Volltext Seite (XML)
Freitag, 23. Dezember 1838 Sächsische Volkszeitung Nummer 8VÜ, Seite V „Weihnachtssrieden" in Palästina Zmmer neue Hinrichtungen und Todesurteile — Kollekilvbuße für ganze Dörfer mengetrieben und mit Gewalt gezwungen, den Großmusti zu verfluchen und den Engländern Dankesbezeigungen auszuspre chen. Man zwang sie ferner, gegen die Briider Bainihahim vor- zugehen, als diese den Versuch machten, sich zu verteidigen. Durch Bombenwürfe wurden SO Personen getötet und 100 verwundet." Froflwefter verzögert -en Weihnachtspaketverkehr Zm Bedarfsfälle auch am 2. Weihnachisfeiertag Zustellung von Paketen und Päckchen Zum Schluß heißt es: „Palästina ist ein« Hölle. Wir appellieren dringend an die öffentlich« Meinung, die Mensch heit und die Frouenvereinigungen der ganzen W«'« die Frauen und «Inder Palästinas von den Roheiten der Engländer zu be- AationallsteN'Aufstand in Burma Britische Unterdrlickungsmaßnahmcn London. 23. Dezember. Die Nationalistenbewegung in Burma lIndien) hat am Donnerstag den Kampf eröffnet. Dar aufhin verhängte die Burmaer Negierung den Ausnahme zustand. In einer Erklärung begründet die Regierung ihren Schritt damit, daß gewisse P'rsoncn in Ranaaon öffentlich zur Nichtachtung des Gesetzes aulfordcrtcn und daß die öffentliche Ruhe und Sicherheit gefährdet sei. Der Führer der patrio tischen Front, Saw, ist zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der britische Polizeikommissar hat durch de» Rund funk der Burmaer Bevölkerung mitgeteilt, daß er Anweisun gen habe, Sofortmaßnahmen zu ergreifen. Die Unruhen dauern weiter an. Britisches Militär und Polizei stehen in höchster Alarmbereitschaft Beson ders in Rangoon werden umfangreiche Vorsichtsmaßnahmen aetroffen und im größten Teil des Londes erscheinen keine Zeitungen. Ein Dcmonstrationszug non b"dd''ist:schcn Mönchen gegen die britischen Behörden wurde ausgelöst. Infolge des anhaltenden Frostes, der sich in der vergan genen Nacht noch erheblich vcrsäwrst hat, kann der geringe Rückgang des Treibeises auf dem Rhein nicht von langer Dauer sein. Am Donnerstag abend wurde daher offiziell von der Rheinstrombauvcrivaltung die R h e i n s ch i f sa h r t als eingestellt verfügt. Auf der Mosel hat sich der an verschiedenen Stellen bereits am Donnerstag gezeigte Eis st and weiter ver« st ä r k t. Aussicht der Landesregierungen über die Landesfremdenverkehrs-Verbände Ter Reichspropagandamlnister, der Neichsminister des In« nern und der Reichssinanzministcr haben eine Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über den R c i ch s f r e m d e n v er- kehrsverband erlassen. Sie bestimmt daß die Landes regierungen oder die von ihnen bestimmten Stellen (Aufsichts behörden) darüber zu wachen haben, daß die Landcssrcmdcn- vcrkehrsverbände gemäß den Reichsgcsetzcn und ihren Voll zugsbestimmungen und entsprechend der Satzung und der Um- lagcordnung des Reichsfremdenoerkehrsverbandcs und der Satzung des Landesfremdenverkehrsverbandes verwaltet wer den Die Aufsicht soll so gehandhabt werden, dnß die Ent schlußkraft und Vcrantwortungsfrcudigkeit der Leitung der Landesfremdenverkehrsvcrbände gefördert und nicht beeinträch tigt wird. Insbesondere erstreckt sich die Aussicht auf die Ver waltung des Vermögens und der Schulden des Landesfremden- verkchrsvcrbandcs. nachtsmahl tn die Familie heim oder bleibt in den Re staurants mit seinen Freunden zusammen. Und dann ist wieder Alltag, einen zweiten Feiertag gibt es hier nicht. Die Weihnachtsstimmung verwebt, um am Jahresende noch einmal einem Ausstieg zur Fest freude Raum zu geben, wenn die Sprüche in den fran zösischen Knallbonbons wieder neu zu erprobende Ver sprechungen von Glück und Erfolg für ein gutes neues Jahr verkünden. Gin Sundertjahrecp^n für Marokko Umfangreich« Bewästerungsmahnahmen vorgesehen. Paris, 23. Dezember. Der Gencralresident von Marokko, General Nogues, hat dem „Paris Midi" zufolge einen Hun dertjahresplan ausgearbeitet, der eine völlig« Umwand lung der gesamten marokkanischen Wirtscl-ast zur Folge haben soll Bekanntlich hat Marokko häufig unter größtem Wasser mangel zu leiden. In den Jahren der Trockenheit kann der marokaanische Boden nicht einmal die gegenwärtig aus sechs Millionen Menschen bestehende Bevölkerung ernähren. Das Prgramm des Generalrcsidenten sieht daher sehr umfangreiche Bewässernngsmaßnahmcn vor, die der marokkanischen Land- wirtfä-ast die Vormachtstellung bewahren und das Land vor einer drohenden Ucberindustrialisicrung schütze» sollen. Die Hungersnot tn Sowletspanien Neuer Hilferuf Barcelonas. St. Jean de Luz, 23. Dezember. Die Bolschewistcncligue in Barcelona hat wieder einmal einen Notschrei ausgestoßen und ausländische Märkte um Entsendung von Lebensmitteln zur Bekämpfung der Hungersnot angerufen. Bei den Bolschewisten herrscht im übrigen Niedergeschla genheit über das Ergebnis der panamerikanischen Konferenz, von der sic sich irgend eine Hilfe versprochen hatten. Be kanntlich sind aber alle Intcrventionspläne in Lima am Wi derstand der Mehrzahl der amerikanischen Staaten gescheitert. Graf Eiano wieder in Rom Dl« Budapester Reise des Außenministers beendet. Rom, 23. Dezember. Der italienische Außenmtnistcr Gras Eiano ist Freitag vormittag von seiner Reise nach Budapest tn die italienische Hauptstadt zurückgekehrt. Zu seinem Emp fang halten sich zahlreiche Mitglieder der Regierung mit Par teisekretär Minister Starace und dem Minister für Volks bildung, Alsieri, an der Spitze sowie die Mitglieder der un garischen Gesandtschaft und eine starke Vertretung der unga rischen Kolonie aus dem Bahnhof eingefunden. Todesurteil an einem Auiofallenräuber vollstreckt Berlin, 23. Dezember. Am 23. Dezember 1933 ist der am 1l. Juni 1917 geborene Wolfgang Stoklossa hin gerichtet worden, der am 2l. Dezember 1938 wegen Ver brechens gegen das Gesetz gegen Straßenraub mittels Auto fallen vom Sondergericht in Hamburg zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt wor den ist. Die Sicherungsverwahrung wurde angeordnet. Stoklossa, der in demselben Urteil ferner wegen einer Reihe von Diebstählen, Unterschlagung und unerlaubten Füh rens einer Schußwaffe bestraft worden ist. ha! nachts eine Antodroschke gemietet, sich in eine einsame Gegend fahren lasten und dort den Fahrer mittels vorgehaltener Pistole zum Ausstelgen und zur Hergabe seines Geldes gezwungen und ist dann mit dem Kraftwagen gcslohen. WsflonSlStkgkeit in Llebersee keln steuerbegünstigter kirchlicher Zweck Steuerbegünstigt nur. was dem Wohle der deutschen Volksgenossen dient Gelegentlich einer Schenkung an einen eingetragenen Ver ein, für die Eteuerbegünstigug verlangt wurde, hat der Reichs« finanzhof darüber entschieden, was als steuerbegün stigter kirchlicher Zweck gilt. Der Verein hat nach feiner Satzung als Zweck die Förderung der katholisä>en Missio nen und die Sklavenbcfreiung in Afrika. Dos Finanzgericht als erste Instanz hatte in der Förderung der Missionen einen kirch lichen Zweck gesehen, aber dir Sklavenbcfreiung weder als kirch- liä-cn noch als gcmeinnützlichen Zweck anerkannt und deshalb die Steuerbefreiung überhaupt versagt iveil der Verein nicht ausschließlich einen steuerbegünstigten Zweck verfolge. Die Nechtsbeschwerde des Vereins wurde vom Rcichsfinanzhof sVIa 10 38) als unbegründet zurllckgewiesen. Abweichend von der Meinung des Finanzgerichtcs vermag der Senat auch in der Förderung der Missionen in Afrika einen steuer begünstigten Zweck im Sinne des Par. 19 des Steuer- anpassungsgesetzes nicht zu erblicken. Als steuerbegünstigt könnten nur solche kirch liche Betätigungen im Sinne des genannten Paragra phen angesehen werden, die sich entweder innerhalb des Deutschen Reiches auswirken oder deutschen Volksgenossen im Ausland« zugute kommen. Nach nationalsozialistischer Weltanschauung seien nur solche Zwecke steuerbegünstigt, die das Wohl der deutschen Volksgenossen fördern. Diele Voraussetzung sei bei Bekehrung sremdrassiger Mensä^n zum Christentum nicht gegeben. Im Ergebnis würden hierbei auch Reichsnrittel für einen Zweck aufgewendet werden, der die Belange des deutschen Volkstums nicht berührt. DI« Bekehrung zum Christentum und die Sklavenbesreiung dienten unmittelbar nur dem Besten der afrikanischen Volksangehörigen, nicht aber dem deutschen Volkstum. Kelne Erhöhung des ZoNs aus Gasöl zum 1. Januar 1939. Wie dem DHD. von unterrichteter Seite mitgetcilt wird, ist entgegen den hierüber umlaufenden Gerüchten mit einer Erhöhung des Zolls auf Gasöl zum 1. 1. 39 nicht zu rechnen. allen Welt Die Brautkutsche kippt« um. Danzig, 23 Dezember. Als ein junges Ehepaar nach der Trauung nach Hause fahren wollte, stieß die Kutsche beim Einbiegcn in eine Querstraße mit einem Auto zusammen. Die Kutsche kippte um. und das junge Paar lag auf der Straße. Glücklicherweise ist den frischgebackenen Eheleuten nichts postiert. Katze verursacht« Feuer. Posen, 23. Dezember. Einem Landwirt Im Kreise Dre schen brannten die Scheune und der Stall nieder. Wie nun fcstgestcllt worden ist. ist der Brand dadurch entstanden, daß die Hunde des Landwirts auf eine Katze Iaad machten, die im Statt auf der Futterktste gesessen hatte. Die Katze riß eine b-ennende Laterne um, die ins Stroh siel. Sofort stand der Stall in Hellen Flammen. Krähenschrvarm fällt über ein Kind her. Warschau. 23. Dezember. Ein ungewöhnlicher Vorfall, bei dem ein kijäbriges Kind zu Tode kam. spielte sich in Luck in Ostpolen ob Tort siel ein Schwarm -»«--."»'mnoerter Krähen über ein Mädchen her, das sich aus einer To-Große besand, Jerusalem, 28. Dezember. Im Gefängnis von Jeru salem wurden zwei Araber hlngerichtet. Ein weiterer Araber wurde vom Kriegsgericht in Jerusalem zum Tode ver urteilt. In Akko wurde ein Araber bei einem Uebersall schwer verwundet. Infolge eines Sabotageaktes in der Nähe von Aazour entstanden im Zugverkehr Tel Aviv—Lydda groß« Verspätungen. An der Straße von Akko nach Saff^> wurde eine Brücke beschädigt. In Nordpalästina wurden zwei Land minen entdeckt. Als Strafe dafür wurden drei Araber dörfern Kollektivbußen auserlegt. G London, 23. Dezember. Ein hier eingetroffenes Telegramm des Arabischen Palästinaausschusses lenkt die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit erneut ans die brutalen Methoden gegen die arabischen Freiheitskämpfer in Palästina, deren Ve- kanntwerden geflissentlich unterbunden wird. In dem Tele gramm wird darauf hingewiesen, daß trotz aller Dementis der britischen Regierung die unmöglichen Terrormethoden weiter an dauerten. „Am 0. Dezember", so heißt es in dem Telegramm unter anderem, „wurde das Dorf Attil von Engländern angegriffen. Bei dem Angriff wurden auch Frauen und Mädcken getötet und 30 Häuser angezündet, wobei drei Personen verbrannten. Am 12. Dezember wurde der Bürgermeister von Gaza, obwohl er bettlägerig krank war, verhaftet und Ins Gefängnis gesteckt. Am 15. Dezember drangen Engländer in Hebron in der Morgendäm merung in di« Häuser ein und schlug«» erbarmungslos auf die schlafenden Frauen und Kinder ein. Läden wurden nieder gebrannt und Häuser zerstört. Tie Bewohner waren vierzehn Stunden lang Regen, Kälte, Hunger und Durst ausgesetzt. Acht zig Bewohner wurden verhaftet. Am 19. Dezember wurden die Einwohner des Dorfes Iatta in der Nähe von Hebron zusam- Berlin, 23. Dezember. Durch den außergewöhnlichen Kälteelnbruch über ganz Deutschland mit nachfolgenden Schneefällen sind in verschiedenen Teilen des Reiches sehr erhebliche Zugverspätungen elngetreten. Hierdurch wurde im Postdlenst die Paket- und Päckchenbesörderung, die im wesentlichen mit den Zügen der Reichsbahn erfolgt, stark in Mitleidenschaft gezogen. Da auch weite Absenderkreise trotz wiederholter Hinweise mit der Auflieferung ihrer Pakete bis zu den letzten Tagen vor dem Feste gewartet haben, wird da- mit gerechnet werden müllen, daß die Empfänger einen Teil der Weihnachtspakeipost nicht rechtzeitig erhalten Die Deutsche Reichspost bemüht sich, unter stärkstem Ma terial- und Personalcinsatz. die durch Höker« Gewalt elnge- tretenen Stockungen zu beheben und die Folgen möglichst zu mildern. Im Bedarfsfall« werden dah-e am zweiten Feiertag, an dem gewöhnlich die Zustellung ruht, Pa ket« und Päckchen zugestellt werden. Starke Aroffverslbärluna in Welld-'^cklalld Rhelnschisfahrt wegen Treibeis eingestellt Essen, 23. Dezember. Im Ruhrgebiet ist in der Nacht zum Freitag wieder eine erhebliche Verschärfung d-r Kä te eingetreten, wobei der wolkenlo'e Himmel d'e nächtliche Aus strahlung begünstigte. So wurden dem Reichswetterdienst In Esten aus Dortmund als tiesste Temperatur des Bezir'-s minus 21 Grad gemeldet. Essen hatte um 8 Uhr minus 14 5 Grad. Dagegen wurden im Sauerland mit seiner höheren Lage nur minus 8 Grad verzeichnet. Kurie jftlockrickten Prag bewilligt 3,5 Milliarden zum Bau der Autobahn Prag, 23. Dezember. Wie die „Lidove Noviny" mittcilen, hat der Ministerrat 3.5 Milliarden Tschcchenkronen für den Bau der Autobahn bewilligt. Gleichzeitig wurde eine General direktion sür den Bau dieser Autobahn errichtet. Den Vorstand der Direktion wird der Präsident der Republik ernennen. Handgranatenanschlag auf polnische Polizei im Olsagebiet Marschau, 23. Dezember. Im Kreis« Freistadt im Olsa gebiet kam es, wie die Polnische T-legrophcnaacntnr aus Katto- witz meldet, zu terroristischen Anschlägen. Zwei Volizeibcamte wurden in der Gemeinde Dziccmarowice durch eine Handara- nate schwer verletzt, als sie das Yksti.zeirevier verließen Das Hauptkommando der polnischen Polizei im Olsagebiet lprt scharfe Maßnahmen ergriffen, um die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen. Kanada erkennt das italienische Im"erium an London, 23. Dezember. D'e kanadllche Reaiernng hat den britischen Botschafter in Rom. Lord Perth crsuäst. der italieni schen Regierung mitmtcilen. daß Kanada König Viktor Emanuel von Italien als Kaiser von Acthiopien »erkennt. Englisches Schlachtschiss erhält Namen „Duke os York" London, 23. Dezember. Tas auf Grund des Danprogramms von 1937 in Clydebank zu bauende Schlachtschiss wird den Na men „Duke os Park" erhalten, statt wie vorgesehen „Anson". Man ist der Ansicht, daß -er neue Nanu? bester paßt sür ein Schwesterschifs des „Kink George V" und des „Prince of Wales". und zerhackte mit den Schnäbeln den Kopf des Kindes so sehr, daß es kurze Zeit darauf verstarb. Kohlenoxqdgao tötete vierköpsige Familie. Paris. 23. Dezember. In Lorient fand man tn der dor tigen Gendarmerieknserne die vierköpfige Familie eines Gen darmen tot auf. Der Gendarm, seine Frau und seine beiden Kinder Im Alter von neun Monaten und drei Jahren waren an einer Kohlenoxydgasvergiftung gestorben. Sieben Jahr« Zivangsarb«lt für kommunistischen Mordschühen Paris, 23. Dezember. Das Schwurgericht des Departements Pas de Calais hat ein Mitglied der Kommunistischen Partei zu sieben Jahren Zwangsarbeit und fünf Jahren Aufenthaltsver bot verurteilt. Der Kommunist hatte im vergangenen Juli «n Mitglied der rechtsgerichteten Sozialpartei erschossen. Der Straßenwetterdienst Sachsen meldet: Reichsauto bahnen: Festgssrorene und festqesahrene Schneedecke, streckenweise auf Glatteis.' Bahnen sind und werden geräumt und gestreut. — Reichs st raßen: Flachland. Gebirge und anschl. Sudelengau festgesahrene und sestgesrorene Schneedecke, streckenweise über 15 Zentimeter auf Glatteis. Schneeglätte, ofr Erschwerung durch Spurrinnen. Schneeketten sind erforder lich. Straßen sind und werden geräumt und gestreut. Aeureg-cklmg der Fälligkeit aller Hypotheken Der Reichsministcr der Justiz hat im Einvernehmen mit den beteiligten Reichsministern eine Verordnung erlassen, die die Fälligkeit alter Hypotheken regelt. Die Verordnung gilt für das ganze Reichsgebiet einschließlich des Landes Oesterreich und der sudetendcutschen Gebiete. Für das Altreich tritt sie an die Stelle der bisherigen stark zersplitterten Vorschriften. Unter die neue Verordnung fallen grundsätzlich alle lang fristigen Hypotheken, die vor dem 30. Januar 1933 bestellt worden sind. Will der Gläubiger eine ans der Zeit vor der Macht übernahme stammende langfristige .Nnpothek fällig machen, so muß er sie nach dem 24 Dezember 1938 — dem Tage des In krafttretens der Verordnung — mit einer Kündigungsfrist von mindestens 3 Monaten kündigen. Dies gilt bei Hypotheken, die keine Auswertungshypothcken sind, auch dann, wenn die .C-mpothek etwa bereits sättig war, oder am 31. Dezember 38 füllig geworden wäre. Anders ist es nur. wenn die Hypothek vorzeitig fällig ge- worden ist, weil der Schuldner mit der Zahlung von Zins- und Tilgungsbeträoen in Verzug geraten oder in sonstiger Weise seinen Derpslichtungen nicht nachgekommen Ist. Solche vorz-itig eingetretcnen Fälligkeiten werden im Altreick durch die Verordnung nicht berührt. Lediglich liir das Land Oester-, reich und die sridetendeutfchen Gebiete ist insoweit eine Son derregelung getroffen, die schutzwürdige Schuldner in noch weiterem Umfange schützt. » Kündigt der Gläubiger, so hat der Schuldner Nck nach besten Kräften zu bemühen, den Gläubiger zu befriedigen. Kann der Schuldner die Mittel zur rechtzeitigen Zahlung des Kapitals nicht ausbringen, so muß er versuchen, sich mit dem Gläubiger auf Zahlungsbedingungen, die er erfüllen kann, zu einigen. Komm» eine Einigung nicht zustande, so kann der Schuldner oder der Gläubiger die Vertragshilfe des Richters In Anspruch nehmen. Das muß aber innerhalb sechs Woche« nach der Kündigung des Gläubigers geschehen. Berliner Börse vom 23. Dezember Uneinheitlich. Das Geschäft blieb in Anbetracht der bevor stehenden Unterbrechung durch die Weihnachtsseiertage recht gering. Die Kursgestaltung war uneinheitlich, ohne daß di« Veränderungen nach oben oder unten größere Ausmaße erreich ten. Mit einem Verlust von 2 ein halb Prozent sielen Stol berger Zink und Rheinische Braunkohlen etwas aus dem all gemeinen Rahmen. Weiter waren verändert: Salzdetfurth mit plus 1, AEG mit plus 1, Schlesische Gas mit plus 1 und Elek trische Lieferungen mit plus 1, Elektrische Werke Schlesien mit plus 2 ein halb, Reag mit plus 1 ein halb, BMW mit plus 1 ein halb, Berger mit plus 2. Rückgängig waren: Kali- Chemie mit minus 1, Siemens mit minus 1 ein Achtel, Licht u. Kraft mit minus 1 ein Viertel, Bemberg und Retchsbank mit je minus 1 Prozent. — Der Rentenmarkt lag ruhig. Neichsanlethe Altbesitz gaben 10 Pfg. nach. Reichsn>«tterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage ftir Samstag, 24. Dezember: Nachts strenger Frost bis 18 Grad, tagsüber um 10 Grad. Vorwiegend bedeckt. Nur vereinzelt leichte Schneesälle. Auffrischende östliche Wtnde.