Volltext Seite (XML)
anzu- Verantwortlich: !?rau Tilly Abt. Leipzig. ifal" beraus- Zeit heraus-^ Sibliothekssekretärlanea in üer preußischen Staatsverwaltung. Die Anstellung van Sekretärinnen in der König lichen Rrbliothcksoerwaltung wie bei den Univer- fitätsbibliothcken hat sich, wie die Korrespondenz „Frauenfragcn" erfährt, bewährt, und cs wird des- Parfifal-Mufführungen und parflfal'vorträge. Es ist mit großem, aufrichtigem Danke erkennen — auch von feiten derer, die aus lnnerster Ueber.zcuguna bis zuletzt für den „Parsifal"-Schutz eingetreten find —, das; alle deutschen Theater, die bis heute den freigewordenen gebracht hoben oder in allerni bringen werden, mit großen! künstlerischen Erast sich ihrer verantwortungsvollen Aufgabe unterzogen haben. Mag hier oder dort eine Einzelleistung nicht ganz auf der wünschenswerten Höhe stehen, mözen Einzelheiten in der Regie oder in der szenischen Darstellung nicht ganz den Intentionen des Meisters entsprechen, überall ist inan dach bemüht, das weihe volle Werk aus dem Rahmen der gewohnheits mäßigen „Theatervorstellungen" herauszugeben, sei es auch mit beträchtlichen finanziellen Opfern. kommen so Theaterleiter, Bühnenkünstler und Musiker ihrer moralischen Verpflichtung gegen ein nicht mehr gesetzlich geschütztes Werk vollkommen nach, so ist es nun an dem Publikum, zu zeigen, daß es nicht bloß aus Sensationslust so stür misch nach der Freigabe des „Parsifal" verlangt hat Und es scheint in der Tat, als ob Richard Wagners lebenslang wiederholtes Mahnwort: „Be reitet euch aus den Genuß eines Kunstwerkes ge nügend vor!" tief genug in unser deutsches Volk ein- gedrungen wäre, um endlich gute Früchte zu zeitigen. Freilich gehört zur Vorbereitung auf ein Musik drama noch etwas mehr als die genaue Kenntnis des Textes. Man wird sich auch ebenso vertraut gr-fies Mutterschaft durch dl: Frauenbewegung. Und rn dieser Umwertung wiederum liegt die eminente kulturgeschichtliche Bedeutung der Frauenbewe-mng für die Gesamtentwicklung, lregt ihre eigentliche Mi - sion, liegt ihre einzigartige, mächtige und befreiende Tat. Des Weibes größte altruistische Leistung, das köst lichst« Geschenk, was sie dem Menschen und der Mensch, heit zu vergebon hat, ist die Mütterlichkeit, deren eine (freilich nicht die einzige) Realisierungs form die Mutterschaftsleistung ist. Die Mütter lichkeit ist cs, von der alle Strahlen der Liebe und der Fürsorge ausgvhen. In ihr ruhen jene Zätt- lichkeitsticfen, Li« die Menschen so eng zusammmi- schließen, ruht die Begeisterung für alles Gute und Edle, zu dem die Frauen fähig sind, ruht das ganze erhaltende, mitlcidendc, rettende uno helfende Prigz.p, das in der Mutterschaft und dem, was darüber hinaus zur sozialen Hilfe wird, so unendlich lebenswarm und lobensördernd sich offen bart. Eine Welt ohne die Gefühle der Mütterlichkeit müßte ,n sich erkalten und oere.jen. Jedes echte Weib, auch das kinderlose, fühlt von Natur aus mütterlich Und dem trägt dieFrauenbewegungRechnung, wenn sic erstrebt, daß dieses Gefühl der Mütterlichkeit nicht auf unfruchtbaren Boden fällt, wo es entweder gar keine oder doch nur kümmerliche Blüten treibt. Was ist es im letzten Grunde anderes als eine Aeußerung von Mütterlichkeitsempfinden, wenn die einsame, kinderlose Frau ihr Herz an allerhand Tiere hängt oder bestenfalls sich in einem kinder reichen Haushalt bei Verwandten betätigt, und dort die immer hilfsbereite, nimmermüde Tante ab gibt, die sich nach Kräften ausnützen läßt. Dieses Mütterlichkeitsgefühl wollen die Frauen nicht ver kommen lasten und suchen cs für die Allgemeinheit nutzbar zu machen. Durch die Frauenbewegung wurde der Blick der Frau über den engen Kreis ihres häus- lichen Lebens aus die llmwelt gelenkt. Sie sah, wie Tausende von elenden, licbearme» Kindern, unzählige Unglückliche, seelisch und körperlich Sieche, auf ihre Fähigkeit zu helfen, ,?u retten und zu trösten warten. Die ungeheure Arbeitskraft und Liebsstätigkeit, di« uns heute in der Armen- und Krankenpflege, d«r Waisen- und Gcfangenenfürsorge, Arbeiterinnen- und Jugendschutz und auf vielen anderen Gebieten der Volkswohlfahrt entgegentreten, sie haben vhren Ur sprung in dem nun befreiten, starken und mächtigen Gefühl der Mütterlichkeit. „Die Macht der Liebe ist nicht mehr auf di« engste Umgebung beschränkt, son dern erstreckt sich auf weiteste kreis« und Gebiete-, die Fähigkeit absoluter Ergebenheit und ständiger Dienst leistung für ein« bestimmte Person ist jetzt anwend bar auf ein bestimmtes gesellschaftliches Bedürfnis, und wir sehen um uns die Wirkung all dieser potenten Mütterlichkeit auf die Gesellschaft." (Stetson.) Da durch, daß die Frau ihre Kraft in den Dienst der All gemeind eit stellt, lernt sie die Not ihrer Zeit kennen, und siebt, was ihr Volk bedarf. Und wird sie selbst Mutter, so weiß sie, wohin sie den Blick ihres Kindes zu lenken hat. und nur sie wird es verstehen, ihm den richtigen Segen der Muttor mit aus den Lebensweg zu geben. Das ist es, was die Frauenbewegung letz ten Endes will. Sie will unsere Frauen zu Müttern machen, die es mit vollem Bewußtsein und mit voller Bevantuwrtung sind. An Staat und Gesellschaft aber liegt es, für die Bestrebungen, die ihnen selber zu gute kommen, ein offenes Verständnis zn zeigen. T.k. mindestens mit einem guten Klavierauszug machen und einen Blick in die Werkstatt des schaffenden Meisters an der Hand seiner Schriften tun müssen. Das ist nun freilich etwas mehr, als unser tunst- liebendcs Eroßstadtpublikum im Hasten und Trerben des Alltags zu leisten imstande ist. Darum das Ver langen, dre vielfachen Nachfragen nach erläuternden Vortragen, die in knappster Form auch dem Laien eine Einführung in das Werk ermöglichen. Solchen Wünschen nachzukommen ist nicht zuletzt auch eine Frauenaufgabe. An die Frauen, die im Sinne Richard Wagners wirken, wendet sich vor allem die aufnahmedurstige Jugend; von den Frauen hängt auch ein gut Teil der Pflege geistiger Kultur inner halb der Familie ab. Es mag auf den ersten Blick befremdlich er scheinen, daß die Ankündigungen unserer Leipziger Blätter gleich Mei derartige Vorträge innerhalb einer Woche durch Mei gleichberufene Redner melden. Schwierigkeiten wegen eines geeigneten freien Saales mögen dabei mitbestimmend gewesen sein, vor allem aber der Umstand, daß beide Redner fast unausgesetzt von Stadt zu Stadt reisen und schon vor Wochen nur noch wenige Tage für Leipzig zur Verfügung batten. Und schließlich — was tut's? Wenn nur ein kleiner Teil des die fünf Leipziger „Parsisal"-Aufführungen jetzt schon „belagernden" Publikums den Wunsch Hai, sich durch einen Vor tragsabend vorbcreiten zu lassen, so reichen die zwei mal ZOO Plätze des Feurich-Saales ja noch längst nicht aus, und man wird auf Wiederholungen im März bedacht sein müßen. kl. Die Erwerbsaussichten in sozialen Berufen. „Ist es praktisch, wenn sich unsere Tochter einem der sozialen Berufe widmet?" — diese Frage wird immer häufiger von sorgenden Eltern erörtert, je deutlicher die Entwicklung der sozialen Tätigkeit dahin geht, aus einem ganzen oder halben Ehrenamt zu eurem da? Leben au «»füllenden Beruf zu werden. Angesichts dieser Entwicklung weist Adelheid von Bennigsen in der illustrierten Wochenschrift „Die Deutsche Frau" (Verlag der „Deutschen Frau", Belhagen L k^sing, Leipzig) mit Recht darauf hin, daß nur di« auf Er folge rechnen können, die sich den sozialen Berufen mit ganzem Herzen widmen und vor allen Dingen ein« vielseitige und gründliche Ausbildung aneignen. Mit dem bloßen guten Willen ist es nicht mehr getan. Der Unterricht einer sozialen Fvauenschule muß hinzu- konunen. Nur er kann die Gewahr bieten, daß der neue Frauenberuf einer hoffnungsvollen Zukunft ent gegen sieh l. Geht gründliche Ausbildung voraus, so darf — nach den bereits gemachten günstigen Er fahrungen — mit Recht manchen pessimistischen An sichten über die Erwerbsaussichten des neuen Berufs entgegcngetreten werden. Sie entspringen wohl viel fach Erfahrungen, wie sie gemacht wurden durch Leiterinnen von großen Vermittlungen. Denn es liegt die Gefahr nahe, daß nicht oder nur ungenügend Vorbereitete es mit diesem Beruf versuchen wollen, der noch keiner ganz bestimmten Norm für AuS- bildungsbedingungen unterworfen ist. Sind aber die Vorbedingungen, wie sie von den bereits mehrfach vorhandenen sozialen Frauenschulen und ähnlichen Anstalten gestellt-werden, erfüllt, ist körperliche und seelische Gesundheit, Berufsernft und fester Wille vor handen. so sollte man die gebildete weibliche Jugend nicht abhaltcn von dem ernsten Entschluß, gerade diesen Beruf zu ergreifen. nmmunnnmmmiiumnimimmnnninnmimmmmmmmimma»«» halb mit der Schaffung weiterer etatsmäßiger Sekretärinnenstellen fprtgesahren. So werden tn nächster Zeit bei der königlichen Bibliothek in Bern« zehn neue Sekretärinnen anaestellt. Diese erhebliche Vermehrung der Stellen hängt mit der Erweiterung des Betriebes der König!. Bibliothek in dem neuen Dienstgebäude zusammen. Eine der neuen Sekretärinnen ist für das Auskunftsbureau der deutschen Bibliotheken bestimmt. Auch bei den Universitätsbibliotheken werden neue Sekretärinnenstellen errichtet und -war in Berlin 2, in Greifswald und Marburg je 1. Die Zahl der etatmäßigen Bibliothekssekretärin nen wird nach der Vermehrung betragen bei der König!. Bibliothek 19, bei den Universitätsbibliothe ken in Königsberg 1, Berlin 6, Greifswald 2, Bres lau 3, Göttingen 2, Marburg 2, Bonn 3 und Mün ster 2, :m ganzen 10. Das Anfangs« ehalt dieser Stellen beträgt 1650 .g, das nach 18iähriger Dienst zeit erreichte Endgebalt 3000 ^t; hierzu kommt noch der entsprechende Wohnungsgeldzuschuß. verschiedenes. Der Siegeszug des Frauenstimmrecht» wurde in einem Vortrag behandelt, den gftau Marie Stritt, Vorsitzende des Deutschen Ver bandes für Frauenstimmrecht, am 11. Februar in einer außerordentlich gut besuchten Versammlung des Vereins für Frauenstimmrecht hielt. Die Vorsitzende, Fr. Wolff-Arndt, gab bei Eröffnung der Versammlung der Ueberzeugung Aus druck, daß, wenn der eine oder andere vielleicht den Titel des Vortrags als utopistisch anzweifeln wollte, er nach dem Vortrag der Referentin wohl anderer Meinung sein würde. Dies war in der Tat der Fall. „Nicht mit Pauken und Trompeten", begann Frau Stritt ihren Vortrag, „vollzieht sich dieser «iegeszug. sondern ruhig, sicher, unfehlbar. Ein Staat nach dem andern wirb für diese große, größte Kulturrevolution reif. In gründlicher, «schlicker Beleuchtung führt sie dies an dem Beispiel der einzelnen Länder aus. Diejenigen mit einer jungen Kultur, wo alte Traditionen nichr über wiegen zum Schaden des Fortschritts und der Kultur, gehen naturgemäß voran. Es wird die Entwicklung in den außereuropäischen Ländern, in Neu-Seeland, Australien, in der Amerikanischen Union, gezeigt. Dann folgt Europa: Finnland, Norwegen, Irland, das übrige Skandinavien, wo das Frauenstimmrecht bereits in Kraft, oder unmittelbar bevorsteht. Die Referentin ging dann auf die übrigen Kultur staaten über, wo überall schon eine ganz inten sive Bewegung einsetzt, die sich sogar schon auf Länder wie China, Japan erstreckt. Dem mit langanhaltenden Beifall aufaenom- menen Vortrag folgte eine äußerst lebhafte, Mitunter stürmische Diskussion, an der sich Herr Dr. Bornstein, Herr Richard Pudor, Frau Wolff-Arndt, Frl. Dr. Siebert und Frl. Peter beteiligten. Die Veranstal tung brachte zahlreiche neue Mitglieder. 200 Univerfttätsprofessoren gegen -en Gberlpzeea-Erlaß -es preußischen Kultusministers. Der Verein Fraucnbildung-Frauenstudium hat eine ausführlich begründete Eingabe an bas preu ßische Kultusministerium eingereicht, in der er darum bittet, „das Kgl. Ministerium wolle den in dem Erlaß vom 11. Oktober 1913 bezeichneten Weg (Oberlnzeum) zur Universität nur als Ueborgangs- Maßnahme ansehen und tunlichst bald die der Kna benbildung gleichwertige Vorbildung durch die «tu- dienanstalt allgemein auch für die Mädchen ver langen." Der Eingabe ist eine Erklärung beigelegt, die von mehr als 300 vreußischen Universitäts professoren unterzeichnet ist, darunter zahlreiche Mit- aliärer Königlicher Prüfungskommissionen für das höhere Lehramt. In dieser Erklärung heißt es: Die Unterzeichneten können in der seminaristi schen Vorbildung keinen gleichwertigen Ersatz für einen der drei seither geltenden Vorbildungswege erkennen- Daß sie kein Ersatz ist, spricht der Erlaß durch seine Bestimmungen über ein Nachexamen ja selbst aus. Ein Nachexamen kann nun wohl in ein zelnen Fällen als Notbehelf gelten, aber einen all gemeinen Ersatz für den normalen Lehrgang der höheren Schulen kann es nicht bieten. Die groge Verschiedenheit in der Vorbildung der Studenten macht sich schon jetzt unangenehm fühlbar. Die Schülerinnen des Oberlyzeums würden diesen ver schiedenen Vorbtldongearton noch eine neue hinzu fügen, die für keines der Studienfächer als aus reichend angesehen werden kann. Wenn aber Frauen mit den Männern in Wettbewerb treten, so müssen an ihrer Vorbildung und an ihre Leistungen die selben Anforderungen gestellt werden. Ein weiteres Bedenken aber scheint uns darin zu liegen, daß die seminaristischen Lehrer mit vollem Recht die gleiche, schon oft non ihnen erhobene Forderung stellen kön nen, wenn man den Frauen einen leichteren Weg zum Studium erschließt. Durch die Schaffung der Studicnanstalten ist begabten Mädchen die Möglich keit gegeben, auf dem normalen Wege zum Studium zu gelangen. Es liegt keinerlei Bedürfnis vor, eine große Anzahl von weniger gut vorgebildeten Stu dentinnen heranzuziehen. Bei der großen Ueber- füllunq aller Berufe mit akademischer Vorbildung wäre es eher berechtigt, die Zulassungsbedingungen zur Universität zu erschweren, als sie zu erleichtern. Wir sind daher der Ansicht, daß der in dem Erlaß bezeichnete Weg zur Universität nur als eine Ueber- gangsmaßnahme angesehen und daß tunlichst bald die der Knabenbildung gleichwertige Vorbildung durch die Studienanstalt allgemein verlangt werden sollte. Die Stellungnahme der Universitätsprofessoren muß im Interesse einer guten, gleichwertigen Vor bildung der Frauen freudig begrüßt werden. Hof fentlich lassen sich dadurch die maßgebenden Stellen davon überzeugen, daß der jüngste Erlaß auch vom Standpunkt der Leistungen unserer Universitäten aus bedauerlich ist und Professoren und Studenten gleich mäßig hindert. Mutterschaft unö Mütterlichkeit. Die Mutterschaft ist der fundamental« Faktor, der dar Bewegung des Lebens die Fortdauer sichert. In der Frau ist dies erhallende Prinzip realisiert. Gar verschieden war und ist die Stellung der Frau im Wandel der Zeiten und innerhalb der Mannigfaltig ketten des Kulturmilieus. Zn einem Punkt aber zeigen di« Anschauungen aller Zeiten und Völker eine unerschütterlich« Konstanz: das Weib ist dazu da, um Mutter zu werden, um ihrem Volke die Nachkommen schaft zu sichern. Im einzelnen finden freilich Ab weichungen in den Ansichten über die Mutterschaft stettt. Bei uns bringt sich wohl kaum eine kinderlose Ehefrau deshalb um, weil sie die Schande, als die ihre Unfruchtbarkeit angesehen wird, nicht ertragen kann, wie dies z. B. in Indien, bei mehreren Völkern Afrikas und bei manchen Indian erstämmen vorkomntt; und so kraß wie bei den alten Spartanern, wird wohl die Mutterschaft sonst nirgends in den Dienst des Staates gestellt worden sein. Das ändert aber an der Beharrlichkeit der Grundidee nichts. In unseren Tagen und in unserem Lande beherrscht sie wieder einmal ganz besonders intensiv die Geister. Schuld daran ist der Geburten rückgang, für den die Frauenbewegung mitver antwortlich gemacht wird, die, wie man sagt, die Frauen immer mehr von ihrem „eigentlichsten Berufe" zu „emanzipieren" sucht. Von allem was man in dieser Richtung vorbringt, ist nur das eine zutreffend, daß die Frauenbewegung an den bisherigen Anschauungen über die Mutter, schäft Kritik geübt und es gewagt hat, an die Um wertung dieses Begriffes -eranzugehen. Alle frü heren kulturellen Umwälzungen gingen von den Männern aus. Die Frauen waren immer nur passiv daran beteiligt. Nicht sie waren es, die die je weilige Umwertung der Werte veranlaßten und ins besondere die Rolle, die sie im Kulturleben ihrer Zett spielten, wurde ihnen von den Männern diktiert. Zum ersten Male sehen wir heute die Frauen daran, sich selber diejenige Stellung in ihrer Zeit anzmversen, die sie als die für sich angemessene halten. Damit ist gegeben, daß die Frauen auch sämtliche Wette, die sich auf ihr Leben und Wesen beziehen, vor allem einmal selber wägen — mit eigenem Maße. Als erstes fällt der Begriff der Mutterschaft in die Wagschale — und wird als zu leicht befunden. Was will nun di« Frauenbewegung Neues, und wie strahlt dies Neue auf die Mutterschaft zurück? So, wie es den Gesetzen der Humanität und der Sittlichkeit widerspricht, einen Menschen nur als Mit tel zum Zweck zu gebrauchen, so ist cs auch inenschen- unwürdig, in der Frau lediglich ein Mittel zum Zweck: der Fortpflanzung zu sehen. Der Menschen- w « rt der Frau ist kein geringerer als der des Man nes, und die Pflichten gegen ihr Menschentum dürfen denen gegen di« Erhaltung der Art nicht nach stehen. Die Frau will in erster Linie als Mensch gewertet werden und das Recht der Selbstbestimmung hoben. Sie will ebenso intensiv Mitarbeiten an dem Kulturleben ihrer Zeit wie der Akann. Auf die Frage, in welcher Weise diese Mitarbeit geschehen kann oder vielmehr muß, haben di« Frauen ganz be stimmt aeantwottet. Denn die Beantwortung dieser Frage ist keine willkürliche, sondern hängt aufs not wendigste mit der spezifisch weiblichen Natur zu sammen. Es ist an sich nichts Neues und ist auch schon von vielen Männern erkannt norden, daß der Grund- zuo des weiblichen Wesens Altruismus, Aufopferung und Hingebung ist. Nur gibt es zweierlei Art, diese Tugenden zu üben. Der Unterschied läßt sich am besten an einem Beispiele klar machen. Es ist derjenige, der zwischen einem freigiebigen Menschen besteht, der zu gutmütig ist, der von seinem Gut jedem Bittenden gibt, dem Würdigen wie dem Unwürdigen, der sich ausplündern läßt, ohne großen Nutzen gestiftet zu baben, und wenn er sich ausgegeben hat selber ver kommt — und einem wohlbedachtsamen Menschen, der zwar auch gerne gibt, aber doch darauf sieht, daß seine Gabe den größtmöglichsten Nutzen stifte, und der außerdem immer noch so viel für sich übrig be hält, um sich selbst zu erhalten und auch weiter hin in der Lage zu sein, Gutes zu tun. Den Frauen ist klar geworden, daß sie bisher törichterweise gehandelt hatten, wie der crstbcsagtc Mensch. Sie ließen es gewähren, daß man von ihnen forderte, was sie als Geschenk zu vergeben haben. Hat man die Frau früher auf den altruistischen, aufopferungsfähigen» Grunbzug ihres Wesens bauend, nur ausgeplündert mrd hat sie solber meist wahllos und instinktmäßig ihre Gaben verteilt, so will sie heute den Altruismus bewußt üben. Die Frauenbewegung betont, daß nur, wenn ein gesunder Egoismus mit dem Altruismus Hand in Hand geht, wenn alles Instinktmäßige, Triebhafte ausgeschaltet und die Harmonie zwischen Selbstaufopferung und Selbst behauptung hergestellt ist. die Frau wirklich wert volle Güter ihrer Familie und der Allgemeinheit übermitteln kann. In der Erkenntnis des Mcnschcnmertes der Frau liegt das Neue, liegt die Umwertung des Bc- Zrauen -Rundschau <Vrgan -es Vereins Auguste Schmidt-yaus und feiner arrgrsthlostrueu Vereine siebensfrische und blühendes Aussehen Biomalz Das ist ein wohlschmeckendes, billiges Nährmittel, weit und breit geschätzt und beliebt. Er kräftigt den Körper ungemein. Schlaffe, wette Züge verschwinden,die Gesichtsfarbe wird frischer und rosiger, der Teint reiner. Bei blutarmen, blaffen, mageren, in der Ernährung heruntergekommenen Personen macht sich eine Hebung des Appetits, des Gewichts und eine mäßige Rundung der Formen bemerkbar, ohne daß lästiger Fettansatz die Schönheit der Formen beeinträchtigt. Biomalz ist auch allen durch Ueberarbeitung, Krankheit, brauch oieler Königl. Kliniken Vor Nachahmungen wird gewarnt. Nervosität heruntergekommenen Personen zu empfehlen. Don Dos« 1 M. u. 1.90 M. Kostprobe nebst Broschüre kostenlos durch Professorenund Aerztenglänzend begutachtet und imständigenGe- die Chem. Fabrik Gebr. Patermann, Teltoro-BerlinSb. bis ins hohe Alter hinein ist nur denkbar bei vernünftiger Lebensführung, zweckmäßiger Ernährung und viel Be wegung in reiner Luft. Ganz besonders kommt es auf die Ernährung an. „Der volle Segen der Gesundheit kann nicht durch Heilmittel und Wunderkünste, sondern nur durch eine richtige Ernährung gewonnen werden, die den Körper erhält und täglich verjüngt." Das sind die Worte eines bekannten deutschen Arztes und Professors. Zu einer zweckmäßigen Ernährung gehört das allbeannte