligen. "M zu 8 Andrerseits ist er aber auch der Schützer des Getreides und , öder Ernte. Als solcher könnte er sehr wohl mit Kamenz in MB., 8 Beziehung zu bringen sein, da es am Rande des fruchtbaren MendesBautzner Gefildes und des Wohlaer Ländchens liegt. Zu- uaem i dem befindet sich hier die Eintrittsstelle der Straße iw die Tuch- 8 Neurodungen des 13. Jahrhunderts, in das einstige Urwald- iludut. s ^Net. Wenn Jost aber gar als Stadtpatron von Kamenz Miel-1 auftrWÄs welchen man viel eher Jakobus erwarten würde man 8 st. d.!), so müssen noch stärkere Gründe vorliegen. Ob die Adere 8 Herren von Kamenz seine Verehrung etwa aus Thüringen Maate > mitbrachten? urachl.I^Iudas Thaddaeus (Apostel), Patrozinium: Crostwitz, , 8 gemeinsam mit Simon (Apostel). Kennzeichen: Beil,Keule, Winkelmaß, hei Simon: Säge. Beide Apostel werden 8 kiuzeln in verzweifelten Lebenslagen angerufen. Hier ? °P«iberden beide Nothelser zugleich verehrt. Wenn das Patro- b^zinium tatsächlich so alt sein sollte, wie die Kirche selbst, so L deiml^„„ man auf den Gedanken kommen, daß bei den nahen ^^»Beziehungen zum Kloster Märienstern der Notfall gemeint list, der zur Klosterqründung führte: Die Legende vom ver- ^stwitz,» irrten Herrn v. Kamenz, der mit seinem Pferde In den gwep-l Fumpf geriet. Zolles,» Doch ist noch eine andere Erklärung möglich, die mir so- s A und i qar wahrscheinlicher erscheint: Die Crostwitzer Kirche ist sehr Rons-8 früh gegründet worden. Nun war Bischof Benno, bevor er Mgibllden Meißner Bischossstuhl bestieg, von 1051—1066, also g dieüib Jahre lang, Probst des Köllegiatstists zu St. Simon gahmeinnd St. Judas Thaddaeus in Goslar. Es ist nicht unwahr gehen. 8 scheinlich, daß er dieses ihm besonders liebe und teure Pa- Mengei S irozinium nun auch In seinem neuen Wirkungskreise förderte, ^mslen I Die Kirche zu Crostwitz darf möglicherweise auf den Bischof MrOLsBenno als ihren Gründer zurückgeführt werden. eine 8 Katharina v. Alexandrien, Patrozinium: Arnsdorf, glanz;.8Barrith, Görlitz, Großröhrsdorf, Gruna. Kath. Psaffendorf, ^"5H"Sssastuiarsdorf, Löbau, Pulsnitz, Ralbitz, Rennersdorf, s ^oimSgchönau, Wittgendorf, Zittau. Kennzeichen: Btitz, Buch, man «Aad. Außerordentlich viele Berufs- und Ortspatronate hat gR inödiese Heilige aufzuweisen, doch erübrigt es sich, diese anzu- An desssjihren. da der Grund des Patroziniums in der OL. ganz liilar ist: Katharina ist die Ortsheilige von Magdeburg, Wum:8zu dessen Erzbistum das Bistum Meißen gehörte, unter ^klncn'gdein ja die OL. von je stand. Dafür spricht auch, daß die von fl vielen ihr geweihten Kirchen außerhalb des Dekanates Zittau ... ... _. mivaide 'Ar dem