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WWWWWW8MWMMWMWWW 5 Du aber, schöne Hermia, waffne dich; Nicht mehr geschwärmt: gehorche deinem Vater, Sonst stirbst du nach Athenischem Gesetz (Das unsre Macht durchaus nicht mildern kann) Des Todes, oder mußt der Welt entsagen. — Komm mit, Hippolyta: wie geht dir's, Liebe? — Demetrius und Egeus, geht voran: Ich muß in Sachen unserer Vermählung Euch einen Auftrag geben und mit euch Etwas besprechen, was euch nah betrifft. Egeus. Wir solgen dir von Herzen dienstbereit. (Theseus, Hippolyta, Egeus, Demetrius und Gefolge ab.) Lysander. Mein Liebchen, ei, wie blaß ist deine Wange? Wo ist die Farbe dieser Rosen hin? Hermia. Vielleicht, sie brauchen Regen, den ich ihnen Aus den umwölkten Augen schicken könnte. Lysander. Ach Kind! Hab' ich doch anders nie gelesen. Nie anders singen oder sagen hören. Als daß mit Klippen treue Liebe kämpft: Bald war es die Verschiedenheit des Blutes, — Hermia. O Qual! wenn Hoch ein Sklave ist von Niedrig! Lysander. Bald ein Mißbündniß in Betreff der Jahre; — Hermia. O Spott! Wenn Alt gekettet ist an Jung! Lysander. Bald hing sie von der Wahl der Freunde ab; — Hermia. O Pein! mit fremdem Aug' die Braut erwählen! Lysander. Bald, wenn sie eine Wahl des Herzens war, Hat Krankheit, Krieg, hat sie der Tod belagert; Dann schwand sie hin, gleichwie ein Schatten schwindet, Schnell wie ein Ton, so flüchtig wie ein Traum, Rasch wie der Blitz in rabenschwarzer Nacht, 888