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LtruurpkaRisIresserir auk Gefallene Maschen an der Strumpflänge find heute lein Grund mehr, den feinen gewebten Strumpf auszuschalten und nur noch im Hause zu tragen, sie werden von sachkundigen Händen unsichtbar wieder aufgefangen und vernäht, wenn wir diese Arbeit mit der dazu erhältlichen Klappnadel nicht selbst ausführen wollen oder können. Entstandene Löcher in den Füß lingen wissen wir mit genau passendem Faden in kaum sicht barer Citterstopfe wieder auszubessern. Nur die Fersenschäden über dem Schuhrande sind selbst bei sorgsamster Stopfarbeit nicht ganz unauffällig wieder zu beseitigen. Warum setzt man hier so selten einen neuen, ganz tadellosen, spitzen Flecken oder Spitzwinkel ein? Weil man bisher noch nicht daran dachte oder glaubte, daß diese Arbeit nach Wunsch gelingen würde. Ein Versuch wird aber leicht vom Gegenteil überzeugen. Das Er satzteil dazu ergibt der breite Rand des Strumpfes, den man ja leicht durch einen anderen, wenn auch abstechenden, ersetzen kann. Nach genau abgepaßtem Muster mit Nahtzugabe her- «usgeschnitten, hefte man den neuen Cpitzfersenteil, nur schmal »ungeschlagen, mit Seidenfaden recht dicht über die schadhafte Ferse, wobei man den Strumpf am besten über eine passende Weinflasche zieht. Probiere dann den Strumpf erst einmal an, ob der Ersatzteil auch richtig sitz und nähe ihn nun mit dichten, überwendlichen Stichen, aus der Flasche straff sitzend, ringsum an. Markiert sich der gestopfte alle Spitzkcil durch den neuen, dann schneide man ihn nicht zu knapp darunter weg. Besser hält der neue freilich, wenn der alte darunter als Verstärkung bleiben kann Uebrigens sollte jede Hausfrau ihre Halbschuhe von Zeit zu Zeit einmal genau auf die innere Beschaffenheit der Ferse prüfen, oft hat sich der Rand, namentlich beim An ziehen ohne Schuhlöffel, etwas aufgerauht und verschuldet dann jene Schäden, die ein Paar Strümpfe so rasch im Werte min dern. Auskleben mit Wildleder- oder Samttappcn, die letzteren in allen Farben käuflich, oder Tragen von ein Paar Celluloid schützern hilft rascht diesen „Strumpfräubern" das Handwerk zu legen. Lrpropte Rezepte Punsch-Torte. 6 Eiweiß zu festem Schnee schlagen, 6 Ei dotter hinein (vorsichtig rühren), dann 150 Gramm Zucker, 150 Gramm Mehl. Zn einer bebutterten Form backen, am näch sten Tag in drei Teile schneiden. Der mittlere Teil wird mit Rum. Aprikosenmarmelade, Orangen- und Zitronensaft. Zucker, reichlich Oetkers Vanillinzucker nach Geschmack so lange verrührt, bis er eine saftige, glatte, gut streichbare Masse geworden. Diese kommt in die Mitte, nachdem die beiden weißen Teile mit Mar melade bestrichen worden sind Man gibt einen Teller auf die Torte, beschwert sie und läßt sie über Nacht stehen. Am nächsten Tag mit Marmelade bestreichen und mit rosa Punschglasur über ziehen. Auch allerlei Torten-, Backwerk und Kuchenreste können mit zur Fülle kommen. Glasur: 1 Eiklar, l Tasse Puderzucker, Orangen-Himbeersaft, Rum, sehr lange und dick rühren, über gießen, an der Lust trocknen lassen. Die Glasur muß dick vom Löffel tropfen und glänzend sein. Kümmel - Terstangen. 260 Gramm Mehl, 100 Gramm Butter. 4—5 Eßlöffel Milch, 1 Eigelb, eine Messerspitze Trieb salz oder Backpulver, etwas Salz werden tüchtig geknetet und zu einem glatten Teig verarbeitet. Nachdem der Teig einige Zeit geruht hat, werden zirka 7—8 Zentimeter lang«, fingerdicke Stangen geformt, mit Eigelb bestrichen, mit Kümmel bestreut und in mittlerer Hitze gebacken. Kleine Mürbetuchcn. 190 Gramm Mehl, 75 Gramm Zucker, 125 Gramm Butter werden zu einem Teig verarbeitet, aus gerollt und runde oder eckige Formen davon ausgestochen. Sie werden auf gefettetem Blech bei rascher Hitze im Ofen ge backen, je zwei mit Marmelade zusammengedrückt und mit Zuckerglasur überzogt n Blskuitrollen. Vier Eiweiß zu festem Schnee schlagen, 150 Gramm Zucker leicht untermischen und dann nach und nach vier Eidotter und 100 Gramm Mehl. Den Teig ausrollen, in längliche Stücke schneiden und bei mäßiger Hitze im Ofen backen; die Flächen mit Marmelade bestreichen, rollen und nochmals im Ofen schnell übertrocknen lassen. Natronringe. 50 Gramm Butter schaumig rühren, 80 Gramm Zucker, zwei Eier, etwas Schnee oder Milch, eine Prise Salz zugeben und tüchtig verrühren oder schlagen. 250 Gramm Mehl mit einem Gramm Natron gut durchsieben, nach und nach Sem Teig zufügen und einen haben Zentimeter dick ausrollen. Tann mit einem Glas und einem Fingerhut Ringe ausstechcn und diese in schwimmendem Fett backen. Die Ringe werden mit Zucker und Zimt bestreut und können kalt oder heiß serviert werden. Slpsclküchlein. Einige Aepfel (möglichst große!) werden geschält, in dicke Scheiben geschnitten und eingezuckcrt. Dann guirlt man aus Mehl, Milch, Salz und Eiern einen dünnen Omeletteteig, gibt zuletzt den fest geschlagenen Eischnee zu und tauch: Sie Apfclscheiben in Sen Teig. Zn heißem Fett backen uns mit Zucker bestreut servieren. An Stelle von Apfclscheiben kön en auch Äpfelsinenscheiben so gebacken werden. Müehctcig-Lbsttaschen für den Familien- und Gästetisch. Diejenigen Hausfrauen, die über einen gutbackenden Küchenose» oder Banappnrai verfügen, werden den Sonntagskaffeetisch gern mn etwas SeN'sigebackenem verschönen, zumal erfahrungsgemäß dieses oftmals billiger wie das übliche „Despcrbrötchcn" zu stehen kommt. Ein fehl fchnell bereitetes und preiswertes Kaffeegebäck, das selbst auf der Eästetafcl freudige Zustimmung findet, sind Ob st lasch en aus Mürbeteig. Zu diesen siebe man auf ein Brett 250 Gramm Weizenmehl mit einem Tee löffel Backpulver oder doppeltkohlcnsaurem Natron als Kranz auf, verrühre in der Mitte ein Ei mit dem Abgcriebcncn eine halbe Zitrone und drei Eßlöffel Milch, in der man Zucker nach Geschmack auflöste, gebe darauf 75 Gramm zerpflückte Butter, die man mit Mehl übcrstäul woraus man mit dem Handballen das Ganze zu einem festen Kloß verknetet. Den nicht zu dünn ausgemangeltcn Teig steche man dann m nicht zu große runde Scheiben aus, in deren Mitte man fcingeschnitzclte, mit Rum oder Vanillezucker gewürzte Musäpfcl gibt, worauf man die mit Milch bestrichenen Teigrändcr zur Hälfte übergeklappt, fest aufeinanderdrückt, um die Obsttaschcn. mit Milch überpinselt, bei mäßiger Hitze knapp eine halbe Stunde goldbraun zu backen. Als Füllung kann man auch zwei Tage kalt cingewcichtc, fein geschnittene abgctrocknete Aprikosen, Backpflau..: :n, wie aber auch irgendwelche Fruchtmarmeladen verwenden, die man. da mit sie beim Backen nicht zu flüssig werden, mit geriebenen Haselnüssen oder süßen Mandeln mischt. Von der oben an gegebenen Teigmcnge erhält man ca. 12 Stück, die sich bis zu einer Woche aufbcwahren lassen. Bretzeln. 125 Gramm Mehl, ebensoviel Zucker, ein halbes Päckchen Oetker Vanillinzucker, 125 Gramm weiße, geriebene Mandeln mit zwei ganzen Eiern zu Teig kneten; kleine Bretzeln formen, diese mit etwas zurückgclassenem Eiweiß bestreichen, in Hagelzucker und farbigen Zuckerperlcn tunken, licht backen. Nach ein paar Tagen vortrefflich! Das schöne Weinglas ist entzwei. Der meiste Schaden passiert beim Abwischen. Man darf dabei nie Las Glas am Stengel fassen. Ter wird durch den ausgcübtcn Druck nur zu leicht ab gebrochen. Es muß vielmehr das Glas selbst festgchaltcn werden, indem man den Elasstengel zwischen Zeige- und Mittelfinger steckt, die gemeinsam mit den anderen Fingern das Glas halten. Auf die Art kann man das Glas ruhig ganz fest abreibcn, um es blank und glänzend zu bekommen, ohne Gefahr zu laufen, einen Schaden anzurichten. Bei Schmuckstücken, die Steine enthalten, sammelt sich hin ter der Fassung Staub und Schmutz an. den man dadurch ent fernt, daß man das Schmuckstück in Benzin legt. Zuerst wird das Schmuckstück mit einem weichen Tuche sorgfältig rrockenge- rieben und mit einem Nehlcder glänzend gerieben. Parfümflecke zu entfernen. Manche dunkelgesärbte Parfüms hinterlassen in Kleidern und Wäiche häßliche Flecke (was bei guten Parfüms allerdings nicht dec Fall sein sollte) Bei weißen und waschechten Stossen kann man die Flecken mit Seiien- spiritus behandeln Dort, wo diese Behandlung nicht hilit. sowie bei farbigen Stoffen, die nicht waschecht sind, Hilst wohl nichts anderes, als Auffärhen des betreuenden Stückes. Elektrische Glühlampen, die schmutzig geworden sind. Liirsen nicht etwa zu Neinigungszwecken ins Wasser gesteckt werden. Man rührt einen Brei aus Spiritus und Schlämmkreide an, reibt damit die Birne ab und putzt sic blank. praktische Hausfrau Wenn so etwa der zwanzigste Dezember da ist, dann wünschen Tausende von Frauen, aber auch Männern r-uf- zend eine Kalenderreform herbei, derart, daß zwischen dem zwanzigsten Dezember und Weihnachten wenigstens noch e i n Tag eingcschoben werde. Nach ihren eigenen Worten könnten sie ein Dutzend Hände haben, und sie würden mit ihren Vorbereitungen doch kaum bis zum Heiligabend fertig werden. Diese Leute sind es auch, die am Heiligabend kurz vor Ladenschluß sich erregt noch in den Geschäften drängen, um die letzte, notwendige Besorgung zu machen. „Selbst ist der Mann" — und auch die Frau. Jeder kann sich selbst seinen Kalender reformieren, ohne auf die langatmigen Kommissionen zu warten, jeder kann sich zwischen dem zwanzigsten Dezember und Weihnachten einen Tag oder auch ein paar einschieben, je nach Bedarf, indem er mit den Weihnachtsvorbereitungen entsprechend eher an fängt. Ein Willensentschluß zur rechten Zeit bewirkt, daß man unmittelbar vor dem Fest nicht in das hetzende Ge dränge kommt. Die letzten Tage gehören den unvermeidlich letzten Vorbereitungen, wie Reinigung der Wohnung, Be schaffung und Schmücken des Baumes, Vorsorge für den Magen. Alles übrige muß genügend weit vom Fest zurück verlegt werden. Das Gefühl des Fertigwerdens und Fertig seins läßt dann die letzten „Taten" geruhsam um so besser gelingen, erhält die Nerven und verdirbt nicht die Feier tagsstimmung der ahnungsvollen Nähe. Die Vorbereitungen, die zurückverlegt werden sollten, betreffen in der Hauptsache die Besorgung der Geschenke, sei es. daß man sie nur zu kaufen hat. sei es, daß man sie erst Herrichten muß. Schenken ist eine Kunst. Sie besteht durchaus nicht nur im Ausgeben von Geld, etwa nach dem Grundsatz, daß ein Geschenk um so wertvoller und geschätzter GWZMms Mv Müerkchsett sich nicht mit allzuviel Ritterlichkeit ihnen gegenüber. Sie sind ihm höchstens nützlich zum Knöpscannähcn und später als Freun din der Freundin, die ihnen gestillt. Ob ein Mann einmal im Ehclcbcn auch seiner eigenen Frau gegenüber den guten Ton gebraucht und behält, hängt von der Wesensan des Mannes überhaupt ab. von seiner Erziehung durch die Mutter und vor allem: vom Beispiel des Balers Die Veranlagung des Knaben ist etwas Wesenlliches. Wir alle kennen Männer, die ihre Frau herzlich licbhaben treu und fleißig für die Familie iorgen — aber hölzern und scheu beinahe in ihrem Betragen sind, oder ein bisiel grob und kurz anaebun- den; besonders vor Zeugen. Diese Männer schämen sich jeder Weichheit ,eder Ritterlichkeit. Sic kämen sich lächerlich vor willen sie einmal mit einer gewissen Betontbeit ihrer Frau die Lur onenhalten Gute verläßliche Männer sind das Und doch wufzt ihre Frau heimlich. Frauen sind nun einmal emnfänol:ch zur em wenig Ritterlichkeit Es mach: w emw - ' -ruck Man fühlt sich als Frau so anerkannt, man sühn sich jünger Man hört Frauen, deren Töchter im heiratsfähigen Alter § sind, oftmals sagen: „Heiratet einen Mann der Schwestern hatte; sein Verständnis für euch wird größer lein; auch leine Ritterlichkeit." Zn diesem Satz kann Wahrheit, liegen. Ein Knabe, der überhaupt mit Geschwistern großwächsl. wird meistens umgäng licher. unverwöhnter und zuvorkommender sein als «in einziger Sohn Das liegt in der Natur der Sache. Mütter mit einzigen Söhnen verbrauchen ihre ganze Mütterlichkeit für diele Einzigen. Heiratet !o ein großes ..Kind" dann, werden von der lungen Frau alle guten Seiten der Mutter gcwumcht. a.as kann zu Konflikten führen, denn die junge Frau träumte vor der Ehe vom Verwöhnt werden vielleicht. .. Trotzdem braucht noch lange nicht icdcr einzige Sohn ein anspruchsvoller Ehemann zu sein: ebensowenig wie icver Mann sl!,wes!crr<''c!n'm ' M'.u:erwarte wird mit Schwestern oft ist: Mancher Bruder ist gar nicht hoilich zu seinen Schwestern. Er sieht in ihnen nichts Besondere», belastet Verfehlende Tag vor Weihnachten ist ie mehr es gekostet hat. Schenken beginnt mit geru^ amer Besinnung. Es darf nicht sein, dag man in der Hast der letzten Tage nimmt, was einem einkommt, oder gar, was einem übriggelassen ist von der Käufer Dann erscheint nachher auf dem Gabentisch für die Großmutter ein Photoapparat und für den behäbigen Onkel ein Fußball. Wenn es auch nicht immer ganz so schlimm ausliuft, einem „Hetzgeschenk" sieht man semen Lharakter doch meist an. Es ist unpersönlich und erschließt nicht das Herz des Beschenkten zu warmem Dankgefuhl. .Schenken ist seliger als nehmen", das gilt rum den Weihnachtsgaben, die vom Herzen gewählt mit dem Herzen bereitet sind. Wenn die Zeit des licht,ehnsuchtigen Advents da ist dann muß auch die Eabenbcsinnung und unter Um ständen -bereitung einsetzen. Wo ein persönliches Band zwischen Menschen besteht, da dürfte es nicht schwer fallen, beizeiten heimliche Wünsche, stilles Begehren zu erkunden. Ost sind dann viele Gänge erforderlich, braucht es manche Stunde Arbeit, alles zu bereiten. Ist die nötige Zeit noch vorhanden, dann entströmt solchen Vorbereitungen und Vorarbeiten ein Hauch des Glückes, ein schöner Vorgeschmack des Festes. Auch die Vorfreude des Schenkens kommt der Freude der Erfüllung nahe. Stellen sich dann die unver meidlichen Verzögerungen und Verwicklungen ein, die den Säumigen der letzten Tage zur Verzweiflung bringen, so können sie nichts anhaben, es ist ja noch Muße genug, sie in Ordnung zu lösen. Nach solcher Vorbereitung wird man nicht in das Fest wie in einen Lehnstuhl, erschöpft nach aufregender Arbeit und Nervenanspannung, fallen, sondern man wird es mit freudig klopfendem Herzen und in starker Aufnahmefähig keit als Erfüllung begrüßen und in seiner Tiefe genießen.