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36 Otto von Freistng, VI, 28—30. Reichs unerlaubter Weise hatte fertigen lassen, und unterwarf sich in Allem seiner Hoheit. Er selbst aber wurde bald darauf durch die Hinterlist seines Waffenträgers des Lebens beraubt. Aber Misico, der aus einem König ein Flüchtling geworden war, kam bittend zum Kaiser, und erhielt durch Vermittelung der Königin, nachdem das Land in drei Theile zerlegt war, den dritten Theil.H Seit dem leistet, wie bekannt ist, jene Provinz unseren Königen unter Tributzahlung Gehorsam. Um dieselbe Zeit 2) versuchen des Königs Blutsverwandter Konrad, der Herzog der Bangionen (Wormser) und Ernust, sein Stiefsohn, der Herzog der Schwaben oder Alemannen, gegen den König mit vielen anderen sich zu empören. Der König aber, nach dem er seinen noch kleinen Sohn Heinrich zu seinem Nachfolger bestimmt hatte, betritt Italien. Zu ihm kam Herzog Ernust auf den Rath seiner Mutter, der Königin, und indem er des Königs Gnade mit deren Hilfe erlangte, erhielt er die Erlaubniß, mit dem König nach Italien ziehen zu dürfen. Der König also brach auf und feierte das heilige Osterfest zu Vercelli. Daselbst begegnete er dem Markgrafen Reginher mit den Bürgern von Lucca, und nachdem er alle zur Unterwerfung angenommen hatte, richtete er seinen Marsch nach der Stadt Rom. 29. Im Jahre 1027 seit der Fleischwerdung des Herrn kommt Konrad nach Rom, und wird gerade am Tage des Osterfestes, zwischen den beiden Königen Cnuto (Knut) von England und dem Oheim der Königin Gisila, Rudolf von Burgund, ehrenvoll einherschreitend, von dem Papste Johann (XIX.) gekrönt und erhält vom ganzen römischen Volke den Namen eines Kaisers und Augustus?) In derselben Osterwoche aber entstand ein Streit zwischen den Leuten des Kaisers und den Bürgern; eine schwere Schlacht wird ge liefert, und nachdem viele gefallen und die Römer fliehen, erringt 1) Am 7. Juli IV32 auf dem Reichstage zu Merseburg. — 2> 1025. — 3l 102s. — Nach Wipo Ca». 10, welches Otto hier benutzt, scheint statt xrvmittons gelesen werden zu »Nissen xromerons. W. — 5) 2Ü. März IV27. — S) Ein Deutscher und ein Römer stritten um eine Rinderhaut und aus dieser Schlägerei entstand ein ernster Straßenkampf.