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IV Einleitung. Akku. Das ist die letzte Nachricht, die über seinen Aufenthalt im heiligen Lande auf uns gekommen ist. Anfang 1150 war er wohl in Frankreich, denn es wird berichtet, daß Bernhard von Clairvaux dem König Konrad durch Otto's Hand einen Brief zu gesandt habe, in dem er den König bittet, sich mit Roger von Sicilien, den Bernhard übrigens — darin durchaus nicht überein stimmend mit Otto's Urtheil — einen nützlichen Freund der Kirche nennt, zu versöhnen, und sich selbst zum Vermittler anbietet. — Am 15. Februar 1152 starb Konrad. Ihm folgte Fried rich I. Barbarossa, Otto's Neffe als Sohn seines Halbbruders Friedrich von Schwaben. Während unter Konrad Otto weniger thätig in den Geschäften des Reiches hervortritt und weniger zu denselben verwandt wurde, stand er bei Friedrich in hohem An sehen und wurde von ihm häufig mit wichtigen Missionen betraut. Im Jahre 1158 sollte er den Kaiser auf seinem zweiten italieni schen Zuge begleiten, allein er fühlte sich damals schon krank und schwach, so daß ihn Friedrich von der Theilnahme an dieser Ex pedition dispensiren mußte. Doch machte sich Otto trotz seiner Kränklichkeit auf den Weg, um noch einmal die Lieblingstätte seiner Jugend, das Kloster Morimund, zu besuchen. Immer noch trug er das Mönchsgewand, wie er es denn überhaupt nie gegen das bischöfliche Kleid vertauscht hat. Hier, wo er die ersten Weihen erhalten, hauchte er am 22. September 1158 sein Leben aus. In seiner Bescheidenheit hat er gewünscht, außerhalb der Kirche be graben zu werden, damit der Fuß der Mönche über ihn dahin schreite; allein die Brüder glaubten, diesen letzten Willen ihres einstigen Abtes nicht erfüllen zu dürfen; sie bestatteten ihn in der Kirche am Altar und hielten sein Grab in hoher Verehrung. Sein Notar Ragewin dichtete zu seinem Gedächtniß ein Klagelied, welches in rührender Weise dem Schmerz über den edlen Todten Ausdruck giebt und am Grabe aufgestellt wurde. — Das erste Werk, das Otto verfaßte, war die Chronik von Adam bis auf seine Zeit, von ihm selbst „Das Buch von den zwei