Volltext Seite (XML)
Vie ^68tketik äe? Xüelie. Der bekannte ^vstket Drokessor Dr. Dlbnck (Königsberg) prägte oivmal den kür die Dran keson- ders wicktigen satz: unsere Woknungskultur müsse an der Kntroetür beginnen nnd dürfe vor der Kückcn- tür niedt kalimackvu. Sv meinte er. Wen» man iedock Linblick in die versckiedenen Kücken be kannter Kamilien nekmen könnte, obgleick meist nur vertrauten Dreunden der Dinblick dort gestattet ist. so müsste man ikm unbedingt beistimmen und zu- geben. dass dies» seine Aaknung: ciie Kücke als Kaum in idrer ^ussekmüekung nickt zu vornack- lässigen. wokl angebrackt war. Ks ist wakr. dass sie, die für das Woklbekindeu der Kamille von köckster Wiektigkeit ist, okt in einer Weise stiekmütterlick bekandelt wird, kür clie man keine Erklärung findet, nnd (las okt selbst in einem llause. in dem durckaus nickt ängstlick vor jeder Vusgabe gerecknet zu werden brauckt. Der Orund liegt wokl meist darin, dass man die .^ussckmückung der Küok« kür etwas ganz Doberklüseiges oder rar bistiges Kält. Aan ist der Aeinung, dass in ilir blitzend» saulzeikeit das Wicktigste. jede Vus-' sckmückung aber eine überflüssige -Arbeit bedeute, die man zu ersterem ^weck sekr wokl vermeiden könne. so kommt es vor. dass in kockkerrsckakt- licken Kücken das oder die Kenster, mit matten sckeiben vosebsn. keinerlei l'mrakmung durck Gar dinen answcisen und der ganze Kaum in seiner Xückternkcit und i»uulieke» Ordnung nie die Kucke eines Rotels oder Sanatoriums anmntet, keineswegs aber wie die einer Drivatwoknung. War kier von ein-r kerr-eliaftlirk^n Kücke die Kede, in welcko die. Hausfrau nur yücbtig einmal den Duss setzt, da gesekulte Deute darin ibres .^mtes walten. so ist auck die Kücke der Kürgersfrau. die es sick nickt nekmen lässt, eigcnkändig das AaKI kür dis Kamille zu be reiten. violfac.k alles andere als ein Kaum, in dem wenigstens die eintacksten Oesetzo der ^estketik Rerücksicktigung finden Aan wende nickt ein. dass bei den meist engen, kleinen Käumen, die beute durckscknittiick die moderne Kücke der Aietswob- nung aufneknun. ikre .Zuwendung nickt möglick sei; es bedarf dazu durckaus keines groben Kauiucs. sie. zu berücksicktigei,. im De?«ntcil, je mekr man da- gegen verstösst, nm so uiebr treten ikre Degensätze im kleiner Kaum m D.rs-ke'nung. soll icli d'eso Degensätze aukzak'en, diese Störenfriede jeder Klick,» nrnnen. so wäre ein ganzem li il anznfükrcn. Da ist zunüekst das Kenster mit seiner oft ge radezu nnmöglicken Verkleidung. Was i» der ganzen Woknung als unpassend ausgesckaltet wird, für die Kücke ist es gerade nock gut genug. Dabei kommt es dureksus nickt darauf an, ob Auster und Deweb» dieser Dardinen zueinander passen, sedeibengardice», Vitragen und seitlieke Belials oder l.anibrerinin, alles ist von anderer ,^rt, und man weiss nickt, was man mekr bewundern soll: die Dieickgültigkeit. mit der es angebrackt wird. oder d^n Aangel an sckönkeitssinn. der es duldet. Ain bedenke dock, die klansfra» selbst ist in iiirem ib iin auk viele stunden des 'Dages in d'esen Kaum vrr- brnnt. nenn sie ikr Kmt als sorgsame kiansfrau ernst aufsasst. Aüsstc. sie. die in den anderen Känmen der Woknung nack grösster ssarmonie strebt oder streben sollte, sick nickt dagegen anflennen, stunden in einer Kücke zuzubringen, die derart mangelkakten Denster- sckmnck aufweist? .^ber nickt genug damit. Da stekt kier vielleickt eine kockmoderne Kückencin- ricktung zwiscken geschmacklos bis unter 'lie Deck,» dekorierten Wänden dort weisen diese eine Karbe auf, die zur Kinrrcktung in sckreiendem Degensutz stekt, nieder andere Kücken „nominell?' geradezu von lekrreicken ss rücken vom lopkbrett bis kcral, zum ?!wiebelnetz und Dopflappenbekäiter. Dewebt oder gar Kandgestickt kann man es in allen Vgila- tionen lesen, was der sprickwörter«ckatz kür die gut« ilauskran snszuweisen Kat: „llalte Ordnung, lirb« sie. sie erspart viel 2eit nnd Aük!" oder „Die gute Ranskrau kockt mit Kleiss des teuren (Hatten l.ieb- lingsspeis'". und nock anders: sauber »nd frisck «Iles auk dem lisck". Herrgott, nde bedauernswert, die arme Ranskran. der Dreundes- oder Kinderkand diese „lekrreicken" Zentenzen zuin „sckmnck" ikrer Kü-Ke sckenkte. Oeselien sick nock I'eberkand tücker, Kesenvorkänge, Wandsckoner und Wasser- leitungsmäntol DIättbrettbezüge, Disck- und Korb decken dazu, dann nakrkaftig muss man besonders den Kleiss bewundern, den die Kauskran trotz ikrer vielen Kklickten nock zu deren Krkaltung und ^uf- frisckung aukwendvn muss. Denn woklgemerkt, alle diese Versckönerungsmit'el der Kücke können ikr dock nur dann zum Kckmuckt wenn auck kür den 8ornNag, cten 22. 1911. Inkalt: Die ^e-tkvtik der Kucke. — I.usere Kakruugsmittel und ikr >aiirwert.—Aoderno Kückon- einricktung. — Der Oas-Kaeiloloten. — Dis Vorzüge des Dtianzentettvs lür die Kücke. — I'ecknisckv Kdtsmittvl der Kücke. — Die Dkr iil der Kücke. — Was bringt der Aonat Aarz tür die Kücke. — Backpulver in der Kücke. — Die taglicke Kiukautszeit. — Aodvrne KeisswassSrbesckatiuag. — Kalionelle Heizung. — LIulnen und Obst aut der latel. — Der moderne tlrat- und ijackolen. — Aoderues 'I'alelgescllirr. — Rückgang der Kockkunst. — Dio elektrisckv Kücile. guten Oesekmack rc<kt fragwürdig« dienen, wenn sie stets tadellos -auber und in faltenloser Olätte ver wendet werden. Können sic jedock das imiilcr lange sein in einem Kaum, in dem Wasserplansckerei und Kockdampfe der versckiedensten »Vrt vorlierrscken? Ick sage nein! bild da di- s nickt sein kann, weg mit iknen selbst auf die tofakr kin, den lieben Spender zu erzürnen! Was in der Kücke vor- oder blauwciss gekackelte Ikenl am besten an. -Vis Oardinenumrakmung sollte man buntgemusterte Kretonnes, wie sic vielkack verwendet werden, mei den. sie wirke» niemals ästketisck in der Kücke, wo oknedies zaklreicke Oegenständv vvrscliiedenster Xrt .^ufnakme finden müssen. Weisse oder leiclrt gelblick getönte Verkünge sind kier am besten am DIatze, und da sie unter dem Kinkluss der Dämpfe Aodorne Kücbenmasckincn der Ka. Kvrndt, Dax L Oo., ^.el^>z^g, Dkomasgas»«. kerrsekeu soll, um auck diesem Kaum eine gewiss« .Xeslkctik zu sekasfcn. das -ei neben peinlickstcr Ordnung und sanl» rkeit eine möglick«t lickte Karbe der Wände. Weik bildet den besten Reflektor kür die Kelcncktung und verleibt selbst Kücken, die in dunkle, enge Köse münden, ein Keiles, kreundliek' s ^usseken. Der sockel >«ei keilgrau oder keilblau, sowokl au> liweekmäkigkeits- als auck aus ästketi- scken Oründen. Iknen passt siek auck der weisse- stark leide», möckte iek de» nng'-ldeiekten Xessi I- stofsen. den leiektel. Deinen- mler Kongressgeweben das Wort reden, seknell eewa-wken. gerollt und ge plättet. ebenso einkack angebrackt. geben sio dem Kaum ein überaus kreundlickes (lcpräge und macken die Kücke zu einen, angenekmen (Xub-ntkaitsort auck kür die Hausfrau mit einem entwickelten Oes, I,mack. liuä itii' „Der Aensek lebt nickt von den,, was er isst, son dern von dem, was er verdaut." Dieser satz sollt»! in jeder Kücke angebrackt sei», um jede I ran und Autter ständig daran zu inakneii, dass sic der .-^»s- wakl und zweckmässige» Xurammeusetzung grösste sorgfalt widmen muss wen» sie ikrer lamilie eine leickt bekonimlickc, sekuiackkattv und denvock mit den ikr zur Vi-rtiignug stellenden Aittel» j» länklang zu l'iingende Xaluung vorsetze» will. Xun muss allerdings jede llauslrau zuiiäckst dar über unterricktet sein: I. was ein Aeusck zu seiner Xakrung brauckt, g'. wieviel er von den versediede- nen »stollen brauckt, ss. in welckem Vcrkältnis dio Xäkrwerte zueinander steken, d. wie die versckiede- nen speisen zu-iaminengesetzt werden müssen, um dem Körper die notwendigen Ilauptnäkrwerte tag- tägliek in riektiger Aisckuug zuzuküdron. Wir braucken zu unserer Krnäkrung vegetabiliscke und animalisckc Xakrungsmittel. 7iu den letzteren ge- köreii DIeiscli, Kier. Kutter, Ailck. Käse ttsw., zu de» erstere» gekoren Drückte, b-emüse. Kartokfelu. iLur lielebung und Anregung des Oosckmackes gekoren dann notwendig nock dis Oewürze und das salz. Dangjäkrig« D.rfakrnng Kat nun gelckrt. dass d,-r irüln-r üblicliv grosse DIciscligenuss dnrckaus niclit notwendig, sonder» dass eine gemiscke Kost dem Körper viel znträglickor ist. Durck zu reieken Dlei-ckgenuk wird der Körper überkitzt und zur Vukiialime viel<-r Krankkeiten empf.'Inglick gemackt. Xack langwierigen Dntersuekungen ist nun fest gestellt worden, dass ein I-irwaeksener duickscknitt- lick 118 g Diweiss, öö g Dett und 500 g Koklekvdrats zu rationeller D.rnälirnng brauckt. Das Kiweiss ver- kält sici, also zu den anderen stoffen stets 1 :5,0. was darüber rst, ist Versekwendung, könnte also von ein-r tüektigen Hausfrau erspart werden. Die eiweissrcicbste Xakrung stelle» gebratenes Ockson- und Kalbkloised. Wild, andere mager» Kleiscbsorten. IInkn. Daube, sckinke» und Servelat wurst dar. lausen, llolin'-n. Krbse» «ntkalteii «»benkalls sekr viel KiweiL. und macken deskalb eine Keilage vou DIcisck überflüssig dafür aber müssen sie sorgfältig zubereitet werden, namentlick müssen sie durck Zu satz von Dett und Kutter ein« Ergänzung erkakren, um nickt durck zu sckwere Verdauliclikeit de» koke» Xäbrwcrt illusorbck zu macken. Gesalzener und geräuckerter Hering, sckellkisck und Kaviar besitzen ebenfalls einen koken Kiweiss- gekalt, ebenso Koggenmekl. Keis, Ilakermeld nnd Roggenbrot. Dagegen besitze» die Kartoffel» nur eine veisckwindend« Acnge davon, bilden aber, zu fette» sauceo und gebratenem DIeisck gereickt. eine trefflicke Drgänzung. Ailek. Käse und käer sind aus- gez(ücb»ete Xakrunesnöttel. trotzde», die Ailck nur wem? Diweik lu---!tzt; da sie aber sämtiicke zur Kr- ».lkrnng notwendig'-» stofke in bist gleicke», Ve>- bältnis entkält. so ist sie eines der wiektigstcii Xak- rune«-mittel. .Vuck d'-r weiclie Käse besitzt einen Kol,«n Xäkrwert und wird viel zu wenig gewürdigt, dagegen sind l'utter. speck und sckweineseknialz nur fettbiklende stoff«. von denen einzig der speck etwa- Kiwejssgekalt besitzt. Was mm die vjelge- rükmte DIeisclibrüke betrifft, so ist ikr käst jeder Xäkrwert abzn--nrecken: sie gewinnt erst dann an Wert, wenn ikr Reis. Xudeln. Dranpen. Dries und Di /»gesetzt werden. .Andernfalls wirkt «ie nur durck ikre» Deka» an salzen aooetitanregend und die Ver dauung befördernd. In gleickcr Weise wirken auck die meisten Dci^n--» nnd alle Obstsorten: um die er<teren als selbständige Xakrungsmittel zu be nützen. müssten uneb-ick grössere Aengen. als bei einer teilweisen Dleiseknaluung. verzekrt werden, da > > i, pflanz.lii-ken stoffen «»in grösserer Deil als von DIeisck wieder aus^nscbicden wird. Krwäknenswert ist auck die sckokolade, die nickt nur ein Denuss- inittel. sondern, da sie auck neben KiweiK. Dett I'oklel,vdr.tte besitzt, ein gntes x^akrungsmittel ist. Die zur I-irnäkrimg des Körpers notwendigen Koklc- livdrate -»ind nickt nur in den Oemüsen. sondern auck in Obst. Kartoffeln und in Dorm von Mucker in der Ailck als Ailckzucker entkalten. lvüclleiieini Wie das g,!samt« Aobiliar der Woknung sick eine Wandlung gefallen las-en mnkts nnd man Keule in,m, r mekr danack strebt, allo „staubsaugenden" s< knitzcreien. Verzierungen und gedrekten säulcken ausznsckalten nnd an ikre stelle edle tiiiifaclikeit nnd Xweckmässiekeit treten zu lassen, so auck bei der modernen Kücbcneinricktung. Würde man eine solclie der detztzeit mit der srükerer weiten, di» allerdings Kanin einige -lakrzeknte zurückzuliegen lirauclien. vergleir I>en, so würde man Degensätzo sinden. wie sie üb'rrasckender nickt sein können. bei jener überall unnützer Zierat, von den ge drekten lieiiun der stükle und sckränkv angesango» bis zu den Kugeln und Ausckelaussätzen kinauk, ein« Düllo zweckloser, tiberflüssiger staubkänger, nament lick in der Kücke ein lästiges Keiwerk. di« modernen Kückeneinricktung»» dagegen, ausgekükrt in köck- srer Kinlackkxjt, mit glatten, scknell zu reinigenden DlÄcken. okn- Winkel. licken und scknörkeleieii. Dabei für i Km '/.»>eck ein bestimmtes, diesem auk das beste angepasstes Aöbkdstlick. Hier das Kück»m- büsett, das Ilauptstück der Kücke. mit aus/.iekbaren ^nricktcplatten. der praktisckcn Inneneinricktung und und der linoleumbelcgten Klatte. Dann der Klickentisck. ebcnso ausgestattet wie jenes oder mit leickt zu reinigender Dindenkolzplatte, di« mit ge ringer Aüke in blendender Weisse ru erkalten ist.