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1H. Deutsche Wissenschaft und Dichtung. 773 ekämpfim ">ch Ehr. ahlrclchen -u schrei- ainburgkr ^r letztere ^Pvs vrx, 'der Jliat üben doch urschende» aekc oder nd wurde corien dos beißender Vann von ischo Stc>< sophie der minatische Zau's, die . Vorstand Pvetischcn ndniß mit ie Mängel t und Gl' seinen Ge il bringen. Hamburger ache Ungc- tarb. Ai» äatire..die ch Michail mit gut- Volke sehr ungen vcr- r iminer stl bei Barth, cs in erster das Kid on daraus d in seine» i durch das später mit ästhetische» N'ten. öc ig in neu» ch lange i» l Mensch-» alerei Musik mit der Dichtkunst zu verbinden, also eine Vereinigung der Künste zur Befrie digung aller Sinne zu bewirken. Daher durchbrach er die Schranken des Alexandriners, um durch ein leichteres und freieres VerSmaß die landschaftliche Malerei in seiner Poesie nachbilden zu können. Indem er die äußere Sinnenwelt zum Objekt seines inneren Schaffens machte, suchte er den Natursinn zu wecken, die Dichtung von der Convenicnz und steifen Sitte zu befreien und ihr mehr Leben und Mannichfaltigkeit zu verleihen. Diese Poesie, welche die Natur in allen ihren Wirkungen und Erscheinungen mit Liebe und einer Art Begeisterung und Andacht ins Kleinste ausmalt, führte indessen zu Ein seitigkeiten und Verirrungen anderer Art. Sie wies von dem Menschen auf die leb lose Natur hin und erzeugte dadurch eine allzu große Weichheit der Gcmüthsstinnnung und Empfindsamkeit und eine poetische Detaiimalerci, welche „jedes Gräschen anatomirt" und den Geruch der Viole zu beschreiben unternimmt, eine Dichtung, welche erschlaffend und beengmd wirken mußte, „weil sie des Menschen schaffende Kräfte niemals berührt". Der Beifall, den die Brockessche naturschildernde Poesie fand, machte die beschreibende Lehrdichtung zur Modegattung der Zeit. Sic wurde nicht nur zum Ausdruck religiöser und philosophischer Gedanken und Gefühle verwendet; auch alle Wissenschaften, die mit der Natur in irgend einen Zusammenhang gebracht werden konnten, wurden in den KreiS der Dichtung gezogen. Hat doch Brockes selbst sein ganzes Leben über ein großes Physikalisches Lehrgedicht nachgedacht, „in dem er nächst der Betrachtung Gottes aus der Natur auch die Elemente und Sinne, die drei Reiche der Natur u. s. w. behandeln sollte und zum Thcil behandelt hat". 8 Nildungsffand zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts. Es war kein reizendes Blumenfeld, durch das wir so eben gewandert sind; und glimme dennoch war die Poesie das einzige Gebiet, wo frische Keime und Pflanzen eine künftige enngen. Blüthe und Ernte erwarten ließen. Schlimmer sah cs in der gesellschaftlichen Bildung und in der Wissenschaft aus, wo aller vaterländische Sinn erloschen oder verhüllt war. An den Höfen und in der vornehmen Welt wurde französisch gesprochen, gelesen und geschrieben; die adelige Jugend erhielt ihre Erziehung durch Franzosen oder doch nach Iwnzösischem Zuschnitt und vollendete ihre Bildung durch Reisen und durch längeren Aufenthalt in Paris, im Verkehr mit den tonangebenden Kreisen jener hauptstädtischen Tanzschule der verfeinerten Lebensformen und des geselligen Umgangs. An den Uni versitäten und in der Wissenschaft war noch immer die lateinische Sprache die herrschende; die Gelehrten und Professoren hielten es unter ihrer Würde, in der Sprache des Volks ?u schreiben oder zu lehren. Ihnen mar das Latein eben so sehr ein Kennzeichen höherer Bildung, wie den adeligen Herren und dem ihnen nachstrebcndcn höheren Bürgerstande das Französische. In der Kirche wurde der todte Wortglaube in starrer Fonn und ^»reiner Sprache gepredigt und bei Amt und Gericht bediente man sich eines barbarischen Kanzleistils voll unverständlicher Ausdrücke und geschmackloser Formeln. Die Lage des dkutschm Volkes war trostlos; Nationalgesühl, Selbstvertrauen und Selbstachtung Dienen erstorben. Aber mährend mittelmäßige Talente und knechtische Naturen willig dem Zeitgeist- Angitze zum huldigten, das Fremde auf Kosten des Heimischen hoben, bewunderten und förderten ° Uud den Zustand geistiger Erstarrung und unfruchtbarer Gelehrsamkeit festzuhaltcn Achten, traten einige hochbegabte, von höherem Sinn beseelte Männer dem herrschen- »in Unwesen entgegen und brachen die Bahn zu einer neuen nationalen Bildung. Bor Allein that cs Noth, die deutsche Sprache, die Luther für die Religion, Opitz und die Glieder des Palmenordcns für die Dichtkunst erobert hatten, auch in die Wissenschaft