1 wöchentlich, Mona«. Aezug.prel» lunger, »nigegennthmrn. veriagsort Druden. Anzeigenpreis«: di» Ispaltig« SS mm breit« Zeil« d Vtg. Alle Platzwünsch« kvnn«n wie »«in, Gewahr leisten. Nummer 282—Z». Jahr» LMWie VolMMuns Schrlsllrituna: Dresden A, Pott«rstr. 17, Rus 80711 und 81018; Veschaftsstell«, Druck u. Verlag: Germania Buch- druck«r«l «. Verlag Ih. u. D. Winkel, volierslr. 17, Ruk 81018: Vosltcheck: >l>3ü: Stadtbank Dresden 0,787. Sonnaberrd/Sonnkag, 3«. Nov./I. Dez. 1940 Im Falle von höherer Gewalt, B-rbo, und Betriebe stiirungen hat der Bezieher oder Werbungtreibende kein« Ansprüche, saNs die Zeitung ln beschränktem Umlange, verspäte« oder nicht erscheint - TrtUlliinaeor« Dresden. Rollende Nachtangriffe ans Liverpool Bombardierung -er militärischen Ziele -er westenglischen Hafensta-t un- -er Oockanlagen von Birkenhead Meder VergeltungsanMe aus London Berlin, SO. Roo. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In der Nacht zum 29. und am 89. war London wieder das Ziel von Vergenungsangrisken der Lustwass«. Es wurden umfangreiche Briinde in den Vietoria-Docks sowie im Süd, westen Londons beobachtet. Starke Kampssliegerverbände belegten in rollenden Nachtangriffen militärische Ziele in der Hafenstadt Li, ver pool sowie die Dockanlagen des gegenüberliegenden Blr, kenhead mit Bomben, darunter «ine groß« Zahl schwersten Kalibers. Gewaltige Explosionen und Brände in den aus gedehnten Lagerhäusern erleuchteten weithin die Nacht. Auch andere kriegswichtige Ziele in Schottland sowie in Süd- und Mittelengland, wie Birmingham, Bristol, Portsmouth und Sout hampton wurden mit zahlreichen Bomben angegrisfen. Südlich von Lizard Point griffen Kampfflugzeuge einen Veleitzug an und beschädigten ein Handelsschiss durch schwere Bombentreffer. Britische Häsen wurden weiter vermint. Am Nachmittag des 89. 11. setzten Fernkampsbatterlen des Heeres die planmätzlge Zerstörung von Kampfanlagen im Küstengebiet von Dover mit beobachteter Wirkung sort. Fernkampfbatterien des Heeres und der Kriegsmarine beschossen Dampfer und Geleitfahrzeuge am Ostausgang des Kanals. Durch Angriffe britischer Flugzeuge lnNord. und W e st- deutschland in der Nacht zum 39. November wurden nutzer einer kleinen Fabrikanlage wieder mehrer« Häuser beschädigt, zwei Personen schwer und mehrere leicht verletzt. 4 feindliche Flugzeuge wurden gestern abgeschossen, davon 8 im Luftkampf, 2 durch Flakartillerie. 8 eigene Flugzeug« werden vermißt. Reuter zum MM aus Liverpool Berlin, 39. November. Nach beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen griffen in der Nacht zum 29. November deutsche Kampsgeschwader militärische Ziele in der westenglischen Hafenstadt Liverpool und ln den benachbarten Dockanlagen von Birkenhead an. Dl« Angrisse erstreckten sich über mehrere Stunden. Die abgeworfenen Bomben hatten zahlreiche Explosionen und Brände zur Folge. Ein deutsched Flugzeug wird vermitzt. Als den „schlimmsten Angrifs auf die User des Mersey, der bisher dagewesen ist, charakterisiert der Sonderberichterstatter von Reuter in Liverpool die Bombardierung dieser westenglischen Hafenstadt durch deutsche Kampfgeschwader in der Nacht zum Freitag. „Welle auf Welle seien die deutschen Bomber vom frühen Donnerstag abend bis in die Frettagmorgenstunden hinein gekommen. Die meiste» der vielen hochexplosiven Bomben seien von schwerstem Kaliber gewesen, das bisher ln dieser Gegend abgeworfen worden sei. Während der Reuterkorrespondent sodann einer seits von „ausgedehnten Schäden, die angerichtet wor den seien", spricht und zugeben mutz, daß „die Verluste nicht leicht gewesen seien", versucht er doch andererseits wieder nach alter Reutermanier zu lavieren und die Erfolge der deutschen Flieger zu verkleinern. Er greift dabei zu dem Mätzchen des Vergleiches und behauptet, daß „die Verluste im Verhältnis zu der Zahl der eingesetzten Flugzeuge" nicht schwer genannt werden könnten. Der englische Rundfunk liegt noch ganz aus der alten Linie des Vertuschens. In einem längeren Bericht über die deutsche Luftwaffentätigkeit gegen die britische Insel, der nichts Konkretes enthält, läßt er lediglich den Satz einflietzen, datz „im Gebiete des Flusses Mersey einige ernste Brände ausgebro chen und Häuser sowie andere Gebäude zerstört worden seien". Man glaube <!) sedoch, datz die Zahl der Mcnschenoerluste im Verhältnis zur Heftigkeit des deutschen Angrisses nicht beson ders groß sei- Ganz im Gegensatz zu diesen englischen Berichten steht, wie aus Newyork gemeldet wird, eine dort verbreitete Schil derung des United Pretz-Korrespondenten Atkinson, der bei einer Besichtigung von Liverpool „weitverbreitete Zer stör »in gen feststellt. Er berichtet von „Riesenschutt- massen", die von schwersten deutschen Bomben herrührten. „P. M." schildert in einein Artikel die Bombenschäden in London, die höher als erwartet seien. Um gewisse mili tärische Ziele, wie Kraftwerke und Bahnhöfe hätten sich die Bombenangriffe konzentriert. Mail anerkennt dieRegleruna WanaWinawcl Tokio, 39. Nov. Wie da» sapanische Autzenamt be kanntgibt, erfolgte di« Unterzeichnung eines chinesisch-ja panischen Paktes, mit dem di« japanische Regie rung formell di« national« Regierung Chinas unter Wangtschlngwei anerkennt. Gleichzeitlg erkennen sich di« Regierungen Wangtschlngwei und Mandschukuo gegen seitig an. Der Vertrag sehe kür die chinesisch-japanisclien Beziehun gen u. a. folgende grundsätzliche Regelung vor: den Japanern werde das Recht zur Stationierung von Truppen in gewissen Gebieten zuerkannt; die Frage des Rückzuges der japanischen Truppen aus China werde innerhalb von 2 Jahren nach Wie derherstellung des Friedens und der Ordnung geregelt; enge wirtschaftliche Zusammenarbeit auf der Grundlage der Gleich berechtigung; die Japaner erhalten zu geschäftlicher Betätigung das Recht der Niederlassung in China. Außerdem regelt der Vertrag die territorialen Rechte der Konzessionen Japans in China. Eine wettere gemeinsame Erklärung der Regierungen Wangtschingweis. Japans und Mandschukuos spricht den Wunsch au» nach Zusammenarbeit der drei Staaten und nach Resoektterung der Souveränität der Hoheitsgebiet«. An» Schluß der Erklärung wird di« Absicht ausgedrückt, umgehend entsprechend« Verträge abzuschließen. «i»-lanb-s»>»mallfien an- Vari- t« Serlin Auf Studienreise durch da, Reich-». Berlin, 80. Nov. Am Freitag traten au» Köln kommend W in Paria ansässige Journalisten aller Nationen in Berlin «in, um an «iner Studiensahrt durch Deutschland tetlzunehmen. Die von der Reichsregierung «ingeladenen Journalisten be suchten noch am Freitag Potadam, wo sie von Ministerialdirt- «nt Professor Dr. BSmer im Namen der Presseabteilung der Netcharegierung willkommen geheißen wurden. Am Abend folgt»« di« ausländische« Pressevertreter einer Einladung zu einem Empfang im „Kaiserhos", wo sie mit einein Kreise der In Berlin tätigen Auslandsjourualistcn zusammen trafen. In Vertretung des Rcichspressechefs Dr. Dietrich be grüßte Stabsleiter Sündermann die Gäste mit einer kurzen Ansprache, in der er auf die Bedeutung dieser Fahrt hin wies. die einen Kreis von Journalisten durch das Reich führt, die noch vor wenigen Monaten in einer feindlichen Hauptstadt tätig waren. Die Journalisten verlassen am Sonnabend Berlin, um ihre Studienfahrt durch das Reich fortzusetzen. Kassation-Hol ho» da« aeaei» Lodreamis »erhänate llrteit aas Bukarest, 80. Nov. Der Kassationshof hat am Freitag das Wiederaufnahmeverfahren in dem gegen Corneliu Zelea Codreanu, den Begründer der legionären Bewegung, 1938 vom Carol-Regime angestrengten Prozeß durchgefiihrt. Er erklärte das Urteil des Militärgerichtes des Bukarester 2. Armeekorps, das Codreanu »vegen Hochverrats verurteilt l)atte, kür ausge hoben und sein Andenken für rehabilitiert. Der Kassationshof ordnete die Veröffentlichung des Urteils auf Staatskosten an. Der Duce empffng den Präsidenten der Deutsche»» Akademie Rom, 80 November. Der Präsident der Deutschen Akade mie, Ministerpräsident Ludwig Siebert, wurde am Freitag vom Du« empfangen, der sich mit lebhaftem Interesse in einer halbstündigen Unterredung über di« im neuen Aufbauplan der Deutschen Akademie vorgesehenen Einrichtungen in Italien be- rtchtm Ueß. Am gleichen Tag« wurde der Präsident der Deutschen Akademie von Außenminister Graf Ctano, vom Erziehung». Minister vottat und vom Minister für volk^nAiur PiwoUnt emWmgmk. Feuerfontänen spritzen gen Himmel Liverpool im Bombenregen deutscher Kampsmaschinen. Von Kriegsberichter A. Richardt. DNB..., 30. Nov. <PK.) Eine klare Sternennacht breitet ihren blauseidenell Schleier über das stille Land, als Maschine auf Maschine über die zitternde Grabnarbe eines Einsatzflughafens in Frankreich hinwegfegt zu neuen Angriffe», gegen England. Staffel auf Staffel und Gruppe auf Gruppe startet, voll beladen mit der tödlichen Fracht. Höher und höher schrauben sich die Maschi nen. Gleichmätzig donnern die Motors ihr Lied in die Nacht. Angespannt sitzt die Besatzung des Bombers an ihren Instru menten. Sie spürt kaum die 2ö Grad Kälte, die bissig in die Maschine hineinkriecht. An Southampton vorbei wird Kur» nordivärts genommen. Der Tommy scheint heute zu schlafen. Nur an vereinzelten Stellen tupft die Flak starker ihre feu rigen Sprengwölkä)«» in den nächtlichen Himmel. Die Sicht wird längs«,n schlechter, Wolkenvorhänge schiebe», sich zwischen Maschine und Boden. Da leuchtet schon von weitem der Wider schein eines riesigen Brandherdes auf. „Das mutz Manchester sein", meint der Bombenschütze, „wo vor zwei Tagen die nnsri- gen hineingehauen haben." Die Jeuerwolke wird größer und größer. Wie ein roter Mantel liegt sie um die Stadt, — aus gezeichneter Orientierungspunkt für die anfliegenden Maschinen. Doch diesmal gilt Ihr Besuch einem anderen Ziel: Liverpool, Englands wichtigster Einfuhr- und Umschlagshafen mit seinem ausgedehnten Industriegebiet soll diesmal die Wirkung deut scher Bomber spüren! Flackernder Feuerschein aus der Tiefe und die Instru mente lasten keinen Zweifel, die Maschinen sind über der Stadt. Die Maschine liegt jetzt i», der für den Bombenabwurf richtigen Höhe. Noch einmal überprüft der Bombenschütze sein Bomben revier — alles in Ordnung. Mit einen. Griff öffnet er die Bombenschächte, und befreit von den stählernen Klammern rauscht die Fracht nach unten. Wild trudeln die Bomben durch die Luft, torkeln in die Tiefe. Nach Bruchteilen von Sekunde», blitzen kleine Licht pünktchen auf. Und dann zieht eine Fcuerfontänc nach der an deren gegen den Himmel. Serienweise werden die ausgemach ten Ziele mit Bomben schweren und schwersten Kalibers zuge deckt. Serienweise pflanzt sich der Fcuerorkan der explodieren den Bomben durch die langen Zeilen der Fabrik- und Hall »,- anlagen fort. Volltreffer auf Volltreffer in Englands wichtige Versorgungsbetriebe! Die Flak unten scheint nervös geworden zu sein. Aus allen Rohren jagt sie eine», Hagel von Geschossen hoch. Wie Gummibällchcu umhiipfen di« berstenden Granate», die Ma schinen. Aber unbeirrt steuert der Flugzeugführer seinen Kurs, unbeirrt lätzt der Bombenschütze seine Ladung abwärts trudeln, Feuerschein züngelt zu den Wolken empor. Blutrot leuchtet das Fanal der Vernichtung an, nächtlichen Himmel. Noch einmal zieht die Maschine eine Kurve über der Stätte der Vernichtung, dann dreht sie ab auf Kurs Heimat. Und während sie und alle gestarteten Maschinen wohlbehalten auf ihren Einfatzhäfe», landen sind schon andere Kameradei, unterwegs, das begonnene Werk der Zerstörung sortzuführcn, sind schon aus den Kommandostellen die Einsatzbeseble für den nächsten Angriff fix und fertig ausgearbeitet, sind schon wie der die Männer des Bodenpersonals au der Arbeit, neue Ma schinen zu überholen uno startfertig zu machen. Pausenlos rollen die Vergeltung-;- und Vernlchtuugsangriffe gegen Eng land. Dle wehrwlrtschastliKe Bedeutung Liverpools Der Angriff der deutschen Luftwaffe auf Liverpool hat mit dieser Stadt ein hervorragend wichtiges Zentrum der eng lischen Wirtschaft getroffen. Liverpool ist mit 839 000 Einwoh nern die viertgrötzte Stadt Englands. Sein Hafen ist der zweit« größte der britischen Insel. Dieser Hasen ist deshalb von lebens wichtiger Bedeutung für England, weil über ihn die Versor gung des englischen Industriegebietes der Midlands erfolgt. Entsprechend dieser Sonderstellung gelangt über den Ha fen von Liverpool ein Sechstel der gesamten englischen Einfuhr. In, Jahre 1937 wurden über Liverpool rund 11 bis 12 Mil lionen Tonnen Einfuhrgüter bet einer Gesamteinfuhr Enoland» von' rund 70 Millionen Tonnen Importiert. Dabei standen Lebensmittel, Getreide, Genußmittel und Futtermittel an elfter Stelle. Liverpool ist auch ein wichtiger Einfuhrhafen für Erdöl. Liverpool verfügt tm Hafen und Stadtgebiet über aus gedehnt« Lageranlagen. Charakteristisch sind die riesigen Ge treidesilos und Lagerhäuser für die verschiedenen Güter, lieber ein Viertel der gesamten Lagerkapazität Englands für Getreide ist «n Liverpool konzentriert. Außerdem befindet sich rund ei« Achtel der englischen Getreidevermahlungskapazität im Hafen- und Stadtgebiet von Liverpool. Auch rund ein Sechstel der «samten Lagerkapazität aller englischen Kühlhäuser «st in Liverpool vertreten. In den Speztallagerhäufern von Lioer- Pool kännen ferner IVO 900 Ballen wolle und 200 990 Fässer Tadak «lagert norden, von großer wehrwirtschaftlicher Beden, tun- sind di« Erdöllager von Liverpool