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Kaiser Arnolf. 15 zum Könige.') Dieser schlug mannhaft viele Schlachten gegen die Nortmannen. In diesen Tagen 2) beginnt das Volk der Ungarn, aus Schthien vordringend und von den Pezenaten^) vertrieben, Pannonien zu besiedeln, nachdem die Avaren herausgejagt worden waren. Dieses Volk soll zu dieser Zeit sehr wilv und so thierisch gewesen sein, daß es ungekochtes Fleisch aß und auch Menschenblut trank. Und damit dies Niemandem unglaublich erscheine, so möge er hören, daß die Pezenaten und die, welche Falonen heißen/) rohes und unreines Fleisch, wie Pferde- und Katzenfleisch, bis heute genießen. Sie sind aber im Pfeilschießen sehr gewandt und vermögen auch, wenn sie den Rücken wenren, mit denselben zu schaden. Sie unterscheiden sich aber von den Britkonen oder Friesen darin, daß diese durch Wurfspieße, sie aber durch Pfeile schaden. Während derselben Zeit durchstreifen die .Nortmannen Gallien um Sens, Paris, Trohes. 11. Arnolf also regierte ganz Ostfranken, welches jetzt das deutsche Reich genannt wird, d. i. Baiern, Schwaben, Sachsen, Thüringen, Friesland, Lothringen; das westliche Franken aber be hauptete Odo mit seiner Genehmigung. Zuendebald^) aber, dem Mährenkönig, überließ er das Herzogthum Böhmen und nannte seinen Sohn, den er von ihm aus der heiligen Taufe heben ließ, mit dessen Namen Zuendebald. Vor allen Orten seines Reiches aber liebte er die Hauptstadt Baierns Regensburg. Daher erwei terte er auch deren Mauern und schmückte das Kloster des seligen Emmeram mit sehr vielen Zierrathen aus und bereicherte es durch große Besitzungen. Sie berichten daselbst und zeigen eine Schrift vor, daß genannter König den heiligen Dionysius von Gallien nach genanntem Kloster Lbergeführt habe. Ob das sich so verhält, da mögen sie selbst Zusehen. Nicht viel später, als Arnolf in Baiern zur Bändigung der Slaven verweilte, betraten die Nortmannen sein Reich Lothringen und schlagen die Fürsten, welche ihnen ent- I) Odo erkannte aber die Lehnsoberhoheit Arnulfs an. — 2) Seit 895. — S) Die Petschencgen. — 4> Die Falben oder Rumänen. — 5) oder Snatopluk; die Belehnung Mit Böhmen erfolgte 890.