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prAMrsthe Hsussrsu Immer hübsch durch die Nase aimen! «»sonders bei den Kindern daraus achten. — Wann zum Arzt? — Eine üble Unart Don der Wichtigkeit unserer Nase macht man sich Im all gemeinen keine »echte Darstellung Meist verkörpert sie sür uns nur ein Sinnesorgan, das verpflichtet ist, dein Gestirn Gerüche zu vermitteln und dein »vir somit einen grasten Teil ästhetisch ster Genüsse verdanken, ivic sie uns Vlnmcndüste bereiten, der Dust des Waldes und der kräftiger, gesunder Erde. Anderer seits verspüren wir ostne Geruchsvermögcn nichts von qesästr- lichen gesundheitswidrigen Gerüchen, wie Dämpfe, giftige Gase, edensowenig beginnende Fäulnis In verschiedenen Nahrungs- mitteln, die schwere Vcrgiftungserscl)elnungcn mit sich bringen können. Geruchssinn und Geschmack hängen unmittelbar zusam men Haben wir den ersteren verloren, so schmecken mir kann» noch etwas, sind dadurch mancherlei Gefahren ausgesetzt und rerlteren austcrdem einen grasten Teil unserer Lebensfreuden. Die Pfleg- unseres ..Ricchorganes" müssen wir uns aber auch aus einem anderen Grunde angelegen sein lassen Von gröstter ges»mdheitlicl)er Bedeutung für den Körper ist die Nasen-Atmung. Die cinzuatmendc Lust wird durch die Nase filtriert, — flüssige, feste auch gasförmige Stosse schädlicher Art werden von ihr aufgestalten und durch Niesen oder durch eine ganz besonders feine Vorrichtung in der Nasenschleimstaut wie der herausbefördert. Auch wärmt die Nase die eingczogene Luft um ein ganz beträchtliches vor. die sonst ungehindert, mit dem grasten Temr-eraturunterlchicd der Austenlust tbcsondcrs Im Winter) zu unserer Inneren Körpertemperatur, direkt auf die seinen Schleimhäute der Inneren Lungensläären wirken würde. Selbst für den Laien ist es leicht vorstellbar, dast -as unter Um ständen eine graste Gefährdung des Gesamtor,Manismus bedeu ten kann. Di« eingeatmete Luft gesaugt, naclrdcm sie durch die Nase mit ihren Nebenhöhlen gegangen und vorgewärmt ist. durck den Rachen in den Kcstlkonf. abivärts durch die Luftröhre, die sich in Höhe des 4. und !>. Brustwirbels In zwei verzweigte Aeste, die Bronchien, teilt, in die Lunge. Man sollte Kinder von frühester Fugend auf gewöhnen, gut und tief durch die Nase zu atmen und die verbrauchte Lust dann gründlich wieder auszustosten. Bemerkt eine Mutter, dast ein Kind nicht leicht ostne Anstrengung die Luft durch die Nase «inzi-hen kann, so soll man mit Istm zum Arzt gesten. damit er die Luftwege prüft und Abhilfe schafft. Vielleicht Ist es mir üble Gewohnheit und Sache der Mutter, darauf zu achten. Bei gröheren Kindern kann man der schlecht",, Gewohnheit ost leicht rntgeaentreten, Indem man Ne bei der Eitelkeit fasst und Ihnen begreiflich macht, wie töricht ein Gesicht mit ständig offenem Munde wirkt. Eine weitere sehr üble und unästhetische Angewohnheit findet man häutig bei Kindern lleider auch ve» inzelt bei Er wachsenen), die auch eine Schädigung der Nascnschleimstäutc ver ursacht. ost eine Beriekung, zum mindestens aber ein Abstump fen der notwcndioen Nclzempfindlichkest Im Gefolge hat. das Bohren mit de», Finger In der Nase. Das must und kann man mit Energie und Konseouenz icdem Kinde abgewöstnen. Ff« es erwachsen wird es für die aufgewandte Strenge dankbar sein. Aste seine Pflichten kann unser „Gcsichtserkcr" aber nur leisten, wenn wir darauf bedacht sind, ihn leistungsfähig zu er halten. die normale Neizcmpsindlichkeit darf nicht dauernd ge stört sein durch Katarrhe, Polypen. Wucirerungen usw., die stets nom Arzt behandelt werden müssen. Feder sür sich selbst must aber darauf bedacht sein, der Nasenschleimdaut gute, keine Lust zuzufiihren damit sie ihre, sür unsere Gesundheit nötige Reiz empfindlichkeit behält. Kleine medizinische Rundschau Krebsfirankheit — vermeidbar? Obwohl die Erkrankungen an Krebs vorwiegend bei älteren Menschen beobachtet werden, so können hiervon doch mich sä>on relativ junge Menschen, insbesondere Frauen, bereits vom 3ü. Lebensjahre an befallen werden. Gerade bei ihnen aber vermag eine rechtzeitige Feststellung der Erkrankungsbercit- schaft für Krebs fast mit Sicherheit die Entstehung einer eigent lichen Krcbskrankhcit zu verhindern. Es wird deshalb immer wieder besonders auf die Tatsaci)e aufmerksam gemacht, dast diese Krebsbereiiscimst der Frau durch eine ärztiiä)« Unter-, suchung mit einer fast völligen Sicherheit festgestellt '»erden kann Bei den grasten Gefahren, die einer Erkrankung an Krebs anha,ten, must hieraus die Lehre gezogen werden dast ich jede Frau, die das 30. Lebens,ahr überschritten hat, wenig' tens In jedem Jahr einmal daraufhin untersuchen lasst. Da die rühesten Krebse einerseits in der Brust, <nchererseits in dsn Untcrleibsorganen entstehen, sind ihre Entstehungsorte einer Untersuchung ohne besondere Schwierigkeiten zugänglich und bc' rechtzeitiger Feststellung der Erkrankung mit den heutigen Mitteln auch heilbar Gerade eine solche Vorsichtsmstersuchung in regelmästigen Abständen ist auch am besten geeignet, eine unbegründete Krcbsfurcht hintanzuhalten. Blut — schwerer als Eisen Dast Blut unter Umständen schwerer als Eisen sein kann, mag unserem Leser zunächst als eine Feststellung e^chemcN' die von einem Dichter getroffen wurde. Wo es auf Mut und persönlichen Einsast anzukommen pflegt, hat sich der Wert des Blutes tu vielen Beispielen als gröster als der einer noch so guten Eisenrüstung bewiesen. Aber auch in der Wirklichkeit kann Blut schwerer als Eisen sein. Nämlich dann, wenn bet einem Sturzkampsslicgcr die Fallbeschleunigung wirksam wird und das Blut mit einem für normale Verhältnisse ungeheuren Druck innerhalb des Körpers verlagert wird. Diese Verlagerung macht sich besonders beim Abfangen des Flugzeuges ans dem Sturzflug und bei plötzlichen Richtungsändcrungcn des Flug zeuges überhaupt bemerkbar und stellt allerhöchste Anforderun gen an dir gesundheitltci)« Leistungsfähigkeit der Besatzung. Besonders ivenn das Blut in der Richtung Fust—Kopf oder um gekehrt in graste Beschleunigung versetzt wird, treten asterlei Beanspruchungen der körperlichen Regulationsmcchanismen ein, deren Gröste man sich eben am leichtesten durch den Vergleich des tatsächlici»en Gewichtsausdruckes des Blutes mit dem Ge wicht von Eisen deutlich machen kann. Wer nicht selbst solche Erlebnisse gehabt Kat. Kanu sich wohl kaum die ungeheure Lei stung unserer Sturzkampfflieger deutlich machen und wohl nur darüber staunen, dast die menschlich Natur stark gemrg ist, auch solcke Ansprüche überstehen zu können. Es dürfte überdies interessieren, dast bei der Erkorsciping dieser und ähnlicher luft fahrtmedizinischer Fragen Tierversuche eine auhcrordcntlich groste Rolle spielen. Nervös? Wenn einer die Geduld verliert, zu schelten und zu schreien beginnt, wo er es eigentlich nicht diirs'e, pflegen seine guten Freunde ihn mit „Nervosität" zu entschuldigen. Und wenn es dabei zu Zusammeiistös'en kommt, die ernstere Auswirkungen zu haben drohen, dann pflegt man von einem „Nervcnzusanr- tVcüs«nkousstt.2? menbruch" zu sprechen und sich darunter eine Art Leistungsun- sähgkeit der Nerven vorzustellen, die der Arzt allerdings kaum jemals anerkennen wird. Dem Arzt nämlich ist eindeutig be kannt, dast die Nerven diejenigen Teile unseres Körpers sind, die nm allerwenigsten zu ermüden pflegen und die Im eigent lichen Sinn des Wortes „nicht totzukriegen" sind Aerztlsch ge sehen »nutz die sogenannte Nervosität vielmehr als eine Frage der Haltung und Erziehung angesehen werden. Ein ausgegliche ner, in sich selbst ruhender Mensch — wie etioa ein Scl)äfer oder ein Bauer — wird kaum jemals „nervös" worden » Anderer seits fällt -le sogenannte Nervosität mit gröstter Siclzcrheit alle diejenigen an. bei denen Wtdersprlich zwischen Denken unüt Fühlen, zwischen der Vorstellung vom Ich und seinem wirklichen Wert, zwischen Plänen und Können vorhanden sind. Gerade im Kriege können letztere leicht von uns Besitz ergreifen. Wir müssen Pläne und Wünsch aufschieben, »nässen uns manchmal mit Verhältnissen adsinden, die »vir vielleicht gern geändert hätten, können nicht, wie »vir vielleicht möchten, unsere Stel lung verändern und können, wenn wir nicht über uns Ge- rvalt haben, auf diese Art leicht eine innere Unzufriedenheit be kommen, die sich eines Tages als „Nervasiität". als Unbe herrschtheit" benierkbar macht. Sollten aber nicht diese Zu- sammenhäirge Ursach genug sein, gerade in den iekigen Mona ten mich die „Nervösen" zu den ruhigen und entschlossenen Men schen zu machen, die «Nein in der Lage sind. Situationen zu, meistern, wie sie die heutigen Umstände hin und wieder einmal mit sich bringen?' Mii Rai und Tai Immer sind die Schlüssel weg! Man kann In groste Verlegenheit kommen, wenn man sichs nicht daran gewöhnt, die Schlüssel alle an einem ganz bestimm ten Platz aufzuhängen. Der teste Ausbeivahrungsort ist ein be sonderes Schlüsselbrett. Die Schlüssel zu Boden und Keller sosi man mit Schildern versehen, damit man sie immer herauskennt.- Die täglich gebrauchten Schlüssel, also Haustiirschlüssel, Koni-, dorschlüssel, unter Umständen Fahrstuhlschlüsscl usw. wird nran zu einen» Bund vereinigen, an einem Schlüsselring. Schlüssel- von unbenutzten Koffern soll inan nicht Im Schlotz stecken las» sen, sondern am Griff festbindcn. damit man sie im Bedarfsfälle stets zur Hand hat. Wenn ein wichtiger Schlüssel verloren geht, tut man gut, das betreffende Schlost sofort ändern zu lassen. Kleine Winke sür den Haushalt Belin Waschen von farbigen Vorhängen oder Möbcibezü- gen soll man in das Spülwasser etivas Essig tun, weil dadurch die Farben ausgefrischt werden. Handtücher, die inan zum Ab trocknen von Glassachn benutzen will hinterlassen keine Fa sern. wenn man sie aus gewöhnliche Weise wäscht, dann aber dem Spülwasser eine ganz dünne Stärkelösung zusetzt. — Zinn« gcgenstände lassen sich gut reinigen mit einer Mischung aus Zigarrenasche und pulverisierter Kreide, die inan mit etwas Brennspiritus zu einem dicken Brei rühr«. Diesen Brei trägt man mit einem weichen Lappen auf und reibt ihn gut ab. so bald der Brei getrocknet war. Dann reibt man mit einem Putz leder nach. Was man beim Bügeln beachten must Die verschiedenen Stoffarten erfordern beim Bügeln eine verschiedene Behandlung, die man sich genau merken muh. Alle naturseidenen Stosse müssen mit ziemlich heitzem Eisen auf der Rückseite gebügelt werden. Wenn Rohseide noch neu, also noch »richt geivaschen ist, bügelt man sie trocken. Hat man sie gewaschn, so must man sie aus der Rückseite bügeln, so lange sie noch feucht ist. Der Stoss darf aber auch nicht zu nah sein, weil er dann steif wie Papier wird. Kunstseide wird stet» auf dec Rückseite mit lauwarmem Eisen gebügelt. Ist das Eisen zu Heist, so besteht die Gefahr, dast der Sioss am Eisen kleben bleibt oder sich ganz auflöst. Baumwollstoffe werde» leucht mit einem gut heisten Eisen gebügelt. Wollstoffe soll man auf der Rückseite mit einem nicht zu feuchten Tuch belegen und mit sehr Heistern Eisen dämpfen. Brokat- oder Lamästosse dürfen nur auf der Rückseite mit lauwarmem Eisen gebügelt werden, da sie sonst anlaufen. Baumwollsamt wird trocken arif der Rück seite gebügelt. Ist er sehr zerknittert, so kann man ein leicht angefeuchtetes Tuch auf die Rückseite legen und dann bügeln Eridensamt ist sehr schwierig zu bügeln, — man macht das am besten zu zweien, Indem man nur die Nähte über ein heisteS Eisen zieht, das man mit einem feuchten Tuch belegt hat. Auch der Mülleimer braucht seine Pslege Mülleimer, die einen schlechten Geruch ausströmen, darf die Hausfrau nicht dulden. Ein Mülleimer must genau so sau- bergol«altcn werden wie alle anderen Gcgenstände. Dazu ge hört, dast man ihn nach jeder Entleerung innen und allsten mit heistem Wasser gründlich auswäscht. Dann must er umgestürzt völlig austrocknen und wird nun mit Zeitungspapier ausgelcgt, damit Wände und Boden sauber bleiben. Am besten ist es, wenn man zwei Mülleimer besitzt und abwechselnd benutzt, damit je weils einer richtig austrocknen und auslüstcn kann Wer Ohren hat zu hören ... Plauderei am Wochenende von Marabu. Mit Ohren begabt sind alle Menschen. Und es kann kein Zweifel daran sein, dah der Schöpfer gewollt hat. wir sollten diese wundervollen Werkzeuge zum Hören gebrauchen. Deshalb hat er uns ja zwei Ohren gegeben — nicht damit aus dem einen Ohr wieder hinausgehe, was in das andere hineingedrungen ist, sondern aus einem ganz anderen Gründe: Der geringe Unter schied in der Ankunst eines Geräusches beim linken und rechten Ohr lehrt uns, ob das Geräusch von links oder rechts kommt. Nur noch vom Auge wird das Ohr an Schönheit und Voll endung übertroffen. Statt aber dankbar zu sein für solch eine unschätzbare Mabe, haben viele von uns sich einfach das Hören abgewöhnt. Nicht die Tauben meine ich, denen die Natur diese grostartige Mabe versagt hat. Sondern die andern, die wohl den Schall im Ohr empfangen, aber ihn weiterzulciten vergessen an Herz und Hirn. ' - Schwerhörige aus Gewohnheit Vor wenigen Tagen ist es mir wieder so recht bedrückend zum Bewusttsein gekommen, wie viele Menschen doch ihren Ohren einfach das Hören abgcwöhnt haben. Es war bei der Uraufführung eines schweren und ernsten Dramas. Vortress- lichc Schauspieler mühten sich um das edel gedachte Werk, dessen formschöne, klangvolle Verse sic mit Bewunderung sprachen. Aber die Zuhörer waren nicht recht bei der Sache. So manche husteten bei den schönsten Stellen, andere wandten die Augen ab von der Bühne und schauten in den Zuhörerraum sie hatten cs einfach, vielleicht unwillkürlich, aufgegeben, zuzu hören. Das Stück war ihnen „zu schwer". Und so rollten die schönen Verse einfach über sie hinweg, wie Wogen, die den Sand am Strande wohl benetzen, aber nicht In das Innere seiner Körner eindringen können. So etwas kann man Im Theater erleben und an man chcn anderen Orten, da eine Mehrzahl von Menschen gemein sam etwas ausnehmcn soll. In jedem Konzertsaal wirst Du Menschen finden, die mehr Interesse an den Abendkleidern der Damen haben als an der Musik. In jedem Vortrag gibt es den braven Mann, der rasch einmal ein Nickerchen riskiert, nicht nur in der Einzahl. Und selbst in der Kirche — auch der beste Prediger weist, dast er stets einige unter seinen Hörern hat, die die Predigt als Gelegenheit betrachten, sich in der Nachfolge der Jünger aus dem Oelberge zu üben. Taub sür Menschenworte Ist es im Alltagsleben vielleicht anders? Wir reden zwar alle Tag für Tag aufeinander ein, beruflich und auherberuflich — aber hört auch jeder von uns wirklich, was der andere sagt? Fast möchte man meinen, jeder höre nur, was er selbst sagt, rind übe sich geflissentlich in der Kunst, den anderen zu über hören. Nun wird freilich soviel geschwätzt, dast es gewist eine nützliche Kunst ist, das Ueberfliissige und vor allem das Aer- gerliche einfach zu überhören. „Gar net ignorieren!" hat der alle Nestroy humorvoll diese Kunst genannt. Aber man darf sie nicht so weit treiben, dast man nun einfach überhaupt nichts mehr hört, Gutes wie Schlechtes, Nützliches wie Unnützes, Be deutendes und Plattes. Manche Menschen haben die Leitung vom Ohr zum Herzen so wirkungsvoll abgestellt, dast alle Worte von ihnen abglelten wie Wasser von einem Oelmantel. Sie hören es darum auch nicht, wenn ein anderer Mensch versucht, mit Worten den Weg zu ihrem Herzen zu finden, wenn er an Ihre Einsicht,, an Ihren Edelmut, an ihren Opfer sinn appelliert. Wie viel Herzensnot gibt es in der Welt, wall so viele Menschen Ihre Ohren nicht mehr zum Hären gebrau chen können! Und «vie arm sind diese Menschen selbst, die immer nur die Stimme ihres lieben Ich hören . . . Mahnung des Ewigen Wenn man das beobachtet und beherzigt, dann versteht man freilich, warum in den Evangelien so ost der Ruf des Heilands ertönt: „Wer Ohren hat zu hören, der höre!" Nur einer, der die Welt nicht kennt, kann sich über diese Mahnung wundern. Der Allerbarmer kannte die Herzen der Menschen. Er wustte, wie viele sich dem Worte versagen, das von allsten auf sie cindringt. Dast die einen nicht mehr hören wollen und die anderen schon nicht mehr hören können. Weil sie zu lange vergessen haben, dast ihnen diese erhabenen Werkzeuge zum hören gegeben worden sind. Diese Unglücklichen hören nicht mehr auf die Menschen — aber auch Gottes Stimme erreicht sie nicht mehr. „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes" — aber die Tauben vernehmen von dieser Sprache nichts. Die Wunder der Irdischen Natur, die Monumente der Geschichte bezeugen das Wirken des Allmäch tigen — jene Harthörigen bleiben davon unberührt. Das er schütternde Erleben der eigenen Zeit, die gewaltige Sprache der Tatsachen redet vergeblich zu ihren Herzen. Sie hören nur auf das klägliche Geflüster Ihrer eigenen Lüste und Leiden. Die feinen Stimmen „Wer Ohren hat zu hören, der höre!" Die Welt ist voll von seinen Stimmen, die zu unserem Herzen reden wollen. Menschenzungen und Engelszungen, die uns glücklich und froh machen können, wenn wir sie zur rechten Stunde vernehmen. Der rauschende Wasserfall des alltäglichen Geschwätzes darf uns diesen feinen Stimmen gegenüber nicht taub machen. Heute beginnt der Advent. Es soll eine Zeit der Stille und Besinnung sein. Gewist, das Leben geht auch in diesen Wochen weiter rind fordert sein Recht. Aber da ist so vieles, ivas uns besinnlich machen kann. Da hängen in den Zimmern die Adventssterne und hüllen abends, wenn die Arbeit ruht, alles in ein sanftes Licht. Die Kinder haben groste Augen und sind voll sreudiger Erwartung. Tausende sinnen darüber nach, wie sie ihre Lieben erfreuen können . . . Ist es da nicht gut, wenn wir uns erst einmal selbst be- sinnlli? Wenn wir unsere Ohren öffnen für die seinen Stim men, die zu uns reden wollen? Nein, wir sind noch nicht see lisch ertaubt im Alltag. Wir haben noch Ohren, um zu hören. Ihnen wollen wir in besinnlichen Stunden dieser Wochen vor Weihnachten vertrauen. Für jeden hat der Advent eine Bot- schäft — er must nur den Mut haben, sie bis zu seinem Herzen 'Vordringen zu lassen.