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Sonnab«nd/Sonntag, 80. Nov./I. Dez. IS« Sächsisch« volkszettunS «ummer WS, S«tte » 8ctzrsibreug 11 >)l: Ztlg-, hloturiteln !»>»»« silsits Llviicctttaii . S SO sfolldlotk»8ten c nc in buntem vekoc 0 IlreKlLMPS mit -uko 10 rn 45 cm Xactonrckirm.. lu.ull Vernttur 3,viiig1LrkI^ort«npl»1t« ell»nb»in-porr. Iv.vV I är«kdor, varekr. L.S« für L M) Vssncsitssieemützle. 4.25 tzasieemützis. k.5v 8eklskimmsi' tzmpel,40cm S.80 siüetzenlsmpe mitfsäecrug 5.25 ie», 27,»iiig....1»«iqNN tttttü ?»r»on«n mi»7eil»r IL.VS Man kennt ihn schon von früheren Jahren her. den riesen- grotzen Vslaiimentolscl, der jetzt wieder nor dem Eingang des Neuen Rathauses Posten bezogen hat Er ist die Schildwache der Weihnachts-Werbeschau, die dos Sächsische Kunsthandwerk am Sonntaa 1l Uhr eröffnet. 50 Schassende des Kunstgcwerbes aus allen Teile» Sachsens zeigen die Erzengnisse ihrer gesckick- ten Hände. Alle ausgestellten Arbeiten können sokort käuflich erworben werden. Bis zum 23. Dezember ist die Schau tätlich von 9.30 bis tl> Uhr geöffnet. Wer iiberleat, was er seinen Lieben zum Feste schenken soll, wird hier sicher das Richtige finden. Das Erzgebirge gibt an einige» der Stände den Ton an: Schnitzereien aller Art. schöne Leuchter und Spielsachen in allen Spielarten sieben zur Auswahl. Daneben sind Holzarbeiten aller Art zu sehen, fein gedrechselte und geschnitzte Teller und Scha len vor allem. Glas und Keramik weih das Auge zu entzücken: von der kleinsten Schale bis zur schweren Gartenplastik sind alle Formen vertreten. Nadelarbeiten aller Art, insbesondere scköne Stickereien, handgewebte Decken »nd Kissen, schöne Dinge ans Bast und Leder machen die Entscheidung schwer, was van diesen hübschen Sachen sich am besten ans dem Gaben tisch ansnehmen würde. Edle Arbeiten In Messina und Schmiede eilen bezeugen den hohen Stand der Metallbearbeitung in Sachsen. Ein Kapitel siir sich bilden diesmal die Erzeugnisse der Goldschmiedekunst. Da sind die Arbeiten van Johannes Eckert, die durch den Zusammenklang von Metall und Stein den Charakter des Edelsteins ganz zur Geltung zu bringen wissen. Martin Hildebrandt zciot nun ersten Male Werkstücke, die sächsische Halbedelsteine und Meissner Porzellan zusammen verarbeiten. Hildebrandt knüns« damit an die Kuns« Johann Cbrlltian Nenbers an. der für Auanst den Starken Arbeiten gleicher Art gesertiat Kat. Sehr hübsche Dosen in der Art Neu- bcrs bietet auch Möckel. Zschorlau an. Nickt minder weitz Gcr- «rud Steinert, Radebeul, die Eigenart sächsischen Edelgesteins äur Geltung zu bringen. Dieses Streben der sächsischen Gold ¬ knecht, der es nicht unterlassen konnte, seinen eigenen Reick zu machen und immer ein neues „Gsetzl" dazuzudichten. Di- Weihe hinderte ihn nicht, datz 'er vorher verstohlen der Bäuerin in den Schmalzhafen fuhr, um sich damit sein Schnurrbartl in ände, die richtige Form zu bringen. Ich hatte ihn zweimal beobachtet, Stall aber nichts gesagt, denn niemand sang so hell und rein, wie der Hias, und niemand verstand es soviel von Sauberkeit und Güte und Menschlichkeit zu dichten, wie der Hias. Als di« Bäuerin aber später beim Krapsenbacken entsetzt die tiefe Fin gerspur bemerkte, sagte der Hias mit der unschuldigsten Miene der Welt: „Das war sicher wieder die graue Katz. Z'nächst werd' ich noch ein Reim machen, Bäuerin!" Mitten unter den Heerscharen und dem Hirtenvolk stand der Glorlaengel. Er hat ein seines, rotes Näschen, und auch das Gold seiner Haare ist noch erhalten. In seinen Händen aber trägt er nur einen Teil des alten Spruches; das „in excel« sis Deo" ging verloren. Vielleicht war es schon immer so ge wesen. da sich aijch der Grotzvater an nichts anderes erinnern konnte, als nur an das Gloria. Für ihn hatte der Engel eine symbolische Bedeutung: die frohlockende Menschheit, die immer darauf aus ist, den Frieden zu suchen. Für mich aber war der Engel nichts anderes, als eine unsichtbare Hand, die ein Bil derbuch öffnete, in dem sich so viel besindet, was das Schicksal dem Leben gewährt. kmksus8ts8eken ? Nst gute ^uriukc. 8.?1 I »llll Auf der Suche nach einem vergilbten Heft, in dem sich die Aufzeichnungen eines alten steirischen Krippenspiele» be finden, erwischte ich einen kleinen holzgeschnitzten Engel, zwi schen allerhand merkwürdigem, altertümlichem Welhuachtszeug. Bleierne Kugeln, die einen Ring für die Kerzen im Gleich gewicht halten sollen, andere Kugeln, die einen handfesten Christbaumschmuck mit vielen Spiralfedern und fechszacktgen Sternen au» richtigem Kayserzinn an dünnen Kettchen trogen Statt der Glasfiguren gibt es feingesponnene au« silbernem Draht gebundene Dinge, die im Laufe der Jahrzehnte gelb und ein bisschen verraucht geworden sind, denn es mögen wohl sech zig Weihnachten her fein, datz dieser alte Schmuck — sorgsam behütet — den Räumen ein gediegenes und weihevolles Aus sehen gibt, wie ein alter Holzschnitt oder Kupserstich. Den kleinen Engel aber brachte mein Grotzvater eines Tages von einer unwegsamen Reise zurückkehrend, nach Hause: er hatte ihn einem unbekannten Holzschnitzer siir einige Kreu zer abgekaust. Mit diesem Engel aber beginnen Bilder in mei ner Erinnerung locker zu werden. Sie wehen irgendwie herauf, entfallen sich. Es ist Advent. Ländlicher Advent mit all seinen wichtigen Ereignissen. Und ich sehe die Krippcnfiguren auf tauchen. Die Holzschnitzer und Hausierer Klopfen an die Türe und tragen einen Buckelkorb voll wundersamer Gestalten, blotz zum Aussuchen hergerichtet, eine hübscher und bunter als die andere. Ich sehe Assisi und ich höre den alten Franziskaner, der mich den steilen Weg hinausbegleitet hatte, eines Advent tage», und der mir erzählte, datz der gutmütige Fran, es war, der um zwSlfhundertdreiundzwanzig das erste Mal die ewige Geschichte der Weihnacht in plastischen Figuren dargesteüt hatte. In der Barockzeit nahmen die Krippen einen ungebeuren Aus schwung. Nachdem sie dann die Rosenkreuzer und Freimaurer verboten hatten, nahm sich die Romantik ihrer wieder an. In den kleinen Werkstätten unserer Alpentäler habe ich überall die Figuxen wiedergefunden, und aste tragen ein Kleid das die Phantasie entworfen, rauschgoldene Mäntel und blühsilbcrne Kleider schmücken sie. Die Adventsonne wärmt den alten Kriv- venmarkt In München, ein feiner Dunst weht über die Buden dächer, der Dust der Räucherstäbe macht den eigenartigen Reiz eines kleinen betrachtenden Spazierganges nach deutlicher. Nicht weit davon entfernt, im Nationalmuseum besindet sich die zehn Meter grotze Krippe, die Schnöderer geschnitzt hatte. Dann sehe ich die einsame Ranch der Reuters, tief in Arizona. Und wieder ein Advent, und wieder bauen die Kin der der Reyters eine Krippe auf; freilich dort und da Kat sich ein Cowboy unter die bäuerliche Gesellschaft gemischt. Aber die Kripp« ist dieselbe und das Strobdach auch, und bei den Drei Königen „fehlt nix". Auch der rauschgaldene Stern schwingt sich über dem Gebirge, das aus einem mächtigen in Leim getränk tem Tuch sich aufbaut, mit Glimmer überstreut, mit drei Schnee gipfeln, „wie zu Hause, in unserer tirolischen Heimat". Obwohl dies schon eine Generation her ist. die Heimat bleibt dieselbe, sie versiert nichts, und die Zeit kann ihr nichts ankaben Der ranschgoldene Stern blitzt fern und hoch über den, Tuchgebirge, und es ist dieselbe Art, wie Ich es drüben in Macao bei einem chinesischen Maler sah. Auch dieser hatte die Figuren der Krippe gemalt, ich mutzte ziemlich lange suchen, bis sch ihn gefunden hatte, obwohl er eine kleine Tafel an den Wänden angebracht hatte, di« auf die Stratze gingen. Es aab ein ba>bes Dutzend Htzse oder waren es selbständige Häuser? Ich kletterte über dünne Treppen, lief Uber Balkane und stieg wieder zur ebenen Erde, um bald darauf wieder über eine Trenpe hinanzvlteigen. Dis ich endlich das Atelier des Meisters fand. Er satz eben dabei die Tusche anzurühren. Er roch sie. bevor er sie rieb, am Dust erkannte er die Güte und die Art. Dann legte er mir lächelnd die Blätter vor, in der festen Ueberzeugung. datz aNe Siwänder und Figuren der Historie getreu seien: Ht« waren Sachsens Aunsthandwerk stellt aus Weihnachts-Werbeschau im Rathaus-Lichthof schmiedekunst um das Wiederaufleben einer groben Tradition verdient besondere Förderung. Die Raumgestaltung der Schau ist auch diesmal nach einem Entwurf des geschästsführenden Vorsitzenden des Sächsischen Kunsthandwerker-Verbandes, Fritz Müller ersolgt. Der hohe Wert der Schau bürgt dafür, datz sie auch in diesem Jahre die Beachtung sindet, die sie als für ganz Sachsen repräsen tative Veranstaltung des Kunsthandwerker Verbandes verdient. y- Schwerer Fall. „Hast du eigentlich in deiner Praxis einmal einen Fehler gemacht, der schiver« Folgen hatte?" „Ja, einmal", sagt der Facharzt, „ich Hobe einmal «Inen Millionär nach zwei Besuchen vollständig geheilt." Zweck verfehlt „Können Sie mir die Unfallversicherung empfehlen, in der Sie Nnd?" „Nein, das kann ich nicht, ich bin jetzt schon 10 Jahre lang versichert und habe noch keinen einzigen Unfall gehabt." verdächtig „Warum hast du denn mit Eva gebrochen?" „Ja, denke dir, als ich sie stützte, roch sie nach Tabak." „Ach so, und du magst es nicht, wenn Frauen rauchen?" „Dagegen hätte ich nichts, aber — sie raucht nicht!" Billiger Einkauf Die junge Frau kommt begeistert nach Hause: „Sieh mal, Schatz, der entzückende Pelz' Ist «r nicht ivundervoll? Und so so billig! Ich brauäx: mir 85 Mark im Monat zu zahlen!" .Wieviele Monate denn»" waqt der überraschte Gatte zu fra- gen. „Ack, ich habe ganz vergessen, mich danach zu erkundigen." Vouvsichrlstleller: Georg Winkel: Stellvertreter: Dr. Gerhard Descwk: Verlags- und «nzelgenlelter: Theodor Winkel, sämtlich Dresden Dru» und Verlag: Germania «uchdruckerei u. Verlag, Dresden. Polierstrotz« 17. - Preisliste Nr. b ist glilttg. > Erzählung von Franz zu'machen und immer «in neues „Gsetzl" dazuzudichten. Dl« I / Friedrich Oberhäuser Weihe Puderte ihn nicht, datz 'er vorher verstohle^der Bäuerin e« nicht, aber ich sagte es nicht. Es waren sonderbare Umstände, wie sie sich aus dieser Darstellung ofsenbarten. Nur der Stal! war derselbe, und die Hirten sahen aus wle unsere. Und auch hier erhoben sich gewaltige Berge, und über den Bergen schwang sich zart und Hauchsein ein goldener Stern, der sich irgendwo im fernen Himmel zu verlieren schien. Vielleicht baute er die Brücke, Uber die sene weihnachtliche Geschichte lief. Und mit dem Stern tauchten neue Bilder auf: dämmerige Dome und kleine Bergktrchlein, und überall marschieren die Hirten und Bauern und Könige und Soldaten. Und Bauern stuben. Grossbauern und Bergbauern, die wir um die Advent zeit besuchten: eine endlose aber schöne Reise. Der Dust des saftigen Klekenbrotes lag schon in den Häusern. Dort und da probt der Chormeister die Krippengesänge alter Spiele, von denen die der Gmundener Groend berühmt geworden sind. Kleine Theaterstücke und Wcchsclgesänge. die sich, allerdings lehr wenige, bis heute erhalten haben, in Tirol und in der Steierma-'''. l^stmals bleiben sie nur in der Familie und wer den am Me'knachtsabend vor der Kripve gesungen. Sie sind rauh und derb, und ich sehe heute noch den Hias, einen Grotz- 8etz>rmkrone mit 70 cm Xortopsckirm cunci mit a»lb«n hocbconct, 45t«iiig Ul-Ur» Spei8e5vrv>ev bllvnbein- * ^3kti86de Läden 06N ^6idn30dt8t«86d Üsijeetza cilenb.- US storroli. 1.85, I w