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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191402224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19140222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19140222
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-22
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
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* Die heutige Gesangs-Aufführung im Innern de» Völkerschlacht-Denkmals führt der Leipziger Lehrer-Gesangverein unter Leitung des Herrn Kapell meisters Professor Hans S i i t aus. Die Auf führung beginnt nachinirtags 5 Uhr. Wiederholt sei darauf hingewiesen, daß nur während der kur,en Pausen Nachzügler in das Denkmal eingelassen werden können. Eintrittskarten zu 2 ./ sind heute am Denkmale erhältlich. * Das 27. «rohe Wohltätigteits-Arlistcnfest zum Besten der Seltion Leipzig der Internatio- n a l e n A r t i st e n - G e n o s s e n sch a f t. verbunden mit Ball, Künstler Voriiellnng. Tombola und ver schiedenen Ueberraschuimen, findet am Mittwoch, den 4. März c-., im Kristall-Palast in sämtlichen unteren Räumen statt. * Im neuen Krankenhause St. Georg ist seiner zeit eine m i tt l e r e V e r p f l e g k l a j s e eingerichtet worden. Als Verpflegsätze sind zu zahlen. 4 Mart von solchen, die ein Zimmer für sich allein bean spruchen, und 3 .//. von solche», die mir noch anderen Personen das Zimmer teilen. Auswärtige haben im Halle täglich2.//. mehrzuzahlen. DadieNach frage nach Zimmer» dieser mittleren Bcrpflegklasseso grog ist, dafz nicht alle hiesige» kranken berücksichtigt werden können, so bat der Rat bestossen. Aus wärtige fernerhin nicht mehr in diese mittlere P e r p f l e g k l a s s e auszunchmen. Weiterhin soll es de» leitenden Aerzten gestattet iein, von den kranken der mittleren Verpfleg,lasse für besondere Dienstleistungen eine ärztliche Gebühr nach den Mindestsätzen der ärztlichen Gebühren ordnung zu berechnen. Endlich sollen auch für onßer- gewöhnliche Wachen und Pflege nnd Ver bandmittel. kostspielige Arzneien und Mineral wässer, beiondere Beköstigung, Benutzung gewisser Apparate. Radiumbchandlung u. dgl m. beiondere Gebühren erhoben werden, die von den leitenden Aerzten festzujetzen sind, von der krankenhausdcpu- tation aber crmäszigt oder erhöht werden können. Der Rat hat die Stadtverordneten um Zustimmung zu diesen Beschlüssen gebeten. * Leipziger , arneval-Gesellschaft e. V. Heissa, juchhei! Dumdideldumdei! Das geht ja hoch her bei der Narretei! Bin auch dabei! So ruft wohl jeder, welcher den Anschlag — den Generalpardon — der L. K.-G. liest, welche zu ihrem karneva listischen V o l k s f e st am Rosenmontag, den 23. Februar, nach der Narrhalla tHotel Stadt Nürn berg! alt und jung, groß und klein einlädt zu einem tollen Faschingstrerben ä In Köln am Rhein Da ist gut iein — und was man sich nur an närrischem Zeug träumen lägt, hier wird's in Hülle und Fülle geboten. Frohsinn und Lachen. Humor, Witz und Satire ist der Grundton! „Tenn cs hat noch immer gut gegange und's wird auch weiter gut noch geh'n" jo klingt und singt die alte Köll'jche Weise aus allen Ecken und der Refrain des neuen Leip ziger Büttenmarjchcs lvon L. Ehrlich, dem Kom ponisten der „Tollen Kosaken") dazwischen. „Und wer etwas übelniinmt. macht, daß er nach Hauie kimmt!" tönt mutwillig dazwischen In letzter Stunde ist zu all den künstlerua-en und närrischen Darbietungen noch ein großartiges Ballett gekom men, ausgesührt von c'O feschen Pierretten! Eine reich ausgcstattete nietentose Tombola ist eben- t-alls vorhanden. Liebcreiche Freunde und Gönner haben wertvolle Spenden gestiftet — und Orden gcbt's für leere Knopflöcher >m Also herbei, muntere Narren.chaar! zum karnevalistischen Volks- >e>t in der Narrhalla (Hotel Stadt Nürnberg) am Rmenmontag, den 23. Februar! Helau! * Im Verein deutscher Mütter wird am Mittwoch, :.en 23 d. M.. abends 8 Uhr, Pfarrer Simon >TuuEceT seine llüujeei»,drücke aus Bosnien- un>» - Montenegro schildern. Fräulein Nigrini und Frau Huth werden Lieder nnd Deklamationen bieten (Näheres siebe Anzeige.) ' Palmengartcn-Maskensest „Karneval in Nizza". Nach Ntzzu, nach der franzönschen Riviera wird über morgen an, Foichingsdienstag der Leipziger Palmen garten seine Besucher zu einem glanzvollen Masken test führen. Vornehme Geselligkeit, prächtige Damen- und Toilcttenschövheiten, leichttüßige aber fein gedämpfte karnevalslusr und Lebensfreude, dcnu eine künstlerisch geschmackvoll arrangierte Feststätte, das sind die Zeichen des Palmengarten-Maskenfestes. Der guten Gesellschaft ist au diesem Winterfeste Ge legenheit -u einem vielbegehrten Rendez-vous ge geben. Nicht weniger als 1 Musikkapellen werden für eine vorzügliche Unterhallungs- und Ballmusik sorgen. Das Fest beginnt 3 Uhrabends unodauertbis4 Uhr morgens. Pünktlich um 1» Uhr findet ein festlicher Umzug durch die Festsäle und den prächtig illuminierten Palmen hain statt. Daran schließen sich ganz besondere Tanz- «ttrattioneu an. Ab 12 Uhr im Weihen Saale Cabaret und Trocadero, ausgesuhrt von ersten Kunst kränen Als Eonsdrencicr hiersür ist Herr H. Wolfram, Mitglied des Leipziger Schauspielhauses, gewonnen worden. Damen können in Maskenkostüm, Domino ober BalltoilcNe, Herren nur in Domino oder Gesell- schrftsanzug erscheinen. Jeder Dame bleibt es unbe nommen, sich zu demaskieren oder nicht Zum Be zug der Feitkarlen ijt in der Verkehrsabteilung oer Firma August Pölich, bei Carl A Lauterbach Reichs- straße (Specks Hoff, beim Verkehrsverein (Handels hof, Naschmarkl), sämtlichen Zeitungskiosken und an den beiden Kasjenstellen des Palmengarlens ein Vorverkauf eingerichtet. Hier sind bis Dienstag nachmittag 4 Uhr Vorzugslarten zu ermäßigten Preisen zu haben. An der Abendkasse sind die Preise um 1 .//. erhöht. — Da insbesondere auch von aus wärts undavernd Bestellungen aus Festlarten ein treffen. empfiehlt cs sich, solche umgehend zu ent nehmen. * „Berwallung der Stadt Leipzig" Das von der Hauptkanzlei des 'Rates bearbeitete Handbuch „Ver walt u n g d c r Stadt Leipzig" ist in der Zu sammenstellung für das Jahr 1'31! erschienen. Die einzelnen Abteilungen betreffen das Rats- und das Stadtverordnctenlollegium. die Ausschüsse nnd die Deputationen, die verschiedenen Anstalten und Be triebe. die Gebäude und Bauten, die Geschäftsver- teilung für die Ratsmitgliedcr u. a. ni Das Hand buch ist in der Natsiportellajse (Rathaus Erdgeschoß, Zimmer 2ll, Eingang an der Burgstraße) zum Preise von 1 .//. für jedermann erhältlich. * Passionsandachten finden in der Woche der Passionszeit an den Mittwochabenden pünktlich ''!) Uhr im großen Saal des Evang. Vereinshauses, Roßstraße 14 statt. Es sollen diesmal unter dem Gcsamtthema „Die Passion Jein und das A. T.", altteitamentliche Vorbilder und Weissagungen für den Passionsweg Christi, behandelt werden. * Allgemeine Ortskrankenkasse für die Stadt Leipzig. (Mitteilung über die Geschäfts- bewegung im Monat Januar 1 !> 1 4.) Die Ortskrankenkasse .zählt« am 31. Januar 1i)14 194 119 (203870) Mitglieder, und zwar: 120 840 (137 499) männlickre und 73 279 (00 377) weibliche Personen. Meldungen einjchl. zur Invaliden- und Hotter- bliebencnvcrsicherung gingen ein: 100 920 (37 184). uno Zwar 120 083 (27 073) An- und 40 843 (29 311) Abmeldungen. Mitgliedsbücher waren 8289 (3010) auszuscrttgen. krankenanmeldun-gen erfolgten von (»423 (093.,) männlichen 3321 (3433) weiblichen er werbsunfähigen Mitgliedern, einschl. 337 (341) Wöchnerinnen. krankenljauspflege erhielten 834 (887) Mitglieder, also der 11,0 Teil der sämtlichen erwerbsunfähig erkrankten Mitglieder. An kranken-, Haus- und Wochengeld wurden im Monat Januar — 31 Tage 382 313,18 (330 980,03 <tt) gewährt, außerdem 12 301,75 .4t (14 659,50 .k) an Sterbegeld, und zwar 8320 «t für Mitglieder und 4041,75 <« für Angehörige. Im Monat Januar entfallen ca. 12 731,44 ,4t bare Unterstützungen auf einen Tag. Die vollen Leislungen der Kasse für 26 bzw. 40 Wochen für eine ununterbrochene Krankheit erhielten 28 Mit glieder. Von den 24 angeftellten Krankenkontrollcuren wurden 23 552 und seitens der freiwilligen Kranken besucher nach den hier vorliegenden Mitteilungen 19 587 Besuche gemacht. Wegen Zuwiderhandlungen gegen die Satzung wurden 948 (876) schriftliche An zeigen erstattet. In 742 Fällen wurden Strafen in verschiedener Höhe verfügt, in den übrigen Fällen da gegen entsprechende Verwarnungen erteilt. In den Filialzahlstcllen haben an den Sonnabenden 25 060 Personen, und zwar 2751 im Taft- Exzelsior, Tauchaer Straße 25, 1861 in Leipzig-Vlagwitz. 3153 in L.-Lii'dcnau, 2618 in L -Gohlis, 1765 in L.-Klein- zschocher, 1974 in L.-Neureudnitz. 2721 in L.-Reuvnitz, 3087 in L.-Neustadt. 1903 in L.-Connewitz und 3227 im Volkshaus, Zeitzcr Straße 32, das Krankengeld erhoben. An Wannen-, Bassin- und Dampfbädern wurden insgesamt 1709 Stück an die Mitglieder bzw. deren Angehörige verabfolgt. Der Verkauf erfolgt nach wie vor ohne ärztliche Verordnung gegen er mäßigten Kostenpreis sowohl im Hauptbureau, als auch in den vorerwähnten Filialen. Im Berichts monat fanden Ausnahme in der Heimstätte Glees- bcrg 40 werbliche Mitglieder, in der Heimstätte Förstcl 24 weibliche Mitglieder. In Summa 64 weibliche Mitglieder. (Die eingeklammerten Zahlen betreffen den gleichen Monat des Vorjahres.) * Erzgebirgs - Zweigvercin Leipzig. Dem dies ¬ jährigen in den Räumen des Zoologischen Gartens abgehaltenen Kostümfest lag die Idee eines Ernte festes zugrunde. Unter den Klängen der Dorf musik versammelte sich das Volk der Schnitter, Schnitterinnen und Gäste so zahlreich, daß der Eroze Saal und der Pfauensaal es kaum zu fassen vermochte. Nachdem der Dichter und Lauteniünger Anton Günther aus Gottesgab ver schiedene seiner erzgebirgischen Lieder zum Vortrag gebracht hatte, wobei ihm das Schnittervolk kräftig assistierte, versammelte sich der festlich^ frohe Zug auf dem Dorjplatz und zog durch den Ort zum Krug. Acht Paare zeigten hier einen recht netten Ernte tanz. dem eine Ansprache und Ueberreichung des Erntekranzes an den Gutsherrn folgte, worauf sich der große Ernteball anschloß. Das bestens, bekannte Leipziger Vokalquartett, das in den itzaus?n mit ^Liedern,. ^grlznter mit;, ,/Da zwa ^unrn von A. Gunther, erfreute, wurde itzit Beifall überschüttet. Allaem.eines .Interesse fanden auch Herr Tanzlehrer' E. Engelhardt und Tochter mit der Vorführung moderner Tänze (Salon-Tango und Maxixe brüsilienne). Sehr leb haft ging es stets an der Glücksbude zu. wo jedes Los gewann, sowie am Schießstand, auf der Rutsch bahn war ununterbrochen flotter Betrieb und auch sonst gab es noch vielerlei amüsante Kurzweil. Alles in allem verlief das Erntefest jo schön, wie man es heutzutage wohl kaum noch auf einem Dorfe erlebt. * Evangelischer Bund. Der hiesige Zweigverein hält heute, Sonntag, abends 6 Uhr. rn der Matthäi- kirche einen Gedächtnisgottesdienst ab in Erinnerung an den 18. Februar, den Todestag Luthers. Die Predigt hat Pastor I'r. plül et meck. Crämer aus Berlin übernommen. Der Genannte ist dec neue Leiter der von dem Evangelischen Bunde ins Leben gerufenen Organisation einer evangelischen Schwesternschaft, die dem immer lebhafter sich geltend machenden Bedürfnis nach Hauspflege abhelfen will Am Freitag, den 27. Februar, wird die Jahresversammlung des Zweigvereins im Saale des Vereins für Volkswohl gehalten werden. Dem ge- ichättlichen Teil wird ein Vortrag des Pfaues Hickmann aus Dux in Böhmen über „Neues Leben in der evangelischen Bewegung Oesterreichs" vorangehen Es sind zu diesen Veranstaltungen alle, evangelischen Männer und Frauen eingeladen. * Vom Dobermann. 2m Interesse des Dober manns halt es der Dobermann-Verein für angebracht, den Namen des Polizeihundes bekanntzugeben, der am vergangenen Montag und Dienstag, wie von uns berichtet, einen Einbruch durch seine vorzügliche Nase aufklär e sowie einen Wilderer auf sehr schwie riger Spur veriolgte und stellte. Es ist dies der aus gezeichnete Dobermann Prinz von der 29. Polizei wache, Führer Schutzmann Baumgärtcl. Es ist der sünftc praktische Erfolg dieses vorzüglichen Hundes * Das Maskenfest im „Hotel Deutsches Haus", L.-Lindcnau, am Fastnachts-Dienstag, den 24. Februar, wird stch als eine der glanzvollsten Ver anstaltungen der Leipziger Karnevalsaison gestalten. Die von Künstlerhand entworfene und von der Firma Stetefeld Nächst eigens für das Fest geschaffene Prachtdekoration „Frühlings-Erwachen" wird eine Sehenswürdigkeit allerersten Ranges werden. In den Festjälen werden verschiedene Musikkapellen konzertieren. Ein großes Frühlings-Ballett, ein interessanter Festzug, herumziehende Künstler und noch viele andere Ileberraschungen werben für Unterhaltung in weitgehendem Ma»e bestens sorgen. Die Verteilung der wertvollsten Preise, sowie die humoristi che Ansprache an das närrische Volk hat in liebenswürdigster Weste Direktor Arthur Seidel übernommen. Da dieses, schon seit Jahren infolge seiner Eleganz und geradezu prnnthaiten Ausstattung stadtbekannte Maskensest das letzte der diesjährigen Karnevals-Saison ist, so dürfte sich eine große saschingssrohe Menge in dem herrlichen Etablissement am 24. Februar emfinden. Vorzugskarten sind in allen Zigarren- und Friseurgeichästen, sowie im Deutschen Haus schon jetzt zu haben. * Der Maskenball in der Goldenen Krone in Connewitz hatte sich eines übeiaus groiie» Bruches zu erfreuen gehabt. Unaufhörlich strömten Masken und Zuichauer herbei, der Saal und sämtliche Neben räume waren schon dicht gefüllt und immer wieder kamen neue Scharen vermummter Gestalten an. Es war wirklich „Eine Nacht am Zauderjett, die man gestern hier verlebte. Die herrlichen Dekorationen oes Saales und die übrigen Festraume, das dunt- dewegie Leben überall, der Narren und 'Närrinnen tolles Treiben und bas neckische Spiel der Elfen und Wassernixen, das alles trug zur Verwirklichung der Jllustion, an einem Zaubersee zu «ein, bei. Als der Trubel um stärksten war, ertönten plötzlich Fanfarenklänge und die Preisrichter verkündeten nun das Ergebnis ihrer Arveit, die tei den vielen und schönen Masken, die an ihnen vorübergezogen waren, wirklich keine leichte gewesen ist. Es er hielten von den Damen den ersten Preis: „Pfeilers erster Mastenball", den zweiten Preis: „Königin der B ume", den dritten Preis: „Auf. zum Masken ball am Zanberjee", den vierten Preis: „18. Ok tober", de» fünften Preis: „Hoch lebe Herr und Frau Pfeiffer", den lechstea Preis: „Musik", den gebenten Preis: „Gärtnerin", den achten Preis: „Dle Krone in Silber." Von Herrenmaslen wurden prämiiert mit dem ersten Preis: „Germane", mit dem zweiten Preis: „Veteranen-Wehrsteuer", mit dem dritten: „Weihnachtsmann", mit dem vierten: „Indianer", mit dem fünften: „Kavalier" und mit dem sechsten: „Robert, der Vagabund." Die Spannung war nun gelöst, es setzte dann der Froh sinn überall kräftig ein. Der Kronenwirt. Herr Pfeifer, kann mtt Stolz auf das treffliche Ge lingen seines ersten Masleufestes in den neuen Räumen der „Goldenen Krone" zurückblicken. * Der Allgemeine Turnverein L.-Reudnitz veran staltete am letzten Freitag im „Schloßkeller" sein diesjähriges Kostümfest „Im Zigeuner lage r". Man merkte gleich veim Eintritt in den Saal, daß das Fest sehr gut arrangiert worden war. Nur vereinzel:e der sehr zahlreichen Festteilnehmer hatten sich nicht kostümiert. Es herrschte ein überaus buntes und fröhliches Treiben. Ueberaus malerisch war der Einzug der Zigeunerhorden, bei denen sogar zwei viel Heiterkeit erweckende Wagen nicht fehlten. Auf dem Parkett begann ein urfideles Lagerleben. 16 Zigeunerinnen führten mit viel Grazie und Tem perament einen fröhlichen Reigen auf. Dann gingen sehr gut gespielte Szenen aus dem „Zigeunerbaron" über die Bretter. Ganz besonders gefiel die Konzertsängerin Fräulein Marquardsen mit ihrer schönen Stimme. Der Regisseur, Herr Hugo Roßberg, der übrigens als Schweinefürst aus trat, kann mit seiner Ausführung zufrieden jein. Es klappte alles vorzüglich. Nach dem „Zigeunerbaron" tanzten Zigeuner und Zigeunerinnen einen flotten Czardas. Dann setzte der allgemeine Tanz so recht ein. Zwei Musikkapellen spielten abwechselnd, und lustig wogte die frohe Menge übers Parkett. Großes Gaudi gab es auch in der Zigeunerwirtschast, wo köstlicher Ungarwein verschenkt und wo ebenfalls nach alten und neuen lieben Weisen fröhlich getanzt wurde. Die meisten Zigeuner werden wohl erst früh nach Hause gekommen sein. Es war aber auch zu schön. * Internationaler Studentenverein an der Uni versität Leipzig. Donnerstag, den 26. Februar. A4 Acht tibdnbs^in stssr iüben' Hand^Äörsv ckm' Naschmarkt, Vortrag von Dr. Manfredg P i n e l 1 i ' (Rom^ Palazzo di Giuftiztä) ubÄ"-;Da^ heutige-" Italien". Einleitung von Universitätslektor Franco Marano. Eintrittskarten für Studierende 0,30 Nichtstud. 0,75 „ck uno 1,00 bei Kastellan Meisel und an der Abendkasse. * Der Rheinländer-Berein e. B., Leipzig, hält seinen diesjährigen großen Maskenball, wie schon mitgeteilt, am Montag, den 23. Februar d. I., in sämtlichen Räumen des Künstlerhauses ab. Daß sich auch diesmal wieder ein ausgelassenes, echt karnevalistisches und urwüchsiges Leben und Treiben bei den Rheinländern entwickeln wird, unterliegt gar keinem Zweifel. Zeichnen sich doch die Veran staltungen des genannten Vereins durch eine gewisse Vornehmheit aus, so daß niemand die in dem (rohen Kreise verbrachten urgemütlichen Stunden zu be reuen braucht. Der Eintritt ist dura, Einführung gestattet, man wende sich daher baldigst an das Vereinsbureau: Kuhnds Weinstuben, Promenaden straße 22 (Tel. 924), außerdem Einzeichnungsliste und Vorverkauf in der Kunsthandlung Louis Pernitzsch. Goethestraße 6, Juwelier Ludwig Steiber, Grim- maijche Straße 27, Aug. Kleemann, Brühl 37/39, sowie Künstlerhaus. * Der Zoologische Garten hat durch Ankauf einer indischen Brillen- oder Hutjchlange (X.ijL ulpuckmns) und zweier Achatschnecken, riesiger Verwandter un serer Weinbergschnecke aus Afrika, eine sehenswerte Bereicherung erfahren. Die Brillenschlange gehört zu den sogenannten Trugnattern, ist also giftig. Durch eine Rinne an den vordersten Zähnen ces Oberkiefers fließt das meist tödlich wirkende Gift in die dem Opfer oder dem Angreifer geschlagene Wunde. Die Brillenschlange wird besonders dadurch interessant, daß sie angegriffen den vordersten Teil ihres Körpers drohend emvorhebt und Lurch Spreizen der Rippen stark verbreitert. Dadurch wird die brillenartige Zeichnung auf dem Rücken des Tieres deutlich sichtbar. Hat die Brillenschlange ge bissen, so ist ihr Giftvorrat auf einige Zeit erschöpft. Dies nutzen die indischen Fakire aus, indem sie die Schlangen in einen Lappen beißen lasten und dann durch Blasen auf einem Instrument, das monotone, den Okarinalauten ähnliche Töne heroorbringt, reizen. In ihrer Wut soll die Schlange daraufhin tanzartigc Bewegungen ausführen. Außer den schon genannten Tieren traf auch aus Afrika ein größerer Transport der ocrschjedensten Lhamaeleonten, einiger Land- und Sumpfschildkröten, der sehr in teressanten Landeinsicdlerkrebje und rieiiger Tau sendfüßer ein. — Auf die heute !412 Uhr stattfin dende unentgeltliche Führung durch das Terrarium sei ganz besonders auch deshalb hinflewieien, weil das Inscktattum neu («setzt worden ist. Die ersten Scbmctterlinge beginnen schon feit einigen Tagen ihre Puppcnhüllcn zu verlassen. Viele exotische Falter werden im Lause der nächsten Zeit schon das gleiche tun, und so wird bald manch anziehendes Bild die Augen der Beschauer erfreuen. l'. Handtäschchenraub. Gestern abend gegen 8 Uhr entriß ein unbekannter. 20 - 25 Jahre alter Mann in einem Grundstück der Wettiner-Straße einer 81 jährigen Frau, die gerade die Tür zu ihrer Wohnung ausschloß, die Handtasche und ergriff damit die Flucht. Im Hausflur verlor der Täter aus dem Täschchen heraus ein Portemonnaie mit etwa 10 .// Inhalt, so daß ihm nur die leere Tasche in die Hände gefallen ist. Der dreiste Bursche ist leider entkomemn. I'. Heiratsschwindler. Seit gestern befindet sich hier ein 47 Jahre alter aus Niederolbersdork stam- mendcr Schlosser in Hast, der sich als vermögender Eisenbahnbeamter ausgegeben und heiratslustige Mädchen mit dem Vorgeben, sie heiraten zu wollen, die Ersparnisse abgenommen hat. Für die Unter suchung ist es von Wichtigkeit, zu ermitteln, ob er noch weitere K>eise, als bisher bekannt geworden, geschädigt har Der Mann ist üdermiitelgroß, hager, hat blondes Haar und ebensolchen Schnurrbart. Ein Teil l.es rechten Ohrläppchens fehlt, was ausgefallen jein dürfte. Diejenigen, die von ihm geschädigt worden sind, aber noch kei c Anzeige erstattet haben, werden ersucht, sich bald bei der Kriminalabteilung zu melden, wo sein Bild angesehen werden kann. * Probstdeuben, 21. Februar. Unter Vorsitz der Kemenideoorstände Hauer und Schcithauer fand am Freitag die zweite große Versammlung der Einwohner von Ero^'- und Probstdeuben statt, die dem Plane der Errichtung einer Wasserleitung für die Gemeinden freudig zustimmte. * Großzschocher-Windorf, 21. Februar. Der hiesige Ort, der bisher von einem Gemeindewaisenrate ver treten wurde, ist nunmehr in drei Bezirke geteilt worden. Der erste Bezirk wird gebildet aus dem Teil östlich der Haupt- und Knauthainer Slraße und des Gutsbeziiks, der zweite Bezirk aus dem Teil westlich der Haupt- und Knauthainer Straße und der Friedrich-Schmidt-Straßc, der dritte Bezirk alle übrigen nach dem preuß. Bahnhöfe zu gelegenen Straßen. Als Waisenrat für den ersten Bezirk ist der bisherige Waisenrat Aktuar Lehmann, für den zweiten Bezirk Lehrer Sch m idt II und für den dritten Bezirk Baumeister Leonhardt vom Königlichen Amtsgericht verpflichtet worden. Die Zahl der unter Vormundschaft stehenden Kinder einschließlich siebzig Waisenkinder betragt 350. SSGsische Nachrichten Dresden, 21. Februar. - Elvübergang Am Sonntag, den 22. Februar 1914, ist voraussichtlich der Elbübergang möglich: in Pötzscha - Wehlen mittelst Fährbetriebs, ebenso in Rathen, Königstein, Hirschmühle- Schmilka (wenn nicht Eisgang eintritt) und in Schöna. * L Mittweida, 21 Februar (Fünf Diebe!) Bei den Ausräumungsarbeiten aut der Markt- Brandstätte haben auch etliche Langfinger der Ver suchung nicht widerstehen können, sich fremdes Gut anzueignen. So ist ihnen vor allem bares Geld zur Beute geworden. Einer der Brandgeschädigten ver mißte eine eiserne Geldkassette, in welcher er einen größeren Betrag ausbewahrte. Diese Kassette wurde erbrochen in der Wohnung eines der Spitzbuben aufgefunden. Bis jetzt hat die Polizei fünf Diebe ermittelt. vsl Döbeln, 20 Februar. Die 20 jährige Arbei terin Elie Unger hier, welche von ihrem Geliebten, hem 19 jährigen Hausdiener Röthig, in die Brust geschossen wurde, ist gestern nachmittag im hiesigvn iptadtkrankeuhause ihren Verletzungen erlegen. RöthiJ hat -sich bekanntlich nach der Tat selbst erschossen. VV81-. Zwickau, 20. Februar. In Vielau nürzie die 6 Jahre alte Tochter des Bergarbeiters Barth auf dem Wege zum Brunnen in die Jauchengrube des Langschen Gutes und ertrank darin. * Dennheritz, 21. Februar. Heute nacht um 2'/» Uhr ist das Wohnhaus des Arbeiiers Dittrich vollständig niedergebrannt. Bei dem Brande ist jedoch glücklicherweise niemand zu Schaden ge kommen. Man glaubt, daß das Feuer durch einen Essendefekt entstanden ist. IVStt Löbau, 20. Februar. Herr Fabrikbesitzer Reinhard Müller übergab der Stadt eine Stiftung von 20 000 ./S, die zur Verschönerung der Stadt, ins besondere der Schaffung von Parkanlagen im Orts teil Neustadt, dienen sollen. — Zwischen den Aerzten und den Krankenkaffen der Amtshauptmannschast Löbau kam es nunmehr zu einer endgültigen Einigung mit Einschluß einer Entichädigung der außerhalb des Leipziger Verbandes stehenden Aerzte. Bautzen, 21. Februar. Der Verband süchsi- scher Gewerbe-und Handwerkcrvereine hält seine nächste Hauptversammlung im kommenden Jahre in Bautzen ab. 1917 beabsichtigt der große Verband in Riesa zu tagen, woselbst er am 9. Sep tember 1857 gegründet worden ist. Als drittnächster Kongreßort ist Freiberg in Aussicht genommen. 4. Quittung. Für das Ständicie Komitec für die durch Hochwasser bettoffenen Hilfsbe-ürftigen (Protektor Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen) sind folgende Beiträge eingegangen: Bei der Hauptgeschäftsstelle des Leipziger Tage blattes: Einige Schülerinnen der III. Klasse de- von Steyberschen Instituts 7.80.//, Pastor em. Thieme 3.— Naumann 1.— .^, Gertrud Arnold 2 — .//, I H. 2.— ./<l, W. Schütz 20 .«, Klaffe 6n der zweiter, böheren Mädchenschule 2.50 ./^, I. Nauck 5.— C. S. 100.-, Dr E. Wörner 3.- ./t Bei der Allgemeinen Deutschen Credit-Anftaltt E. Böttger 3.— ,/ä, H. R.. Li, 2.- ^/, A. H. 10.-.6, Direktor C. Prüfer, Greiz, 3— ./(, M Riem schneider, Greii, 5.—.//, A. Dttscherlein, Greiz. 3 — Rudolph Weber. Greiz, 3.— .//, Otto Maaz, Greiz, 5 — .//, Eichenlaub 10.— ./L, Frau Minna Glaser, Leipzig, 20 .//, Karl Uhle. Bernburg, 3.— ./t, Plisow Bernbura, 2.— ./<e, Gralf, Bernburg, 1.— .//, M.-G -V Arion, Bernburg. 12 50 .X, Pastor Grohmann, Os- marslebeu 3.— .4L Nach den bis jetzt veröffentlichten Quittungen 1 bis 4 sind im ganzen eingegangen 6678.SO Allen Gebern herzlichen Dank. — Die Sammlung wird fortgesetzt. (Viele Dankschreiben.» zur Verhütung von Falten und Runzeln aller Art und als: zur Erhaltunn eines rosigen, jugendfrishcn Teints. Erfolgreichste Behandlung bei enchlafften Gesichtszimen, Doppelkinn, Alters- und mimischen Falten. Die Er- '.anguni cbenmä (in schöner Formen. Schmale, schöne Nase mittels meines Nasenformers. — Gesichts Dampfbäder. Rationelle Haarpflege bei allen Arten Ausfall. Spalte. Fleckenausfall, ochuppe. Schmerfluß. Kräftigung der Haarwurzel durch manuelle und elektrische Kopfmassagen zur Erzielung euies gesunden, üppigen Nachwuchses. (Medizin-, Theer- und Kräuterwäschen.) 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