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eine schaukelnd« Bewegung de» Sessel» fühlte. Im selben Augenblick kam ein« im Rachbarzimmer be schäftigt« Verwandte Herbetgeeilt mit der ^rage, wo. her denn das Schwanken der Gegenstände im Zimmer stamme. Di« Bewegung dauerte etwa 2 Sekunden. Sie war von keinem wabrnehmbarey Geräusch be gleitet gewesen. Auch von anderer Seite wurden uns ähnlich lautende Mitteilungen gemacht, doch scheint da» Beben glücklicherweise in unserer Stadt keinen ernsthaften Schaden angerichtet zu haben. Leider er« hielten wir auf unsere Erkundigungen in Leipzig keine amtliche Bestätigung. Um so zahlreicher liefen telegraphische Nachrichten aus allen Gegenden Deutschlands ein: Roßwein, 18. November. (Eig. Drahtm.) Heute abend 18 Uhr 25 Min. wurde hier ein i« hr starker Erdstoß wahrgenommen. Die Erschütte- ruag war so stark, daß die Gegenstände in den Häusern ins Schwanken gerieten. Am Schwarzen Tor stürzte ein Kamin ein. verschiedene Häuser wurden beschädigt, Fenster gingen in Trümmer und an den Wände« entstanden Risse. Die Ein» wohnerschast stürzte entsetzt auf di« Straßen, in der Befürchtung, daß sich das Erdbeben wiederhole. Di« Erschütterung dauerte ca. Z Sekunden. Berlin, 16. November. sEig. Drahtmeld.) Nach amtlichen Meldungen aus Bayern hat dort gestern abend um V?11 Uhr ein leichtes Erd- beben stattgefunden. Meldungen über angerichteten Schaden sind bis jetzt nicht eingegangen. München, 16. November. (Amtl. Meldung.) Die hiesige Erdbebenwarte verzeichnete heute abend 10 Uhr 25 Min. 50 Sek. ein sehr starkes Erd beben. Das Seismometer reagierte so stark, daß es aus dem Apparat herausfiel und wieder eingerichtet werden mußte. In den einzelnen Wohnungen und Lokalen war das Erdbeben ebenfalls deutlich bemerkbar. 4g? Augsburg, 16. November. (Eig. Drahtm.) Hier wurde 10 Uhr 27 Minuten abends ein aus drei hintereinander folgenden Erdstößen be stehendes Beben konstatiert. Die Richtung war von Südost nach Nordwest. D Stuttgart, 16. November. sEig. Drahtmeld.) Heute abend wurde hier 10,25 Uhr ein so starker Erdstoß verspürt, daß die Gegen st ände in den Häusern zum Teil um stürzten. Diele Personen eilten aus den Häusern auf die Straße. <->» Karlsruhe, 16. November, 11,10 Uhr. sEig. Drahtm.) Nack übereinstimmenden Meldungen aus allen Gegenden Badens und Württembergs hat heut« abend 10 Uhr 26 Min. ein starkes Erdbeben statt gefunden. Aus verschiedenen Gegenden laufen außer dem Meldungen über eine blitzartige Him melserscheinung, von der das Beben be gleitet gewesen ist, ein. Die blitzartige Himmelserscheinung, von der in der vorstehenden Depesche gesprochen wird, ist auch in Konstanz bemerkt worden. Der Draht meldet: Konstanz, 18. November. sEig. Draht.«) Heute abend 10 Uhr 25 Miauten zeigte sich am west, licheu Himmel ein starker, blitzähnlicher Feuerstreifen. Die Erscheinung war von einem Bebe», daß sich in der Richtung bon Osten nach Westen bewegte, be gleitet. Die Möbel in den Wohnungen wankten, mehrer* Häuser find beschädigt worden. O 'M Wien, 16. November. (Eig. Drahtm.) Heute adend )>L11 Uhr wurde hier ein mehrere Sekunden dauerndes Erdbeben verspürt, das die Richtung von Westen nach Osten zu nehmen schien und von starken Bodenschwankungen begleitet war. Letzte Lokal-Nachrichten. Leipzig, 17. November. ** Luzzatti über die Trennung von Staat und Kirche. Dieses Thema behandelte am Donnerstag Dr. Blu rost ein, der Uebersetzer Luzzattis, in einem Vortrag, den er im Blauen Saale des Kristall- palaste» hielt. Die Entrüstung über den tripolitani- schen Raubzug, so führte der Redner aus, darf uns nicht die Augen verschließen vor dem Kulturlande Italien und vor der gewaltigen Lebensarbeit eines Staatsmannes, in dessen Weltanschauung das große Problem der Trennung von Kirche und Staat seine befriedigende Lösung gefunden hat. Der große Staatsmann Luzzatti, der Finanzreformator seines Vaterlandes, der erst im März dieses Jahres seinem Nachfolger im italienischen Mmisterpriisidium weichen mußte, ist ein Denker von tief religiösen An» schauungen, ein Mann^ der unentwegt an den sitt lichen Fortschritt der Menschheit glaubt. Er war ein Idealist am Ministerschreiotisch. Der Redner gab dann einen Ueberblick über die Geschichte der Tren nung von Staat und Kirche. Bereits im Jahre 1777 führten die Vereinigten Staaten von Amerika die Trennung ein, dann Japan im Jahre 1875 durch ein Urteil de» Mikado und endlich Frankreich vor sechs Jahren. Wie denkt sich Luzzatti die Trennung von Staat und Kirche? Die Kirche ist nach seiner Anschauung ein Verein, den der Staat lediglich als solchen anzuerkennen hat und dem er eine Nicht» achtunA der Gesetze ohne weiteres wehren darf. Der Staat verhäü sich zu diesem Kirchenverein in wohlwollender Neutralität. Ein« Staatskirche und neben ihr sogenannte „geduldete" religiöse Gemein schaften gibt es nicht mehr. Durch den dadurch ent» stehenden Konkurrenzkampf unter den einzelnen Kon fessionen erfährt das religiöse Leben nur eine De- reicheruntz und Verfeinerung. Auch Deutschland wird diese große Trennungsreform durchführen müssen, das Land Martin Luthers darf in kulturell religiösen Dingen nicht im Mittelalter stecken bleioen. Dann werden wir erst das Volk der Denker und Dichter sein. Letzte Depeschen und Mrnlprechmelüungen. Aus dem sächsische« Landtag. (:) Dresden, 16. November. sPrio.-Tel.) Don der konservativen Fraktion ist der Zweiten Kammer folgender Antrag zugegangen: Die Kammer wolle beschließen, di« Kgl. Staatsregierung zu er mächtigen, im Interesse einer gedeihlichen Weiter entwicklung der Handwerkergenossen- schaftsbank im Königreich Sachsen zu einem selbständigen Bankinstitut dieser aus dem Fonds für das gewerbliche Genossenschaftswesen nach Bedarf zum bisherigen Zinsfuß Dorschüsse mit der Maßgabe zu überweisen, daß die von den an geschlossenen Genossenschaften nachgewiesenen Haft summen als Sicherheit dienen sollen. Sur prlostdesmtenvervllrerung. Berlin 16. November. (Eig. Drahtmeld.) Die Kommission für die Angestelltenversicherung be schloß, die Bestimmungen zu 8 381, die von Versiche rungsverträgen mit Lebensversicherungrunterneh mungen handeln, dahin zu fasten, daß nur die Ange stellten von der staatlichen Dersicherungspflicht be freit werden, deren privater Versicherungsvertrag bereits vor dem er st en November 1911 abge schlossen ist. Berlin, 16. November. Die Reichsversiche- runaskommission nahm in der Abendsitzung den Ent wurf eines Angestelltenoersicherungsgesetzes in zwei ter Lesung an. Ausschreitungen Streikender. 'M Audorf bei Rendsburg, 16. November. (Eigene Drahtmeldung.) Bei der Baufirma San der L Köster, wo die Steinarbeiter infolge Lohndifferenzen di« Arbeit einge stellt haben, kam es zu schweren Aus schreitungen. Einzelne Arbeiter drangen gegen das Bureau vor, zertrümmerten mit Schienen und Sternen die Fenster und Türen und bedrohten den Bureaubeamten Boldt mit Erschlagen. Boldt griff zum Revolver und gab Schreckschüsse ad. Als man auf ihn eindrang, feuerte er scharf. Ein 28jähriger Arbeiter wurde durch zwei Schüsse tödlich ver letzt. Die Angreifer zogen sich darauf zurück. Eine neue kunügebung zum üeutlch-trsnzöMHen Abkommen. XIS' Antwerpen, 16. November. (Eig. Drahtm.) Die angesehensten Vertreter des deutschen Handels in Antwerpen richteten an den Reichskanzler folgendes Telegramm: Namens einer großen Anzahl hier ansässiger Reichsdeutscher, die in der Mehrheit seit langen Jahren in überseeischen und kolonialen Unterneh- Musik. Leipzig, 17. November. Sechste« Sewandhau»konzert (II. Liszt-Abend.) Im Vorwort zu seiner Prometheus-Komposition weist Liszt darauf lstn, es habe genügt, alle jene Stimmungen musikalisch aufgehen zu lassen, die in der Wesenheit des Mythus beschlossen liegen. Kühn heit, Leiden, AuSharren und Erlösung sind nun zugleich die Ueberschriften der Lebenskapitel des Meisters selbst. Tie Prometheus-Individualität ist guten Teils seine eigene; die sinfonische Dichtung selbst eine Art von inS Musikalische übersetzter Lao- koongruppe; die folgenden acht Chöre ein klingende- Gegenstück etwa zu Kartons von Preller oder zu Zeichnungen von Bonaventure Genelli und Anselm Heuerbach. Erstaunlich wirkt hier wieder einmal LisztS starke Charakteristik, sowie die Erfüllung großer Intentionen durch geniale Auffassung der poetischen Idee und schöpferisch wirkende Potenz. Was einem musikalischen Großvater wie HanSlick einst als „orchestrale Folterqual" erschien, dünkt uns heute von schimmernder Klarheit und völlig übersichtlich und durchsichtig zu sein. Und wie so außerordentlich fein Liszts, des Ausländers, An- passungsvermögen war, beweist neben anderem ge rade diese seine Komposition der Herderschen Verse, deren melodisches Lineament oft von antiter Schön heit ist und überdies noch evident beweist, daß Liszt in Wahrheit einer der bedeutendsten Melodiker war. Erhabenheit, Innigkeit und Naivität bilden in des großen Meisters „Prometheus" einen wunder vollen Treiklang. Unaemein beweglichen Geistes ver- senkte sick Liszt auch in eine englisch« Dichtung Seine „Glocken des Straßburger Münsters" (nach Lonasellow» läuteten den zweiten Gedenkabend ein. Cs ist eine Szene ganz eigener Art — Satan ist mit seinen Gesellen bemüht, da- Kreuz Hera'.ureihen. Aber sein teuflisches Tun erweist sich o. ninächtig gegenüber den geweihten, als Personen gedachten Glocken. Franz Liszt wird hier zum Victor Hugo und Delacroix der Musik. Seine außerordentliche Charakterplastik gibt auch dem Gespenstischen und Schauerlichen künstlerisch« Form und musikalische Gewandung. Mit starkem Griff hält der h.rrllü^- Künstler diese Schemen fest, läßt sie auS symboli schem Dunst heraustreten in poetische Wirklichkeit und schafft mit dem abschließenden strenaen gre gorianischen Lhoral einen ergreifenden Gegensatz. Und noch 1» dritte» «al schöpfte Liszt au» der un versieglichen Quelle der Weltliteratur. Ter 28. Psalm (in Herders Ucbersetzung) inspirierte ihn zu einem seiner schönsten kirchlichen Werke Weimarer Form, die infolge der Bestimmung diese- Solokantus für Tenor, Harfe und Orgel zugleich auch wie ein' Stück Hausmusik anmutet. Das schöne Werk steht in unmittelbarer Nähe der Missa chorali», ist mehr pastoralen Charakters und, mit Herder- Ausdruck, eine morgenländische Idylle. Weiche, aber auch Helle Tonarten entsprechen zart abgestimmter Lyrik; in reiner Schönheit gibt sich alle- äußerst melodisch; nur episodisch tritt einmal da- Angst- und Ver- lassenheitSgesühl auf, worauf der Ausdruck seliger Hoffnung und unbeirrter ClaubenSfreudigkcit wieder die Herrschaft gewinnt. ES ist ein musikalische- Stück von prärasfaelitischer Zartheit und Schönheit. Man mochte den Gewandhausoberen Tank wissen für diese zweite Gedenkfeier Franz LisztS, deren künstlerische Ausführung und Darbietung aller: Beteiligten, unter ihnen vornehmlich Herrn Pro fessor Arthur Nikis ch, starken Beifall ein brachten. Tas Orchester vermittelte die sinfonische Dichtung „Prometheus" in überaus klangvoller, schöner und sehr charakteristischer Weise und der Gewandhauschor betätigte sich in den oben an geführten acht Sätzen wie ancb in der musikalischen Sage von den Münstcrglocken aufs beste und brachte gerade hier den Gegensatz zwischen dem stür- mischen Gebaren der schlimmen Luftgeister und der unerschütterlichen Ruhe der Glockenstimmen mit ihrem pathetisch-rhetorischem Latein zu lebhaftester Wirkung. Mit großem Nachdruck vergegenwärtigte Herr Alfred Äase unter Aufgebot seiner schönen Stimmittel Meister Luzifer. Herr Kammersänger Felix Senius vermittelte — unter Assistenz der Herren Professor Straube und Scharfs an O^el und Harfe — den 23. Psalm seiner lyri schen Stimmung vollkommen entsprechend mit wun dervoller Weichheit und ließ auch ltm 4. Psalmen- verke) einen leichten Schatten über dieses Idyll gleiten. Im „Prometheus" traten aus Chores mitte die Damen Marie Hering-Warbeck und Käthe Reiche-Handke, sowie die Herren Kurt Traut, HanS Dehler und Reinhold Gerhardt stilistisch hervor. Ten Vortrag der lPohlschcni verbindcnocn Promothcus Dichtung hatte Herr Direktor Robert Volkner übernommen -- eine durchgeistigte, künstlerische Darbietung von um so höherem Werte, als darin alle- Natur und Seele, nicht- aber nur rednerische Fülle und Pose war. Lugn» 8e«uit» mungen tätig sind, sprechen Euerer Exzellenz die Ueberzeugung aus daß das abgeschlossene Marokko- und Kongoadkommen für unser Heimatland ein« befriedigende Lösung der schwebenden Fragen darstellt. Die Ansicht, welche wir in langjährigen Erfahrungen von dem Wert der Kongoländer gewonnen haben, läßt uns den er reichten territorialen Zuwachs und die Sicherung eines selbständigen Zuganges zum Kongobecken als wertvolle Errungenschaft freudig begrüßen. Als im Ausland« lebende Deutsche, stolz auf das An sehen Deutschlands und unbeeinflußt von inner politischen Meinungsverschiedenheiten sind wir in der Lage, wahrzunehmen, daß die Verständigung, zu der Deutschland die Hand geboten hat, unserem Vaterlands im Auslande nur zur Ehre gereicht. Albert v. Bary. Richard Becking, Richard Hodius, Wilhelm v. Mallinckrodt, Freiherr Äugust v. Ohlendorfs, Peter Fuhrmann, Max Schnitzer. Georg v. Barn. Adolf Davidis, Hans Fritsche, Heinrich Rieth, Johann Konitzky, Kurt Nobbow. Georg Samuel. Pari», 16. November. (Eig. Drahtmeld.) Die Kommission für auswärtige Angelegenheiten be gann heute die Prüfung der einzelnen Artikel des deutsch-französischen Abkommens. Meh rere Redner betonten die ungenaue Fassung des Abkommens hinsichtlich der Ausdehnung der Ge biete, die dem Einfluß Frankreichs unterworfen sind. Denys Coch in wies darauf hin, daß die Be stimmungen der Algecirasakte betr. die Tätigkeit der internationalen Banken aufrechterhalten worden seien, und daß dies dem französischen Protektorate hinderlich sei. Zustimmung Englands und Rußland». 8t. Paris, 16. November. (Priv.-Tel.) In dem heutigen Ministerrat, der unter dem Vorsitz des Prä sidenten abgehalten wurde, teilte der Minister des Aeußern in einem Bericht über den Stand der aus wärtigen Beziehungen mit, daß die offizielle Zustimmung der englischen und russischen Re gierung zu dem deutsch-französischen Abkommen über Marokko und dem Kongo nunmehr ei «getrof fen sei. Rußland und Persien. Petersburg, 16. November. (Eig. Draht- meldnng.) Die russische Regierung hat angeordnet, daß, da sie aus die am 11. November überreichte Note an Persien noch keine Antwort erhalten hat, sofort Truppenabteilungen nach Persien einriicken, di« sich auf dem Wege nach Teheran zusammenziehen sollen. * Reiche Stiftung. München, 16. November. (Eig. Drahtmeld.) Kommerzienrat Heinrich von Dall'Armi stiftete für den Ausbau und Betrieb des Münchner Bürger heims weitere 000 000 ^l. Die Gattin und die Mutter ermordet. Jmmenstadt, 16. November. (Eig. Drahtmeld.) Im naben Martinszell erstach heute abend gegen 7 Uhr der Oekonom Forster seine Frau und seine Mutter. Nach der Bluttat zündete der Täter, der in der Trunkenheit gehandelt haben soll, sein Haus an. Letzte SsnLelsnachrichtrn. s Berlin, 16. November. (Eig. Drahtmeld.) Das Plenum der Berliner Stadtverordneten versammlung genehmigte heute die vor geschlagene Anleihe im Betrage von 281 Millionen. P Paris, 16. November. (Eig. Drahtm.) Die Haltung der Börse war zu Beginn nicht einheitlich. Russische Werte waren fest, während Goldminen eher zur Schwäche neigten. Später war die Tendenz stetiger. Für Rio Tinto zeigte sich Nachfrage. Ferner trat für russische Hüttenwerte lebhafteres spekula tives Interesse hervor, besonders stregen Bakuaktien. Schließlich herrschte allgemein feste Stimmung. An regend wirkte die weitere Besserung von Rio Tinto auf das Gerücht, daß die Statistik eine bedeutende Abnahme der Kupfervorräte dartun werde. Fran zösische Rente begehrt. * London, 16. November. (Privatkabelgramm.) Die Börse (über deren Eröffnung wir bereits in un serer gestrigen Abendausgabe berichteten. Die Red.) war in ihrem weiteren Verlaufe matt veranlagt in folge eines Gerüchtes über eine Insolvenz in Glas gow. Im weiteren Verlaufe verstimmten auf Mel dungen über neue Emissionen, worunter sich eine große Anleihe Chiles befinden soll. Der Verkehr in englischen Werten gestaltete sich träge, das Geschäft in Amerikanern war im allgemeinen ruhig, doch zogen di« Kurse der Union Pacific-Bahn an auf ein Ge rücht bezüglich einer bevorstehenden Bonusoerteilung. Fremd« Bahnwerte waren meist niedriger, dagegen bekundeten Mexico« Nailway eine stramme Tendenz. Kanadisch« Bahnattien konnten lhren Kursstand be- baupten. Rio Tinto» waren schließlich fest im Ein klang mit Paris. In die BankvonEngland flössen durch Barrenkauf 209 000 Pfd. Sterl., dagegen wurden nach Gibraltar 6000 Pfd. Sterl. ausgeführt. * London, 16. November. (Privatkabelgramm.) Die Eesamtvorräte von Kupfer in England und Frankreich betrugen Mitte November 59 443 Tonnen, das ist eine Abnahme von 2 393 Tonnen gegen Ende Oktober. tz Liverpool, 16. November. (Eig. Drahtmeld.) In der Sitzung des Aussichtsrats der Merleq Docks und Hafengesellschaft kündigt« der Vorsitzende an, es sei beschlossen worden, die Dock- und Tonnengelder sowie andere Gebühren um 10 Prozent zn erhöhen, da die Unkosten infolge der Lohnsätze und Material kosten sowie infolge verschiedener vom Parlament auferlegter Lasten gestiegen seien. Rew Dort, 16 November. ,<onosbörie. lSckstust). »elv ->u oo.fH. letzter arl. W-ck>s. a, Berlin, W«bl. a. Part« Wewtel a. Load. M Laa«» London chad» TraaOer« Silber Bullion St. Laut« L. Li". l°tzPoud» Lourherv Pneu. » * «ü- Ntlbtlon Lop. l VcUNmor« Lanad Poe. LH«'»oral» »tztcag». MUw. Lol. Southern L-noer Non m. Srte «Lommon Gr aiNorlv prct Zlltuol«»«ntr-n tzevlao Sollen uu»»v.u.Nathv» Mlii.'Utl .am. e.<> , "nrn-< 'Pac. i 'tewNor! Lenti j NewAorlLniar. 'tort. an» Web No-tbernPactnr ü«i»molvnn«a «teadm. U-ck >elanl KoulbernPactkle Loulvern U.Uiio lmon Uarrstc Äadakd vrek. lmalaui.iaied »mertc. Locom. rlmertr. LuieU. lm-r. Sua.Net. tnaconvo OeneralLlettru an Steel komm, vo. pr»>. Utnd Lopver <Nr^ Lhrmlca '«anonal eeav st^noor.'- OU -ca>sg»at.'.Hl>ic »en »c>rb r * Ne» York, 18. November. (Prioatkab«lgramm.) Di« Börse verkehrte heute bei vorwiegend professio nellem Geschäft in ziemlich fester Stimmung. Di« Umsätze war«« sehr zahlreich. Für Rechnung de» L»»lande« wurde« tz—10 000 Stück Aktie», meist Union Pacific-Werte, gekauft. In der Folg« wurde die Stimmung noch lebhafter und di« Kurse stiegen er neut auf Deckungen weiter. Das Interesse der Spe kulation wandte sich hauptsächlich den südlichen Bahnen zu, besonders den Werten der Union Pacific- Bahn. Hur letztere stimulierte di« di« Erwartung übertreffende Zunahme des Surplus au» dem Ge winn- und Verlustkonto um 71 ° Dollars gegen das Vorjahr. Louisoille and Nashville stiegen erheblich aus erneut« Gerücht« hinsichtlich einer Erhöhung der Dividende. An der Börse bildet« das Hauptgespräch»- tkema der Zeitungsartikel des früheren Präsidenten Roosevelt über die Politik der Negierung gegen die Trust», namentlich den Stahltrust. Roosevelt stellte auch öffentlich in Abrede, daß er in der Angelegen heit der Verschmelzung des Stahltrusts mit der Tennessee Coal and Iran Co. irrcgeführt sei, und sprach seine Mißbilligung über die Verfolgung de» Stahltrusts aus. Hierdurch gewann die Gesamt stimmung eine gute Anregung. New Vork Central- bahn wurde günstig beeinflußt durch die Wiederkehr des Gerüchts von eine: geplanten Angliederung an die Pennsylvania-Bahn. Weiter günstigen Einfluß machte die Zurückweisung der Forderungen der un abhängigen TabakgeseMchaftcn seitens des Bezirks gerichts. Auch wurde bekannt, daß der Präsident Taft mit der Weigerung des Eeneralstaatsanwalts. Berufung gegen die Entscheidung des obersten Han delsgerichts einzulegen, einverstanden sei. Durch Festigkeit zeichneten sich die Aktien der Lehigh Valley- Bahn aus. Im weiteren Verlaufe wurde der Ver kehr ruhiger und die Kurse gaben infolge von Rea lisationen zum Teil nach, stiegen aber wieder auf Jnterventionskäufe, so daß die Einbußen zum Teil wieder eingeholt wurden. Zeitweilig gewannen Ulster Vorstößen der Tagesspekulation die Abgaben das Uebergewicht. Das Geschäft wurde schließlich unter leichten Schwankungen nach unten und nach oben schwerfällig. Die Tendenz charakterisierte sich aber im allgemeinen als stetig. An Aktien wurden ins gesamt 640 000 Stuck umgesetzt. Einzelumsätze: Reading 133000 Shares, höchste und niedrigste Kurse 151^ bzw. 149^, Union Pacific 117 000, 173 bzw. 171'/r, Steels 240 000, 622/, b,^. 61's4. Amalgamated 68 000, 601s, bzw. 56^. * New Port, 16. November. (Prioatkabelgramin.) In einem Leitartikel des „Outlook" greift der frühere Präsident Roosevelt die Politik der gegenwärtigen Regierung scharf an. die das Trustwesen durch Auf. lösung oder gerichtlich« Verfolgung verwirren wolle. Roosevelt erklärt, daß seien kleinliche aber schädliche Versuche, die Industrie in den verderblichen Wett bewerb des 18. Jahrhunderts zurückzuwerfen. Für die großen Korporationen, die den Gesetzen gehorchen, insbesondere für den Stahltrust, sei diese Art des Vorgehens eher günstig. New York, 16. November. Produktenbörse. lSchluü) > hem« ! vorder i I heule j vorher esrue» troier Wtnl.^tr.ejlo!o Te,?mver Mat vta.a Nr. 2 mixed lakc*) Haler Nr. 2 cltppeo lolo Vanunootle ivkc November Dezember Januar stevruar MLr, NprN Mat Junt New Orl. lolo ttodette» Nr. I Nonh. zounvri oa. . Nr. - Loutheru Nr., tu». vo. Sot> «»ei Drvker Sl. lato Zinn ' bl» 4Z.7H Z'M i-dt»4ZÄ »t«h> 'Lpr w^.t Schmal, Ev. St. Roh« a.tvroth. Wttcor stnNr, Sl aran. vo. muscooabo Vetroteu», rettn. lnLale« vo. Tt whtle Lred. Latanc. ratg lerventtn N.T. vo. Savannah vo. Wttonngl. Helrmvetracw nach Llvervool nachRourrdam nach Hallwurst lnnerRioNr.t Äessenu Stüh, i > lrko iPlUSvnrg- l A.— ! N.- ! November Liahttchlenen ' 1L 1Ä Januar I §ul> ') Fortan für anlomuiend neu.n ^>ats. * New Port, 16. November. (Privatkabelgramm.) Der Baumwoümarkt eröffnete unter dem Eindruck niedriger Auslandsnotierungen und infolge von Ab gaben der Spekulation sowie der Baissepartei in schwacher Stimmung, befestigte sich jedoch im wei teren Verlaufe auf Käufe der Lokohäuser und der Spekulation im Zusammenhang mit Gerüchten be züglich eines weniger günstig lautenden Berichts der National Einner Association. * Chicago, 16. November. (Prioatkabelgramin.) Der Weizenmarkt verkehrte in fester Haltung auf ermutigende Auslandsmeldungcn, geringe argenti nische Verschiffungen und infolge der Abnahme der Vorräte im Nordwesten. Infolge von Deckungen tnr Spekulation und Käufen der Kommissionshäuser im Zusammenhang mit der zunehmenden 'Nachfrage de: Lokoware und Berichten über Schncefäl^ im Westen konnte sich die feste Stimmung weiter behaupten, doch trat infolge von einigen Realisationen gegen Schluß eine leichte Abschwächung ein. Die Preise verzeich nen gegen gestern schließlich noch eine Avance von Cent. * Chicago, 16. November. (Prioatkabelgramin.) Auch die Tendenz des Maismarktes war durchweg fest auf bessere Nachfrage für Lokoware, dem ü la. bausss lautenden Bericht der Cincinnati Price Corrents und der Ankündigung nassen Wetters im Westen. Tie Koinmissionsbäuser waren als Käufer im Markte und das Angevot aus erster Hand war , h-lue i vorher. 1 heur? vorher IS Diz. Mai Ju>i Liptember re». Mat Jutt Lllai« Levl. Vater Dez. Mat *e»»at« 5ian. vor» Janu ir Uivven Jan. gering. * New York, 16. November. (Prioatkabelgramin.) Der Kaffeemartt war heute fest veranlagt auf cr- mutiaende Meldungen von den ausländischen Märk ten, Deckungen und die Ankündigung, daß die brasi lianischen Zufuhren abnehmen würden. Sowohl die Spekulation, als auch der einschlägige Handel mach ten Anschaffungen. Die Preise notierten gegen gestern 7 bis 24 Punkte höher. Chicago, 16. November »-rovuktenböv,«. lSchlun.) Verspätet eingetroffen. ' Load»», tk. November. » - . aumwolloi loko 29 » — a, reino. oio Z4. 9 u. Noocmvcr-rezembec Z2 - ü >>, Nanuar-AvlU ZO » 3 Nnv» ^uilmeri. wto 31 « — Ruoo. braun >oto Fornard 31 » — a. Terpentinöl loto 34 - >, Januar-AprU Z4 . g a. U> November lots Ztz » —> No»^ D«»««der Zt 9 <» Januar-Nvril 29 -9 <». ' Vomvnrg, !S November, o Uhr. guckermarkt. Rübeuroh« »uckn 1. Produkt Lian» -»proz. vtendemenl neue Maare frei an Borv Hauivurq per üo »eiio Nov. r7.—. Tezember Januar-i'iür, »7. 2'!,. Mal 17,32^, August 17,40, OUodcl- Te.cmoer 12.4 . Nuhtg. - «-raa. Ist Nov mdcr. Zucker. Lusstg Lanvungsplay Mar, 4".1st—tv.sc. <-tkNr>. «hesrrdaktrur: Jotzonnw Verantwortliche Nedakteure: Kür Politik «. Nirchrattz, lokale u. sächsische Angelcstcnhciten, Tagcschronik 11. Vermischte» N. ». VoUlar, Lao AeutUetvn Paul Schau«»»r>. Musik «. »««,1«, Sport und Sericht«saal I. Haorsel». tzur die tzandclözeitilng N. Nirchrath. Kur den Inseratenteil Nkaz ^tzle. Eilmliich tu Leipzig. 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