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Als Armeekorp Mons, an bei ?)pern. pen den O wurden, di Führung l die Besitzm mysl und : russische K« rückdrängu chod und b Linsingens zum Gene renden in erbat der in Stettin Die De^e r/? r/r'eZrvAeeIDe^ Keineswegs schlechter als der französisch)« Nun gehören zwar zum Gervais allerlei scharse Gewürze als da sind Paprika, Kümmel, Zwiebeln, Kapern und Lardellen. Aber deswegen hat der gepfefferte Artikel sim Grenzblati Nr. 97f, den Du mir zuschickst und den ein gewisser Herr Otta R. Gervais unter zeichnet hat, nicht das mindeste mit dem Rahmkäse zu tun. Uebcrdies darf die in dem Artikel behandelte Streitfrage heute als geklärt und erledigt gelten. Lassen wir also Herrn KZervai» und beschäftigen wir uns nur mit dem „Gervais" der als deut scher Doppelrahmkäse uns weit besser zusagt als jeder unfrucht bare Streit! „Ein dauernder Dreibruch" F. S. in D — Sie senden uns eine ostsächsische Zeitung, die in ihrer Nr. 151 vom 1. l>. 35 schreibt: „Es war ein dauernder Dreibruch, der von den Alliierten und insbesondere Frankreich begangen wurde, um sich den in Versailles übernommenen Per- pflichlungen zu entziehen." Die Worte „dauernder Dreibruch" sind auch noch) als fette Schlagzeile hervorgehoben. Sie be merken dazu: „Dreibruch? Was ist das für ein seltsamer De- zinralbruch?" — Machen Sie sich nicht allzu sehr lustig! Der artiges kann überall einmal vorkommen. Es ist kein Treubruch, wenn man „Treibruch" schreibt. Sie dürfen nicht vergessen, dass wir in Sachsen sind. Haben Sie nie einen der schönen Wandteller gesehen mit der Inschrift: „Ich bleibe dir 3, 4 g- <1"l Ter Berichterstatter hat einfach mitstenographiert, was er Hörle. Ihm sind also mildernde Umstände zuzubilligcn. Und gut ge meint hat er cs ausserdem. Uebrigens ist die Feststellung, dis er trifft, richtig, auch wenn er dabei ein Wort unrichtig schreibt . . . Schon beim Bau der Pyramiden . .. L. R. in A. — „Schon beim Bau der Pyramiden muss del Mensch dock, bedeutende techniscl)e Kenntnisse gehabt haben. Sonst wäre cs kaum zu erklären, wie diese Wunderwerke zu stande gekommen sind — Ganz richtig! Allerdings dürsten die damals angewandten Methoden, die anscheinend aus den Grund gesetzen des Hebels und der Rolle beruht haben, gegenüber dem heutigen Stande der Technik ziemlich primitiv gewcsen sein. Die menschliche Arbeitskraft, über die ein Pharao ganz anders verfügen konnte als die Mehrzahl der modernen Men schen, dürste den Hauptanteil auch am Bau der Pyramiden haben. Manche technische Kenntnis wird allerdings auch ver loren gegangen sein. Für spätere Zeiten wissen mir das. S» war In der Kunst des Steingewölbc-Baus die Antike uns über legen: ein Gewölbe wie die Kuppel des Pantheons könnten wir heute aus gleichem Material kaum Herstellen. Jedenfalls haben wir keine Veranlassung, als Söhne dieses, ach so jort« geschrittenen Zeitalters aus die Vergangenheit verächtlich her- abzuschauen. Es lebten früher auch ganz gescheite Kerle . .. Marabu. Au chen üb Strecke Reichssi gen. V zertrlini Ludwig Stosser: delbruck Zuges « «ugenz haben, »ar der legentlich benützt werden von mir, dem offiziellen Geld geber, oder jemand, den der wirkliche Darlehnsg'eber als vorübergehenden Logieraast schickt. Mit diesem Aufenthalt sotten aber nicht die geringsten Unkosten für Sie verknüpft sein." Er schob eine kleine Pause ein, um dem Gutsherrn Gelegenheit zu einer Aeusterung zu geben. Aber der sprach nicht. Dem sonst gewiss nicht besonders schweigsamen Guts herrn hatte das Angebot die Sprache verschlagen. Er sah da und blickte den Besucher nur an. Also redete Erich Diekl weiter: „Die Angelegenheit kann von heute an jeden Tag perfekt werden. Ich gebe Ihnen das Geld —" Er lächelte. „Vorausgesetzt, dah Ihnen der ganze Vorschlag überhaupt zusagt." Jetzt gewann Ferdinand von Arnsdorf die Sprache wieder. Als hätte er Angst, der andere könne sein An gebot zurückziehen, erwiderte er fast atemlos: „Wenn sich alles so einfach machen lässt, wie Sie es darstellen, werde ich die Gelegenheit, die sich mir bietet, gern ergereifen. Ich mühte ja verdreht sein, wenn ich es nicht täte. Ich ver stehe nur nicht, wem daran gelegen sein kann, mir auf eine scheinbar so uneigennützige Weise beizuspringen. Irgendwo muh die Geschichte doch einen Haken haben?" Erich Diehl, der einen sehr eleganten und weltge wandten Eindruck machte, lächelte verbindlich: „Die Ge schichte hat keinen besonderen Haken; wenn aber, dann dürfte es sich nur um ein Häkchen handeln." Er wurde wieder ernst. „Wenn zum Beispiel mein Auftraggeber die Absicht hätte, Arnsdorf auf die Weise durch irgendeinen hinterhältigen Paragraphen an sich zu bringen, könnte er das einfacher haben. Gut Arnsdorf kann mit seinen Ver pflichtungen nicht mehr fertig werden, käme also in abseh barer Zert unter den Hammer und wäre leicht zu erwer ben. Heutzutage sind Gutskäufer dünn gesät. Wer hat denn noch viel Bargeld?" Er brach ab, sagte lässig: „Mein Auftraggeber Hal die Marotte, Ihnen helfen zu wollen: das muh Ihnen genügen. Also überlegen Sie sich mein Angebot. Wenn Sie es nicht besonders eilig haben — ich muh geschäftlich für eine Woche oder länger nach Wien — schieben wir alles auf, bis ich zurückkomme." In Ferdinand von Arnsdorf wuchs plötzlich riesenhafte Angst auf. Eine Woche oder länger durfte er die Gelegen heit, wieder fest auf die Fühe zu kommen, nicht hinaus schieben. Was konnte in der Zeit nicht alles geschehen und das grohe Hosfnungslicht, das diese Stunde für ihn ent zündet, wieder auslöschen! Er erwiderte: „Ihr überraschender Vorschlag gefällt mir sehr. Also wozu aufschieben, Herr Diehl? Aber ich möchte gern erst ein paar Worte mit meiner Frau reden. Wenn Sie mich entschuldigen wollen, tue ich das gleich." Erich Diehl machte im Sitzen eine tadellose kleine Ver beugung. „Natürlich, Herr von Arnsdorf, besprechen Sie sich nur mit Ihrer Frau Gemahlin. Ich bleibe gern ein bihchen allein." Ferdinand von Arnsdorf murmelte eine Höflichkeits phrase und verlieh das Zimmer. Er fand seine Frau in ihrer Wohnstube. Sie sah mit Inge beisammen. Beide hatten gerade über Waltraut gesprochen. Es tat ihnen beiden jetzt doch sehr leid, dah sie so weit fortgegangen, in eine ungewisse Zukunft hinein. Sie hatte ja solange hierher gehört. Frau Bernas Zorn gegen Waltraut war verraucht. Eben hatte sie gesagt: „Wenn ich geahnt hätte, was Vaters und meine Vorwürfe anrichten würden, hätte ich mir lieber die Zunge abgebissen, als sie so in die Welt hinauszu scheuchen. Wenn es ihr drauhen schlecht geht, ist sie in der Fremde. Die alte, überaus einfach gekleidete Frau hat sicher nichts für sie übrig an Geld und Eeldeswert und ist zu alt, um ihr irgendwie noch ein besonderer Schutz sein zu können. Wenn's einem aber schlecht geht, ist's besser, es geht einem in der Heimat schlecht." In diesem Augenblick trat Ferdinand von Arnsdorf ein; ganz deutlich hörte er noch den letzten Satz: Er schalt: „Ihr habt von einer geredet, die für uns drei nicht mehr existieren dürfte. Ihr solltet das nicht. Ich habe es euch verboten!" Sein Gesicht wurde hell. „Ich habe euch was zu erzählen, etwas Wichtiges und Gutes!" Er lieh sich in einen Sessel fallen und berichtete, noch immer sehr erregt, von der Neuigkeit, etwas überstürzt, was den Besucher aus Berlin hierhergesührt. Die überraschende Neuigkeit trieb Tränen in Frau Bernas Augen. Sie fuhr sich mit dem Taschentuch über die feuchten Wimpern. „Wer mag bloss der Auftraggeber sein? Wer Kat Interesse daran, uns Arnsdorf zu erkalten? Ich wüsste niemand, dem ich eine solche Menschenfreundlichkeit zu, trauen könnte." Inges Gesicht hatte sich gerötet. Ein Gedanke hatte ihr das Blut jäh bis zu den Schläfen Hochgetrieben. Eie sah die Eltern ein bisschen überlegen an. „Ist's denn wirklich so schwer, den Geldgeber, der hin ter diesem Herrn Diehl aus Berlin steht, zu erraten? Ist die Lösung des Rätsels nicht geradezu lächerlich leicht?" Ferdinand von Arnsdorf erwiderte den überlegenen Blick seiner Tochter mit einem völlig verständnislosen. „Keinen Dunst habe ich, Inge, auf wen du anspielsi." Seine Frau meinte jetzt ebenfalls Bescheid zu wissen. „Ich glaube auch auf dem richtigen Weg zu sein, Inge. Nicht wahr, du denkst an Fred Ulrich?" Ings nickte. „Natürlich! Das Angebot kommt von ihm. Er ist am besten über unsere schlechten Verhältnisse unterrichtet, und zwar durch Vater selbst, der ihm ja Aus schluss über alles gab, als er ihn um Geld bat." Der Gutsherr mehrte ab: „Wenn Ulrich uns hätte hel fen wollen, konnte er das einfacher haben. Er hätte ja, nachdem ihm Waltraut den Ning zurückgsgeben, nur unsere Abmachungen einzuhalten brauchen. Die Bank war doch schon beauftragt. Aber er konnte mir gar nicht schnell ge nug mitteilen, dass die Zahlung des Darlehens hinjällig geworden." Er schüttelte heftig den Kopf. „Nein, ihr seid «us falschem Wege, Ulrich steckt nicht dahinter." Inge lächelte. „Doch, Vater, doch! Dah er dir gleich eine Absage ,cyickte. tat er nur unter dem ersten Eindruck von Waltrauts Besuch in seinem Fabrikbüro. Später über legte er wahrscheinlich, dass die übereilte Verlobung mit Waltraut eine Torheit gewesen. Er liebt mich immer noch, und ich tat ihm leid, weil es mir doch auch schlecht ginge, wenn wir Arnsdorf verlieren würden. Deshalb entwurs er einen Plan, um uns zu Helsen. Aus Liebe zu mir tut er es. Und wenn dieser Strohmann, der in dem Spiel leinen Namen als Geldgeber leiht, dieser Herr Diehl aus Berlin, auch schweigt wie das Grab, weih ich doch, hinter dem Vermittler steht Fred Ulrich." Sie sprang nur. „Er liebt mich zu sehr! Wie in einem Roman ist das." Sie lächelte stärker. „Fred Ulrich sängt jetzt an, mir beinahe wirklich interessant zu werden." Ihr Vater sah sehr nachdenklich da. „Mir leuchtet allmählich auch ein, dah er hinter dem anonymen Eeldmann steckt. Es gibt doch noch originelle Käuze auf der Welt. Für ein kokettes Flittchen, wie du eins bist, würde ich keinem auch nur zehn Mark pumpen." tForileizuna toigi > fragen hinter der Wand Freundliche Antworten für humorige Leute bayrische Gemütlichkeit Spatz in Urlaub. — Schönen Tank für die freundlichen Grütze aus Oberbayern. Es sreut mich, dass Sie an der Gemüt lichkeit der Bayern Ihre Freude haben. Aber Sie dürfen des halb nicht glauben, dah die Bayern nicht ungemütlich werden könnten. Das wäre der gleiche Irrtum den manche Leute in Bezug auf die Sachsen begehen: Sie meinen, die „gsmiedlichen Gaffeesachsen" könnten nicht ungemütlich werden. Datz dem nicht so ist, datz vielmehr die Sachlen im Ernste sehr „becsc werden können, dürften Sie aus Erfahrung wissen. Und das schadet fa Mich nichts. Denn Ich glaube überhaupt, dass nur t^r, der einmal richtig ungemütlich werden kann, die Fähigkeit be sitzt, gemütlich zu sein. Aber desto trotz oder gerade deshalb lassen Sie es sich out gefallen dort oben, „wo die Alpenrosen gliihn, Edelweitz blüht"! Winterschlaf H. S. In B. — Den Winterschlaf der Tiere halten Sie für eine seltsame Ersck)einttng. Sie meinen, dah durch diesen Winterschlaf eine unglaublich grosse Menge von Energien in der Natur verloren ginge. „Stellen Sie sich vor, auch der Mensch hielte Winterschlaf! Um wie viel Jahrhunderte wäre die Mensch heit gegenüber ihrem heutigen Stande zurück!" — Meinen Sie wirklich? Ich glaube das Gegenteil! Wenn der Mensch bei feinen höheren Geistesgaben auch noch die Fähigkeit zum Win terschlaf hätte, dann mühte er heute unvorstellbare Leistungen erreichen! Prüfen Sie sich doch einmal ernstlich selbst: Ist die Hetze dieses sogenannten „mcnschiickzen" Lebens, das viel el>er ein unmenschliches genannt zu werden verdient, wie wir armen Kreaturen in der Stadt es führen, sür Sie je «in Vorteil in der Arbeit gewesen? Und nicht Quelle ungezählter Hemmungen und Hindernisse? Würden Sie nicht als ein ganz neuer Mensch wieder an Ihre Arbeit gehen, wenn Sie einmal einen ganzen Winter lang ausruhen könnten, ohne dadurch Nachteile zu haben? — Und das können die Tier«, die Winterschlaf halten, jedes Jahr! Beneidenswerte Tiere! Gervais .Wachsames Auge unter dem Grenzpfahl." — Einen schö nen Namen hast Du Di,r da zugelegt! Jeder Indianerstamm würde Dich daraufhin zum Häuptling ehrenhalber machen. Aber auch die kesseren Indianer scl>einen eine feine Zunge zu haben: Du hast ganz recht, wenn Tu den Gervais als «inen besonders wohlschmeckenden Käse bezeichnest. Allerdings stammen 3V Pro zent des „Gervais", den man In Deutschland zu essen bekommt, gottseidank aus Deutschland selbst. Der deutsche Rahmkäse ist Oopxrikbtbx lt » rl ltökIerScLo, verlio-2ekleock<>rt-^ll«keckt« vorl»«k»lr«v 14. Fortsetzung. „Wir haben nie völlig harmoniert, unsere Eharaktere sind verschieden; aber wir vertrugen uns trotzdem immer ganz gut, waren doch wie Schwestern. Verzeih mir, wenn ich dir einmal weh, oder unrecht getan, und ich verzeihe dir das gleiche." Inge gestand: „Es tut mir sehr leid, dass du uns ver lässt. Aber Vaters wegen ist's besser, er schiebt jetzt alles, was nicht klappt, auf dich und würde zu oft mit dir zanken, wenn du hierblicbst. Wenn ihr aus der Schweiz zurück seid, können wir uns ja öfter sehen." Sie reichte ihr die Hand. „Gute Nacht, Waltrauts Wecke mich morgen, ehe du fährst." Waltraut versprach es; aber sie weckte Inge nicht; es war so besser. Sie schlüpfte leise die Treppe hinunter. On kel und Tante waren eben ausgestanden, das Frühstück aber war noch nicht fertig. Waltraut erklärte, im Städtchen Kaffee trinken zu wollen und sagte Lebewohl. Sie hielt sich tapfer, denn jäher Schmerz schüttelte sie förmlich, nun den Ort, der ihr lange Heimat gewesen, verlassen zu müssen. Der Onkel reichte ihr nur flüchtig die Hand. Auf seiner Stirn standen tiefe Falten, und die Tante war missge stimmt, hatte schlecht geschlafen. All ihr Denken war von Zutun,lsangst verstört. So kam Waltraut mit kurzem Abschied davon. Als sie im Auto sass, blickte sie zurück, sah Arnsdorf mit einem plumpen Herrenhaus allmählich verschwinden. Sie trocknete sich die überströmenden Augen und atmete tief »ie morgenfrische Sommerluft ein. Auf dem Landratsamt ging alles glatt. Der Landrat las den Erlaubnisschein des Gutsherrn von Arnsdorf, fragte: „Wo soll es denn hingehen, Fräulein Waltraut?" Sie tat vergnügt: „Mit einer befreundeten Dame nach der Schweiz." Zwei Stunden später sass sie bereits schon im Zuge. In Berlin, erwartete sie Maria de Hernandez, die vorausge fahren, in einem Hotel am Anhalter Bahnhof. Als Wal traut das einfache Zimmer betrat, erhob sich Maria de Hernandez von ihrem Stuhl, kam ihr entgegen. „Du bist gekommen, hast also Vertrauen zu mir, Dank, Kind! Ich freue mich, dass eine meines Blutes mit mir hinübergeht in meine neue Heimat, als Ersatz dafür, dah man mich in der alten Heimat nicht aufnehmen wollte." Waltraut schluckte heftig: „Verzeihen Sie mir, wenn ich noch ein bihchen traurig bin, aber ich gestehe ehrlich, ich bin doch schweren Herzens gegangen. Onkel tut mir leid. Vr ist oft gleich zornig, aber er hängt über die Massen an Arnsdorf. Wenn man ihm das nimmt, reiht man ihm das Herz aus dem Leibe." „Liebst auch du Arnsdorf über die Massen?" fragte Maria de Hernandez, und unter ihrer Hornbrille sahen die grauen Augen sie forschend an. Waltraut presste die Nagel in die Handflächen. Sie musste körperlichen Schmerz fühlen, um das seelische Leid flüchtig zu betäuben. Und sie bekannte: „Ich habe Arns dorf sehr, sehr lieb." Die alte Frau nickte. „Alle, die auf Arnsdorfer Boden gross geworden, lieben ihn. Er ist sür uns Arnsdorf hei liges Land, und wo wir auch sind, und wie wir auch leben, das Stück Erde dort bleibt unser Teuerstes wohl bis ans Ende." Sie nahm Waltrauts Hände. „Komm, Mädelchen! Nebenan ist dein Zimmer, dort ist die Verbindungstür." Am nächsten Vormittag fuhr Frau de Hernandez allein aus, um noch einiges zu besorgen, wie sie erklärte, und mittags reiste man vom Anhalter Bahnhof aus der Schweiz entgegen. Dritter Klasse zwar, aber durch Kissen wurden die Plätze behaglich gemacht. Waltraut war vor Jahren einmal mit den Verwandten in die Schweiz gefahren, aber sie war damals noch ein hal bes Kind gewesen. Die Naturschönheiten SUddeutschlands und der Schweiz gingen ihr erst diesmal auf. In Genf nahm man zwei Tage Aufenthalt. Ein Konsulatsbesuch der alten Dame dort ordnete den Pah für die Weiterfahrt, und anderthalben Tag später erreichte man Barcelona.Von hier schrieb Waltraut ihrem Onkel die Wahrheit über ihre Reise und nannte ihren derzeitigen Aufenthalt. Nachdem er den Brief gelesen, tobte er los: „So ein verlogenes Eeschöps! So eine Komödiantin! Nun mag sie bei der alten Frau, die unseren Namen verunglimpfte, bleiben, ich rege ihretwegen keinen Finger. Die beiden, die Alte und die Junge, ähnelten sich. Mir scheint das gleiche Abenteurerblut flieht in ihren Adern." Er stampfte mit dem Fuhr auf. „Hätte ich sie hier, die beiden, die lönnten was zu hören kriegenl" Er brummte noch einmal: „Lügnerin!" dann drückte er den Nest seiner Zigarre aus, als lösche er damit Wal- trauts Existenz aus sür immer. Fran Bern« und Inge muhten heimlich von Waltraut reden; in Ferdinand von Arnsdorfs Nähe durste ihr Name nicht genannt werden. Und doch dachte der Gutsherr oft an sie, und das Gewissen schlug ihm manchmal, er wäre zu hart gewesen zu dem empfindsamen Mädchen. 12. Ein Herr war in Arnsdorf angekommen, ein sehr ver bindlicher Herr. Er nannte sich Erich Diehl, sagte, er be fasse sich mit Vermittlungen und sah nun dem Gutsherrn gegenüber. Er begann: „Ich komme im Auftrage von semand, der Ihnen durch mich ein Angebot macken lässt. Mein Auftraggeber möchte nämlich nicht genannt lein, und ich muss Sie bitten, mich nicht nach dem Namen zu befragen. Die betreffende Person weiss genau, wie schlecht es zur Zeit um Arnsdorf steht. Verzeihen Sie, Herr von Arnsdorf, aber ick muss mich deutlich ausdrücken. Die betreffende Person möchte Ihnen nun helfen. Ich fasse mich kurz. Sie können das sür die Sanierung des Gutes nötige Geld er halten; aber ein junger tüchtiger Inspektor muh her, der einen modernen Zug in den Eutsbetrieb bringt. Hier weht noch zuviel alte, verbrauchte Luft. Die Nerdlenstmög« lichkeiten könnten gründlicher auggenutzt werden. Sie er halten das Geld für zehn Jahre zu niedrigstem Zinsfuss und gegen langsame Abzahlung. Bedingung ist, es müssen Lündm drei hjs vier Zimmer zur KerfüLuna sieben» die ae-