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Demetrius schwur mir Treue tausendmal. Eh' sich sein Blick in Hermia's Augen stahl; Wie Hagel sielen Eide, der zerrann Vor Hermia's Hauch, mit ihm die Treue dann. Nun sag' ich ihm von Hermia's Flucht ein Wort, Das treibt ihn morgen Nacht zum Walde fort, Ihr nach; und ernt' ich einen Botenlohn, So wird er theu'r erkauft, das fühl' ich schon; Doch meiner Pein erscheint es schon als Glück, Ihm nah zu sein, den Weg hin und zurück. (Ab.) Zweite Scene. Ebendaselbst. Eine Stube bei Peter Squenz. (Squenz, Schnock, Zettel, Flaut, Schnauz und Schlucker treten auf.) Squenz. Ist unsre ganze Kompanie beisammen? Zettel. Es war' am besten, ihr würdet sie generaliter aufrufen, Mann für Mann, nach dem Verzeichniß. Squenz. Hier ist das Register von Jedermanns Namen, der in ganz Athen für tauglich erachtet ist, in unsrem Zwischenspiel vor dem Herzog und der Herzogin zu agiren, an seinem Hochzeits tag zu Nacht. Zettel. Vorerst, guter Peter Squenz, sagt wovon das Stück handelt; dann lest die Namen der Aktors, und kommt so zur Sache. Squenz. Also, unser Stück heißt — Die höchst klägliche Komödie und der höchst grausame Tod des Pyramus und der Thisbe. Zettel. Ein prächtig Stück Arbeit, ich versicher' euch, und lustig. — Jetzt, guter Peter Squenz, ruft eure Aktörs auf, nach der Liste. Meisters, spreitet euch aus einander. Squenz. Gebt Antwort, wie ich euch aufrufe. — Klaus Zettel, der Weber! Zettel. Hier! Sagt was ich für einen Part habe, und dann weiter im Text. Squenz. Ihr, Klaus Zettel, seid als Pyramus notirt. Zettel. Was ist Pyramus? ein Liebhaber oder ein Tyrann? Squenz. Ein Liebhaber, der sich ganz galant vor Liebe umbringt.