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«L4. tz.»«»«« MV «ckeer r«»««att. «emie»e>» »4. «r»te«»rr I»S7, e»e«»s 8V. gehr,. der e, von «-«er t und all« MllMWkt « Wtkl. «ch» S«V»l» Zöllner-Vertt«. «. Dt« Kmmtnt» von de« . * ' de» Volk««»««» iit »ach 1»»» und doch legt »au de» Lusiaub Ruh« oder Vckvegnna, ihrem g ander« Element«. «td den«« kommeude »etter »Bammmsetzt deutlich«, und mumrkmtzdarer der Bewölkung. Beim Landvolk, o*t d« Schäfern. Jägern und ander« Naturkunöiaen an» dem Volk« hat die Kenut- nt» der Volk« und ihrer vebeutuna immer «tu« viel grd» Here vedentuu« gehabt al» bet »« Städtern unt selbst bet d« Meteorologen. L» gibt ein« Unzahl populärer rSetterregeln, 1« den« die Federwolke» oder der «trru» al» GÄmoetterwolk« gilt, in Srankretch. Statt«. Spant« nicht weniger al» in Deutschland und in Snalcmd. aber fast überall stabet sich da neben auch «ine oder bi« andere Regel, die un» warnt, dem fleckig« Himmel nicht lange zu trauen. So scheint eine Wetterregel der ander« »u widersprech«, aber in wirklich, kett stad e»>tne. nur dem kundig« «uge bemerkbar« Unter, schiebe, im AuSseöew der Wolken selbst, welche Ibn« bald Liese, bald s«e Bedeutung geben. E» ist nicht all« schwer, sich durch etntge Hebung einen gewissermaßen sicher« Blick in der Un- terschetdunä der eiuzLne« Wolkentyven auzuetanen. Könnte «an einfach sag«, die eine Wolke bedeutet dir», und 1«»« da», so wäre nicht» leichter al» bi« Wetterproohe,eiung an» d« Volk«. HmrfenwolR. Schichtwolke. Kederwolke oder Kuumlu». Stratu» und Ltrrn», da» sind all« feiner« Dis. ferenztrrungeu »um Trotz, »och tmmer bi« drei groß« und wichtigst« Srundklasi« i« , Naturreich« der Volk«. Kugelig, ballig, sek und körperhaft steht der Kuumlu» am blau« Himmel al» sichtbarer geronnener Gipfel «ine» seuch. t«. auffteigenb« Luftstrom«». Wo tmmer eine solche Luft- säul« durch da» Aufprall« der Sonn«ftrahl« auf den Bob« sich erhebt, und hoch, genug dringt, um tu kalt« Schich- t« der Atmosphäre einzutauchen, da krönt st« sich am Gipfel mit diese« fest« und schön« Gebilde«, die bald klein und phantastisch unter dem Druck de» Winde» über b« Himmel segeln, bald unverrückbar stehen bleib«. »« ungeheuren, Hunberte von Kubikkilometer» ««spann«»« wolkeugebir» g« anwachsend, in welche «blich, wenn die Umstünde gün. sttg sind, Li« Elektrizität ihren zündend« Sank« wirft, un unter Donner und Blitz die ganze Erscheinung zur AuS- lösung bringt. Ander» nach Entsteh« und Aubseh« ist di« Schichtwolke oder der Stratu». Nebel oder feucht« Dünst«. über große Strecken sich hebend, könne« 1« kurzer Zett, »um Betspiel frühmorgens L« ganz« Himmel bedeck«. Die Sonn« ver hüllend und nicht» von de« malerische« sarbeuprächtig« Er- scheinuug« der Haufemvolk« zeigend, «freut sich der lang, kvetltge eintönig« Stratu» minderer Beliebtheit al» andere Wolkenform« und wird nur zu häufig mit der Regenwolke -der de« «twdu» verwechselt. Er kam, »t« der Kuumlu» «id «mm», schlechte» und gute» «etter bedeut«. Dor «tmm» und die «chäsch», wet kennt «ich» da» laicht« weihe Keder aewölk.ba» atherisch in unendltche«Htmmelt-öh« schwebt und «eist mit viel »edr vohlsefall« betrachtet wird al» «» feiner »ttterunaSvorbedeutung ia«tklch verdient. Sohl -erhitz« die Schäfchen 1« viel« Kill« ein« gut« Lar. aber dies«, ihre Bordedeutung reicht «ist«» «icht wett. Recht häuft» erweist stch »er Sirru», wenigst«» für dm, »er sine fein« GeftalMng»unterschi«d« sicht gen« »u kenn« und zu deute« wettz. al» in treuloser Gesell«, der »Ute» verspricht m»d da» Gegentil hält. In der Praxi» ist uv« mit diese« drei Wolkentop« natürlich nicht au»»ukommen, unb «an ist in de« Bestreben, dies« wolkenart genau zu präzisiere«, dahin gerat«, mehr al» anbert-ald Dutzend Wolke«b«ichrmnaeu einzusühr«. Dadurch «ftrd natürlich di« U«berei«ftimmung der Beobachtung« nicht erlichtei. Dau« ist um» übereingekomm«. für di« praktisch« Wet- terbeobachtuug »icht mehr al» 8 wolkennam« an»«wend««nb dies« möglichst genau zu beschreiben, damit sie auch von «entger geübte» Sreund« der Wetterkunde licht unter, schiede» werb« können. Zunächst kommt zu d« obenge- nannten noch der Nimbu» oder di« Regenwolke Hinz«, die igeutttch keine besondere Wolkenklaffe bildet, da, an al» Nimbu» schlechthin jede» Wolkengebilbe. sei «» Haus«.. Schicht, oder Gewitterwolke usw. bezeichnet, indem stch die Temperatur soweit erniedrigt. oder der Feuchtigkeitsgehalt soweit vermehrt, batz stch da» waffer auch in Gestalt von s» «aihinger» 78. Geburtstag. Geheimrat Pros. Ha«» vaihinger, der Schöpfer der PHUo. sophie de» LlS-ob und Begründer der Santgesellschaft. feiert am LS. September sein« 7V. Geburtstag. Rebelblädch« nicht »ehr Halt« kann unb de, tropfbar» Ntederschlaa beginnt. Aber auch sonst gibt «» «och einzelne ausgeprägte Zwischrnformen »wischen den Wolke« und dies« sind für die Vorherbestimmung Le» Wetter» arüßtmtet» wichtiger al» di« «in« ober beschriebe«« Wolken typen. Die wichtigste Wolke für die wetterbestimmun« ist und »leibt trotz seiner Unzuverlässigkeit der Sirru». nicht nur weil er am höchst« schwebt, am wettest« sichtbar ist. sondern auch »eil sein« Norme« sich «tt der verschieben« Bedeutung wefrntlich verändern. Di« rein« Norm haararttger. »er- «uster einzelner Ltrrudslöckchen, die am vorher blau« Himmel in unendliche« Höh« austauchen, oder di« gegen Abend, wen« die Haufemvolk« «ine« hettzeu Sommernach- mittag» verschwinden, über ihnen stch zeig« und au» ihrem Material stch zu bild« schein«, dies« Form beutet allent. halb« auf gute» Wetter und verkündet un», Latz der ko«, mende Tag ebenso schön wie der vergangene war. Am besten find die Ltrr« zur Wetterbeftimmung zu gebrauchen, wenn man nicht ihr« Norm allein, sonder« auch die Richtung und Schnelligkeit ihrer Brwegung unb gleichzeitig die abwei chende Richtung de» Unterwtnbe» betrachtet, wenn die «irren au» Südweft ober West ziehen, kann man im Winter drei gegen «in» im Sommer sogar vier gegen «in» wett«, batz «» regn« wirb, wenn «an bet derselben Windrichtung ihr« Zug sofort auf den erst« Blick erkennt, da» hettzt, wenn sie schnell ziehen, folgt binnen 24 Stunden mit Bestimmtheit Regen. De« verschiedensten Deutungen unterliegt auch bi« Schtchwwlk«. der au» gehobenem Nebel bestehende Stratu» beste» gewöhnlichste Form, «ine grobe weiße, an b« Rändern zerfasert« Schichtwolke, bei Hohem Barometerstand austriti und al» Anzeichen von andauernd gutem Wetter gilt. Aber auch »tt dem Stratu» ist «» so «in« eigene Sache, man kann ihn leicht mit anderen Wolkenformen verwechseln. Wenn sich an der Vorderseite einer heranuahenden Depression schöne weiße TirruSfasern senken, ihre Haarstruktion und ihre blendende Farbe verlieren, und schließlich al» verwasche ne» graue» Gewölk den Himmel bedecken, so ist da» auch ein« Art Stratu», aber nicht weniger als gehobener Nebel, «tt« ihn die Erbe am Ende einer sternklar«« Nacht al» Anzeichen «ine» kommenden schön« Tages auSstrahlt, sondern eher «i« herabgelaffener feuchter Vorhang, der uns den Himmel verbirgt ober Sonn« und Mond al» blaffe Scheiben durch «ine wässrige Schicht erblick« läßt. Tritt diese Erscheinung «in, so ist mit Bestimmtheit Reg« zu erwarten. Von ganz besonderer Wichtigkeit ist übrigens bei der Wolkenbeobach tung der Blick auf das Barometer, dessen Steigen und Fall« für die B«deutung der Wolken selbst von größter Wichtigkeit ist. Nehm« wir an. «S nähere sich eine Depression, eine fen«r klein«, meist rasch vorüberziehenden Gebiete wtedri- gen Drucks, di« bei uns das schlechte Wetter der wärmer« Jahreszeit zu bringen pflegen. Tas sind nun alles recht schön« Regeln und Gesetze, nur wird man leider in der Praxis sind«, daß sie sich mit der widerspenstigen Wirklich keit umso schwerer vereinigen lassen, je ungeübter der an, gehende Wolkenbeobachter in seinem Beruf noch ist. Ererbte Schmach. Spannender Roma« von R. Ortmann. 28. Fortsetzung. Nachdruck verbot«. Marke gab ihr die aufrichtige Versicherung, daß e» ihr Nie m de« Gin« gekommen wäre, der Komtesse wegen jener geringfügig« Unterlassung zu zürn«, und ihre sauste Stimme schien ein« merkwürdig sympathisch« und Vertrau« erweckend« Eindruck auf Edith zu machen. .. »Ach, und e» ist ja auch nicht die» körpeckich« Unwohl sem allein, das mich zittern läßt, einem Mensch« zu begegnen,* fuhr sie, di« kleine, schmale Land der ander« «greifend, mit gepreßter Glimme fort. »Ihnen, di« Gie selbst so furchtbar getroffen «ord« sind, darf ich e» ja sag«, welch' «ine BergeSlast von Kummer und Herzeleid auf mir ruht!' Mari« fühlte sich auf da» Innigste hmgezogen zu diese« schön«, holdseligen Geschöpf, dessen Schmerz flchttich ein so tiefer und aufrichtiger war. Sie strich sanft mit der frei« Hand über Ediths schimmernde» seidenweiche» Haar und sagte, indem Ke sich liebevoll zu der Sitzenden Hemieder neigte: »Gewiß dürfen Sie es mir sag«, meuw lieb« Komtesse! Glaub« Sie mir immerhin, daß ich einige Erfahrung habe in dies« Ding« und einige» Verständnis für di« L«d« «ine» bedrückt« Menschenherzen«. Wenn e» Ihn« Trost und Erleichterung gewähren kann, sich einer mitfühlenden Frauen- freie anzuvertrauen, so sprech« Sie zu mir immerhin, wie Sie zu einer älter« Schwester sprechen würden.* Edith blickte voll herzlicher Dankbarkeit zu ihr auf; aber sie schüttelte doch zugleich schwermütig dm Kopf. »Sie sind sehr freundlich gegen mich, und e» ist wÄhrllch nicht Mißtrau«, wmn ich mir Ihr schwesterliches Erbiet« nicht zu Nutz« mache. Aber ich fürchte. Sie würden mich trotz alledem nicht versteh« könne« um» mich viel weniger für unglücklich al» für schwach und töricht hatten. E» wäre ja fast eine Verletzung Ihrer Pflicht« gegen dies« unglücklich« Krank« dort, wmn Sie . mich ganz zu begreifen vermöchte«. Ihn« muß ja kein Mensch auf der Wüt so verhaßt sei«, L» der Man«, dm man beschuldigt der Mörder Ihre» Ver lobten zu sein!* , Mit dem rätselhaft sein« Empfindungsvermögen de» Lebenden Fraumhemen» hatte Marie au» dem zitternde« klang der letzt« Worte viel mehr errate«, al» au» einem langen und aukführlichen Geständnis. So wie es Komtesse Julia bei der jubelnd« Beichte ihrer Schwester getan, neigte auch sie da» schmolz blasse Antlitz ei« wenig Mw Seite, so daß Edith dm Ausdruck desselben in der Dämmerung nicht sogleich wahmehm« wnnte. Aber nicht eine mit furchtbarer Anstrengung notdürftig unterdrückt« Eifersucht, soudern eine m» dem tiefst« Herz« quellende Wärme «ar es, die ihre weiche Stimm« em wenig erbebe» ließ, al» st« erwidecker »Wohl muß ich sein« Mörder verabscheuen, doch «immer» mehr denjenigen, den kurzsichtige Menschen jetzt anklag«. Aackwig St«n»bo^^t*so unschuldig au dem vergoss«»« Edith umschlang die »art« Gestatt «tt beiden Armem ,O, ich vermag Ihn« nicht M» sag«* rief sie, »wie innig ich Ihn« danke für diese» Wort! Di« treulos er auch a« mir gehandelt habe« mag, wen« ich nur da», nur da» «icht glauben muß! Aber wie seltsam ist die» alle»! Gie kenn« ihn also — kenn« ih« so aut, dich Gi« aller Wett zu« Trotz von seiner Schuldlosigkeit Überzeuat schi körmm?* »Ja, ich kenne ihn, Komtess«! Er war der Gespiele meiner Jugend, und «» besteht sogar eine Verwandtschaft -wisch« un», denn feine Mutter und mein Vater war« Geschwisterkinder. Eine «ahHakte Areiwdlchatt stet» ,v dann — ja, dann darf ich mich Ihn« anvertrau«; dann müssen Sie imstande sein, mich und mein namenloses 'Leid zu verstehen.* Da» heiße, wenn auch uneingepandene Verlang«, den ganz« Schmerz ihre» gemartert« Herz«» in die Brust eines mitfühlenden menschlichen Wesens auSzugießen, hatte Edith qus der unerträglichen Einsamkeit und Stille ihres Zimmer» hierher getrieben. Nu» wollte sich die Erzählung von ihrem, ach, so kurz« Glück und von dem lang« Herze leid, das vielleicht nimmermehr end« würde, stürmisch auf ihre Lippen drängen; aber «in schwaches Geräusch, da» vom Lager deS Krank« her vernehmbar wurde, ließ sie ver stumm«. — Hugo Geefeld hatte die Augen aufgefchlagm und sei« wächsernes Gesicht mühsam dm beiden Mädchen zugewendet. Sein Blick war nicht mehr stumpf und ausdruckslos, wie in dm wenigen früher« Fäll« eine» scheinbar« Erwachens, aber in sein« Augm brannte die verehrende Glut de» tod bringenden Fiebers. .Wasser!* flüsterte er. »Nur ein« Tropfe« Wasser Ah, e» ist gut, daß Du da bist, Marie!* i Das junge Mädchen war sofort au seine Sette geeilt, und während sie da» Gla» an seine lechzende Lippen brachte, suchte sie ihn in ihrer sanften Weise, der sich, so schwer wider steh« ließ, am Weitersprech« zu hindern. Aber statt ihr zu gehorchen, ergriff Seefeld ihre Hand, wie wenn er d«uit verhüt« wollte, daß sie ihn wieder verlasse. i .Ich muß —Dir noch etwa» sag«, Marie!* brachte er mit eigentümlich röchelnder Stimme hervor. »Denn ich werde ja sterb« — nicht wahr, es ist doch gewiß, daß ich sterbe» werde?* - .Ich hoffe zu Gott, baß Du genesen wirst,* erwiderte Marie, .aber Du mußt Dich vor allem schon«, und namentlich da» Sprechen hat Drr der Arzt streng verboten. Nur eine» sage mir. Wer war e», der Dich verwundete?* - ft Er schüttelte dm Kcwf. .Ich weiß e» nicht, ich habe da» Gesicht de» Schuck« nicht gesehen. — E» kam zu Plötzlich und 'er traf aut. — O, gewiß,* fuhr er auf eine Gedero, Märien» sock, »ich wetz, wie «» mit m« steht, «» steht schlecht — ver wünscht schlecht, Marie!* Gr hustete, und sei« Antlitz schien dabei immer mehr zu verfall«. Noch einmal versuchte Marie, ihn zum Schweig« zu beweg«; aber sie sah, daß ihr Zured« ihn nur aufregte und ungeduldia machte. - -- - I »Ich muß Dir noch etwa» andere» sag«,* wiederholte er, »imd ich habe kein« Zett zu verliere». Wußtest Du nicht, daß Kckob Steen»borg Dich schändlich bestohlen hat?* Marie schüttelte dm Kopf. »Ich wußte es nicht, und ich möchte auch jetzt nicht« Derartige» erfahren. Er hat mich al» mittellost Waise in sein Hau» ausgenommen und mir unge- zählt« Wohltaten erwiesen. Dafür werde ich ihm immer dank bar kein * Der «verwundete verzog da» Geflcht. .Herrliche Wohl tat« — wahrhaftig! Er hat einige hundert Taler aus Dich verwendet, während « Dich um Lundecktausende beraubt«! Höre mich an. Warst — denn ich könnte »icht ruhig sterb«, wen» Ich denk« müßt«, daß dem all« Schuck« da» «schenkt blstbel Dein Later hatte begründest« Anspruch aick »en dritten Teil de» Nachlasse» Deine» Großoheim» Ottendorf, und m Unrecht ist da» ganze Vermöge« seinem Schwiegersöhne Jakob Sstendbo« zugefallm. Niemand wußte da» besser, al» Sternöborg selbst. Aber « hatte Glück, der Brave, wie er sein ganze» Lcknn lang Glück gehabt hat. Dein Vater starb wenige tage nach feinem Oheim, und Du warst Kamal» ein Kind, da» von dick« Ding« «icht» verstand. So wurde «» ihm nicht schwer. Dein« gewissenlosen Vormund, den RechtS- amoatt Schneider, mit einer hübschen Summ« zu bestechen. i damit er darauf verzichte. Irgend welche Ansprüche zu Deinen 1 Gunsten zu erheben. Ich habe all« diesen Ding« nachgespürt, und al» ich einigermaßen sicher war, daß e» nicht anders sei« könne, bin ich diesem famosen Rechtsanwalt eines TageS auf den Leib gerückt, und habe ihn durch meine Drohung mit dem Staatsanwalt dahin gebrächt, daß er mir ein schriftliches Bekenntnis seiner Schuld übergeb« hat. TaS Dokument liegt in Hamburg in meinem Schreibtische, und Du mußt m« versprech«, Marie, daß Du rS nicht ungenützt lass« wirst!* Das Sprech« bereitete ihm sichtlich ftlrchtbare Anstrengung, und noch größere Mühe kostest es ihn vielleicht, seine Gedanken zusammenzuhalten. Marie netzte seine Lipp« aufs neue mit einig« Tropf« eisgekühlen Wasser» und gab ihm eine au», weichende Antwort, die er wohl für da» verlangte Versprech« ««hm« konnte. Aber Seefelds fieberglühende Augen fixiert« sie mtt einem mißtrauischen Blick. Weshalb fragst Du mich denn nicht, aus welch« Gründ« ich Dir dm ungeheuren Betrug und das Vorhandensein jenes Dokument» so lange verheimlicht habe?' fuhr er sock. .Dir glaubst vielleicht, daß ich jetzt im Fieber spräche. Aber Du bist im Irrtum! Ich weiß sehr wohl, was ich sage, und eS ist nur die voll« Wahrheit; venu man lügt nicht, wmn man sich in meiner Lage befindet. Ich will Dir auch sag«, warum ich so lange geschwiegen habe. Nach unserer Hochzeit erst «oltte ich vor den allen Spitzbub« hintret« und zu ihm tzrechm: .Nun heraus mtt dem unterschlagenen Erbe meiner Frau, heraus mtt Zin» und Zinseszins l Oder eS gibt ein« Prozeß, ein« Prozeß um Million«, und Du weißt recht gut, daß Du ihn verlier« wirst; ihn mitsamt Deiner soge nannt« Ehre, um die Du so ängstlich besorgt bist!* — Du darfst mir diese kleine Spekulation nicht übel nehmen, Macke! Ein Jeder ist stch selbst der Nächste, und mir steckt eben der Kaufmann im Blute. Ah, nur» er für »lug« gemacht hätte! Wie er mich hätte erwürg« wollen, und wre er sich doch endlich bequemt hab« würde, zu zahlen, der brav« Seelenver käufer! Es ist jammerschade, daß ich dm Spaß nicht mehr erleben soll — sammerschadei* - Erschöpft hielt er für «in« Augenblick dm«; aber da Marie jetzt keine Antwort für ihn hatte, sprach er mit der Last eure» Mensch« weiter, dessen Blut rasch« durch die Puls« jagt und der doch mtt jedem Pulsschlage da» «eitere Abnehmen seiner Kräfte fühlt. - „Ein Sperling in derHand ist besser al» ein« Taube aus dem Dache, und für da» Vermög«, da» mir da zugefallm wär«, hätte ich gerne alle Hoffnung« hingegeben cms Jcckob Sternsborg» Testament. Ein Kaufmann dack nicht mtt Hoffnrmgm rechn«, am wenigsteu, wmn e» sich um einen alt« Männ handelt, der schon anfängt, schwachsinnig zn «erden. Zuweilen hatte «S wirklich ganz dm Anschein, al» ob sich sein Gewissen regte — ha — ha—sein Gewissen»! E» ist währhaftig spaßhaft, nicht wahr? Ich hätte mich gar «icht gewundert, wmn er noch in der Todesstunde auf den Gedanken gekommen wäre, da» ganze Vermögen seinem ver rückt« Stift zu vermach«. Nun, meinetwegen! Dafür wenigsten» habe ich gesorgt, daß diese, Hartwig «» Mht erhält. Er bat ja gewollt, daß wir Feinde sei«, mm waa « auch die Folg« seine» hochmütig« Eigensinnes auf stch nehm«. Ich habe ein so gute» Rezept fwe solch« Fäll«, cku ganz vortreffliche» Rezept, da» niema» versagt. Man nimmt irgend ein« anrüchig« Geschichte au» drr Vergangenheit — ein« Tropf« Wahrheit in einen Eimer voll dmrvrtz Lnspickunaen und unbestimmter Hinweis«, und dick« vor nehmen, ehrenfesten Herr« haben nicht» Eiligere» zn tun, al» Tür und Tor vor dem Verdächtigen zu schließ« — vorau» gesetzt natürlich, daß er nur ein armer Teufel ist! — Ab« utz kayge cm. Unsinn »u rede«, meine Liebel ALM nicht aut