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77t )n dieser „die ver- hcn Poe- Lustspiel r um so mng und gesuchte» dem den en, Han- Bildung des An- rd Lohm en" Stil. )ern" von )snranne- chrobenc» i wendete lliener »b durch de» etiren und in seine» o sehr der n Nntura- e affcktirte edantischer unkt eine- Heroische beraubte, in seinem e. konnte» oon Part en Stände mng unter z und be- städte vo» mderwärt- die PoctÜ und Gcle- ie Diction, ebilden sich a Neuktrch, tsmann i» III. Deutsche Wissenschaft und Dichtung. Berlin, der auf Reisen und in diplomatischen Stellungen die Welt und die vornehmen Gesellschaftskreise kennen gelernt hatte und in seinen vermischten Gedichten wie in seinen Satiren Boileau's Spuren folgte. Die Liebe zu den schönen Künsten, die edle Huma nität, die mäcenatischc Freigebigkeit gegen die Diener der Musen, die würdige und keusche Haltung seiner Poesien zogen dem adeligen Dichter in Berlin und Hamburg große Anerkennung und Verehrung zu. Auch der Hofdichter Johann von Besser aus ^A"i72g Kurland, Ccremonicnrath an dem neuen Königshof in Berlin, bewegte sich in den höchsten Lcbcnskretscn mit cavalicrmäßiger weltmännischer Sicherheit, die sich auch in seinen Schriften erkennen läßt. Er wußte seinen fürstlichen Lobgedichtcn einen heroischen Anstrich zu geben. In seinen späteren Jahren bekleidete Besser das -Amt eines Hof- poetcn in Dresden, wo er Ulrich v. König aus Würtemberg zum Nachfolger und dieAA—,74« berühmte Geliebte Friedrich Augusts des Starken, Aurora von Königsmark als Aurora». Mitbewerberin hatte. Aber bald hatte sich auch diese Richtung ausgelcbt. Bei König wie bei den andern höfischen Dichtern der Zeit, einem Heräus, Drollinger, Pietsch ging über der glatten Form und Reimerei jeder dichterische Schwung, jeder würdige poetische Inhalt verloren, so daß das Interesse für eine Dichtungsweise, die nur im Dienst und Gefolge der Höfe und der eleganten Welt auftrat, wo der poetische Werth nur nach der Außenseite, nach Rhythmus und Sprachfertigkeit beurthcilt ward, allmählich verschwand und das Verlangen nach einer gediegeneren Nahrung immer stärker hervortrat. Aber die Sehnsucht blieb noch lange ungestillt. Denn die talentvollsten Dichter, die am Anfang des neuen Jahrhunderts die viclbetrctcncn Pfade des Parnasses wan delten, huldigten entweder wie Günther und Warnike dem französischen Geschmack oder warm wie der Naturmaler Brockcs nicht bedeutend genug, eine neue Aera zu schaffen. So trieb man denn in den abgclaufcncn Formen und Weisen fort, bis in Gottsched die dm Franzosen abgelcrnte Kunstpoesie mit ihren metrischen Regeln und Reimereien dm Gipfel der Geschmacklosigkeit und Langeweile erreichte. Joh. Ehr. Günther aus Striegau in Schlesien übertraf an dichterischen Anlagen, an Einbildungskraft und Empfindung die meisten seiner Zeitgenossen; in dem sittlichen Ringen seiner besseren Natur gegen wilde Leidenschaften, gegen böse Neigungen und Triebe, das aus seinen lyrischen Gedichten herausklingt, entfaltete er eine erschütternde Kraft, in den Oden und Satiren ein ungewöhnliches poetisches Talent. Aber er war ein verkommenes Genie, cm verlorner Sohn, dem die Rückkehr ins Vaterhaus nicht mehr offen stand. Schon als Student in Wittenberg, wo er sich nach dem Wunsche seines Vaters, eines Arztes, aber gegen seine Neigung der Mcdicin widmen sollte, gerietst er auf Irrwege, die ihm seines Vaters dauernden Haß zuzogen und ihn dem Elend und dem Laster cntgcgcn- sührten; seine Reue vermochte dessen hartes Herz nicht zu versöhnen; seine Hoffnung, das Amt eines sächsischen Hofdichtcrs zu erlangen, wurde durch seine Trunksucht ver eitelt, hätte sich auch nimmermehr mit seinem Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit »«einigen lassen; selbst seine Fricdcnsodc auf Prinz Eugen trug ihm keinen Dank ein, während doch der große Feldherr Pietsch und Hohendorf, die Verfasser von Lob gedichten auf seine Thaten, mit freigebiger Hand belohnte. Unglück und Armuth, whe Sitten und Ausschweifungen und die Qualen der Reue über ein verfehltes Leben knickten die natürlichen Anlagen und Kräfte vor der Zeit und stürzten ihn in ein frühes Grab. Ein Lied über die Worte: „Ich hatte viel Bekümmerniß" gibt der Hoffnungs losigkeit seiner Seele einen gefühlvollen Ausdruck. Und schon regten sich auch in Hamburg, wo das literarische und künstlerische H»jnl>urger Interesse an der Scheide des Jahrhunderts noch eben so lebhaft war als wir es oben' »m die Mitte desselben kennen gelernt, mancherlei Kräfte, welche die manierirte Richtung d« jüngeren Schlesier, die falsche Scharfsinnigkcit in gesuchten Vergleichungen, das über- 49*