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44 Du sagtest ja, an der Athenertracht Soll ich den Mann erkennen; oder nicht? Und so weit bin ich schuldlos: ein Athener War's, dessen Augenlieder ich bestrich; Und so weit freu' ich mich, daß es so ablief, Als mir der Quengel zum Ergehen dient. - Oberon. Die beiden Freier schreiten zum Duell: Drum fort, mein Puck, die Nacht ist sternenhell. Umwölke sie mit finstrem Nebelzug, Schwarz wie der Acheron; doch thu's im Flug, Und lenke dieser Strudelköpfe Schritt, Daß Keiner in des Andern Pfade tritt. Gieb deiner Stimme bald Lysanders Ton Und stich Demetrius mit bittrem Hohn, Bald schilt auf jenen als Demetrius, Und halt' sie so, doch stets getrennt, im Schuß, Bis Bleifuß Schlaf, wie Fledermaus beschwingt. Den Schein des Tods auf ihre Brauen bringt; Dann auf Lysanders Auge preß' den Saft Von diesem Kraut: durch seine Wunderkrast Genest sein Blick sofort von allem Wahn Und wandelt wieder die gewohnte Bahn. Hernach, wenn sie erwachen, halten sie Die Fopperei für Traum und Phantasie, Und kehren paarweis nach Athen zurück. Vereinigt bis zum Tod in Liebesglück. Derweil dieß alles deine Dienste find, Bitt' ich die Königin um ihr Indisch Kind; Dann nehm' ich ihr den Zauber von dem Blick, Und alles kommt in friedliches Geschick. Puck. Vollbringen wir's, mein Fürst, und rasch genug, Die Nacht entflieht mit ihrem Drachenzug, Und sieh, schon glänzt Aurora's Herold dort: Er scheucht die schweifenden Gespenster fort Nach ihrem Kirchhof: was von Geistern webt. Wie sie der Kreuzweg, wie die Fluth begräbt, Die haben schon ihr Würmerbett gesucht: Aus Scheu des Tags, der ihre Schuld verflucht,