Volltext Seite (XML)
Nr« 236. lVS. Hstrrgsny. Leipziger Tageblatt Sonnsbenü, 26. Nugult 19ll. 8—LO wert find, 40 zu erzielen vermocht. Der Mann, der inzwischen wahrscheinlich wieder die Oschatzer Gegend verlassen hat, ist etwa 45 Jahre alt und von stattlicher Grütze. Er hat graumeliertes Haar, einen schwarzen Schnurrbart und eine grotze, stark mit Mitessern besetzte Nase. Durch gewandte Umgangsformen versteht er es, das Vertrauen seiner Opfer zu gewinnen. * Chemnitz, 25. August. (Zu dem Trotzfeuer in der Maschinenfabrik Oskar Schimmel <L To.) werden uns folgende Einzelheiten mitgeteilt: Der Brand entstand in einem Absaugrohr für Hol;, spane, daß die Tischlerei, die im Fabrikgebäude lag, mit einem durch einen Gang getrennten Schuppen, wo Kisten hergestellt wurden, verband. Das Heuer griff mit so rapider Geschwindigkeit um sich, datz in wenigen Minuten der ganze lange Schuppen, ein neben diesem gelegener zweiter Schuppen mit Holzvorräten und grotze Holzstapel mit seit Jahren abgelagertem trockenen Holz brannten. Das Heuer sprang auch infolge der ungeheuren Glut- entwrckelung auf das massive, dreistöckige Fabrik gebäude über, das bis auf einen kleinen, durch be sondere Brandmauer abgcgrenzten Teil vollständig ausbrannte und wertvolle Modelle, die Tischlerei, den Selfaktorbau, die Hobelei und die Klempnerei enthielt. Nach sechsstündiger angestrengter Tätigkeit der Feuerwehren war der Brand gelöscht. Der ge samte Schaden beträgt eine halbe Million Mark. Etwa 200 Arbeiter sind für die nächsten 8 bis l4 Tage beschäftigungslos. 'vül. Chemnitz, 25. August. (Vermißt.) Das Polizeiamt gibt bekannt: Der am 20. August 1800 in Markredwitz geborene Schultnabe Altmann ist am 24. August nachmittags gegen 6 Uhr unter Mit nahme von 155 aus der elterlichen Wohnung entlausen und treibt sich vermutlich umher. Um Anhaltung und Benachrichtigung ersucht das Polizei amt in Chemnitz. lm. Niederplanitz, 25. August. (Wahl.) An Stelle des verstorbenen Herrn Geheimen Kirchenrat ! >. Meyer in Zwickau wurde in einer Nachwahl Herr Pfarrer Ende hier als christlicher Abgeordneter für die IX. evangelisch-lutherische Landcsjynode im XlV. Wahlbezirk gewählt. Im. Augustusburg, 25. August. (Der Stadt gemeinderats) wählte den hiesigen Bürger meister Mendt, nachdem er erst seit 1'/, Jahren hier amtiert, einstimmig schon jetzt auf die nächste Amtsperiode. * Senftenberg, 25. August, lGrätzlicher Selbst- mord.) Gestern früh hob der 42 Jahre alte Glas macher Oswald Paulick an einem Uebcrgangswege, als ein Güterzug die Stelle passierte, die Schranken hoch und stürzte sich auf die Schienen. Der Kopf wurde ihm vom Rumpfe getrennt und der Unterleib vollständig aufgerissen. Der Selbstmörder wurde gegen 30 Meter weit mitgeschleift. Er hinterlässt eine Witwe mit 5 Kindern. * Radeberg, 24. August. lUnfälle.) Der Schlosser Reinhold Führig von hier stictz auf der hiesigen Dresdener Straße an der wegen ihrer Ge fährlichkeit schon berüchtiaten Ecke der Rödcrstratze beim Ueberschrciten der Stratze gegen einen Rad fahrer, einen Realschüler, den aber keine Schuld treffen soll. Durch den Anprall wurde F. und der Radler auf das Pflaster geworfen, so datz beide schwere Verletzungen erhielten. Der Realschüler hat sich einelGehlrnerschütterung, Führig Wunden am Kopfe zugezogen. — Auf dem hiesigen Personenbahn hof erfasste eine Güterlokomolive den Handgepäck wagen und zertrümmerte diesen sowie mehrere darauf befindliche Gepäckstücke, Musterkoffer usw. — Ein mit dem Chauffeur und dem Besitzer besetztes Auto kippte auf der Radeberg-Dresdener Chaussee, in der Nähe der Heidemühle um, wodurch der In sasse herausgeschleudert und verletzt wurde. Der Chauffeur hatte einem Hunde ausweichen wollen, wobei das Auto in der zu scharfen Kurve zum Kippen kam. Der Besitzer hat u. a. einen Armbruch erlitten. Das Auto ist wenig beschädigt, ebenso kam der Führer mit dem Schrecken weg. plötzlicher Mtterungsmechlel unü öle Selunüheit. Bon Dr. med. Wilh. Kühn, Leipzig. (Nachdruck verboten.) Aebnlich wie bei den Uebergangszeiten vom Herbst zum Winter plötzlich grotze Witterungsabstürze ein- treren tönnen, die verschiedene gesundheitliche Schädi gungen im Gefolge haben, ist das auch ter Fall, wenn inc Sommer die Temperatur längere Zeit sehr hoch gewesen ist und dann ein plötzlicher Abfall erfolgt. Weiter ist damit noch zu vergleichen, wenn man im Sommer aus der warmen Luft rn einen kühlen Keller kommt, in dem die Temperatur ebenfalls viele Grade niedriger ist als die Außentemperatur. Wir brauchen uns daher nicht zu wundern, datz auch nach dem letzten Umschwung in der Witterung, der 10 Grad R6aumuc und mehr betragen hat, eine ganze Reih« Er scheinungen eingetreten sind, über die die Menschen klagen, und zwar handelt es sich um das Gefühl all gemeiner Abgeschlagenheit, um Störungen Les Magendarmkanals, dann aber in der Hauptsache um Erkältungserkrankungen. Wenn wir uns zunächst mit den Erkältungs erscheinungen beschäftigen wollen, so sind wir es an und für sich gewöhnt, uns im Sommer leicht zu kleiden, und namentlich dann, wenn die Hitze an dauernd ist und einen jo hohen Grad erreicht, wie es kürzlich der Fall war. Es ist daher wohl begreiflich, datz man es sehr leicht versäumt, einer auf einmal völlig veränderten und erniedrigten Temperatur in bezug auf die Kleidung Rechnung zu tragen. Man glaubt, sich an den Ausgleich zu gewöhnen, ohne datz es sich um einen besonderen Schutz handeln mühte. Gewitz kann das der Fall sein, aber nur dann, wenn man es nicht versäumt hat, durch eine regelrechte Gymnastik der Hautnerven und der Hautmuskeln die natürliche Körperbekleidung, die Haut, so zu trainieren, datz sie sich den plötzlichen Temperatur schwankungen anzupassen vermag. Aus diesem Grunde sind die Empfehlungen der Licht-, Luft- und Wasser bäder, namentlich aber kalte Abwaschungen, wohl zu beachten. Lstenn wir nach dieser Richtung hin Fort schritte gemacht haben, so gibt cs doch noch eine ganze Anzahl von Menschen, die derartige Grundsätze einer vernunftgemähen Lebensweise aus Bequemlichkeit und aus anderen Gründen nicht für wert halten, beachtet zu werden, und sie sind es dann auch gerade, die von einer derartigen plötzlichen Erniedrigung der Temperatur betroffen werden. Ehe sich die Blut- gefätze der Haut genügend verengern und die übrigen Regulierungsapparate in Tätigkeit kommen, über füllen sich die übrigen Organe mit dem plötzlich zu ihnen hinströmenden Blute, die Schleimhäute werden durchgängiger für allerlei krankhafte Keime, und es entstehen die Störungen, die man mit dem Sammel namen „Erkältungskrankheiten" zusammenzufassen pflegt. Durch den raschen Witterungswechsel wird der Wärmehaushalt unseres Körpers gestört, und namentlich tritt das bei den Abkühlungen Les Abends und des Nachts zutage. Davon werden am besten die Sommerfrischler ein Liedchen zu singen wissen, die in den Gebirgstälern unter dünnen Bettdecken geschlafen haben. Den Be sitzern der Sommerfrischen und Hotels fällt es gar nicht ein, dem Umstande eines plötzlichen Temperatur wechsels Rechnung zu tragen und ihren Gästen wärmere Decken zu geben. Es erfolgt daher des Nachts sehr leicht, namentlich wenn sich die Decke ver schiebt, eine Abkühlung des Körpers mit den oben geschilderten Folgen, und mancher wacht eines schönen Morgens, namentlich wenn er noch mit offenem Munde geschlafen und die kalte Luft eingcatmet hat, mit der schönsten Hals- und Mandelentzündung auf, denn datz die oberen Luftwege stets in erster Linie von der Erkältung befallen werden, ist ja nur zu be kannt. In der eigenen Häuslichkeit ist man natürlich leichter in der Lage solchen Schäden entgegenzutreten, aber dennoch geschieht es aus Bequemlichkeitsgründen oft nicht. Mit diesen Erkältungsursachen stehen in gewisser Bestehung die austretenden Schmerzen, wie sie beim Witterungswechsel und beim Fallen des Barometers in Laienkreisen nicht ganz unbekannt sind. Kein Geringerer als Goethe hatte z. B. in ungewöhn licher Weise unter den Unbilden der Witterung zu leiden, und ebenso Kranke mit chronischen Gelenk beschwerden, Rückenmarkschwindsucht, Ischias. Schlag anfall usw. Die Ursache hierfür wird in einem be sonders empfindlichen, von allen Eindrücken rasch und kräftig beeinflussten Nervensystem zu suchen sein, so datz zwischen ihm und den atmosphärischen Verände rungen, dis dem Witterungswechsel vorangehen, ein enger Zusammenhang besteht. Damit kommen wir auf die M a g e n d a r m - beschwerden nach dem plötzlichen Temperatur abfall. Gewitz werden einzelne von ihnen auf selbst verschuldete oder unverschuldete Diätfehler zurückzu führen sein. Zu Leu letzteren rechnen wir in erster Linie verdorbene Nahrungsmittel usw. In der Hauptsache indes liegt die Sache anders. Wir müssen nämlich bedenken, datz wir stets unter einem be stimmten Luftdruck leben. Der Bauch mit Lenden partie bietet z. V. bei einem Durchschnittserwachsenen eine Oberfläche von etwa 2000 Quadratzentimeter, auf denen ein Luftdruck von 2000 Kilogramm lastet. Wenn ein Barometerabfall von 20 oder gar von 30 Millimeter Quecksilbersäule, gleich 40 Gramm auf den Quadratzentimeter, stattfindet, so würde das eine Abnahme von einem Fünfundzwanzigstel des nor malen Atmosphärendruckes oder von 80 Kilogramm sür die Vauchobcrfläche bedeuten, d. h. etwa das Ge wicht eines erwachsenen Menschen. Es wäre doch sehr merkwürdig, wenn wir das nicht merken sollten, wir merken es auch in Wirklichkeit, und zwar an den Beschwerden, die daraus entstehen, namentlich des Magendarmkanals Im Verhältnis zu dem ver minderten äutzeren Druck nimmt nämlich das Gas volumen im Magen und Darm zu. Der gesunde Darm wehrt sich dagegen durch Verstärkung der Zusammen ziehungen und Aufgaben bzw. dis Winde. Liegt aber irgendwie schon eine nervöse Störung vor, so ent weichen nicht nur die Blutgase an den Darmzotten in das Darminnere, ein umgekehrter Zustand, wie es sonst der Fall ist, sondern das Blut wird geradezu unter dem verminderten Vauchinnendruck nach innen angesogen. Es findet eine Blutüberfüllung in den betreffenden Organen statt und eine Blutleere an der Oberfläche des Körpers, was mit Frösteln, kalten Fützen, kalten Händen usw. einhergeht. Wenn die Gase nicht auf natürlichem Wege entfernt werden können, so werden Magen und Darm aufgetrieben und bewirken eine Hochdrängung des Zwerchfelles. Diese bat aber wiederum einen nachteiligen Einfluß auf das Herz und die Lungen, so datz Anfälle von Herzangst gerade bei solchen plötzlichen Witterungs wechseln nicht selten sind. Eine Untersuchung des Herzens ergibt nichts Besonderes. Die Verlang samung der Verdauung, die wegen ungenügender Wirkung der verdünnten Verdauungssäfte abnormen Eärungsvorgänge und infolgedessen Selbstoer- giftungszustände rufen sehr leicht Durchfälle und sonstige Darmstörungen hervor, die man auf andere Ursachen zurückzuführen geneigt ist. Mit dem Gesagten ist dann schließlich der dritte Punkt ganz bequem in Einklang zu bringen, nämlich die allgemeine Mattigkeit und Abgeschlagenheit, über die sehr viele bei einem plötzlichen Temperatursturz klagen. Der venöse Abfluß aus dem Kopfe ist er schwert und andrerseits die arterielle Durchblutung der Kopfgcfäße verringert. Dazu kommen die im Blute kreisenden, in vermehrtem Maße aufgesogenen Darmgase und Selbstgifte (Autotorine). Es wäre sonderbar, wenn das Nervensystem auf solche Störungen nicht antworten sollte, und das geschieht durch Kopfdruck. Ueberempfindlichkeit. Schlaflosigkeit allgemeines Unbehagen usw. Bei manchen werden durch derartige autotorischs Einflüsse auf das Nerven system allerhand Gefühls- und Sinnestäuschungen be wirkt. Die Betreffenden haben dann das Gefühl, als ob sie von allen Menschen verlassen sind, andere wieder, als ob ihnen ein Unheil droht. Vergnügungen. : Kristavpalast-Theater. Das sensationelle Ausstattungsstück „Um ein L!cib", das täglich von neuem eine graste Zugkraft ansübt, gelangt nur noch an 6 Abenden zur Ausführung. : Nom Leipziger Palmengartc». Heute Sonnabend aSem» findet im Palmcngartcn „Gros,er Lincke-Fall-Leh-tr-Abenü statt. Tas Konzert wird vom Gustav-Cnrth-Lrchester unter Leitung seines Dirigenten, Herrn Kapellmeister Arno Fix, auSgesülirk. Das Programm weist eine große Anzahl der neuesten Tvnstücle dieser Meister und dürste in seiner geschickten Zusammen stellung sehr interessant werden. : Zoologischer Karten. Die Vorführungen der Bölkerschau „Non Kairo bis zum Sudan" beginnen täglich vormittags 11 Uhr. : Nonorand: Täglich nachmittags Kaffeckonzcrt. Heute abend Kapelle Max Beckmann. : Im Hotel Monopol wird zurzeit das bedeutendste Wunder der Technik: Hnpselds selbstspiclendc Geige, in den Konzerten vorgcführt. Sportliche Gedenktage. 26. August 1786 unternahm Frhr. von Lütgen dorf als erster Deutscher einen Kugelballon- aufstieg. — 1906 fand im Schwarzwald die erste Zuverlässigkeitsfahrt des Pforzheimer Auto mobilklubs statt. Meürtch üer Grotze unü üie LuttlchMstzrt. upf. Die Möglichkeit Ser Lustschiffahrt lst noch in den letzten Lebensjahren in Len Gesichtskreis Friedrichs Les Großen getreten. Denn am 5. Juni 1783 kamen die Brüder Montgolfier zum ersten Male mit ihrer Erfindung in ihrem Hei matsorte vor die Oefsentlichkeit, und bald war alle Welt von ihren Taten voll. Man glaubte ja schon damals, das Problem der Lustschisfahrt gelöst zu haben, und knüpfte die größten Erwartungen an die noch so primitive Erfindung der Brüder Mont- golfier. Bald bewiesen denn aber die ersten aus gedehnten Fahrten der Charles Llanchard und PilLtre de Rozier, wie hilflos dieses erste Luftfahrzeug noch war, und datz es nun erst galt, die unbeholfenen Anfänge auszubaucn Immerhin war der Nutzen der Luftschiffahrt der Menschheit in dieser Zeit zum erstenmal bewußt klar geworden, in Büchern und Abhandlungen aus dieser Zeit ist ein deutlicher Niederschlag dieser Hoffnungen zu finden. Es ist darum auch anzunehmen, datz sich dem universalen Genius Friedrich des Großen aus der Erfindung der Montgolfiers alle die Perspektiven eröffnet haben, die die Gelehrten seiner Zeit sahen, und datz er in- folqedessen von einer künftigen wirklichen Luft beherrschung eine hohe Meinung hatte. Erhalten ist allerdings keine Aeutzerung von ihm darüber. Ein mal hat er, soweit es sich feststellcn lützt, von der Luft schisfahrt gesprochen, man kann annehmen in scherz hafter Form, das war nach dem tödlichen Absturz des PilLtre de Rozier und seines Freundes Romain am 16. Juni 1785, als sie mit einem Ballon, der eine Kombination des Heitzluftballons von Montgolfier mit dem Wasserstoffgasballon von Charles war. von Enaland über den Kanal nach Frankreich fliegen wellten. Da saqte Friedrich der Grotze: „Schon längst haben sich die Engländer des Meeres bemächtigt, wir andern befinden uns ganz leidlich auf der Erde, den Franzosen bleibt nachher nichts übrig, als in der Luft zu schweben." Pferdesport. Rennen zu Baden-Baden am 25. August (Priv.-Tel.)- Preis von der Donau. 4000 .6. 1400 m. Hrn. W. Lindenstädts br. H. „Orest", 3j., 50'/, k« lF. Bullock) 1., Hrn. W. Lindenstädts hbr. H. „Ma- zevpa", 4j.. 50'/, k->, 2. Mons. I. Steins br. St. „Samaritaine", 5j., 57 kg, 3. Tot.: Sieg 39:10. Platz 30, 45:10. Preis von Karlsruhe. 12 300 ^1 1600 m. Hrn. P. Pakheisers br. H. „Geier", 5j., 59 Kq lA. Winkler) 1., K. Hpt.-Gest. Graditzs schwör. St. „Hornisse", 3j., 56'/, kx, L, Hrn. Balduins br. H. „Major Fife", a., 60 ka, 3. Tot.: Sieg 47:10, Platz 15, 13:10. 4 Pferde liefen. Fürstenberg-Memorial. Ehrenpreis und 50000 Für Dreijährige. 2000 m. Frhrn. S. A. v. Oppenheims br. St. „Royal Flower", 52 Ke lO'Neill). 1., Mons. L. Olry - Roederers br. St. „Ecaille II", 53'/, kp, 2., Mons. I. Sterns br. H. „Le Sopha", 53 kp, 3. Tot.: Sieg 17:10, Platz 12, 16:10. 5 liefen. Hami ltoü-Stakes. Garantierte Preise 5000 ./L Für Zweijährige. 1000 m. Hrn. R Haniels br. H. „Alvarez", 54 kq (O'Neill), 1., Hrn. R. Erlers F.- St. „Husarenliebe", 54'/, stc-, 2., Fürst Hohcnlode- Oehringens dbr. H. „Sweet flog", 3. Tot.: Sieg 40 : 10, Platz 25, 87 : 10. 6 liefen. Merkur-Rennen. Garantierte Preise 13 000 2000 m. Hrn. W. Lindenstädts hbr. H „Mazeppa" <5000 .X), 4j., 54'/. kg (I. Childs>, 1., Hrn. W. Linden städts dbr. H. „Gardcstern" (3000 4j., 53 ka, 2. Keine Wetten. Wellgunde - Steeple - Chase. Garantierte Preise 6000.//! Handikap. 4500 m. Hrn. F. Noethers schwbr. W. „Druid Hill", o.. 61'/, kg (Birghan), 1., Hrn. K. Canthis' br. St. „Pax", 4j., 550, k-, 2., Hin. C. Nöthemeiers br. W. „Kingsway", a., 64'/, Iccr, 3. Tot.: Sieg 70 : 10, Platz 19, 17, 16: 10. 4 liefen. Rennen zu Stockton am 25. August 1911. (Privattcl.) Mandate Handicap. Preis 4000 ./L 1400 m. „Santa Nita" (Clark) 1., „Eager Agnes" 2., „Frekles" 3. Wetten: 7:2, 8:1, 4:1. Ferner liefen: „Simple Ned", „Kniphofia", „Otero". „Dublin Girl", „Colt Crag", „Bonnington", „Locke Hcart", „Killballyjewn". Stockton Stewards Handicap. Preis 6000 ItiOO m. „Lady Syme" (Wm. Griggs) 1., „Pro testant Boy" 2. Wetten: 3:1. Ferner liefen: „Forest Lassie", (3) „Lilver Str. Ferg. Lambton T. d O. Stakes. Preis 3000 .M 1000 w. „Nedda" (Wm. Griggs) 1., „Vale of Doon" 2., „Floreat" 3. Wetten 5 : 4. Ferner liefen: „Fresco", „Lustre". Radsport. Die Meisterschaft von Europa über 1 km sowie der Trotze Preis von Europa über 100 km mit Motorführung sind die beiden Hauptnummern des nächsten Renntages der Leipziger Sport- platzbahn am 24. September. Die Meisterschaft wird voraussichtlich die besten und eine Reihe der bekanntesten Flieger an den Start bringen. Für den Europapreis sind bis jetzt die beiden Deutschen Peter Günther und Rich. Scheuermann, sowie der Amerikaner Bobbie Walthour verpflichtet» ein vierter Teilnehmer kommt noch hinzu. 12. Abendrennen des Leipziger Rennfahrer- Berbandes. Am Donnerstagabend gelangte das letzte für die Verbandsmeisterschast in Betracht kom mende Abcndrennen zum Austrag. Die Ergebnisse der einzelnen Rennen sind folgende: 1. 1000-m- Hauptfahren mit Punktwertung sür die Meister schaft. 1. Borlauf: 1. Fichtler in 1 Min. 23V» Sek., 2. Fuchs, unplaciert Hannemann, Voigt, Menzel, Kretzschmar, Weitzflog. 2. Vorlauf: 1. Zschernig in 1 Min. 39 Sek. 2. Facklam, unplaciert Lüdicke, Ull- mann, W. Schmidt, Schröter, Richter. Entschei- dungslauf: 1. Otto Fuchs in 1 Min. 51 Sek., 2. Zschernig '/, Länge zurück, 3. Facklam dicht auf, 4. Fichtler, Handbreite. II. 20VO-m-Entschädi gungs-Malfahren. Offen sür die Nichtplacrerten des Hauptfahrens. 1. Lüdicke in 3 Min., 2. Hanne mann, 3. Votgt, 4. Schröter, unplaciert Ullmann, W. Schmidt, Menzel, Kretzschmar, Weitzflog, Richter, lll. 1000-m-Vorgabefahren. Offen für die Be- sucher der letzten Verbandssitzung. 1. Hannemann, 50 w Vorgabe, in 1 Min. 15 Sek., 2. Lüdicke, 20 u» Vorgabe, 3. Schröter, 70 m Vorgabe, 4. Facklam ohne Vorgabe, unplaciert Voigt 30 m, Fichtler 10 m, Kretzschmar 100 m, W. Schmidt 90 m. — Das Schlußergebnis der 12 Hauptsahrer mit Punkt wertung für die Meisterschaft des Leipziger Renn fahrer-Verbandes ist gegen die letzten Jahre anders geworden. Bisher war Otto Fuchs unbestritten der beste Fahrer der Leipziger Rennmannschaft, doch ist ihm rn dieser Saison in Walter Facklam ein Be zwinger entgegengetrcten. Die Meisterschaft ist mit 38 Punkten an Facklam gefallen, Otto Fuchs erhielt 32 Punkte, Curt Fichtler 16, Richard Zschernig 12, Ernst Lüdicke 9, Otto Franke 6, Mattern und Werba je 2. Gärner. Hiemann und Voigt je 1 Punkt. — Am Donnerstag, den 31. August, soll ein letztes Abendrennen stattfinden und zwar als Saison-Trostfahren, dem ein Zweifitzerfahren vorausgehen wird. «r. Der Große Preis von Frankreich kam am Donnerstagabend auf der Pariser Buffalo-Bahn zur Entscheidung und endete mit dem Siege von Lava- lade, der die 100 km des Entscheidungslaufes in 1 Std. 23 Min. 42 Sek. zurüctlegte: Seres 1 Runde, Parant wegen Reifenschadens 11 Runden und Petard 20 Runden zurück. Fuhkallspvrl. sA Ein Futzballstädtckampf Wien —Breslau wird am 3. September zwischen einer repräsentativen Bres lauer Mannschaft und dem Wiener Ajsociations- Football-Club in Wien als Revanche-Kampf zum Austrag gelangen. Der erste Match wurde von den Wienern mit 6:0 gewonnen. Athletik. * Der bekannte Weltmeisterschaftsboxer Johnson ist gestern in Paris cingetroffen. Am 2. Oktober wird er einen Match mit dem Boxer Wells ausfechten. Dem Kampfe wird wahrscheinlich Exkönig Manuel von Portugal beiwohnen, der sich sehr für den Boxsport interessiert. In einem liebenswürdigen Schreiben an Johnson soll er diesem zu dem bevor stehenden Kampf seine Glückwünsche gesendet und sich geäußert haben, daß er bestimmt auf seinen Sieg rechne. Kraftfahrwesen. 2 Auf der englischen Brooklands-Automobil- Rennbahn wurden von dem Venzfahrer L. Hornsted drei neue Rekorde sür leichte Wagen bei fliegendem Start aufgestellt. Hornsted durchfuhr mit einem Benzwagen von nur 27 Pferdestärken die halbe eng lische Meile in 17'/, Sek. (ca. 167 km Stunden geschwindigkeit), den Kilometer in 21'/» Sek. ca. (165 km Stundengcschwindigkeit) und die englische Meile in 37'/» Sek. (ca. 154 km Stundengeschwindrgkeit. Lufkfchiftahrt. * Der zertrümmerte Aeroplan des Aviatikers Leutnant Bague im Mittelmeer oufgesunden. Wie aus Marseille gemeldet wird, ist an der Küste in der Näh« vom Kap Croi fette, im Rhöne-Delta, ein wichtiger Fund gemacht worden, der mit dem Verschwinden des Aviatikers Leutnant Vogue, der am 5. Juni von Nizza nach Corsica zu fliegen ver suchte und seitdem verschollen ist, in Zusammenhang gebracht wird. Ein Fischer entdeckte nämlich Trüm mer eines Aeroplans, die von der Flut angeschwcmmt worden waren. Wie unzweifelhaft festgestellt wor- den ist, handelt es sich um die Reste einer Bläriot- majchine, also eines Apparates desselben Systems, das der tollkühne Pilot bei seinem gewagten Flug über das Mittelmeer gebraucht«. Ter Flieger Bague, der am 5. Juni um 5 Uhr früh von Nizza aufstieg und um Z^>8 Uhr in Ajaccio erwartet wurde, flog mit einem Apparat, d«r mit einem 50pferdigen Mo- tor ausgerüstet war. Da er 110 Liter Benzin an Bord hatte, hätte er sich 5 Stunden in der Luft halten können. Das Unglück erfolgte damals, wie man späterhin durch eine aufgezundenc Flaschenpost er fuhr, Lurch «in Versagen des Vergas«rs. Alle Ret tungsversuche, die auf Anordnung Delcaffes mit un ermüdlichem Eifer betrieben wurden, blieben erfolg los. Auch dem Torpedobootzerstörer „Arbalete", der tagelang an den fraglichen Stellen kreuzte, gelang es damals nicht, irgend eine Spur von dem verschollenen Aviatiker aufzufinden. * Einweihung der „Zevpelin"-Station Potsdam. Wie der „Inf." aus Baden-Baden von derZeppelin - Luftschiffahrt-Abteilung der Hamburg- Amerika-Linie mitgeteilt wird, wird die Ein weihung der Zeppelin-Luftschiffstation bei Potsdam in der Zeit zwischen dem 5. und 8. September er folgen. Die Einweihung wird durch das Luftschiff „Schwaben" vorgenommen, das in dieser Zeit von Gotha aus, wohin es sich am 5. September aus Baden-Baden begibt, nach Berlin kommt. Eine Fahrt von Gotha nach Berlin kostet 500./L Der Bau der Zeppelin-Halle bei Potsdam erfolgt erst im Frühjahr 1912. Die Halle wird eine Länge von 160 in und eine Breite von 45 m haben und am Südzipfel der Brandenburger Vorstadt bei Wild park liegen. :/: Einen bemerkenswerten Ueberlandflug absol vierte der Wright-Pilot Witte. Der Aviatiker stieg am Dienstag früh in Frankfurt a. O. auf und flog nach Küstrin. Nach kurzer Zwischenpause setzte er den Weiterflug fort und erreichte am Abend Müncheberg, wo er aus etwa 1500 m Höhe in schönem Eleitfluge glatt landete. Am Mittwoch früh stieg Witte wieder auf und erreichte nach einer Zwischenlandung auf dem Flugplatz Johannisthal das Ziel seiner Luftreise, das Flugfeld Teltow. Hervorzuheben ist, datz Witte sich selbst im Fliegen ausgebildet hat und erst vor kurzer Zeit die Be dingungen für das Pilotenzeugnis erfüllte. Wassersport. * Der Leipziger Ruder-Berein von 1876 begeht am Sonnabend und Sonntag sein 35. Stiftungsfest. Am Sonnabend findet ein Herrenkommers mit Sieger seier und am Sonntag ein Sommerfest in dem Boots hause an der Heiligen Brücke statt. Fechten. 8* Zum Sedanwetlsechten. Am Sonntag be ginnen '/:8 Uhr vormittags in der Turnhalle des Leipziger Turnvereins West Vorstadt die Aus- scheidüngsgänge für das in den Rahmen des Sedan turnens aufgenommene Wettfechten. Um 11 Uhr ist gemeinsame Fechtübung. Die Entscheidungsgänge der Besten in jeder Klaffe und jeder Waffe um den Platz werden am 3. September auf dem Sportplatz ausgetragen. 8 lll. Thüringische« Kreiswettfechte«. Am 19.—2t August fand in Mehlis in Thüringen bei zahlreiche Beteiligung und unter Anwesenheit der Kreisleitun — Kreisvertreter Bethmann, der Fechtvater der Thüringer und Kreisturnrat Fritzsche waren mit als Kampfrichter tätig — das III. Thüringische Kreiswettfechten statt. Beim Wettfechten mit leichtem Säbel waren auch Fechter anderer Kreise zugelaffen. Aus Sachsen nahmen die Mitglieder König und Wilhelm ll von der Fechterschaft des Leip iger Turnvereins Westvorstadt teil. Es wurde König l. und Wilhelm II 5. Sieger.