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67 scheim»ig, die trotz alles AbwischenS nicht aufhören wollte. Zu Paträ*) schlug während seiner Anwesenheit der Blitz in den Her- knlestempel, so daß dieser abbrannte, und zu Athen wurde aus einer Abbildung der Gigantomachie die Figur des Bacchus vom Sturme herausgerissen und in das Theater himmtergeschleudert. Antonius hatte sich zu einem Abkömmling des Herkules zu machen und ebenso dem Bacchus sich durch Nachäffung von dessen Lebensweise zu ver ähnlichen gesucht, wcßwegen man ihn auch, wie oben erzählt, den jungen Bacchus nannte. Von dem gleichen Sturm, der in Athen wüthete, wurden auch unter vielen andern einzig und allein die Ko lossalstatuen des Eumenes und Attalus, welche jetzt Antonius' Namen trugen, umgestürzt. Auch an dem Admiralschiff der Kleopatra, wel ches den Namen Antonias führte, gab sich ein höchst bedenkliches Vorzeichen zu erkennen; unten am Hintertheile hatten Schwalben genistet; jetzt kamen andere heran, jagten die ersten hinaus und brachten ihre Jungen um. 61. Als man sich jetzt zum Kampfe näher rückte, besaß An tonius nicht weniger als fünfhundert Kriegsschiffe, worunter viele mit acht und sogar zehn Reihen von Ruderbänken waren, — alle prachtvoll und von pompös schönem Aussehen. Die Landmacht be stand ans hunderttausend Mann Fußvolk nebst zwölftausend Mann Reiterei. Mehrere abhängige Fürsten stellten sich als Verbündete ein; so z. B. Bocchus von Libyen, Tarkondemus aus dem oberen Kilikien, — aus Kappadokien Archelans, aus Paphlagonien Phila- dclphus, aus Komagene Mithridates, endlich Sadalas aus Thrakien. Die Genannten erschienen in Person. Ferner schickte Polemon aus Pontus ein Armeecorps; ebenso Malchus aus Arabien, Hcrodes aus Judäa, wie auch Amyntas, Fürst von Lykaonien und Galatien. Von dem König von Medien waren gleichfalls Truppen zur Unterstützung abgesandt worden. Cäsar dagegen hatte SSO kampffähige Schiffe, 80,000 Mann Fußvolk und eine Reiterei, welche an Stärke der feindlichen gleichkam. Das Gebiet, worüber Antonius Herr war, erstreckte sich vom *) Patrii, eine bedeutendere Stadt in Achaja, wo Antonius sein Winter quartier abhielt.