10 Hab' gemeint, das vsoiss sei mehr; dieß ist zu wenig; gieb ihm noch 'mal so viel!" Doch fällt diese Anekdote in eine spätere Zeit. 5. Indessen trat in Rom eine völlige Spaltung ein. Die Aristokraten schlossen sich an Pompejus an, der gerade zugegen war; die Volkspartei dagegen wollte den Cäsar aus Gallien, wo er unter den Waffen stand, herbeirufen, und Antonius' Freund Curio, der neuerdings auf Cäsars Seite übergetreten war, ließ den Antonius kommen. Bei der großen Gewalt, die er durch seine Beredsamkeit auf das niedere Volk ausübte, und bei dem verschwenderischen Ge brauch, den er von den Geldmitteln machte, die ihm Cäsar lieferte, gelang es Curio, den Antonius zuerst zum Volkstribunen zu machen, sodann ihn in das Collegium der sog. Augurn hincinzubringen. Kaum in sein Amt eingetreten, war derselbe sogleich der für Cäsar arbeitenden Partei von großem Nutzen. Für's Erste, als der Consul Marcellus die bereits aufgestellten Truppen dem Pompejus übergeben und Letzterem noch weitere Anwerbungen gestatten wollte, trat er diesem Plane durch eine beantragte Verordnung entgegen, wornach die schon angesammelte Armee nach Syrien absegeln und dort den Bibulus im Kampf gegen die Parther unterstützen sollte; auch diejenigen Truppen, welche Pompejus jetzt aushebe, sollten nicht unter seinen Befehl treten. Für'S Zweite: als der Senat die Schrei ben von Cäsar nicht annehmen oder deren Vorlesung gestatten wollte, las er sie kraft seiner amtlichen Befugniß dennoch vor und bewirkte dadurch bei Vielen einen Umschlag in ihren Gesinnungen, da nach dem Inhalte dieser Briefe die Forderungen Cäsars nur billig und gemäßigt erschienen. Endlich als im Senate zwei Fragen aufgestellt wurden: — ob man nämlich dem Pompejus, — oder ob man dem Cäsar die Entlassung seiner Armeen auferlegen solle? — und als hiebei nur wenige Mitglieder von Pompejus, aber nahezu sämmtliche Senatoren von Cäsar die Niederlegung der Waffen verlangten, da erhob sich Antonius und stellte die Anfrage: „ob man nicht beschließen wolle, daß Pompejus und Cäsar zugleich die Waffen niederlegen und ihre Armeen entlassen müßten?" Dieser Antrag wurde mit glänzender Einstimmigkeit ausge nommen und unter den lautesten Lobeserhebungen für Antonius die Abstimmung darüber verlangt. Allein die Consuln wollten nicht,