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496 L. Die letzten Jahrzehnte des 17. Jahrhunderts. übte. Je nach der politischen Zeitlage begünstigte man in Paris bald den Herzog von Vork, bald Momnuth. Barrillon unterhielt daher Zusammenhang mit bei den Parteien. DU Er-iu- Das Parlament, das am 21. Oktober 1680 eröffnet ward, war das treue Abbild der nationalen Parteiung. Umsonst suchte die Thronrede die Aufmerk samkeit auf die auswärtige Politik zu lenken; die Antwort betonte die Sicherheit der Staatskirche im Innern, und die Opposition brachte sofort eine Bill ein, in welcher der Herzog von Vork für unfähig erklärt ward, die Krone von England und Schottland zu erbe». Er hatte während der Sitzungen sich in London auf halten wollen, um, wie er sagte, seinen Feinden persönlich gcgcnüberzustehcn; aber der König, welcher fürchtete, man möchte eine Hochverrathsanklage gegen den Herzog erheben und er könne dann nicht dessen Haftnahme verhindern, hatte ihn genöthigt nach Schottland zurückzukehren. Die nationale Partei beabsich tigte, wie zur Zeit Elisabeths eine Association für die Sicherheit des Königs und der Landesrcligion zu gründen und den Herzog von Moninomh, der sich wieder in London aufhiclt, an die Spitze zu stellen. — Die Verhandlungen über die Erbfolgefrage waren erregt und stürmisch: wenn die Regierungspartei mit Nach druck hervorhob, daß ein Abfall von der Religion kein Rechtsgrund sei, um de» Anspruch auf die Krone zu vernichten, und auf die Garantien himvies, die der König durch gesetzliche Bestimmungen zur Sicherstellung der protestantischen Kirche zu gewähren bereit sei; so wurde von der andern Seite mit staatsrechtlichen und geschichtlichen Gründen dargethau, daß das Parlament schon öfters über die Krone verfügt habe, wurde auf die Grundsätze der katholischen Kirche hingewiescn, nach denen cs erlaubt sei, alle dein Interesse der päpstlichen Religion widerstre benden Versprechungen zu brechen, wurde endlich aus der Geschichte der blutige» Maria, der Bartholomäusnacht und anderer Verfolgungsgräuel dargelegt, wel chen Gefahren man unter einem papistischen König cntgegenginge. „Man werde die Seelen verdammen, die Leiber verbrennen, die Güter einziehen". Im N»- ^niber wurde die Ausschließungsbill mit großer Majorität im Hause der Ge nieinen angenommen und von einer zahlreichen Deputation, an ihrer SsM Lord Ruffel in das Oberhaus gebracht. Selbst der Lordniayor und mehrere Stadträthe von London schlossen sich an, obwohl die Hauptstadt wegen der MU lichkeit neuer bürgerlichen Kämpfe bisher für die Exclusionsbill aiu wenigste" Begeisterung gezeigt hatte. Aber wie sehr immer Shaftcsbury und Essex d^ Peers zu der Annahme zu bestimmen suchten; die Beredsamkeit von Halifax, d>° sich nie glänzender bewährt hatte, als bei dieser Gelegenheit, bewirkte, daß ^ Beschluß des Unterhauses, wonach der Herzog von Vork seines Erbfolgcreäst- verlustig gehen sollte, mit 63 gegen 30 Stimmen verworfen ward. So weit k»>" man jedoch auch hier der öffentlichen Meinung entgegen, daß der Thronerbe"" den Testeid gebunden sein sollte und daß man Religion und Verfassung jede Angriffe, wenn er einst die Krone tragen würde, sicher zu stellen suchte. Ä» ^