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Januar 1937 Am Fall« oo» HSHerrr Trwalt, v«rbol, «iniroknb«, V«Hi«b«» ISrungen Hai d«r ««zlrher »drr Virrbungireib«»»« l«ln« >» sprilch«, fall» bi» Zeitung in belchrilnkiem Uiulang«, «rfplitel »der niibr erichrinl t-rsiillunasort Ist Dr«,d«n. Dramatische Verhaftung im Moskauer Generalstabsqebäude TiichaWewskis Adjutant abgeWrt Besprechung Woroschilow—Tuchalfchewski Kopenhagen. 26. Jan. In Fortsetzung der Verhaftungen, die den Aus» sagen der Angeklagten im Moskauer Theater» prozetz folgen, ist. wie eine Warschauer Meldung der „Politiken" besagt, in Moskau auch Kapitän Smuty, der Adjutant des stellvertretenden Kriegsministers und engster Mitarbeiter, fe st genommen worden. Die Ver haftung Smutys, der Ukrainer und ein Freund des Ge nerals Putna ist, erfolgte unter dramatischen Um ständen im Gebäude des Generalstabes durch eine Ab teilung Feldgendarmen unter Leitung eines GPU.-Kom» missars. Kriegsminister Woroschilow hatte anschlie ßend an diesen Vorgang, der im Generalstab ungeheueres Aufsehen erregte, eine Z^stllndigeBesprechungmit seinem Stellvertreter, Marschall Tuchatschewski, in Gegenwart des Chefs der GPU., Jeschow. Tschekamord ln Paris? Ehemaliger Sowjetrufte im Bois de Boulogn« ermordet aufge sunden Paris, 28. Ian. Im Bois de Boulogn« wurde am Montagvormittag der frühere sowjetrussische Wirtschaftler Naoachin« ermordet ausge funden. Navachlne hatte sich nach Ausbruch der bolschewistischen Revolution in Rußland zunächst den neuen Machthabern zur Verfügung gestellt und war dann später nach Paris gegangen, wo er die französische Nationalität erwarb. Er war Leiter einer Bank bis 1930 und widmete sich später wirtschaftlichen Studien. Es heiht, datz Navachine in der letzten Zeit alle Beziehungen zur Sowjetregierung abgebrochen habe. Doch soll er eine rege poli tische Tätigkeit innerhalb einer anderen Gruppe der äußersten Linken entfaltet haben. Jedenfalls mutz Navachlne eine bedeutende Rolle in Paris gespielt haben, denn der französische Wirtschafts mini st erSpinasse begab sich persönlich in das betreffende Polizciliommissariat, um sich über den bisherigen Stand der Untersuchung zu unterrichten. Gin Feuerwehrmann tödlich verunglückt Berlin, 26. Ian. Dienstag morgen um K.4S Uhr brach i n der Berliner Innen st adt in einem Hause der Friedrich- stratze ein Grotzseuer aus. Bei Erscheinen der Feuerwehr stand bereits der Dachstuhl in Hellen Flammen. Bier Menschen, die im Schlaf überrascht worden waren, mutzten den Absprung in die Tiefe auf das berettgehaltene Sprungtuch wagen; ein weiterer konnte Uber eine Leiter gerettet werden. Einer der Abgesprungenen erlitt schwere Verletzungen. Die grimmige Kälte behinderte die Löscharbei- t e n empfindlich, denn das aus 12 Rohren gleichzeitig gegebene Wasser war im Nu gefroren. Nachdem fünf mechanische Leitern angelegt morden waren, drangen Feuerwehrmänner, grötztenteils mit Rauchschutzgerätcn, in das Hausinnere ein. Ein Feuerwehr mann, der ohne Gerät HInetngestiirmt war, und sich zu weit vor gewagt hatte, sank plötzlich leblos zusammen. Kameraden schaff- ten den Verunglückten sofort ins Freie, wo man feststellen mutzte, dah er inzwischen einer schweren Rauchvergiftung er legen war Gegen 9 Uhr war das Feuer eingekreist. Der durch das Feuer und die Wassermengen angerichtete Schaden ist be trächtlich. An der Brandstätte waren der Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei, Himmler, der Chef der Ordnungs polizei, General Daluege, der Chef der Sicherheits polizei, SS-Gruppensiihrer Heydrich, und der stellvertretende Gauleiter, Staatsrat Görlitz er, erschienen. Die Ursache des Brandes konnte noch nicht ermittelt werden. Die Kriminal polizei war bald nach Ausbrechen des Brandes mit der Unter suchung beschäftigt. Theaterbrand »ei Mailand Drei Millionen Lire Schaden. Mailand, 26. Jan. In der Nacht zum Dienstag brach im Theater der in der Nähe von Mailand gelegenen Stadt Trema ein Brand aus, der das Gebäude vollständig vernichtete. Etwa eine Stunde nach Schluss der Vorstellung schlugen riesige Flam men aus dem Schnürboden des Theaters. In wenigen Augen blicken hatte d--r Brand den Zuschauerraum und das Bühnen haus ersaht. Das Feuer breitete sich mit solcher Schnelligkeit aus, datz von dem Theater um 2,30 Uyr nur noch ein rauchender Mehrere Morgenzeitungen geben in ihren Provinzaus gaben der Vermutung Raum, datz es sich um einen politi schen Mord handeln könne, und zwar bestehe möglicherweise ein Zusammenhang mit dem gegenwärtig in Moskau d u r ch g e s ii h r t e n Prozetz gegen die Trotzki-Anhänger. So weih z. B. der „Matin" zu mel den, datz Navachine ein enger Freund von zwei Angeklagten im Moskauer Theaterprozetz, Sokolnikow und Pjatakow, ge wesen sei. Die Ermordung des früheren sowjetruslischen Wirtschafts politikers Dimitri Navachine im Bois de Boulogne hält die Oeffentlichkeit in Atem. Die Blätter berichten über alle nur zu gänglichen Einzelheiten der Tat, ohne datz sie die Spur des Mörders, den ein Augenzeuge durch den Wald sortrennen sah, weiter verfolge» können. Hcrvorgehoben wird, datz der Ermordete zu fran- z ö s i s ch e n p o l i t i s ch e n K r e i s e n g u t e B c z i e h u n g e n hatte. Neben Handclsminister Spinasse habe auch der frühere Minister de Monzie zum engeren Kreis Navachines gehört, der auch durch seine Tätigkeit als wirtschaftspolitischer Mitarbeiter der radikalsozialistischen Tageszeitung „La Republique" in Pa ris bekannt geworden sei. Ucber den Lebenslauf Navachines wird bekannt, datz er 1889 als Sohn eines bekannten Botanikers und Natur forschers geboren wurde. Bur dem Weltkrieg war er in Muskau Rechtsanwalt. 1917 wurde Navachine stellvertretender Vorsitzen der des Zentralausschusses des Roten Kreuzes für Kriegsge- fangenenfürsorgc. Nach der bolschewistischen Revolte flüchtete er zunächst nach Stockholm und kam 1921 erstmalig nach Paris. Er unternahm dann mehrere Reisen nach Moskau und verstän digte sich mit der Sowjetregierung. 1926 lieh sich Navachine cnd- aültia" in Paris nieder und übernahm kurz darauf die Leitung der Pariser Sowjetbank, der sogenannten Handelsbank für Nordeuropa. Diesen Posten legte er 1930 nieder und zog sich darauf auch von den Sowjets zurück, nachdem er ihr Aner bieten, In Moskau einen hohen Posten zu übernehmen, abgclehnt hatte. Navachine hatte sich ln Frankreich naturaliliercn lassen. Nach einer Bemerkung de Monzies, mit dem er befreundet war, soll Navachine auch Freimaurer gewesen sein. Er bewohnte in der französischen Hauptstadt eine Villa mit zehn Zimmern. Trümmerhaufen übrig geblieben war. Die Feuerwehr war dem rasenden Element gegenüber vollkommen machtlos Sie mutzte sich darauf beschränken, zu verhindern, datz der Brand auf die umliegenden Häuser Übergriff. Nur die Umfassungsmauern des Hauses blieben stehen. Der Schaden wird auf etwa drei Mil lionen Lire geschätzt. Die Ursache des Brandes konnte noch nicht ermittelt werden. Sidney »vm Wirbelsturm heimgefncht Bier Todesopfer. London, 26. Ian. Die australische Hafenstadt Sidney wurde am Montagnachmittag von einem außerordentlich schwe ren Sturmwetter heimgesucht. Durch einen Wirbe/sturm, dem ein verheerender Hagelschlag folgte, wurden mehrere Häu ser, Geschäfte und Fabriken zerstört. Auf einer Strecke von b km wurden zahllose Bäume und Tclegrafenstangen umgerissen. Vier Personen wurden getötet und mehrere verletzt. Hundert Kühe, die sich in einer Hürde befanden, wurden durch herabfallende Hochspannungsdrähte auf der Stelle getötet. Hamburg auch ln -er Aacht zum Dienstag ohne Strom Pionier« -nr Hilfeleistung eingesetzt. Hamburg, 26. Ian. Auch in der Nacht zum Dienstag mutzte das Neuhofer Elektrizitätswerk wegen des durch den starken Südostwind verursachten niedrigen Wasserstandes der Elbe die Stromzufuhr für etwa zwei Stunden unterbrechen. Da die Wet terlage sich in den nächsten Tagen wenig zu ändern scheint, hat sich Gauleiter und Reichsstatthalter Kaufmann entschlossen, die Harburger Pioniere anzufordern, die In den späten Abendstun den des Montags bei dem Neuhofer Elektrizitätswerk eintrafen. Sie sind damit beschäftigt, einen Damm durch den Neuhofer Kanal zu ziehen, damit die Wassermasscn bet ablaufendem Was ser zurllckgehalten werden können. Hierdurch und durch die Ausschachtung der Kanalsohle bei den Pumpenstutzen hosft man, das nölige Kühkwasser für die Turbinen bereitzustellen. Warschau, 26. Ian. In Toki an der polnisch-sowjetrus- stschen Grenze wurden mehrere Kommunisten verhaftet, die mit Bolschewisten jenseits der Grenze Verbindungen unterhielten und kommunistische Flugschriften nach Polen einschmuggelten. Spanische Entgiftung? Die deutsche und italienische Note vom 7. Januar haben eine totale Lösung der Nichteinmischung in Spanien gesov» »ert. Sie verlangten ein» Ausdehnung der Freiwilligen» Iperre auf alle politischen Agitatoren und Propagandisten, eine Beseitigung auch der finanziellen Unterstützungen und eine Wiederherstellung des Standes vom August 1936 durch Zurückziehung aller in Spanien befindlichen fremden Frei» willigen und Agitatoren. Zur Uebcrwachung der Durch« führung dieser Maßnahmen bezeichneten die beiden Regie rungen eine wirksame Kontrolle als unentbehrlich. Di« neue englische Rückfrage hat aus diesen Vorschlägen nu» das Freiwilligenembargo und das Kontrollsystem heraus« gegriffen. Gleichzeitig griff die Londoner Negierung auf ein Gesetz aus dem Jahre 1870 zurück, um den weiteren Zuzug von Freiwilligen aus England nach Spanien unter Verbot zu stellen. Frankreich beeilte sich, auf diese schmalere Plattform zu treten, und die Regierung Blum erhielt von der Kammer die Ermächtigung, ein Ver bot der Werbung und Ausreise von Freiwilligen in Kraft zu setzen. Die Sowietregierung nutzte die Unklarheit der Lage aus, um ihrerseits mit einer bedingten Zustimmung ihrs Entscheidung völlig offen zu lassen. Nichts ist natür» kicher, als daß es diese neuen Halbheiten in der Frei willigenfrage der deutschen und italienischen Negierung schwer machen, mit der gleichen Schnelligkeit und Bereit willigkeit dem englischen Teilplau zuzustimmen. Wenn trotzdem dis gestern überreichte deucsche Antwortnote die Vorbereitung eines Gesetzes ankiindh't das die Einreise von deutschen Staatsangehörigen noch Spanien cur Teil nahme am Bürgerkrieg verbieten soll, und wenn die italie nische Regierung in ähnlichem Sinne geantwortet hat so geht daraus hervor, datz die beiden Negierungen nichts unversucht lassen wollen, um grei'ba-e Fortschritte in der Nichteinmischungsfrage fördern m Helsen. Auf der anderen Seite kann die deutsche Note nicht verschweigen, datz die Londoner Regierung sich bisher zu der Entfernung aller nichtspanischen Kriegsteilnehmer und Agitatoren noch nicht geäutzert hat, und datz es hier nach deutscher Uebcr-eugung zu einer einseitigen, dem Sinn der Richteinmischungs- politik zuwiderlaufenden Begünstigung der spanischen Roten kommen könne. Auch die Kontrollfrage befindet sich, wie der Eingang zahlreicher Entwürfe des Londoner Ausschusses in Berlin zeigt, noch durchaus im Stadium der technischen Vorarbeiten, so datz auch dieser entscheidend wich tige Punkt noch völlig ungeklärt ist. In den vergangenen sechs Monaten sind solche Mengen von sowjetrussischen und sowjetfranzösischen .Freiwilligen" und Kriegsmaterialien nach Spanien gegangen, datz der militärische Widerstand der Roten heute an allen militärisch entscheidenden Punkten von ausländischen Hilfskorpg und Materialien bestritten wird. Der rote Terror in Spanien lebt also nur noch von Sowjets Gnaden, stellt also einen Zu stand permanenter innerspanischer Einmischung dar, auch wenn von einem bestimmten Zeitpunkt ab alle Zufuhren hermetisch gesperrt werden würden. Die roten Machthaber in Barcelona und Valencia haben sich beeilt, anzukündigcn, datz sie die fremden Hilfstruppen „einbürgern" würden, wo fern man im Londoner Nichteinmischungsausschutz ihre Zu rückziehung verlangen wolle. Diese Ankündigung hat in England und sogar in französischen Kreisen Befremden hervorgerusen, ist sie doch geeignet, jeden Versuch einer Wiederherstellung des ursprünglichen militärischen Standes zu vereiteln. Es kann aber gar kein Zweifel daran sein, datz in dieser Frage nicht Caballero oder Azana, sondern die Moskauer Politik das entscheidende Wort zu sprechen hat. Die roten Freiwilligen sind von der Komintern entsandt und ausgerüstet worden, sie werden aus geraubten spani schen Geldern oder aus den Groschen der sowjetrussischen und französischen Marxisten bezahlt und könnten jederzeit von ihren Auftraggebern zurllckbeordert werden. Es bedarf also bei einer Weigerung der Roten, die nichtspanischen Kämpfer zu entfernen, keines gewaltsamen Eingriffs von außen, sondern es genügt ein Machtwort au« Moskau oder aus den Büros der Dritten International« in Paris. Leider berechtigt uns nichts zu der Annahme, dah die Komintern diese Anweisung erteilen wird, denn sie würde den schnellen Zusammenbruch des roten Terror experiments besiegeln. Wohl aber haben es di« englischen und französischen Freunde des Kreml in der Hand, diesen vor die Alternative zu stellen, mit der Nichteinmischung Ernst zu machen oder einer geschlossenen Nichteinmischungs- front in der spanischen Frage gegenüberzustehen. Nur wenn die Londoner und Pariser Regierung, denen doch diese Frage so sehr am Herzen zu liegen scheint,«zu solchen Kon- kequeuzen bereit sind, ist eine wirksame Lokalisier»»« de» Großseuer in -er Berliner Friedrichstraße