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LtttMixd, cken IS. ve»«nd«e hielt den Dries eine Minute über die flamme und las nun den Liebesbrief seines Freundes an seine Frau. „Ich hab« unendlich« Sehnsucht nach Dir", hieß «S i« Dries. „Die ewigen Telephongespräche be- friedigen mich nicht mehr. Ich wollte Dich gestern aussuchen, ich habe mich jedoch gefürchtet, daß Harold vielleicht -u Hause sein könnte. Ich werde Dich übermorgen an der bewussten Stelle, diesmal aber 8 Llhr abends, erwarten." Der entsetzte Ehegatte verriet nichts feiner Frau von seiner Entdeckung. Zwei Tage spater kam wie der ein Dries mit unsichtbarer Tinte. In einer Woche besaß Herr Dottom bereits eine ganz hübsche Sammlung von unsichtbaren Liebesbriefen. Dies« Briefe bilden nun das Korpus dclikti deS Ehescheidungsprozesses. - * Der Weibsteufel. Bor dem Schwurgericht in Berlin hatten sich der Arbeiter Theodor Just und die mit ihm in wilder Ehe lebende Frau Mathilde Staberock zu verantworten unter der Anklage de» Mordes an der Pförtners, witwe Räckling. Diese hatte Möbelstücke in der Wohnung der Angeklagten eingestellt, uni sie vor dem Gerichtsvollzieher zu sichern. Diese Lachen erregten aber die Begehrlichkeit der Frau, die nach der Darstellung des Mannes stäi dig auf ihn einredete, daß er die Frau totschlage, um sich dann der Sachen zu bemächtigen. Die Angeklagte hat zunächst versucht, die Pförtnersfrau durch Aspirin zu vergiften. Schließlich ist sie mit einem Heil erschlagen, die Leiche zerstückelt und zum Teil gekocht worden, ehe man sie in Paketen fortbrachte und ins Wasser warf. Die Tat geschah, wahrend ein Kind im Zimmer spielte. Die Angeklagte bestreitet jede Schuld und behauptet, daß der Mann, den sie als Weiberjäger und Trunkenbold schildert, die Tat allein verübt habe und sie erst nach der Tat hinzugekommen sei. Die Geschworenen haben jetzt den Angeklagten de« Mordes, die Frau Staberock nicht der Täterschaft, scndern der Anstiftung zum Morde schuldig ge sprochen, außerdem des versuchten Giftnu.rdes und der Unterschlagung. Der Staatsanwalt beantragte darauf das Todesurteil gegen Just. Die Ver teidiger plädierten für Kassierung des Wahr- fpruchs auf Grund des 8 317 St. P. O„ und das Gericht schloß sich dieser Auffassung an und fällte folgendes Urteil: Die Angeklagte Stabcrock wird wegen versuchten Giftmordes zu vier Jahren Zucht haus und wegen Unterschlagung zu einer wetteren Woche Zuchthaus verurteilt. Don der Anklage der Mittäterschaft am Morde wird sie gemäss dem Spruch der Geschworenen freigesprochen. Der Wahrspruch wird, soweit er aus schuldig des Mordes und Raubes bei Inst und auf Anstiftung zum Mord und Raub bei Frau Staberock lautet, kassiert, da sich nach ein- stimmiger Auffassung des Gerichtshofes die Ge schworenen zuungunsten der Angeklagten geirrt haben. PShere «Mule tttr Franrnveritte. «ast» einem Bor trage de» St.-R. Dr. Martin über .Bcauucnabbau und die Schicke" fasste »er SlrernauSsoniss einstimmig iok- <>ndc Enrseblietzuna: Der Elternausschuss der Höüersn Schule iilr Fraucnvcruf« zu Leipzig crvlickt in der qc- planten DurckssUdruna de» Personalabbaues et« schwüre Gesährdmrg der Entwicklung der Höheren Scdutt für Frauenberuje. Darum richtet er au die Reichsregierung 'Md an die Regierung des Freistaates Dachsen die »ringende Piste, die Schule vor dem zerstörenden Abbau zu schlitzen. DaS Verbundensein der Höheren Schule Mr Frauenberufe mit dem praktisst»en Leben führt ihr all- jiyrlich tmnier grötzcre Awaren von Schülerinnen zu. Sie alle baden nach den Nöten der Kriegs- und Nach krieMohre ein besonderes Anrecht daraus, ibre Bildung Auf unserer Jugend ruht die Zukunft unseres Volkes! Biele Leipziger Kinder darben und frieren. Wer helfen kann, diese Not zu lindern, gebe Spenden an die Leipziger Winterhilfe (vrtszrilM tzes SSchf. Voltso-sen) Geschäftsstelle im Stadthaus, Eingang Rat- hauSring, Untergeschoß Zimmer b23, Fern ruf Neues Rathaus 359. Bemkkonko Stadtdank Leipzig 4298, außerdem Zahlstelle bei allen Leipziger Danken. Oer Spiegelkrieg Sin wahrer und heiterer Borockroman ISf »an Lsrev SraottvognI (Nachdruck verboten.)' So geschah es «ch an diesem Hellen Sommer tag »rt dem fremden Herrn, den ein kleiner, den Vpiegelarbektern wohlbekannter Händler aus 'Venedig herübergeführt hatte. Der fremde Herr spraH fließend italienisch, wen» auch mit etwa- ausländischem Akzent und schien begeistert von allem, was er sah. Er schenkte dem Bläser, der ihm die Glasperle überreichte, ein Goldstück, de- trachtete den schmächtigen, schon ein wenig schwindsüchtig auSsehenden Menschen aufmerk sam und sagte dann bestimmt: „Eure Perle ist sehr hübsch, aber ihr seid doch sicher keiner von den ersten Bläsern?" Der Angeredete war ein wenig erstaunt und sagte: - „Rein, Herr, meine Lungen reichen nicht aus. Ich blase «ch nicht mehr lange, well es sonst mein Tod ist. Dom Herbst an gehe ich zu den Polierern oder -n den SpiegeLoSschern " „Und wer find eure ersten Bläser?" Der Bursche wurde ein wenig verlegen, denn die erste» Bläser arbeiteten dort, wo das große Geheimnis sich barg, das kein Fremder belauschen durfte. Sr »achte ein paar Redensarten und sagte schließlich auf einen großen, breitschulterigen Wraun »it grauem Bart zeigend .Da» war einmal der beste Maser, den man seit einem Menschenalter in Murano hakte! Bis -u vierzig Jahren hat er blasen können, während alle ander» schon mit dreißig aufhören ober mit S- -- M- slkmuVi.L t .E ch » »M SPK ißt » Mer der beste« Spiegel^äMr »nk unter Bedingungen ,u erwerben, dt« eine nnbePMdert« Snisaltung »er geistigen und körperlichen «röste gewähr leisten. Erhöhung der Klassenstärken, Verminderung der Zahl der Lehrkräste aber bedeuten Aufgabe wertvoller erzieherischer Fortschritte, Herabsetzung der BtldungSztele und damit Gefährdung der Aiederausbauarbett. die die Hoyere Schul« für Frauenberuf« im Rahmen der Bollä- gemeinschast leistet. U»»mi »et den Hochschulen. Aus Lkademikcrkrerse» wtrd uns gcschvlebcu: Durch das sächssslüc Personalabbau- Gesetz. daS nunmrhr oem LaudtagSausschutz sür Beamten- tragen zur Behandlung unterliegt, droht den sächsische» Hochschule» eine schwere Gesahr. Wem» auch dte plan mäßige Prosrssorenschask ausserhalb der härtesten Be- stimmungcn stebt, so sind doch die wtssenndafUlchen LI» ststentrn und Hilsskräste mit planmässiger Vergütung in den 25pro;enttgen Abbau einbezogen. Nicht nur der ge steigerte innere Betrieb des HochschulunterrtchtS in Le. minar, Praktikum und Klinik, der zum groben Leie in den Händen der Assistenten liegt und gerade durch lie weit gehende Differenzierung howschulpädagogisch von ausser ordentlich boycm Werte ist müsste eingeschränkt lverdrn. sondern auch der junge Gelehrte, der den akademischen Nachwuchs bildet, würde in seiner wissenschaftlichen Arbctt entweder behindert, indem er sich anderen Berufen .u- wenden müsste oder zum mindesten stark eingeschränkt werden, indem die vom Abbau nicht Betroffenen die Ar beitsleistung der Ausscheidens» mit übernehmen müssten. Aus diese Weise würde für die spätere Wahl zu Pro- sessoren ein nicht gkni!"end durchgedildc:rs Gelehrten material znr Verfügung stehen. . Kunstkalender Da» Alte Theater wird, da bisher sämtliche Ausfüh rungen ausverkaust waren, vom 25. Dezember <1. WeihnachlLfcieUagZ bis einschliesslich 31. Dezember alltäglich den Schwank .Mein Vetter Eduard" spielen. An allen Nachmittagen wird das Weihnachts märchen .Der Puppenschuster" ausgesühu werden. Die heute Mittwoch im Alten Theater stattftndende Vorstellung .Mein Vetter Eduard" wird ebenfalls äusser Anrecht gegeben. Ferner wird dt« heute Mittwoch nn Neuen Operettentheater stattsindend« Aufführung »Die Siegerin" als öfsentlichc Vorstellung gegeben. Schauspielhaus. Es wird besonders daraus aufmerk sam gcmaän. dass für die bis zum Sonntag stattsinden- den Abendaufführnngen das Weihnachtsmärchen .Frau Holle" die Jahreskarten Gültigkeit haben. Kleines Theater. Tas Lustspiel .Ehezauber" bleibt bis Sonnabend auf dem Spielplan. — .Rotkäppchen" Mittwoch, Sonnabend und Sonntag nachmittag 3>4 Uhr und auch Sonntag, den 23. Dezember, abends?^ Uhr, zu kleinen Preisen. »Am I. WeihnachtSsetertag rum ersten »Male .Tie blaue MauS", Schwank von Horst und Engel. Spielleitung: Paul Sewitt. Die Galerie Del Vecchio erössnet eine umfangreiche Dezembcr-AuSstcllung (zirka 200 Gemälde), unter ande rem: »Achenbach. BartelS, Ludwig und Otto Dill. Scbmutz- ler. Klinger, Ftrle. Ausserdem wird Graphik gezeigt. Waldemar Sacks veranstalte« am 2. WeihnachtSsetertag (nächsten Mittwoch, seinen letzten Abend im Feurich- saal. Da die bisherigen Abende ausverkaust waren, be- sorge man sich zeitig die Eintrittskarten Alles Näber« ist aus der heutigen Anzeige ersichtlich. Bet V. e>. Bever L Sohn, Dittrichriirg 22, sind auf einige Tage Gemälde höchsten Ranges von Schuch. Trübncr, Uhde, Thoma, »A. Lier, Spitzweg und Toni Stadler aus Privatbesttz zum Verkauf gestellt. Di« Ausstellung ist geöffnet von g bis 6 Uhr. Die 3. Realschule veranstaltet heute abend 7 llhr ein Weihnachtskonzert im Schulsaale unter Leitung ! von Studienassessor Otto Pretzsch. Die An- i gehörigen der Schüler sowie ehemalige Schüler sind ! hierzu besonders eingeladeir. Der Eintritt ist frei. , Freiwillige Spenden werden dankend angenommen. Wiederholung: Ä). Dezember, 7 Uhr. Aus dem DerelnSleben Weihnachtsfeier im ErzgebirstSverein. Unter dem Leit gedanken .Weihnaclrtcn in der Heimat" veranstaltete der ErzgebirgSzweigverein Leipzig im Grotzen Saale des Zoologischen Garten-, seine Weihnachtsfeier. In einer Anzahl lebender »Bilder konnte sich der Zuschauer eine Vorstellung der erzgebirgischeu Weihnacht machen. Er sah die Abfahrt der in Leipzig wohnenden Gebirgler vom Hanptbahnhof, freute sich mit bei der Ankunft i» kleinen Dorfe und wiwde Warrn bei den trauten, Heimat, liehen Eigenheiten- Schlittenfahrt, Hntzenstub« und Mettengang. Tie «L-encn waren von begleitendem Text, sowie Lbor- und Sologesängen umrahmt. Reicher Bei fall lohnte die Mitwirkcndcn für die treffliche Wieder gabe der erzgebtrgischrn WeihnachtSsttten. T« GMstschle Ehoroertt,, .PHito««Le", »d«r feil de« Fahr» l810 besteht, beabsichtigt nach kurzer Unterbrechung der UetungS- abende dieselbe» ab S. Januar lSLS wieder regelmässig Mitt woch« van ZH8 Uhr an im neoen Hei« Baner» Restaurant. Tä-dchenweg S, a»fz»nehm«n. Dramatisch« Vereinigung „Beständigkeit 1922". Heut« 8 Uhr BeretnSabend und Leseprobe des Lustspiels mit geschäftlichen Besprechungen im Vereinsheim. Stenographenvcrein „Babelsberger" Leipzig. Uhr. 3 Fach- und Fortb.-Schulc. Platostrah« 4. Unterricht in 3 »Ansänger- und 15 FortbildungSlchrgängen. GeschästS- stenographenabteilung. Eintritt jederzeit möglich. Aus künfte in der Schule oder durch A. Beeg. L.-Thonberg. Schulgasse 11. Sport oirrl lurire» Harry Reeve schlägt RuSi Tagner aas» Punkte« Harn» Reeve hatte aus seiner Rückreise nach Lon don im Kölner Kristallpalast Rudi Wag »er-Duis burg zum Gegner. Der Kamps ging über zehn Runden und wurde mtt vier Unzen und harten Bandagen ge- führt. Sr aendete mit einem sicheren Punktsieg de» Engländer«. Der ehemalig« englische Meister zeigte erst klassige Arbeit. Ihm gehörten von den zehn Ru»de» neun vollkommen. Nur die letzte konnte Wagner für sich buchen. Di« Ueberlegenhett des Engländer» zeigt« sich besonders in den ersten Runden, in denen Wagner dte schwersten Tresser, allerdings auch ohne die geringste Erschütterung zu zetgeu. etnstrcken mutzte. Die Stärke des Duisburgers liegt in seiner Hätte. Er versteht e» jedoch nicht, sie auSzunutzen. Von der sechsten Rund« an kam er etwa» aus und konnte einig« gute Sachen lande». In der zehnten Runde gelang er Wagner seinen Gegner ans den Punkt zu treffen. Der Engländer war an geschlagen upd ging da Wagner scharf drängte, bi» neun zu Boden cktnchte und wich den Angriffen des Duisburger» so geschickt aus, dass e» Wagner nicht mög lich war, noch etwas anzubringen. Der Engländer wurde nach diesem Kampfe von -ans Wagner gefordert. Höhl, 116 Psb.. liefert« sich mit Blitz. 114 Psd., ebenfalls mit vier Unzen und hatten Bandagen über zehn Runden einen lebhaften und erbitterten Kanchf, der unentschieden endete. Der bessere Techniker war »er kleinere stabil« Blitz. — Ferner kämpfte Mader- Köln. 12» Pfd.. gegen Eisenberg, 123 Psd, ebensall» unentschieden. Erfalge deutscher Schwimmer in «Sie» Die deutschen Teilnehmer an dem Hakoab Schwtmmkest konnten eine Reibe schöner Erfolge davontragcn. Urdcr 50 Meter Freistil kamen Baum-Köln >md Lajia-Wien in totem Rennen ein, 29 Sek. In den beiden Aningen siegte der Kölner Pluma « nS mit 45^> nn» 57)» »Pli. Die 400 Meter Freistil gewann Dkamver-Köln in 5:55.9 vor Gadorssy-Budapest, dagegen musste der Kölner im 100-Meter-Rückenschwimmen eine Niederlage (1 :15) vpn Battak-Budapest (1:14) hlnnehmen. ebenso schlug «dir Gaborsfv über 100 Meter Freistil 1:07,2, Mancher 1:0S. Sommer gewann da» 200-Meter-Brustschwimmen in 3:07,4. ein weiteres LOY-Meter-Schwtmmen b acht« noch einen Sieg von Dkamperin 2:47. Köln hott« sich auch noch die beiden Staffeln (3x100 und die Lagenstaffel). Schwimmer al» Sportlehrer Auf dem Magdeburger v-rbandStaa 1919 beschloss der Deutsche Dchwimmverband, dir Bademeister und Spottlehrer als Amateure an,»erkenne». Dadurch bat sich eine Anzahl bekannter Schwimmer auch im Lehrberuf betätigt, und dte Erfahrungen, dte damit gemacht wor den sind, können al» sehr gut bezeichne! werden. ES lässt sich nicht verkennen, dass dadurch dte Leistungen des einzelnen zurückgegange» stnd. während die Ver eine. dt« über einen ZPottlebrer verfügen, überraschende Fortschritte gemacht haben. Jetzt nimmt der Borsitzaude deS DSV. Dr. Setsow gegen die bisherig« Praxis Stellung und fordert die Erklärung zmn Berufsschwimmer sür die Spottlehrer. Di« Forderung. wird damit bc- arundet, dass ein jugendlicher für de» Sport begeisterter Schwimmer sich verleiten lassen kann, den .unsicheren Berus eines Sportlehrers" zu ergreifen. Von den be kannten Schwtmern ist O- Kell «« r als Lehrer an der Deutschen Hochschule für Leibesübungen und dem Schwimmfportklud 1889 tätig. Der deutsche Mebrkamps- meister A. Mundt-Halberstadt wirkte mtt grossem Er folge in Danzig »mb siedelt dieser Tage nach Amerika über, wohin wohl auch Lu der-Berlin folgen will. Sk am per-Köln ist bei dem Sportklub Hakoah in Wien tätig, wo er Kellner abgelöst dal. Meiden- TreSdcn war im Sommer in Riga vei dem dortige« deutsche»! Schwimmvrrein. Fußball Lie tschechoslowakschen Stza»ien fahre» In der kommende» Festrett weilen nicht wenlger al» drei »Prager Verein« in Italien: Sparta, Navia und DSC., ausserdem Viktoria-Pilsen. Die Brünner Makkabt verlässt am Mittwoch Brstnn. um eine sehr lange Wettspielreise nach Italien und Dpa- wen anzittveten. von Prager Vereine« folge« der Nmselsst, SK., Cechie Karlin, Viktoria Zi^ltov spÄer nach. Im Anschluss au die Lpanienrets« unternimmt dt« Sparta ihve Reise nach Südamerika, wo i« der Zett vom 2. Februar bi» 1«. März 10 Wettspiele auSgetrage« werden. Der tschechoslowakische »Meister erhält dafür ein« Gesamtrntschädigung von 100 000 Peso», gleich ungefähr 1120 000 tschech. Kronen. Dafür mutz er all« Reise- und AufenthaltSkosien selbst tragen. Dte Rückkehr nach Prag dürste Mitte April 1924 erfolgen. 25 000 Peso» werden vor der Abreise angezahlt, die restliche» 78 000 werd«« des «wem Vawhaech t« Buenos Air«» ht«terlegt. Rach jedem Wettspiel bekommt dl« Sparta 7500 Peso» bezahlt. Dlc Sparta spielt t« Barcelona. Valencia. Madrid, Li"abon. Buenos Mve» Cordoba, rncumau. Uruguah, Montevi deo. Rio d« Janeiro. Veranstalter der Südamerika tour »st der Argentinische Futzdallverband. Der türkische verband hat die Abhaltung eine» Städttsptel« Konstanttnov e l—w t e u angeregt. * Da« Länderspiel D « «1 sch la «d—O e ft e r r «t ch, da» am 13. Januar in Nürnberg vor sich geht, wird voraussichtlich von dem Prager Schiedsrichter He hak gttettet. * Der südostdeutsche Fussballmeister Sportfreund e- BreSlau trug am Somrtag in KöntgShütte gegen den dortigen VsR. ein FreundschastSsptel aus und unterlaa gegen de» jetzt zu »Polen gehörenden Verein mtt 0-S Zwei dentsche «ennftälle sind«« sich in der List« der erfolgreichsten Ställe Oesterreich. SS sind die» der Stall D. Ehren- sr t ed, der mit 5 Pferden 5 Stege und ebenso viel zweite Plätze errang und dadurch 62 720 000 ösierr. Kronen verdiente. während der Letpztger Nussenow mit zwei Pferden ein Rennen und S44O VOO Kronen gewann. Breslauer Eröffnungs-Radrennen Mangel, genügender Propaganda und weil die Ausammensetzung des Programms zu wünschen übrig ließ, hatten sich nur etwa 4000 Zuschauer zu den Eröffnungs-Radrennen in der Breslauer Jahr- Hunderthalle eingefunden. Häusler, Hoffmann und Pawke sowie der Däne Jensen und der Holländer Bermeer waren trotz der abgeschlossenen Verträge nicht erschienen-, dafür starteten dbz Italiener Ri- zetto und Pay, die Dresdner Süßmilch und Henry »Meyer, sowie W. Rütt neben den Einheimischen. Interessant war das internationale Vrerer- treffen. In allen Laufen führte Bay, der aber für das Ende nicht in Frage kam. Rütt und Ri- zetto lieferten sich stets ein scharfes Endgefecht, in dem bald dieser, bald jener die Oberhand behielt; schließlich siegte Rütt mit einem Punkt Vorsprung. Dte Resultat«: SrössnungSfahrem 1. Meter; 2. Pohl. Vorgabefahren-. 1. Schock: 2- Kaboth: 8. Schneide«: 4. Lrenczlg. 150 Rundenttnnrw 1. Knapp« 84 P.: 2. Jacob 19 P.: 3. Schneider 18 P-: 4. Meier 17 P.; 5. Süss- milch: 6. Reumann. vterettressen: 1. Rütt 24 P-: 2. Rtzetto 23 P: 3. Bah 16 P-: 4. H. Meyer 11 P. Amatenrsahren: 1. Heidenrelch: 2. Nickel: 3. Rieger. Alle in Breslau gestartete« Mitglieder de» Deutsche» Revufahrer-Berbaudes sind mit sofortiger Wirkung au- ihre« Verbände «usgefchlofse» wordeu. cko» d«st« ""ck »pa>»ome^e Lrd. lo »Ile» dooseeeo Oe-icdilki«» Oso Vvrtt. »»otl» Notmuuu, ^ora»pe. 50954. I» Pariser Wiuter-Pelodrom gab es am Sonntag ein internattonaler Wiegettresfen zwischen dem Schweizer Kaufmann, dem Franzosen Schi lies und dem Belgier Degraeve. Der Schweizer gimq ans dem Kampf als Sieger hervor. Er gewann den zweiten, dritten und vterien Lauf. Der Belgier wurde Zweiter, Schiller belegte den dritten Platz. Der Belgier Linau traf im Sirher-Reunen, das in dret Läufen zu 15. 28 und 10 Kilometer ausgetragen wurde, aus die Franzosen Miquel und Sere». Miqnel gewann die drei Läuse. Ltnan wurde über 15 und 40 Kilometer Zweiter und kam dadurch auf den zweiten Platz. Sechsft««ve«'Man«schaftsfahre« in Brüssel In dem am Sonntag nach Art der GechStage-Reimen ««Sgttragenen SechSstunden-MannschafiSrennen auf der Brüsseler Winterbahn wurde die Mannschaft Girar- dengo —va« Reck (Italien Holland) mtt 280 200 Kilometer Sieger I« Nizza gewann di« ltattenlsche Mannschaft Li- »art —Bruner, ein lOO-KUometer-Mannsck»asiSsad- re« i« 2 Stunden 40 Minuten. Di« vorliegende Ausgabe umfaßt LV Seite» arbeitet heute nur zur Aushilfe hier bei unserer Abteilung, weil bei uns ettiche am Fieber krank liegen!" Der Fremde scch den Mann mit dem graue» Bart forschend an, verstand eS ihn in- Gespräch zu ziehen und allmählich mit ihm allein im Zwie gespräch zu bleiben, von dem der junge Bursche, ohne daß er es wußte, langsam ausgeschaltet wurde. Auch der Händler, der den fremden Herrn herübergebrachr, hatte sich diskret zurückgezogen und so konnte der Ausländer ungestört mit dem ehemaligen Meisterbläser sprechen. „Ihr geltet als eine Leuchte in Eurer Zunft, Meister " .Famolta", sagte der Graubärtige, den die Anrede des Fremden angenehm kitzelte. Und weil dieser ihn durch die schmeichelhaften Dottte gleich für sich eingenommen hatte, erhielt er auch <nK- führlich Antwort auf alle Fragen, die er stellte. Und so erfuhr Herr ^uan an Ort und Nelle noch einmal, was er schon durch die Instruktionen de» Minister- Colbert wußte, nämlich, wie hoch siH der Taqesverienst der Spiegelarbeiter belief ustv. Er hörte gespannt zu, vermied aber jeden Anschein der Neugier und s«te nur beiläufig: „ES muß ein schönes Gefühl sein, eine Kunst zu üben, die sonst niemand auf der WeA kann!" Lamotta entgegnete nicht-, weil er nicht» zu entgegnen wußte. Gesichtspunkte, wie der Fremde sie da andeütete, waren diesen einfachen Leuten fremd. Auf ihrer stillen Insel dachten sie nie daran, daß draußen, hinter Venedig ober jenseits de- Meeres noch eine WM lag und daß niemand in dieser Welt konnte, war die Leute von Murano verstanden. Sie bliesen und Aitteten Spiegel und verkauften sie für teure- Gerd, — alle- übrige war ihnen zu hoch und auch zu gleichgültig. „Habt Ihr nie daran gedacht, in- Ausland zu gehen?" Lamotta fach ihn betroffen an. Zn- Ausland? d«M Hatje keiner VSR ihnen j? gchM WM sollten sie auch im Ausland tun. Hiex verdiente« sie ihr Brckt, hier hatten sie ihre Frauen, ihre Kinder. Lamotta sogar schon ferne Enkelkinder — was sollten sie außerhalb chrer stillen Insel suchen?! „O, Ihr könntet Geld draußen verdienen, viel Geld, märchenhaft viel Geld! Fünf-, sechs-, zehn mal so viel wie hier - Lamotta entgegnete nichts. Sein Kops konnke nicht gleich die Vorstellung des zehnfachen Tages verdienstes fassen. Juan mißdeutete sein Schweigen und fragte lächelnd: „Ihr hättttt wohl Angst? Ihr fürchtet wohl das Gesetz?" Lamotta fragte treuherzig: „Welches Gesetz?- „ES gibt doch ein Gesetz, do- Euch verbietet daS Gebiet der Republik zu verlassen und Eure Familien mit Gefangenschaft, Euch mit dem Tobe bedroht, wenn Ihr dem Gesetz zuwider handelt!" Lamotta sann nach. Die Glasarbeiter von Murano wußten kaum mehr von diesem Gesetz, weil seit langem keiner von ihnen daran gedacht hatte, die Insel zu verlassen. Nur vor Jahrzehnten einmal war einer in die Niederlande und ela anderer nach London gegangen. Ob sie in der Fremde ihr Glück ober de« angedrohten Tod ge sunden, hatte man in Murano niemals erfahren. Weil sie die- Gesetz nie geftmtt, schreckte es auch jetzt den zraubärtigen Lomwtta nicht so schr imd er lochte, während er entgegnete: „Ich glaube nicht, daß einer von uns das T^etz sehr furchtet, ich weiß e- aber nicht, weil wir nie daran gedacht haben. Sicher ging« auch ohne da- Gesetz keiner von uns je fort!" „Auch nicht um den zehnfachen Verdienst!" Lamotta schwieg. Die Vorstellung der Sui..me, die Juan da verhieß, finss an deutlicher zu werden und Eingang in sein Hirn zu finden. Er ließ sich» nun nicht nehmen, den Fremden selber » wtztzer i> bchj Hsbiük Rmhür^NfühlkM, ihm auch Eimegotto und Rivetta, die berühmten Glätter und den herkulischen Barbini und ?en gertenschlanken Moräne, die eben aus dem Aller heiligsten kamen und als die besten Bläser auf der Insel galten. Auch mit ihnen war der Fremde bald in ein Gespräch verwickelt und ganz zufällig, ganz harmlos, breitete er auch vor ihnen die Frage aus, ob sie an das Ausland gedacht hätten und an die Säckel voll Goldes, die dort ihrer harrten. Alle sagten .Nein". Der Fremde lachte, lobte ihre Anhänglichkeit an das Vaterland und ihre Un eigennützigkeit, sah sich nach seinem Begleiter um, dem Händler, der ihm hergebracht hatte und bestieg mit ihm wieder die Gondel, die ihn zurück nach Venedig bringen sollte. Am nächsten Tag waren sie alle an der Arbeit wie sonst auch doch mit anderen Gedanien. Die Worte des Fremden, die lockenden Aussichten, die er blitzschnell vor ihnen eröffnet, hatten ihre harm losen Seelen nicht nur erstaunt, sondern auch halb wachgerüttelt aus der wvnschlosen Zufriedenheit, in der sie bi» dahin gelebt hatten. Wie ein Brand fraß e- in ihnen wmter unb immerfort hörten sie wicher die verführerische Beteuerung, d^ß ihnen daS Ausland zehnfach höheren Lohn bieten würbe. Noch überlebten sie nichts, noch planten sie nichts über zum ersten Mal erschien ihnen Murano al- ein kleiner Fleck Erde, der seine Kinder nur dürftig ltährle. Die Zeit verfchlich ihnen langsam und jede Stunde war von einer kleinen, wartenden Erregung durchbebt imd jeder horchte immer wieder hinaus, cb nicht druüten am Strand eine Gondel anlege .... Doch der Tag verging, ohne daß der Fremde wi^er kam. Und ein zweiter folgte und eia dritter, — da begann der Brand in ihren Seelen langsam zu verlöschen und frierend erkannten sie, daß ihr Leben nun für lange Zeit arm und dürftig sein würde, weil sie von Größerem gehör* hatten va» sie doch »ix erreich»« dürft«, Eorqetzun- fo»s' >