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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.08.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110826014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911082601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911082601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-26
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Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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* Kirchennachrichte«. Erntedankfeste finden am kommenden Sonntag auch in L.-Probsthetda, in Dösen und Holzhausen statt. * Ueber die Herstellung von Straße« des südwest lichen Bebauungsplanes hat der Rat den Stadtver ordneten acht Abrechnungen zuaehen lasten, wozu er u. a. bemerkt: Es sind nunmehr sämtliche Arbeiten der in der Verordnung vom 4. Mai 1901 bewilligten Pflasterungen der Straßen des südwestlichen Be bauungsplanes beendet, mit Ausnahme des Schleußi- ger Weges (bis zur Mahlmannstraße) und desjenigen Teils des früheren Rennbahnwegs, der jetzt zur Karl-Tauchnitz-Straße geschlagen worden ist. Für diese beiden Strecken hat sich dle Notwendigkeit einer Pflasterung bis jetzt noch nicht herauvgestellt, sie wird auch in den nächsten Jahren nicht eintrctem Bei dem Schleimiger Weg deshalb nicht, weil bei diesem die Teermakadamdecke noch gut erhalten ist und wäh rend der zurzeit dort herrschenden Bautätigkeit die Pflasterung sich nicht empfiehlt; bei dem zur Karl- Tauchnitz-Straße geschlagenen Teil des ehemaligen Rennbahnwegs auf absehbare Zeit überhaupt nicht, da für die Karl-Tnuchnitz-Straße als endgültige Be festigung Makadam beschlossen worden ist. Der Rat ha: deshalb, um die endgültige Abrechnung der be reits im Jahre 1890 bewilligten 533 599,90 nicht noch länger yinauszuschieben und weil bei der späte ren Pflasterung eine Vorlage wegen Nachbewilltgung sich doch notwendig erweisen würde, da mit dem be willigten Betrage von 11 kür 1 Quadratmeter nicht mehr auszukommen ist, beschlossen, auf die Beträge für die Pflasterung des Schleuniger Wegs von der Pestalozzi- bis zur Mahlmannstraße und der Karl- Tauchnitz-Straße von der Pestalozzistraße bis zum Schleußiger Wege in Höhe von (41 536 -f- 36 300) ---- 77 836 unter Vorbehalt späterer Nachbewilli gung jetzt zu verzichten. * Die Deutsche Friedens-Gesellschaft veranstaltet am Sonnabend, den 26. d. M.. abends 8'/« Uhr im Lehrervereinshause, Kramerstraße 4, einen Vortrags abend, wobei Herr Edwin D. Mead aus Boston, Sekretär der von dem Amerikaner Ginn mit 1 Mill. Dollars gegründeten Weltfriedens-Stiftung, einen Vortrag halten wird über „Das gemeinsame Wirken Deutschlands und der Vereinigten Staaten Nord- Amerikas für die Sicherung Les Weltfriedens". * Baufluchtliuienänderung. Die Eigentümer der Baustelle an der Ecke der Naunhofer Straße und der Denkmalsallee in L.-Stötteritz beabsichtigen, die Ecke ihres Neubaues nicht wie durch den Bebauungsplan vorgeschrieben, zu verbrechen sondern rechtwinklig auszubauen. Cie haben den Rat um käufliche Ueber- lastung des dadurch ins Baugrundstück fallenden Straßenlandes von etwa 4 Quadratmeter Größe zum Preise von 30 „k für den Quadratmeter gebeten und sich erboten, alle entstehenden Kosten zu tragen. Der Rat hat beschlossen, das Land der verbrochenen Ecke zum Preise von 30 .tt für den Quadratmeter und gegen Uebernahme aller entstehenden Kosten zu ver- raufen. * Pflasterarbeitea in der Breiten Straße: Das bisher der Stadt gehörige Grundstück an der Ecke der Zweinaundorfer und Breiten Straße in L.-Anger- Crottendorf ist an die Firma Friedrich L Jahn an fertiger Straße verkauft worden. Das auf dem Grundstück befindliche Gebäude ist abgerissen und durch einen Neubau ersetzt worden. Hierbei war die neue Bauflucht einzuhallen, die Straße also auf die bauplanmäßige Breite zu bringen. Dies bedingt die Pflasterung eines Landstreifens, der infolge der neuen Lage der Bordkante zur Fahrbahn kommt. Die für die Pflasterung mit Schlackensteinen ent stehenden Kosten betragen 2600 * Anschluß des Ritterguts Cunnersdorf an die Wasserleitung Canitz-Probftheida. Der Rat hat be schlossen, das Rittergut Cunnersdorf mit Master aus der neuen Wasserleitung Canitz-Probstheida zu ver sorgen und für die hierzu nötigen Arbeiten unter Verwendung alter Röhren aus den Beständen des Wasserwerks den Betrag von 6000 «« zu verwilligen. * Die russisch« Kapelle in Leipzig. In Rußlcnrd hat sich ein Komitee gebildet, das zum ehrenden Gedächtnis der in der Völkerschlacht gefallenen Russen auf dem ehemaligen Schlachtfelde eine Kapelle errichten will, die zugleich auch dem Gottesdienste der hier befindlichen Rusten orthodoxen Glaubens dienen soll. Das Komitee hat gebeten, für die Kapelle einen im neuen Bebauungsplan Leipzig-Altstadt— Aeußere Südvorstadt enthaltenen Schmuckplatz (ein Gelände von etwa 2500 Quadratmeter) unentgeltlich auf so lange zur Verfügung zu stellen, als eine russische Kirche darauf steht. Das Gelände gehört gegenwärtig noch dem Johannishospital. Dieses wird nach der endgültigen Feststellung des Bebauungs planes sür den gesamten Schmückplatz seitens der Stadtgemeinde zu entschädigen sein, die dafür aus den eingehenden Platzbeiträgen nach den hierüber zu treffenden Bestimmungen Ersatz erhalten kann. Da der Platz nicht vollständig unbebaut bleibt, wird ein Nachlaß hinsichtlich der Anliegerleistungen zu ge währen sein. Die Ueberlassung des mit der Kapelle zu bebauenden Landes soll unentgeltlich und unter folgenden Bedingungen erfolgen: Das Land wird nur auf so lange zur Verfügung gestellt, als die Kapelle für den Gottesdienst der in Leipzig aufhält lichen Rusten orthodoxen Glaubens dient. Geschieht dies nicht mehr, so ist der Platz der Stadtgemeinde innerhalb zu setzender angemessener Frist vollständig geräumt und eingeebnet zurückzugeben. Im Säum- nisfalle ist die Stadtgemeinde berechtigt, den Abbruch selbst vorzunehmen und sich aus dem Abbruchsmaterial bezahlt zu machen. Von dem Wunsche geleitet, ein Vorhaben, das zum Ziele hat, die in unserer Erde ruhenden russischen Krieger zu ehren, soweit der Stadt möglich, zu fördern, har der Rat beschlossen, das zur Erbauung einer russischen Kapelle erforderliche Land unter den oben ausgesührten Bedingungen unent geltlich zur Verfügung zu stellen. * Die Zigarettenfabrikation in Sachsen. In Sachsen hat die Zigarettenfabrikation in den letzten Jahren einen ganz bedeutenden Umfang angenommen. Seit dem Jahre 1906/07 hat sich auch die Statistik mit diesem Industriezweig befaßt, und nach Er mittelungen der Königlichen Generalzolldirektron ist die Zahl der Fabriken von 186 im Jahre 1906 07 auf 207 im Jahre 1907/08. auf 209 im Jahre 1908/09 und auf 229 im Jahre 1909/10 gestiegen. Das Jahr 191011 weist allerdings wohl infolge der Tabaksteuer gegen das Vorjahr einen Rückgang auf, denn die Zahl der Fabriken beträgt zurzeit 204. Von diesen arbeiten 58 ohne, 73 mit weniger als 5 und 73 mit 5 und mehr Gehilfen. 26 Fabriken arbeiten mit reiner Maschinenarbeit, 44 mit Maschinen- und Handarbeit, 134 mit reiner Handarbeit und 80 mit Heimarbeit. Die Menge der hergestellten Erzeugnisse betrug 1910/11 4 441101000 Stuck (1906/67; 1558 «99 000 Stück, 1907 08 : 3310 93-1000 Stück, 1908 (19 : 3 246 190OM Stück und 1909 10 : 3 535043 000 Stück. Die Produktion im Jahre 1910/11 hat dem nach trotz des Abganges von 23 Fabriken um 87 658 000 Stück Zigaretten zugenommen. Außer den Zigaretten wurden im Jahre 1910 11 noch 568 251 kg Zigareitcntabak, 515 359 000 Stück Zigarettenhülsen und 187 590 000 Stück Ziaarettcnblättchen in den 204 sächsischen Zigarettenfabriken hergestellt. * Aushebung des Tilgungsfonds des Wasserwerks. Der Tilgungsfonds des Meisterwerks ist im Erund- lnsitz in der Muldenaue anaelegt. Der Wert des lctzeren bezifferte sich am 31. Dezember 1910 nach Ab zug von 248 801 Amortisationshnpoiheken des Erb- ländischen ritterschaftlichen Kreditvereins und einer Restkauffordernng von 393,75 (die wegen eines von dritter Seite gegen den Verkäufer geltend ge machten Anspruchs noch nicht ausgezaqlt werden konnte) auf 4 803 187,74 Demgegenüber hatte der Tilgungsfonds Ende 1910 ein Vermögen von 3 981 523 ^t. Die Anlagen des Fonds üoerstiegen also sein Vermögen um rund 820 000 ^t. Hiernach bat der Tilgungsfonds auf Jahre hinaus nicht nur keine verfügbaren Mittel, sondern noch Schulden. Zudem steht die Festlegung seine» Vermögen» in Grundstücken mit seinem Zwecke kaum im Einklänge. Es erscheint daher angezeigt, den Tilgungsfonds auf zubeben, den mit seinen Mitteln erworbenen Grund besitz zum freien Vermögen des Wasserwerks zu machen und die Einnahmen und Ausgaben dieses Vermögens dem Betriebe zu überweisen. Als Zeit punkt für das Inkrafttreten dieses Beschlusses hat der Rat den 1. Januar 1912 bestimmt. Wegen des an diesem Tage buchmäßig noch verbleibenden unge deckten Betrages — der sich durch den zu erwartenden Ueberschuß des laufenden Jahre» auf etwa 600 000 Mark verringern wird — werden die Mittel des Er- ncuerungsfonds heranzuziehen sein, der Ende 1910 einen Bestand von 1413 624,58 hatte. Die Be seitigung des Tilgungsfonds hat zur Folge, daß die Anleihetilgung nunmehr unmittelbar aus dem Be triebe stattfindet. Diese Aenderung bedeudet zweifel los eine Vereinfachung. Da die jährlichen lieber« Weisungen an den Tilgungsfonds außer zur Tilgung der Anleiheschuld zur Abschreibung der Änlagewerte d'.enten, ist nunmehr, nachdem der Tilgungsfonds aufgehoben worden ist, der aus dem Betriebe zu deckend« Betrag für Abschreibungen dem Erneue- rungsfonds zuzuführen. Diese Zuführung macht die seitherige Speisung des Erneuerungsfonds überflüssig. Außerdem wird ermöglicht, dem Fond» auch die Kosten für kleine Rohrnetzerweiterungen, die bisher aus Anleihemitteln bestritten werden mußten und die die Tllaungs- und Zinsenlast des Betriebes stän dig vermehrten, aufzuerlegen. Die Ausgabeposition ist deshalb um 57 000 (auf 100 000 Ut) erhöht worden. * In den Kreisen der Automobilisten wird es als ein« Lücke des Gesetzes empfunden, daß es bisher, wie man ann-cchm, keine Möglichkeit gab, gegen die soge nannten „strolchenden" Chauffeure vorzu gehen. die das Automobil ihres Dienstherrn ohne dessen Erlaubnis zu Privatzwecken benutzen. Solche Spritzfahrten sind in allen den Fällen straffrei, in de nen der Chauffeur das Benzin selbst stellt; bloß der Benzindiebstahl macht ihn straffällig. Indessen hat man jetzt ein Mittel entdeckt, diesem Mißbrauch auf anderem Wege beizukommen; der Syndikus des Bay rischen Automobilklubs, Dr. PH. Seufferth. hat näm lich, wie wir der „Automobilzeitung" entnehmen, über die Frage ein Gutachten erstattet, in welchem er zu folgendem Ergebnis gelangt: „Es kann nach dem derzeitigen Recht lediglich auf Grund des 8 4 des Reichsgesetzes über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. Mai 1909 und 8 27 der Vundesratsverordnung vom 3. Februar 1910 gegen solch« Chauffeur« vorge- g-cinaen werden. Nach dieser Vorschrift kann einer Person die Fahrerlaubnis dauernd oder für be stimmte Zeit entzogen werden, wenn Tatsachen festgestellt werden, die die Annahme rechtfertigen, daß eine Person zum Fahren von Kraftfahrzeugen unge eignet ist. Ungeeignet ist auch, wer nicht ein reges Pflicht- und Verantwortlichkeitsgefühl besitzt. Wer heimlich den Wagen seines Herrn zu eigenen Vergnü gungsfahrten benützt, hat kein reges Pflichtgefühl. Der Antrag auf Entziehung würde seitens des Eigen tümers des Wagens an das zuständig« Bezirksamt (Magistrat der unmittelbaren Städte, Polizeidireck- tion München) zu richten sein. Es wird zweckmäßig sein, di« Chauffeur« bei der Anstellung darauf hinzu weisen, daß sie im Falle unbefugter Wagenbenützung einen Antrag auf Entziehung der Fahrerlaubnis neben der außerordentlichen Kündigung zu gewärti gen haben." Auf Grund dieses Gutachtens hat sich der Bayrische Automobilklub an die bayrisch« Regie rung mit dem Ersuchen gewandt, daß di« Verwal tungsbehörden auf di« Befugnis der Entziehung der Fahrerlaubnis besonders aufmerksam gemacht und an gewiesen werten möchten, Anträgen von Wagen besitzern möglichst Rechnung zu tragen. * Der Allgemeine Turnverein L.-Neuschönefeld begeht sein 51. Stiftungsfest morgen vormittag '/,11 Uhr durch ein Schauturnen in seiner Turnhalle Martastraße 33 und nachmittags V-4 Uhr durch ein Sommerfest mit Konzert und Prämienspielen für Erwachsene und Kinder im Schützenhaus L.-Seller- hausen. * Schwere Verletzungen erlitt gestern nachmittag in der 5. Stunde der 23 jährige Schlostergeselle Walter Naumann aus Lößnig. Er war in einem Gartengrundstück in der Bornaischen Straße in Dölitz damit beschäftigt, an einer Fahnenstange Vie Schnur zu befestigen. Dabei stürzte er aus einer Höhe von ca. 20 Meter ab und erlitt außer schweren inneren Verlesungen einen Bruch der Kinnlade und des rechten Fußes, so daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. * Ein Defraudant verhaftet. Der nach Unter schlagung von Effekten in Höhe von 42000 im Oktober 1910 flüchtig gewesene Bankbeamte Felix Heinrich Wilhelm Gold deck, geb. am 1. Juni 1881 zu Leipzig, wurde am Freitag hier verhaftet. Goldbeck hat das Geld in Frankreich und England verpraßt und ist nun mittellos zurückgekehrt. -ff- Unfälle. Der 4 Jahre alte Sohn eines an der Eliienstraße wohnhaften Bierfahrcrs geriet mit der linken Hand in die Wäscherolle. Dem Kinde wurden 2 Finger schwer oequetscht. — Im Osten der Stadt kam ein 16 Jahre alter Arbeitsburjche beim Turnen (Stassttenlaufl zu Falle und erlitt dabei einen Knöchelbruch. /. Plaußig. Vergangenen Sonntag feierte der hiesige Turnverein „Vater Jahn" sein 13. Stiftungs fest. Aus diesem Anlasse veranstaltete er am Vor mittag auf dem Turnplätze ein wvhlgelungenes Wetturnen. Nach einem am Nachmittage stattge fundenen Umzuge durch den Ort vereinigten sich die Turngenossen mit Angehörigen im Karten des Welker- schen Eesthoses, wo man sich an Konzert, Preis schießen und Preiskegeln erfreute. Am Abend wurden, nachdem der Vorsitzende. Herr Gärtnerei besitzer B. Dähnert, die zahlreich Erschienenen be grüßt hatte, exakt ausgerührte Stabübungen und Pyramidengruppen unter Leitung de» Herrn Turn wart Moritz Hennig gezeigt. Hieran schloß sich ein Geräteturnen. Ein Ball beendete die Feier. Taucha. Eine häßliche Szene spielte sich vor dem Restaurant Wartburg ab. In dem Lokal waren in später Nachistunde verschiedene Gäste in Streit ge raten und wurden vom Wirte herausgewiesen. Auf der Straße bearbeitete der Schlosser Müller aus Reudnitz Len Leipziger Kunstanstaltsbesitzer Eisert mit dem Messer und brachte ihm fünf schwere Kopf verletzungen bei. Der Messerheld wurde in Haft ge nommen. — Hotel Continental. In dem gewaltigen Um wandlungeprozeß, den gegenwärtig die Stadt Leipzig in ausgedehntem Mage auch in baukünstlerischer Beziehung durchzumachsn hat, ist vor allem auchder Norden jenseits des Promenadenringcs durch den Bau de» in gewaltigen und geschlossenen Formen er« stehenden Hauptbabnhofes hereinqezogen worden. In unmittelbarer Nähe erstand zugleich an der Ecke der Wintergarten« und Brandenburger Straße eine neue Schöpfung privaten Tharatters von architektonischer Schönheit und monumentaler Größe: da» Hotel Tonttnental, da« gestern dem Verkehr übergeben worden ist. Es wurde nach dem Entwürfe und unter der Leitung de» heimischen bewährten Architekten E. F. Hänsel ausgeführt. Wohl bot der Bauplatz an sich zur Lösung bautechnischer Fragen Schwierigkeiten. allein das Zusammenzieyen der anfangs gebrochenen Flucht linie zu einer legmentförmigen Linie und die Er weiterung des Terrains selbst ließen sie überwinden. Der bei diesem Bau angeschlagene Stil, den die Fassade zum Ausdruck bringt, ist aus einer rein modernen Auffassung, die aus dem Grundriß und dem Charakter, den das Gebäude als Hotel auf weisen soll, herausgewachsen und entspricht vollkom men dein oorwärtsstrebenden Zeitgeist«. Selbstver ständlich mußten die Gliederungen mit Rücksicht auf das ganz freiliegende Gelände und mit Rücksicht auf den Hauptbahnhof kräftig gewählt werden. Der gewählte graue Kalkstein erzielte diese kräftige, ernste Wirkung. Mil Ausnahme einiger Läden an der Wintergarcen- straße und der Räume der Darmstädter Bank, Filiale Leipzig, dient das ganze Haus ausschließlicy dem Hotelbetriebe. Im Kellergeschoß befinden sich einmal die Tressorrüume der Darinstädter Bank, dann die Kofferhalle des reisenden Publikums, drei Kühl telleranlagen. Im Erdgeschoß befindet sich das Restaurant und Frühstücksstube. Beide rönnen zu einem einheitlichen Raume vereinigt werden, was auch durch die Innendekoration bereits mit zum Ausdruck gebracht worden ist. Mit vornehmem Ge schmack wurde die Hoteleingangshalle in ihrer Ein richtung und Ausstattung behandelt. Ein feuriges Rot leuchtet dem Besucher aus den großzügigen Arabesken der Wände entgegen, und mildes Licht strömt aus den Elühiörpern der sechzehnteiligen Kassettendccke herab. Derselbe freundliche Ton setzt sich in den unge mein heiter behandelten Treppengäagen weiter fort. Es sind zugleich in der Hotelhalle Telephonzellen, Toilettenräume, Kaste, Schreib- und Lesezimmer in freundlichem Gobelinstil und ein bis nach dem Dach geschoß reichender Aufzug untergebracht. In den vier Obergeschossen sind je 12 Zimmer und drei Bäder vorhanden, welch letztere gemeinschaftlich mit den zu beiden Seiten anliegenden Zimmern, oder auch von den übrigen Zimmergästen besonders be nutzt werden können. Die Bäder haben sämtlich Feuertonwannen, Fliesen an Wänden und Fußboden, Bidets. Klosetts mit Feuertonbecken mit geräuschlosem Wasserzufluß. Sämtliche Zimmer sind untereinander mit Türen verbunden, so daß die Benutzung mehrerer Zimmer möglich ist. Es sind dabei die Scheidungen von doppelten Luginowunden mit Luftschicht ausgeführt, wodurch eine voll kommene Schalldämpfung erreicht worden ist. Dadurch, daß jedes Zimmer einen Keinen Balkon besitzt, wurde den damit erforderlich gewordenen Türen der Hotelzimmer eine freiere Gestaltung und dem Reisenden Gelegenheit gegeben, den wunder schönen Blick auf die städtischen Anlagen und auf die Stadt Leipzig selbst zu genießen. Die Hotel zimmer selbst sind aus hygienischen Gründen mit Linoleum nnt schalldämpfender Unterlage ausgelegt, wie auch die Wandflächen in Hyperoftnfarbe stoff artig gemalt wurden. Die Beleuchtung ist elektrisch und die Heizung geschieht durch eine Warmmaster heizung. Eine Staubsauaeanlage ist ebenfalls vorhanden, kurz, das von Herrn George Becker, einem in seinem Fache erfahrenen und soliden Ge schäftsmann in Betrieb genommene Hotel weist in seiner inneren Anordnung all« jetzt auf dem Gebiete der Technik bekannten Neuerungen auf. Kus Sschlen. Dresden, 25. August. (:) Kleine Chronik. Auf dem Hafendamm unter halb der Martenbrücke wurde ein 18 Jahre alter Schmiedegeselle vorgefunden. Er gab an, daß er vor einigen Stunden in selbstmörderischer Absicht von der Marienbrücke in die Elbe gesprungen und vom Strom wieder ans Ufer getrieben worden sei. Hier sei er liegen geblieben und eingeschlafcn. Er klagte über innere Schmerzen und wurde deshalb nach der Heil- und Pflegeanstalt gebracht'. — In der vergangenen Nacht um 1 Uhr sand ein Gendarm auf dem Bismarckplatze einen 25 Jahre alten Kauf mann mit einem geladenen Revolver vor, aus dem er kurz zuvor einen Schuß abgefeuert hatte. Da der Mann laut stöhnte und angad, er habe aus Lebens überdruß eine Kugel auf sich abgeschossen, zog der Gendarm einen Arzt hinzu, der indessen an dem Lebensmüden eine Schußverletzung nicht feststellen konnte. Die Wohlfakrtspolizei überführte den an scheinend Geisteskranken in die Heil- und Pflese anstalt. — Ein etwa 38 Jahre alter Unbekannter, anscheinend Arbeiter, stürzte sich von der Mitte der Albertbrücke in die Elbe und ertranl. Die von zwei Arbeitern zur Bergung der Leiche unternommenen Versuche waren erfolglos. — Beim Absteigen von einem Straßenbahnwagen kam am Straßenbahnhof Mickten ein Lithograph durch eigenes Verschulden zu Fall und blieb besinnungslos liegen. Eini^ Schaffner trugen den au» einer Wunde am Hinte** köpfe, aus den Ohren, dem Munde und der Nase stark blutenden Verunglückten in die in der Nähe befindliche Wartehalle, von wo au» er auf Anord- nung eine» hinzugezogene« Arzte» nach dem Friedrich« städter Krankenhaus« gebracht wurde. S * Nerchau, 25. August. (Furchtbarer Rache akt.) Der Fuhrmann Grünberger erschoß gestern nachmittag '/»2 Uhr au» Rache über seine Entlassung die 29jährige Tochter Selma seines Herrn, des Dampfsägewerksbesitzers Franz Schuster. Darauf erschoß sich Erünberger selbst. sek. Oschatz, 25. August. (Ein Schwindler), der vorgibt, der Inhaber einer hiesigen Firma sür Gold waren und optische Instrumente zu sein, treibt sich in der Umgebung herum und bietet durchaus minder wertige Waren zum Kaufe an. Um den Anschein eines besonders vorteilhaften Eelegenheitskaufes zu erwecken, versieht er die Waren mit einem hohen Preisvermerk und läßt sie dann zu bedeutend „herab gesetzten" Preisen ab. So hat er für Uyren, die den Preisoermerk „100 trugen, die aber höchstens W6tt6i'bL0!)3l)!llU3ge.3 i:i t_6IP2ii). - 'N 9>nr X» .>!«> tll'l emsv- »lUk o> »»» -ven- "0 ft MO sio> wl^ »io. - «Ui«vslr»a 24. «oüd r u-r 8l1 -'S 8 52 0 l tiilir. 2d. lrdd 1 lld' -I 4 c-1?^ ü? 80 I do-lik, uasKS!- 2 8 isclim. 2 Ul-' 80.1 28.. -1 dv i-i-lss, Uoctivii »Lra-li liMzvzll«: 26Ü >><"^>« 1Z5 N ci'," -1 gü Wetterbericht e tte r v Skrvi» es. llitterung in 8acksen nm 25. August 19tt. 8t»li»i> I.NdSkil-I <N«3 s. Ur«rd«!> . . . -.«ldiix . . Sautrsa . . cscdilisiiz . . .... Ut-iinalU . . . . . . -riidur . .... cnlnider-? lttiddin? . . . üiilriildil-l Oddloidiri! . . IVittei unxsvi ,15 111 202 22U 258 821 88- -SS 80U es: 181 118 I2N rrlnul N - s- .4 3 - 24.0 - 24.« - 28.2 - 2l.a !- 23.2 s- -NlZ l- 21.1 - 1-4 - 18.3 - N'.t . 18.0 - -1.1 - n.u aelis« - 'N - ,4.8 - 1.83 - 12.2 - 2.4 - 13.3 - 13.1 8.1 s- 14.V ' 12.1 12.5 . 13.8 l- '1.1 - 11.» >- ü.S rvm 2 -U 1 8' ' »0 1 l0 2 ° ! LS 1 l-« 1 N 2 -S 2 8« 1 80 2 8 I « 2 t. bis 25.- Li» , , , , , , ro . H 'as 'o» —^ '»^1 i ! ! ! I Uorgva 6 s 2t. lugust rcgooto es iv-st. >p-ter keile« to 6->s IVetter nlleutkaikon »uk. Ueuie morgen knlt .^.ukkoiterung au. Dio 1Vu>6v wvkoa aus Lunogoa bis 8>i6nestoo. Dio Temper-Nur ist wenig köoroormal. 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