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^Xoc^e im>^ 2e1r» ^.err-äc^me^rl s>» «. GeL»rt»t«a Ottvma, Enking» am >8. September. Ottomar Snkinq erblickt« 1» Kiel da» Licht ber Welt. Gei»« Ahne» waren teil» dänischer, teil» ntederdeutscher «bstam» munq. Sin aut Teil seine» Leben» verbrachte ber Dichter in den kleinen Städten ber deutschen Oftseekütz«. Dies« kurze« Feststellunaen sind insofern bedeutsam, al» sie ber Grundstock für da» literarische Schaffen und die Wesensart de» Dichter» sind. Da» Milieu in den Werken Enking» — wie auch bei den Dänen — ist di« Kl«tnstadt, wo Menschen, schicksal und Menschenstreben, Menschensüchte und Menschen- ring«« in idyllischer Offenheit vor den wachsamen Augen ber Umgebung klar zutage liegen. Die Behandlung de» Stoffes aber leitet den Dichter über die Kleinstadttragtk zum Klein» stabthumor. Der gibt ihm de« glückhaften Glauben, so baß seine Personen au» der physischen und geistigen Enge empor- wachsen zu blutvollen Gliedern der Sllgemein-Menschheit, di« in ihrer Arbeit beitragen zu einer erlösenden Entwicklung de» Menschentum». »MkkLMlWsiRt. - «-—»-»<«->«»»»» - Di« täglich steigende ««zahl von Radfahrer«, hie Neu gestaltung de» Verkehr» und die Notwendigkeit, da» rol lende Eigentum der Radfahrer zu schütze«, haben «in« neue Bewegung hervorgerufen. Die Radfahrer hab« «tu« Kampf um» Recht, eine« Kampf um Anerkennung, al» voll- gültige verkehr»tetlnehmer und et««« Kampf zu« Schutze ihre» Rade» begonnen, u«d di« Berechtig««» diese» Kampfe» ist von d« vehiird« a«erka««t worden. Var« di« Be hörde« auch nicht überall t« der Lag«, d« Wunsch der Rad fahrer auf eigen« Weg« zu erfüll«» so haben di« Vereine für Radsahrerwege und die große« Sportverbä«de doch allerort» Anerkennung und Unterstützung gefunden, und ber schon vor vterztg Jahren begonnen« Kampf um die Schaf fung von Radsahrerwege« scheint «1t «ine« Siege a«f der ganz« Linie end« zu sollen. Mit der Schaffung von Radfahrerwegen wütde da» ver» k«hr»problem seiner Lösung entgegengeführt werb« könne«. Di« Abzweigung de» Radfahrerverkehr» von der großen Straße würde «ine starke Entlastung bedeuten und außerdem «in« Gefahrenquelle verstegen lasten. Durch diese» »Lo» von der großen Straße" würbe aber noch ei« weiter«» Problem gelöst werden und »war da» Problem einer Ver mehrung der Radfahrer ohne Belastung de» Verkehr». Die Lösung Liese» Problem» würde viele, heute noch au» Surcht vor den Gefahren der Straße de« Radfahren Abgeneigte, Le« Fahrrad« »«führen und Hunderttausend«« bi« Bedeu tung der WochenenbLewogung für den Radler erkenn« lasten. Luch al» Verkehrsmittel ohne sportliche Ansprüche würde da» Fahrrad Lurch die Radsahrerwege eine Verbrei tung finden und e» liegt im Interest« aller, de« Kampf der Radfahrer um eigen« Wege zum Siege zu verhelfen. Ebenso alt wie der Kampf um die Rabfahrerweg« ist der Kampf um die Beförderung de» Fahrradr» mit der Eisen bahn. Bor dreißig Jahren weigerte sich die Eisenbahnver- waltung, unverpackte Fahrräder zu befürdern.. Da die Rad fahrer unmöglich einen Verschlag zum Verpacken de» Kahr rade» mit sich führe» konnten, wagten ste sich nicht allzuweit hinan», und erst al» der Widerstand der Eisenbahnverwal tung gebrochen war, vergrößerte sich ber AktionSradiu» der Radler. Völlig zufrieden waren die Radfahrer mit der Kahrradbeförderung nicht, da man ihre wertvollen Maschine« Der Bund deutscher Radfahrer hat durch Eingaben die Ein führung einer Aufhistmevorrtchtung tu Eife^hnwagen er reicht, bei den«« da» Fahrrad «tcht beschädiat «erd« kann «md «» de» Packmetster letcht «öglich ist, sich im Packwag« zu beweg« «nb die Fahrräder ohne U»ständ« et«, und aubznlabe«. Ein weitere» Sch««rzen»ktnd der Radfahrer war ber Mangel an Aufbewahrungsstellen. Urbrrall »erwebrte «an de« Radfahrer die btrbeSstchere Unterbringung de» Fahr rad«» n«L nur langst»« zeigt« einig« «ebörden und Groß- firme». Verständnis für di« Notlage ber ihre Besorgungen «it dem Rad« erledig«»« Mitmensch«. E» wurden Fahr- radstänber etugrrtchtet, aber viel, öffentlich« Gebäude ließen dies« Ständer «tcht nur vermissen, sondern zwang« die Stadler, ihr wertvolle» Rad den Fahrrad«arder» preis»«- geb«. E» ist bekannt, baß die meisten Kahrrabdtebftähle in öffentlich« Gebäud« begangen werb«, und die Svortvev» bände hab«, namentlich nach dem Kriege, wo da» Stehl« von Fahrrädern epidemisch geworden war, ein« Kampf nm die Schaffung von Aufbewahrungsstellen geführt. Ein Sieg ist «och nicht errungen worben, aber die Aufbewahrung»- stellen haben sich immerhin vermehrt und die Herren Fahr- «addieb« haben «» etwa» schwerer al» bisher, wenn st« in öffentlichen Gebäud« ihre« ««sauber« Handwerk nach gehen wollen. Run ist der Anfall d« Radfahrer« zu Hilfe gekommen. Ma« hat 1« Großstädte« sogenannt« Parkplätze Mr Auto mobile und Motorräder geschaffen, und diese Parkplätze hab« «tcht überall den erhofften Zuspruch gefunden. I« Le« Veftreben, au» den Parkplätze« wenigsten» die Unkosten für da» Personal heraudzuholen, hat «an den Radfahrern die Aufbewahrung ihrer Räder auf diesen Parkplätzen nahe gelegt. Stehen die Maschinen auf d« Parkplätzen auch nicht weiter geschützt, so sind ste doch gegen Diebstahl gesichert und diese DiebeSsicherhett schafft für die Radfahrer immerhin eine starke Beruhigung. Da» Problem, die Kraftfahrzeug plätze auch für Radfahrer zu verwerten, kann indessen nur gelöst werd«, wen« die AufbewahrungSgebühr gering ist, da die Radfahrer durchschnittlich nicht mit Glücksgütern ge segnet sind und wehr zu rechn« habe«, al» die Besitzer von Kraftfahrzeugen. Denn dieses Schwestenpnoöukl öen frischen Ness aus den V/N WNUi>obo« ist hundentnre-enliges mit Alpenmilch gekirntes kdelfett: Die lmyenlche Lwinelsrnarisarnne abnesleichen. mdelt« und dnrch rückstcht»lvse» Aus, igle. E» b«am« «1« ««er Lampf un». zu« stegreich«« Ende geführt worbe».' Zu jedem Pfund der Dafelwargartn« -Frische Rest" verlang« man gratis d« neuesten Vaud -er Rest-HauSLüchereil , sü «mch mir da daS, waS ich da sage, und gib mir — ach, um Gotte» Will« — Luft — Luft — ich muß — ja — ersticken!" Für di« Dauer einiger banger Minuten hatte e» in der Tat ganz den Anschein, als ob die» halb unfreiwillige Be kenntnis sein letzte» gewesen sein solle. Seine Wort« ging« plötzlich in ein schreckliches, beängstigender Röcheln über; der Wem versagte ihm; seine Gesichtszüge verzerrt« sich, Schweiß tropf« trat« auf seine Stirn, eme wahnsinnige ErstickungS- furcht hatte sich seiner bemächtigt. In seiner Todesangst würde er sicherlich d« Verband von der Wunde geriff« haben, wenn ihn Marie nicht mit dem Aufgebot ihrer ganz« Kraft daran verhindert hätte. Endlich schien die Gewalt de» Anfall», der jedenfalls durch da» angestrengte Sprech« herbeigeführt worden war, gebrochen. Völlig erschöpft ließ der Kranke sein Haupt in da» Kiss« zurückstnken, sein? Augen schloff« sich, und seine krampf haft verzogenen GestchtSmuskeln nahmen wieder ihre vorige Schlaffheit an. „Dem Himmel sei Dank! Diesmal wenigstens ist da» Schlimmste noch abgewendet," sagte Marie mit einem be freit« Aufatmen. Für die Dauer einiger Minuten noch verweilte sie an dem Lager, um den Verwundet« auf merksam zu beobachten; dann, al» sie sich hinreichend über« zrugt hatte, daß eine unmittelbare Gefahr nicht mehr vor- ham>« war, wandte ste sich wieder der jung« Komtesse zu. .^können Sie mir eine Erklärung geben für die rätsel haft« Worte, welche Ihr Verlobter da gesprochen?" fragte Edith, mit fast stürmischem Druck ihre beiden Hände er greifend. „Sie ahn« nicht, in welche namenlose Aufregung dieselben mich versetzt haben. Ist «S möglich, daß «S Wahrheit war, waS er da in seinen Fieberphantasten sagte?" Sanft drückte Marie dl« Erregt« wieder auf ihr« Sessel in der Fensternische nieder. „ES ist Wahrheit, Komteffe," sagte ste langsam und feierlich, „wenngleich auch mir da manche neu« Enthüllung zu Teil geworden ist, die mich in tiefster Seele erschreckt hat. Und ich will Ihn« die Erklärung nicht schuldig bleiben, soweit ich im Stand« bin, sie zu geb«. Zuvor jedoch ist eS an Ihnen, meine lieb« junge Freundin, mir Ihr Bekenntnis zu machen." Und Edith kam dieser Aufforderung mit voller Bereit- w'lligkcit nach. Ohne zu ahnen, welche Gefühle das sanfte. stille, unscheinbare Mädchen neben ihr dabei bewegt«, bg- richtete sie dabei von ihrer reinen, heißen, hingebend« Lieb« für Hartwig, von ihrem bedeutsam« Besuch bei der krank« Tochter des Arbeiters und von dm herben, quälenden Zweckel«, >ie noch an dem nämlich« Abend durch Julia» Zählung n ihr lunge» Glück geworfen ward« waren. Mit fast ver- agender, von aufsteigendm Trän« halb erstickter Stimme prach sie dann von jener vernichtend« Demütigung, die ihr zu Teck geworden, al» st« Johanna Krampe, dasselbe Mädchen, welche» man ihr als di« Geliebte Hartwigs bezeichnet hatte, mit all« Anzeichen einer wild leidenschaftlichen Erregung hatte au» seinem Zimmer stürz« seh«. „Wie konnte «h ander» glauben, al» daß Jene ihm «ine heftige Eifersuchtsszene bereitet hab^ denn «» war mir nicht entgangen, wie scharf ste ihn und mich Tag» zuvor bei ihrem Wiedereintritt in da» Zimmer beobachtet hatte, und wie böse ste damal» auSgesehen. Wenn kein« vertraulicheret» Beziehung« zwischen ihr um Hartwig bestanden, wie hätte sie «S dann überhaupt wagen können, ihn z« einer solch« Stunde aus seinem Zimmer aufzusuchen. E» war, al» wolle Edith durch da» nochmalig« Zusammen trag« all' dieser verdächtig« Umstände und quÄendm Zweifel da» Mißtrauen gegm den Geliebten, dem sie damals unttr dem erst«, überwältigenden Eindruck nachgeaeb«, vor ihrem eigen« Gewiff« rechckertigen. Aber e» war ihr anzusehen, wie un vollkommen ihr da» gelang. Zaghaft blutt« ste M Marie verbarg ihr Gesicht »Ach, ich mußte ja bi» zu diHer Stund« glaub«, mich einer schwer« Sünde dadurch schuldig zu machen, daß ich ihn noch immer liebt« und daß ich am siebst« aus gegangen wäre, um wenigstens vor de« Schi ihm v«eirü werd«' konnte. Ich wähnte jch mich s< achten zu müssen, well ich nicht Stolz genug besaß, de» Treulos« au» meinem Herzen zu reißen." auf, al» erwarte sie von ihr die Bestätigung, daß e» unter solch« Umständen wirklich unmöglich gewesen wäre, noch länger an Hartwig» Treue oder doch an seine Wahrhaftigkeit zu glauven. Doch Marie sagte nicht» Derartiges. Sie zog vielmehr die Bebende zärtlich an sich und fragte leise: »Und weiter? - Sie hab« alsdann mit ihm gesprochen, eine Aufklärung von ihm gefordert?" -Nein! Wie wäre dar möglich gewesen, nachdem ich mich so schwer, so tötlich beleidigt glaub« mußte! Ich suchte mich vielmehr vor sein« Armen zu verbergen, und ich atmete auf, al» ich die Gewißheit hatte, daß er mich in der Tat nicht bemerkt habe in meinem Versteck. Ich weiß kaum «och, wie ich bis zu meinem Zimmer gelangte, und dort muß ich dann wohl m eine tiefe Ohnmacht gefallen sein; denn als ich eqvachte und meine Schwester Julia mit bestürzter Miene über mich gebeugt sah, war eS draußen tiefe Nacht und da» — das Entsetzliche war bereits geschehen." .Sie sch« also Hartwig mcht mehr wieder?" Verneinend schüttelte Edith daS Haupt. -Trotz aw deS Herzeleids, Vas er mir bereitet hatte, wollte ich in meinem wahnsinnig« Schmen aufspring« und zu ihm eil«, nach dem ich au» dem Mund« meiner Schwester alle» erfahr« hatte. Doch Julia hinderte mich daran, mdem ste mir mit« teilte daß Hartwig schon vor einer Stunde al» Gefangener fortgeführt worden fei, und daß «» für mich keine Möglich keit tüehr geb«, Hn zu erreichen." -Und daun hab« Sie sich überreden lassen, an feine Echmd z« glaub«? Nein, Komteffe Edith, da» ist ja nicht möglich! Sag« Sie mir, daß e» nicht so sei, denn ich müßte sonst wahrlich an der Echtheit und Stärke Ihrer Liebe -weisck»." Edith glitt von ihrem Sessel auf die Knie« nieder und verbarg chr Gesicht in Marien» Sleid«falten. itunde glaub«, mich f uiü> davon gegangen wäre, um wenigstens vor der Schwelle seines TefängniSzimmer» zu sterb«, wenn ich doch nimmermehr mit ihm vereint werd« konnte. Ich wähnte ja, mich selber ver achten zu müssen, well ich nicht Stolz genug besaß, daS Bild deS Treulos« aus meinem Herzen zu reißen." Marie zog die Kniende sanft zu sich empor und küßte sie innig auf die weichen Lippen. -Ihr Herz hat Sie recht berat«, mein« teure junge Freundin! Wenn je «in Mann würdig war, die Liebe der edelst« Frau zu besitzen, so ist «S Hartwig Stemsborg! Der Tag wi« komm«, an welchem alk seine Ankläger, die bös willig« wie di« törichten, vor ihm die Aua« Niederschlag« muff«; aber grausamer als alle-, was ihm bisher widerfahren, müßte «S ihn verwund«, wenn er an diesem Tage erfahr« sollte daß auch Diejenige ihn im Unglück verlass« habe, die er mit der ganz« Kraft seiner starken und treu« Seele liebt. Und « liebt Sie, Komtesse, seien Sie dessen gewiß! Ich vermag Ihn« jenen Vorgang in seinem Zimmer freilich nicht zu erklär«, denn ich knn« ja nicht einmal daS Mädchen, von welchem Sie sprech«; aber ich weiß, daß Hartwig fo wenig einer niedrig« und gemein« Handlung fähig ist, wie einer Unredlichkeit und Lüge. Darum dürfen Sie nicht mehr an ihm zweifeln — um Ihrer selbst willen müssen Sie «» mir versprech«!" „Ich verspreche e» Ihn«," schluchzte Edith, ^ch ver spreche «S bei allem, was mir teuer uno heilig ist! Aber wie soll ich nun noch wage«, meine Augen frei und off« zu ihm aufzuschlagen?" -Die wahre Lieb« ist stark- Edith, stark du Duld« und stark im Verzeih«! wem» Hartwig frei und gerechtferttat zurückgekehrt ist. werd« Eie'zu ihm sprechen, wie Sie jetzt zu mir gesprochen hab«, und er wirb Ihnen nicht zürne«, sondern er wird Sie vergebend in sein« Arme schließ«." -O, wie danke ich An«! DaS Schicksal hat Sie zu mir gesandt wie ein« Engel deS Trostes. Schon Ihre sanfte Stimme drang mir vorhin nmndersam in das Herz. Und Sie find so gut und edel. Sie selber wärm ferner hundertmal würdiger gewesen als ich!" In dem blaff« Antlitz MarimS zuckte e» schmerzlich; aber es war zu dunkel geworden, als daß Edith dies ver räterische Zeichen hätte wahrnehmen können. -Sie überschätz« mich, Komteffe!" klang «S leise zurück. »Und nu« lassen Sie auch mich mein voriges Versprechen einlösen. Zn wenig Wort« will ich Ihn« sagen, was auS Hartwig» Vergangenheit für Sie von Bedeutung sein kann. Daß er der einzrge Sohn de» reichen Hamburger Reeders und Großkaufmanns Jakob Stemsborg ifh wissen Sie ja bereits. Sein Vater soll von HauS auS völlig mittellos gewesen sein; aber durch seine geschäftliche Tüchtigkeit und durch sein« eisernen Fleiß hatte er sich schon in jungen Jahren zu eine» angesehenen Stellung indem Hause Ottendorf L Comp. empor- gearbeitet und genoß daS Vertrau« deS damaligen Inhabers der Firma — meines Großoherm» — in so hohem Maße, daß ihm derselbe sein« einzig« Tochter zur Gattin gab, und iHv damit zu seinem Nachfolger bestimmte. Früh« hatte er, wie man mir erzählt«, meinen Vater dazu ausersehen, den Sohn seine» früh verstorben« Bruder»; aber al» er dann aus dem Leben schied, stellt« sich heraus, daß er denselben in seinem Testament nur mit einem winzig« Legat bedacht hatte. Freilich hätte meinem arm« Vater auch rin unermeßliche» Reichtum keine Früchte mehr getragen, denn schon wenige Tage nach jener Testamentseröffnung folgte er meiner voraus gegangenen Mutter in die Ewigkeit nach. Ich war noch eiv zarte» Kind, und da mir meine Elte« mcht» hinterlassen hatten, stand ich völlig hilflo» und verlassen im Getriebe der Wett. Da erklärte Jakob SteenSborg, daß er mich zu sich nehmen wolle, um für meine Erziehung Sorge zu tragen. Urm daS Anerbiet« war viel zu großmütig, als daß mein Bormund hätte Bedenk« trag« sollen, demselben zuzu stimmen. So kam ich in da» HauS de» Handelsherrn und wuchs in enger Freundschaft mit seinem einzigen Sohne auf. Ich lernte Hartwig kenn«, wie man eben nur einen Bruder kenn« lernt, und ich weiß, daß nicht» Falsches und Un> wahrhaftige- in seinem Charakter ist, daß er sich niemals einer ehrlosen Handlung würde schuldig mach« können! — Jakob StemSborg aber war allezeit em harter, wortkarge» und verschlossener Mann, und es konnte darum niemals ein wahrhaft innige» Verhältnis besteh« zwischen ihm und seinem Sohne. ES kam sogar zu wirklich« und ernst« Kämpf« zwischen ihnen, al» dre Zeit herangerückt war, da sich Hartwig für ein« bestimmt« LevenSberuf entscheiden mußte, und al» sich nun heraus stellte, daß er nicht die geringste Neigung für den KäunnannSstand empfand. Er wünschte Landwirt zu «derben oder die Forstlaufbahn einzuschlagen; aber sein Vater, der vielleicht mit Recht um den Fortbestand der alten Firma besorgt war, wollte von dem «in« so wmig wissen, al» von dem anderen. Und nach langem, nutzlosem Streit fügte sich Hartwig dem unbeugsamen väterlich« Will«. Er trat nach Beendigung seiner Gymnastalstudim in da» Kontor des Hause rin und wurde dort so hart und strenge, ja, vielleicht noch härt« mG ftreng« gehalten, wie jeder andere Lehrling. Und um jene Zett «ar es, al» da» Verhäng«» üb« ihn herein- krach^ dessen Schatt« noch heute seinen Lebensweg vev Fortsetzung folgtz