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Ist L -- v) V Nas Mind t« eigenfirmig r Mein kleiner Heinz, nunmehr vier Jahre alt, ist ein gutes, liebes Kind mit viel Gemüt und Seele, folgt auch, soweit man an ein Kind dieses Alters Ansprüche stellen darf, ganz er freulich und lebt sein Kinderdasein voll Lust und Freude. Alles wäre recht, wenn er nicht einen bösen Fehler hätte: sein „Dick- köpfcrl" macht mir oft schwer zu schaffen, ein Eigensinn, der sich seit seinem zweiten Lebensjahr in zunehmendem Maße zeigt. Natürlich versuchte ich zunächst mit Liebe. Geduld und schließ lich auch mit Strafe dem kleinen Trotzkopf beizukommen — der Erfolg entsprach aber nicht der aufgewendeten Mühe. Es war ein langsames Tasten nach dem eigentlichen Grund, ein Beob achten und schließlich — eine Ecwissenserforschung mit mir selbst. Nicht immer liegt die Ursache des Eigensinns im Kinde selbst. Klein Heinz war lange Zeit krank und wurde von seinen Pflegern verwöhnt und verhätschelt. Der kleine Patient war der Mittelpunkt des Hauses, was wunder, daß er, längst wieder gesund, zum Tyrannen seiner Umgebung wurde und es langer Zeit und unendlicher Geduld bedurfte, ihm das wieder abzu gewöhnen Dann gab es Tage, wo er nicht so regelmäßig verpflegt wurde, als Lies nötig gewesen wäre. Besuch war da, da sagt man schnell einmal: „Bubi muß mit dem Esten ein bißchen warten." Und weil die lieben Bekannten den Kleinen bis spät abends bewundern mutzten, kam er auch nicht zur gewohnten Zeit ins Bett: Sünden, die sich bitter rächten! Welche Hausfrau ist nicht einmal schlechter Laune? Da klapvt etwas nicht im Haushalt, die Arbeit hat sich angehäust — schon ist man zappelig und nervös: ein Grund, das eben noch völlig zufriedene Kind zum jähen Eigensinn zu bringen. Bei meinem Jungen kommt hinzu, daß er ein „Einziges" ist und als solcher ganz besonders sein kleines Ich nachhaltigst betont. Ich gebe ihm Gelegenheit, mit anderen Kindern zu- sammenzukommcn und laste ihn den Kindergarten besuchen, da mit in ihm der Gemeinschaftssinn geweckt wird. Tage, ja Wochen vor dem Ausbruch einer Krankheit zeig ten sich Spannungen. Unruhe und Unzufriedenheit, die schließ lich in regelrechten Eigensinn ausarteten. Zu spät erkannte ich den Grund dieser Veränderung. Wie oft gab es bei den Mahl zeiten Schwierigkeiten mit dem Jungen! Mit offensichtlichem Mißtrauen unterzog er das aufgelragen« leckere und so gesunde Gemüse einer Besichtigung, nahm einen Löffel voll, legt« ihn prompt wieder weg und erklärte: „Das mag ich nicht." Ich denke heute anders darüber und — handle anders! Warum sollte nicht auch das Kind schon gegen diese oder jene Speise Abneigung haben aus dem instinktiven Gefühl für das. was ihm zuträglich ist. Seinem „Ich mag nicht" sollte hier kein Zwang entgegenstchen, allein schon aus dem Grund, weil die Mahlzeit, mit Widerwillen heruntcrgcwürgt, nicht bekommt. Ich setze 2cm Kind nun nicht ciwa als Ersatz «ine Lieblings speise vor. ich laste es ruhig etwas hungern und kann dann richtig unterscheiden, ob cs nur genäschig und eigensinnig war, oder ob tatsächlich eine begründete Abneigung vorliegi. Strafen gegen den Eigensinn — das wäre ein Kapitel für sich. Ich stehe aus dem Standpunkt, daß ein barscher Befehls ton. Drohungen oder gar der Stock weit mehr Schaden anrich ten. als Einsicht erwecken. Es gibt viel feinere und — wirk samere Mittel als diele. Komme ich da unlängst von einer Be sorgung zurück. Schon aus der Stiege tönt mir Geschrei ent gegen und beim Eintritt ins Zimmer sehe ich Spielsachen wüst am Boden ausgestreut, achtlos darauf herumgctrctcn. ein zorn- und puterrotes Köpfchen, eine erhobene Faust und stampfende Füße. Das Mädchen gibt eine Aufklärung, die nicht restlos befriedigt, jedenfalls gewinne ich den Eindruck, daß Liebe und Geduld nicht verschwendet wurden. Da nehme ich mir das Bürschchen vor: „Nun, Bubi, schau mich einmal an." Er tut es, erst widerwillig, dann interessiert, was nun kommt. „Jetzt hat Mutti sich den ganzen Weg über gefreut, hat geglaubt, du seiest schön beim Spiel mit deiner Eisenbahn, deinem Baukasten wie ein liebes, braves Kind. Und nun komme ich beim und finde einen ganz bösen, kleinen Jungen. Da ist Mütterlein ganz, ganz traurig und möchte am liebsten wieder fortgehen." Er wird nachdenklich, hinter der kleinen Stirn beginnt cs zu ar beiten — dann auch im Herzen. Ein Häuschen Elend sitzt er zum Schluss« da. die Augen füllen sich mit Tränen. „Nicht fortgehen! Bin wieder lieb!" Daß er über kurz oder lang dieses Versprechen einmal vergißt, liegt in der Natur des Kindes. Es gibt noch ein gutes Mittel gegen die Ausbrüche des Eigensinns: Nicht darauf cingehen. Man lenk: das Kind schnell auf einen anderen Gedanken, schon hat cs vergessen, was es eigentlich wollte. Smma Leck. Nahrungsmittel frisch erhalten Die Sommerwärme bringt für die Nahrungsmittel sehr viel Gefahren, und hier muß die Hausfrau diese nach Möglichkeit verringern; nachfolgende Ratschläge werden hoffentlich der einen oder anderen etwas Nützliches sagen. Erste Vorbedingung: Lebensmittel kühl und dunkel halten, niemals auf hohe Schränke legen, denn die Zimmcrluft ist in der Höhe am wärmsten, sondern tunlichst auf Steinboden. Der Eisschrank muß regelmäßig mit heißer Sodalösung ausgewaschen werden, die der Bakterienbildung vorbeugt. Speisen nur in völlig abgckiihltem Zustande hincinstcllen, da der Eis schrank nicht nur den Geruch der warmen Dinge annehmen, sondern auch durch diese die Temperatur im Innern wesentlich sinken würde. Wer keinen solchen besitzt, hat ein anderes Kühl mittel zur Hand, welches billig und überall erhältlich ist. näm lich das nasse Leintuch, das um Butterbchälter, Milchtopf, AKisscrflasche. um alle Gefäße, in denen Lebensmittel aufbc- wahrt werden, herumgelcgt wird. Das in dem Tuch angesam- mclte Wasser beginnt in die umgebende Luft zu verdunsten, wo durch dem Tuch sowie den darunter befindlichen Gegenständen und Eßwarcn Wärme entzogen wird. Um zu verhüten, daß das Tuch nach einiger Zeit austrocknet, ohne daß man z. B. während der Nacht imstande ist. die Feuchtigkeit zu erneuern, empfiehlt es sich, die Enden des Tuches in ein mit Wasser ge fülltes tiefes Behältnis zu tauchen, in dem die zu kühlenden Speisen untergebracht werden. Das Wasser saugt sich dann stets von neuem in das Tuch ein und sichert so einen ständigen Zu fluß kühlerer Temperatur. Während der Nacht alles am besten an ein offenes Fenster, natürlich unter eine vor Fliegen ge schützte Glasglocke oder auf einen Balkon stellen und frühmor gens sofort wieder hcrcinnchmcn, bevor die Sonne in die Nähe kommt, denn schon die nur von gegenüber ausstrahlcndc Sonnen wärme ist gefährlich! Das nasse Tuch bewährt sich auch zur Frischhaltung von Aufschnitt, den man zwischen zwei Teller schichtet. Soll cs Käse vor dem Trockcnwcrdcn schützen, so tränke man cs mit Salz- wasser, Milch oder Eier: den Anschnitt von hartem Käse kann man zuvor mit etwas Butter bestreichen. Schimmelbilduna — eine Folge der Feuchtigkeit — verhütet ein unter die Käseglocke gelegtes Stück Würfelzucker. Besonders Wurst, Fisch, Konserven gehen leicht in Fäulnis über, und ihr Genuß kann schwer schandigcn. selbst töten. Auch Sahne, (Rahm), saure Speisen — nie in metal lenen Gefäßen aufbewahrcn — und andere Speisen werden in den heißen Tagen leicht gefährlich. Nie Reste bis zum nächsten Tag aufbewahrcn, nie lasse man offene Konserven über Nacht stehen, nie kaufe man verbeulte oder aufgeblasene Büchsen. Reste von fertigen Gerichten auch niemals unvcrdcckt stehen lassen, da Insekten dadurch ungezogen werden; also auf gut passende Deckel der Töpfe, aus tadellos schließende Türen des Vorratsschrankcs achten. Rohes Fleisch, das aufgehoben werden soll, darf auch nicht gewaschen werden, da Wasser die Zersetzung beschleunigt; kann die Berührung mit Wasser nicht vermieden werden, so wende man das Fleisch danach in heißem Fett einmal um. da- ' mit die Flüssigkeit verdampft und begieße es mit heißem Fett. Zum Aufbewahrcn für den nächsten Tag gekauften Fleisches ist dieses am besten mit Salz cinzureiben, in Essig zu tauchen oder — besonders Kalbfleisch — in Milch zu lcaen und wäbrcnd der Nacht zwischen zwei Tellern zu lassen. Halb angckochtes Fleisch darf nicht in dem Äusser des etwa gar noch zugedeckten Topfes bis zum Morgen liegen bleiben, da durch den cintreten- dcn Säncrungsprozcß ein Verderben erfolgen kann, Ueber- haupt: Gekochtes oder gebratenes Fleisch nicht -uaedeckt. nur durch eine Drahtglocke oder Hülle vor Staub geschützt, erkalten lassen. Zum F r i s ch c r h a l t c n der Butter sich ebenfalls des nassen Tuches bedienen, oder sic mit abgekocbtem erkalteten Salzwasser vor natürlichem und künstlichem Licht schützen, stets zugcdeckt im dunklen Raum ansbewahren. Die bekannten Ton butterdosen sind empfehlenswert da der dem Glaseinsan umge bende Hohlraum mit kaltem Wasser oder kleinen Eisstücken aus gefüllt werden kann. Um Milch frisch zu erhalten, etwas Zucker wäbrcnd des Kochens zugcbcn. auf ein Liter Milch etwa einen knappen Eß- löfsel. Lie hcilr sich so troi; vonrincn ^^eticro und dro1)Nc1>er o-cwiner icieung einige Tage gcbrauchssalng. Oder die Milch- : flasche ebenfalls in ein naßes Tuch hüllen und einen ungla- ! steilen Blumcnropf naß über die in einer mir Wasser gefüllrcn ! Schüssel stehende Milchflasche stülpen. Kartoffeln rn warmem Zustand und womöglich gc- ! lchäll, längere Zeil zugcdeckt aufdcwahrt. können beim Genuß schwere Vergiftungen durch Solanin Hervorrufen. Auch der Käse, selbst wenn er nicht von den bekannten Lebewesen durchsetzt erscheint, kann gefährliche Gifte angehäust haben, die dann schwere Erkrankungen des Verdauungsappa rates Hervorrufen. Dasselbe gilt vom Fisch und ganz besonders auch von den Pilzen. Zeigen Pilze in Blechbüchsen einen gewölbten Deckel, dann sind sie für den menschlichen Genuß verdorben und sollten rasch beseitigt werden, selbst wenn sie sich beim Oeffnen fest fleischig anfühlcn. Selbst geringe Spuren von Gespinsten in den verschiedenen Mehlen, ob gepackt oder ausgewogen, sind Zeichen beginnenden oder fortgeschrittenen Verderbens und für den Genuß ungeeig net — fort damit! Gemüse wird ja wohl meist nur nach Bedarf gekauft, aber wenn gerade ein besonders billiger Einkauf getätigt wurde, so beachte man folgendes: Salatköpfe packt man fest nebeneinander, mit den Wur zeln nach oben, legt ein nasses Tuch darüber; Blumenkohl in Pergamentpapier und deckt ihn mit seinen grünen Blättern zu. Welkes Gemüse erholt sich in frischem Wasser mit etwas Salz, doch lasse man es nicht länger als nötig darin, sondern lege es auf einen Durchschlag zum Abtropfen und bewahre es dann in zugedeckter Schüssel auf. Tomaten zur Frischerhaltung in kal tes Wasser legen, dem Salz beigegebcn wurde. Grüne Gurken halten sich, wenn sie nach gründlicher Reinigung mittels Wasser und Bürste abgetrocknet und danach ganz und gar mit Eiweiß bestrichen wurden, in luftigem Raum an einer Schnur auige- hängt; Spargel in feuchte Tücher packen, auf Steinboden legen. Kohlrüben mit den Blättern bedecken. Grüne Erbsen in den Schoten lassen, grüne Bohnen überhaupt nur frisch verwenden. Nie fauliges oder welkes, säuerlich riechendes Obst kaufen, auch dieses ist gesundheitsschädlich; lieber etwas weniger aber von einwandfreier Qualität gilt überhaupt für jeden Lcbcns- mittelkauf! Zum Schluß: Während der heißen Jahreszeit von leicht verderblichen Dingen möglichst nur den täglichen Bedarf kaufen, keine Vorräte anschaffcn, auch wenn sie etwas billiger erhält- § lich sind! Der Nutzen verschwindet, wenn man mehr verwenden als nötig, oder wegwerfcn muß; selbst aus die Gefahr hin, mal etwas — besonders am Land — entbehren zu müssen, bleibe man dieser Maxime treu — auch hier heißt es: Zn der Beschränkung zeigt sich der Meister LailonveManMng Blumen am Haus, an der Logg'.a, auf dem Balkon, im Erker und vor dem Fenster sind eine Quelle der Freude, sie schmücken mit ihren bunten Farben das Straßenbild, machen es freund licher und abwechslungsreicher. Doch was pflanzen wir?? Ein oder mehrfarbig, nach persönlichem Geschmack, nach Vorbildern oder nach Schablone? In allen Fällen wird der Geldbeutel ausschlaggebend sein. Ein« einfache, farbenharmonisch« und Loch geschmackvolle Bepflanzung ist h«u:e bei der reichen Auswahl der Pflanzen jedermann möglich. Zum Bepflanzen Verwender man am besten Holzkästen, deren Anstrichfarbe sich allerdings «rwas nach der Hauptfarbe der Blumen und der Farbe des Hauses richten sollte. Holzkästen, deren Bodenlöcher prm Adgig über mäßiger Feuchtigkeit mit Abfallstücken von Topfscherden zu be decken sind, können sich nämlich bei Sonnenbrand nichr so «, Hitzen, wie z. B. Zink- oder Tonkästen, zumal auf der Südseite Bei der Wahl der Gewächse darf nichr vergessen werden. Las man blickfrei pflanzt, d. h., daß noch Sonne und Luft genügenl Zutritt haben; sonst können Freundlichkeit und Bebaglichkei nicht richtig einziehen. Die Erde und Pflan^n kauft man beim Gärtner oder im Blumengeschäft. In die Erde mischt ma- etwas seine Hornspän« als Wegzehrung für den Sommer unk hilft von Mitte Juni an nach Bedarf alle zwei bis drei Wocher mit dem geruchlosen flüssigen Hakaphos lein Gramm auf eir Liter Wasser) nach; den bald sind, besonders in kleinen Behäl lern, die Nährstoffe aufge.zehrt; der Blumenflor aber wird be Nahrungsmangel entweder vorzeitig unterbrochen oder über Haupt nur spärlich werden. Für sonnige Lage passen Geranien Petunien, Ageratum, Begonien, Heliotrop, Margeriten. L» belien, Calvicn, Kakteen. Hängenelken usw., für Schattenlag« Fuchsien aller Art, Knollenbegonien. Jmpatien, Lobelien. Hor tensien. Von rankenden bzw. hängenden Gewächsen sind Co- besä, Kapuzinerkresse, wohlriechende Wicken, wilder Wein, Feuer bohnen. Passiflora, Jpomoca, Lophosperum. Micancia, Humulus Hängefuchsicn und Efeu zu empfehlen, von immergrünen Pflan zen haben sich neben einzelnen Nadelhölzern auch Immergrün und Efeu bewährt. Von Ampelpflanzen für Balkon und Loggio seinen genannt: Efeu. Geranien Hängenelken, Elechoma, Fra- aaria, Campanula Mayi. Hängelobclien, -bcgonicn und -fuchsten Tradesxantien Asparagus. Sprcngeric und Nephrolopis. Reich liches Gießen, sobald Trockenheit eintritt, jedoch möglichst nur in den Abend- und frühen Morgenstunden, ist für die Erzielung eines üppigen Flors unentbehrlich. Tintenflecke in Linoleum. Mit einer Mischung von feinem Bimsstcinpulvcr und Zitronensaft lassen sich Tintenflecke aus Linoleum entfernen. Eventuell muß die Farbe, falls sic unter der Behandlung leiden sollte, mit Ocl eingericben oder nach gefärbt werden. Frische Tintenflecke weichen terventinhaltigen Bohnerwachs Mit Leinöl muß nachpoliert werden vcir /»K27 5pk«c«7 ^Vinlce kür üie kuüpkle§e Man muß sich vergegenwärtigen: die tägliche Arbeit des Fußes, diese Schwerarbcit, die stündlich von ihm geleistet wer den muß als Träger des Körpers, als „Schrittmacher" unseres Tagewerks, man muß dagegen halten das bittere Los seines Daseins in Finsternis und Enge. Umschlossen von Strumpf und Schuh, cingcschnllrt, verbringt der Fuß. mit der Hand verglichen, ein ungleich schwereres Leben. Während der Hand stets Licht. Luft, Wasser, Sauberkeit zur Verfügung steht, gehen dem Fuß diese Wohltaten regelmäßiger Behandlung sehr ab. Hinzu kom men die Nachteile der Witterung, der Staub der Straße, die dem Fuß, diesem Schwerarbeiter unter unseren Gliedmaßen, manche Last aufcrlcgcn. Die körperlichen Anstrengngcn beeinträchtigen, wenn der Fuß vernachlässigt wird, dessen Leistungsfähigkeit in hohem Maße Brennen. Stechen und andere lästige Beschwer den sind gewöhnlich die bittere Antwort ungerechter Vernach lässigung des Fußes. Ja. noch mehr, das Wohlbehagen des ge samten Organismus leidet unter solcher Nachsicht. Und doch ist nichts einfacher als die Abhilfe dieser Be schwerden. Der ganze Fall ist geklärt, die Schwierigkeit des Rätsels gelöst, wenn das Wasser nicht fehlt. Also: waschen, waschen und immer wieder waschen! Genau wie die Hand braucht der Fuß. allerdings in noch erhöhtem Maße, seine täg liche Reinigung. Die Fußsohle, deren Inneres mit zahlreichen Di äsen besetzt ist, neigt von Natur aus und stärker als andere Körperteile zur Schweißbildung. Man erblicke darin ja keine krankhafte Erscheinung. Im Gegenteil, dieser Prozeß ist durch aus gesund und muß zur Abführung bestimmter Absonderungen da sein. Gewaltkuren, die Schweißdrüsen durch chemisch« und vor allem ätzende Stoffe zum Stillstand zu bringen, sind sehr gefährlich und können allmählich sogar zu einer Zerstörung füh ren. Die Folgen sind in solchem Falle oft genug Anlaß zu Aus scheidungen an anderer Stelle, allerdings mit der Gefahr, daß hier Komplikationen cintrctcn. Nun ist cs ja wahr, daß ein Fußbad weniger bequem ist als eine Handwaschung. Im Interesse der Gesundheit darf aber diese klein« Mühe nicht gescheut werden. Und es ist dock; wirklich nicht zu viel verlangt, wenn man morgens und abends ein lauwarmes Seifenbad macht, die Füße darin spült, nachher sorgfältig abtrocknet, besonders zwischen den Zehen, und so dem Fuß die Möglichkeit gibt, seinen .Feinden" Widerstand zu lei sten. Zwischen den Zehen ist die Haut fast immer spröde und rissig, und kann sie dort nicht richtig austrockncn, entstehen wunde Stellen, Stechen und Brennen. Dann die Druckstellen und die „harten Sohlen"! Hier legt man saubere, in Hühneraugentinklur getauchte Lcincnstückchen auf. Bis die Stellen ausgelveicht sind har man Gelegenheit, mit einer entsprechenden Nagelzange die Fußnägel ..abzubauen". Dabei ist allerdings Vorsicht am Platze, denn wer die Nägel zu tief aus den Ecken hcrausholt. kann sich bald, da der Nagclrand dann gern mit der nmgel«enden Haut verwächst, mit einem ein gewachsenen Nagel herumplagen. Und das ist kein Vergnügen! Die aufgeweichten Stellen müssen vorsichtig abgeschabt, aber nicht zu tief abgetragen werden. Mit einem Bimstein kann di« Haut nachträglich noch geglättet werden. Den guten Schluß macht eine gute Creme, die dem Fuß wieder den nötigen Fettgehalt und damit di« unerläßliche Elastizität aibt