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satton schaffen^ die den Verlauf und die Verteilung der Vorräte übernimmt. Eine Schilderung diese» Verfahren, würde zu weit führen. Sie ist in meinem eben erschienenen Buche .Hungersnot nach der Mobilmachung"*) ausführlich dar gestellt. Für einige wenige Waren ist allerdings die Ein lagerung in frischem Zustande auch heute noch nicht möglich. Da empfiehlt sich freilich -um Ankauf von Mengen konservierter Akren überzugehen. Hierbei erinnere ich an die seit ungefähr 15 Jahren be kannte Trockenmilch. Da frische Milch kaum, auch bei tiefer Kälte, einzulagern ist, Büchfenmilch von vornherein zu teuer wäre, könnte die Stadt, was ja unsere großen Brotmühlen und Keksfabriken schon lange tun, Vorräte von Trockenmilch em- lagern, die für den Mobilmachungsfall zur Ver fügung stehen. Wir verfügen heute über so vorzüg liche Gewimmngsverfahren bei Trockenmilch (ich er innere nur an das neue System des bekannten Milch großhändlers Töpfer-Leipzig und Großzstl)ock)cr), daß die Einlagerung kein Risiko mehr ist. Mit Lieser Trockenmilch könnte die Stadt sich wenigstens im Kriegsfälle für eine Anzahl Tage durchhelfcn. Dasselbe würde auch, was ich allerdings nicht für dringend nötig halte, für die Einlagerung von Kar. tosfelslocken und Trockengemüse zutresfen. Die ganze Frage ist jedenfalls groß und be deutend genug, um sie so zeitig als möglich zu er örtern und geeignete Maßnahmen zur Durchführung zu bringen. Nur soll man sich hüten, auch um der wahrsck-einlichcn politisch» Folgen wegen, die ganze Frage zunächst als eine finanzielle zu behandeln; damit kommen wir in die hübschesten Steuer diskussionen hinein und lausen Gefahr, zu überleben daß es nur städtischer Initiative, nicht aber sofort städtischen Geldes bedarf. Durch diese Mahnung verläßt hoffentlich die Frage den Boden politischer Diskussion und bildet eine Gemeinschafts sorge der deutschen Städte und Städter. *) Verlag Max Schmeißer, Leipzig, Kommissions verlag G. Senf Nachf., G. m. b. H. politische Ueberliettl Kölner Zanfaren. Der Reichsausschuß der Zentrumspartei, die neu geschaffene Krönung der politischen Organisation des Zentrums, hat für dieses den Mobilmachungsbefehl gegen die „integralen" Berliner erlassen. Von der Zentrumspresse rst der Befehl mit großer Begeiste rung ausgenommen und nachdrücklich unterstützt worden. Welche praktischen Folgen aber diese Kampfansage zunächst haben wird, ist aus der Tat sache erkennbar, daß die „Köln. Bolksztg." dem Schlachtplan zustimmt, den die Dortmunder „Tre- monia" in dem nachstehenden Satze entwickelt: „Nachdem nunmehr der Reichsausschuß der Zentrumspartei in klarer Weise gesprochen hat, ist cs an der Zeit, daß die Partei im Lande sich rührt und energisch Front macht gegen die sogen. Integralen, die alles verketzern, was nicht aus ihre Ideen eingeht." „Die Führer haben gesprochen, die Partei wird überall die Konsequenzen ziehen" — fügt das Kölner Zentrumsblatt seiner Billiaung der „Tremonia"- Strategie hinzu. Demgemäß wird man fortan im ganzen Reich in Zentrumsversammlungcn Beschlüsse gegen die „integralen" Berliner fasten sehen. Aber das Arsenal der Kölner ist damit noch nicht er schöpft. Vielmehr beeilt sich die „K. V -Z.", einen be- merkenswerten Brief, den der Fürsterzbischof von Wien an das Organ der österreichischen „Zntregalen" «„Oesterreichs Katholisches Sonntagsblatt") gerichtet hat, als einen Haupttrumpf gegen die Berliner auszusvielen. Der Fürsterzbischof von Wien hat nämlich dem „Katholischen Sonntagsblatt" bedeutet, daß das Urteil über die Frage, ob irgendeine Organisation nicht mehr katholisch oder weniger katholisch sei, allein der kirchlichen Autorität zustehe, und die Redaktion jenes Blattes aufgefordert, solche Verunglimpfungen kirchlich anerkannter Organi sationen zu unterlassen. „Ansonsten", fährt der Fürst erzbischof wörtlich fort, „wäre ich genötigt, das Sonntagsdlatt als unkatholisch und kirch liche Interessen schädigend zu erklären." Indem die „Köln. Äolksztg." diesen Brief des Wiener Kirchenfürsten an hervorragender Stelle mit teilt und mit dem lebhaftesten Beifall begleitet, gibt sie zu verstehen, daß sie ihn den in Betracht kommen den deutschen Bischöfen als nachahmenswertes Bei spiel vorhält. Kardinal Kopp und der Trierer Bischof Dr. Korum werden so mittelbar aufge- sordert, die Oppersdorffsche „Klarheit und Wahr heit", bezw. die „Petrus-Blätter" nach dem Bei- spiele, das der Fürsterzbischof von Wien gegenüber „Oesterreichs Katholischem Sonntagsblatt" gegeben hat, zu verwarnen und zu bedrohen. Ob sich die beiden deutschen Bischöfe ohne sonstigen Druck dazu ent schließen werden, darf einstweilen als zweifelhaft gelten. Vielleicht sehen sie sich durch den Einfluß des 2 esu itenordens schließlich dazu genötigt. Denn in Oesterreich stehen die Jesuiten im Lager der von „Oesterreichs Katholischem Sonntagsblatt" ange griffenen Organisationen, und der österreichische Provinzial der Gesellschaft Jesu, Pater Wimmer, teilte der „K. V. Z." unter dem 8. d. M mit, „daß Graf Oppersdorfs sich in einem Telegramm angeboten habe, als Zeuge gegen die Gesell schaft I e s u nach Wien zu kommen " — Befehden die „Integralen" auch den Jesuitenorden, dann müssen sie daraus gefaßt sein, daß dieser seinen nicht ge- ringeir Einfluß gegen sie in die Wagschale wirst. Wer weiß, was unter solchen Umständen „Klarheit und Wahrheit" sowie die „Petrus-Blatter" von ihren Bischöfen noch zu erwarten haben! O Auherordentlicher Parteitag des Zentrums. Das Zentrum plant für den kommenden Sonntag in Essen etwas wie einen außerordentlichen Parteitag. Die Versammlung soll aus dem ganzen Reiche beschickt werden. Als Redner sind vorgesehen die Reichs, und Landtagsabgeordneten Marx und der badische Parteichef des Zentrums Herr Wacker. In der Ankündigung heißt es, wie aus Esten ge meldet wird: „Aste einst an der Schwelle des neuen Deutschen Reiches unmittelbar vor dem Riesen kamps mit Frankreich, aber gleichzeitig am Vorabend des gräßlichen kirchenpolitischen Konfliktes mit seinen tiefschmerzlichen Verheerungen von Esten aus der Ruf zur politischen Sammlung ergangen ist, so soll auch Esten jetzt wieder der Schauplatz der ersten gewaltigen Kundgebung dafür lein, daß das Zentrum, das von Feinden niemals besiegt wurde, von falschen Freunden nicht geführt und verraten werden soll." — Die falschen Freunde sind natürlich in erster Reihe Gras Oppersdorfs. Vielleicht aber wird auch der Kardinal Kopp noch dazugezählt. Petition um eia neues Krdeitskammergefetz. Dem Reichstag ist vom Zentralrat der deutschen Gewerkvereine eine Petition zugcgangen, in der um Vorlegung eines Gesetzentwurfes über Arbeits kammern gebeten wird. Schon im Jahre 1912 sind von zwei Seiten im Reichstag Entwürfe für ein neues Arbeitskämmergesetz einaebracht. Man darf es aber als höck-st unwahrscheinlich ansehen, daß die Reichsregierung sich in absehbarer Zeit zur Einbrin gung einer neuen Vorlage über die Errichtung von Arbeitslammern entschließen wird. Di« erste Vor lage scheiterte bekanntlich im Jahre 1911, weil Uber die Zulassung der Arbeitersckretäre zu den Kammern eine Einigung zwischen der Reichsregierung und dem Reichstage nicht erzielt werden konnte. Die Regierung lehnte die Arbeitersekrctäre als Vertreter der Arbeitnehmer in den Kammern grundsätzlich ab, weil nach ihrer Ansicht der Zweck der Kammer nur erreicht werden könnte, wenn unmittelbare und un beeinflußte Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern durch die Kammern hergeftellt wür den. Der Gang der Verhandlungen über die Vor lage im Reichstage hat aber auch bewiesen, daß tat sächlich auf keiner Seite ein wirkliches Vertrauen vorhanden war, daß die Arbeitskammern ihre Aus gabe, die Pflege des wirtschaftlichen Friedens, auch zu lösen imstande sein würden. Der Gedanke der Errichtung von Arbeitskammern hatte nur so lange überzeugte Anhänger, als man nicht an die prak tische Durchführung herangetreten war. Man er- kannte bei der Durchberatung aller Einzelheiten der Organisation mehr und mehr, daß das ganze Prinzip sich als ungeeignet erwies, die Hoffnungen zu er füllen, die man ursprünglich daranknüpfte. Durch die sich immer schärfer vollziehende Organisation der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind Vie Aussichten für einen wirtschaftlichen Frieden so in die Ferne gerückt, daß auch Arbeitskammern einen Einfluß in dieser Beziehung kaum noch haben dürften. Vas Telegraphennetz -es Deutschen Reiches. Die Gesamtlänge des Reichstelegraphen netzes beträgt, Bayern und Württemberg inbe griffen, 210 269 Kilometer, hinzu treten 48 181 Kilo- Meter Eisenbahntelegraphenlinien. Hierbei sind jedoch nicht die Telegraphenlinien des Reichs in den Schutzgebieten und in China berücksichtigt, diese belaufen sich auf 6293 Kilometer. Von den übrigbleibcndcn Linien werden 9669 unter der Erde und 4531 Kilometer unter dem Meer entlang ge führt. Die Länge der einzelnen Leitungen beträgt 1 537 523 Kilometer, die der Leitungen bei den Eisenbahnen 211561, in den Schutzgebieten 8814 Kilo meter. Mit dieser Gesamtlänge der einz-flnen Leitungen von 1 757 898 Kilometern wären bequem 6 Telegraphenleitungen von der Erde bis zum Monde zu legen. Das Reich besitzt 4t 276 Telegraphenämter, die noch durch 118 in den Kolonien und in China vermehrt werden. 35 662 dieser Aemter sind Reichs oder Staatsanstalten, 5664 Bahntelegraphenämter und 10 Eectelegraphenanstalten. Um den tele graphischen Dienst zu bewältigen sind 51 422 Tele graphenapparat« in Tätigkeit, die größte Verbrei tung unter ihnen hat immer noch der Morseapparat, der mit einer Zahl von 13 035 an d«r Spitze steht. In weitem Abstand folgen dann 1203 Hughes- Apparate, 9 Baudot, 14 Wheatstone, 10 Murray- Apparate usw. Alle Bahnposten, alle Telegraphen boten und Landbriefträger sind Annahmestellen für Telegramme. ! Heer und Zlotte. Di« Kaisuparadeu und Truppenübungen vor dem Kaiser im Jahre 1914. Ueber die Paraden und größeren Truopenübun- gen, die in diesem Jahre vor dem Kaiser stattfinden werden, wird der Korrespondenz „Heer und Politik" von militärischer Seite geschrieben: Aller Voraussicht nach wird der Kaiser auch in diesem Jahre die ge wohnte Reise nach seinem griechischen Besitztum, dem Achillcion auf Korfu, unternehmen. Sollte dies der Fall sein, so wird feine endgültig« Rückkehr zu Ende des Monats April erwartet werden, da bereits am 2. Mai die erste Truppenbesichtigung vor dem obersten Kriegsherrn stattfindet. An diesem Tage besichtigt der Kaiser auf dem Truppenübungsplatz Döberitz die Bataillone des 1. Garderegiments zu Fuß und des Lehr-Infantericbataillons. Daran schließt sich am 25. Mai ebenfalls auf dem Döberitzer Ucbungs- platz ein« größere Uebung der 2. Garde-Infanterie- brigade. Am 28. Mai wird der Kaiser die alljähr liche Frühjahrspurade über die in Potsdam gar- nisonicrenden Regimenter abnehmen, am Tage dar auf findet die groge Frühjahrsparade auf dem Tem pelhofer Felde statt. Der Monat Juni wird für den Kaiser mit umfangreichen Regimcntsbesich- tigungen ausgefüllt sein, und zwar sind es vorzüglich die Truppen der Gardc-Kavalleri«, die in diesem Monat Gelegenheit haben werden, sich vor ihrem kaiserlichen Herrn über ihre militärische Tüchtigkeit ausz'iweisen. Als Besichtigungstage sind nach den bisherigen Bestimmungen festgesetzt d«r 9. und 10. Juni, der 12. und 13. Juni. Wie bisher, werden diese Besichtigungen in Döberitz abgehalten werden. An sic anschliecßnd erfolgt am 13. Juni eine größere Hebung der Garde-Kavallcriedivision ebenda. Am 2. September folgt die alljährliche Berliner H e r bst p a r a o c. Den Abschluß der militärischen Hebungen vor dem Kaiser bilden, wie alljährlich, die großen Herbstübungen und die mit ihnen zu'ammen- l>ängend«n militärischen Veranstaltungen. Es wer den die 2 üblichen Kaiserparaden kurz vor dem Kaiser manöver stattfindcn, und zwar am Sonnabend, den 5. September, diekaiserparade bei Münster über das VII. Armeekorps, und Dienstag, den 8. Sep tember, über das VIII. Armeekorps bei Cob lenz. Die Kaisermanöoer selbst fallen, wie bereits bekannt gemacht worden ist, in der Zeit vom 14. bis 18. Sep tember, da der Kaiser mit Rücksicht auf die Ernte verhältnisse die Kaisermanöoer in di« 2 .Hälft« d«s September verlegt hat. Das diesjährige Kaiser manöver erfordert darum ein. größeres Intereste, weil cs der ganzen Anlage nach sich als Truppenübung größten Stils darst«llen wird, zu der zum erstenmal bedeutend mehr Trupvenoerbände herangezogen wer den, als man es samt bei den Kaifermanövern ge wohnt ist. Ein neuer „Schütte-Lanz" für Schlesien. Nachdem eine ganze Z«itlang das Schütte-Lanz- System in den Hintergrund getreten war, erscheint nunmehr ein neues stolzes Luftschiff diases Typs in den Diensten unserer Heeresverwaltung. Auf der Mannheimer Schütte-Lanz-Luftschifsw«rft in Auftrag gegeben, geht der Luftkreuzer in wenigen Tagen seiner Vollendung entgegen, so daß dann di« ersten Probe fahrten unternommen werden können. Di« mili tärische Abnahmekommission und der Erbauer Pro- fcstor Schütte sind bereits in Mannheim zu den Ver suchen eingetroffen. Der neue „Schütte-Lanz" wird bedeutende Verbesterungon aufweisen. Mit dem ersten Luftschiff dieses Typs, das den ersten Versuch eines starren Luftschiffes mit Holzgerippe darftektte, hat man eine Reihe der wertvollsten Erfahrungen ge- sammelt, di« es al» sicher erscheinen lass«n, daß da» zweite Luftschiff erheblich leistungsfähiger sein wird. Der neue „S. L. 2", besten Größenverhältniste auf 150 Meter Länge gestiegen sind, wird auch ein viel leichteres Holzgcrippe haben, infolgedessen einen ver größerten Aktionsradius, eine verbesserte Stabilität und einen größeren Nutzeffekt. Die genau« Zigarren, form des Luftschifftyps hat sich sehr bewährt, io daß man auch bei dem Neubau nicht von ihr aogHen wird, nur hat man sich jetzt zu der silbevgrauen Farbe, wie sie di« Zeppelin« haben, entschlossen. Da» Holz, gerüst hat in vieler Hinsicht Aenderungen im Sinne einer Verbesserung erfahren können. Beibehalten wird die Aufhängung der Gondeln, die an Zahl bei dem Neubau 3 bis 4 sein werden, an Drahtseilen, die vor d«r starren Anbringung, wie sie Zeppelin bevor zugt, viele Vorteile aufweist. Reu wird bei dem „S. L. 2" der Einbau «ine» Laufgangs in das Innere des Ballonkörpers sein. Beim „S. L. 2" sind di« Gondeln vom Ballon körper so weit entfernt gelegt, daß eine Explosionsgefahr infolge Ueberspringens au» der Gondel nicht zu befürchten ist. Auch die Steuer organe haben auf der Mannheimer Werft durch greifende Verbesserungen erfahren, was sehr wesent lich erscheint, denn gerade in ihnen lag di« Quelle für den ersten Unfall des „S. L. 1" bei Mahlsdorf. Es brach damals ein Bolzen des Höhensteuers, wodurch das Schiff st«uerlos wurde und strandete. Jetzt wer den die einzelnen Steucrtoile durch geeignete Maß nahmen so geschützt, daß ein Zerbrechen oder Versagen derselben nach menschlichem Ermessen ausgeschlosten erscheint. Der „S. L. 2" erhält nach der Entschließung d«r Militärverwaltung seine endgültig« Stationierung in Ltegnitz. Die Mannheimer Werft, auf der der „S. L. 2" gebaut wird, vcrfügt übrigens über ein« Luftschiffbau«, die als eine der praktischsten und besten aller existierenden Luftschiffhallen bezeichnet werden kann. Sie hat eine Breite von 38 Metern, eine lichte Breite von 28 Metern, eine Länge von 133 Metern, eine Höhe von 22 Metern. Das eigentliche Träger gerüst besteht aus 34 Doppelmasten, deren Spitzen durch Flajcheneisenketten miteinander verbunden sind. Das Dach ist in Eisenkonstruktion ausgefiihrt und mit leitenden Erdschlüssen versehen, so daß Blitzgefahr ausgeschlossen erscheint. Die Südseite d«r Halle ist durch eine wegnehmbare Wand verschlossen, die Nord seite, die für die Ausfahrt bestimmt ist, wird durch einen Vorhang geschloffen. Auf dem Dach ist eine Telefuukenanlage und ein Scheinwerfer errichtet. An Nebenräumen enthält die Hall« ein« Schlaffer- und ein« Tijchlerwerkstätte mit elektrisch betriebenen Arbeitsmaschinen. Die Halle steht genau in nord-süd licher Richtung, «ine Lage, di« von der meteorolo gischen Station in Mannheim als di« geeignetste an gegeben wurde. Die Wasterstoffanlage umfaßt 5000 Wasserst »Maschen von je 5 Kubikmeter Inhalt. Deutsches Reich. * Dem Reichstage ist vom Staatssekretär Dr. Solf eine Denkschrift über die Kolonialver waltung der europäischen Staaten vorgelegt worden. . mein ntrage an. Hiernach kann der * Die Reichstagskommisfion für Hausierhandel und Wanderläger nahm mit 19 gegen 8 Stimmen den 8 1 der Bestimmungen betreffend die Mittel zur Verhütung der Empfängnis unter Abänderung des vom Zentrum vorge egten Gesetzentwurfes nach eu nationalliberalen Ai. _ ' Bundesrat den Verkehr mit Mitteln zur Beseitigung der Schwangerschaft beschränken oder untersagen; ebenso den Verkehr mit Mitteln zur Verhütung der Empfängnis, soweit nicht Bedürfnisse des gesundheit lichen Schutzes entgegenstehen. Die Bundesrats anordnungen sind dem Reichstage sofort bekannt zu geben. Die Einfuhr der verbotenen Gegenstände rst ebenfalls untersagt. Die 88 2 und 3 (Strafbestim mungen) werden nach dem Zentrumsentwurf ange nommen. Die Besprechung wendet sich dann dem Bernsteinhandel zu. Die nächste Sitzung findet am Freitag statt. * Die 19. Kommission de» Reichstage» nahm den Absatz 1 des 8 2 in folgender Fassung an: „Wer vorsätzlich ein militärisches Geheimnis an einen anderen gelangen läßt und dadurch die Sicherheit des Reiches gefährdet, wird mit Zucht haus nicht unter zwei Jahren, bei mil dernden Umständen mit Gefängnis von 1 bis 5 (die Vorlage sagt 10) Jahren bestraft." Hinrugefügt wurde entsprechend einem Zentrumsantrag folgende Bestimmung: „Ebenso wird bestraft, wer vorsätzlich eine Nachricht, deren Geheimhaltung im Interesse der Landesverteidigung erforderlich ist, an eine aus ländische Regierung oder eine Person, die im In teresse einer ausländischen Regierung tätig ist, gelangen läßt und dadurch die Sicherheit des Reiches gefährdet." * Die Waklprüfungskommisfion des Reichstages erklärte die Wahlen der Abgeordneten von Hey be t'ran d (Kons.) und Merlin (Rp.) für gültig. * Vorläufiges amtliche« Wahlergebnis in Jerichow. Bei der Reichstagsersatzwahl im Wahlkreise Magde burg 3 erhielten Rtttergutspächter Schiele- Schollene (Kons.) 12089, Fleischermeister Kobelt- Magdeburg (F. Vpt.) 6909 und Expedient Haupt- Magdeburg (Soz.) 12 667 Stimmen. Es findet Stich wahl zwischen Schiele und Haupt statt. * Ein Mißtrauensvotum der Hannoverschen Handelskammer gegen Dr. Rocke. Die Handels kammer zu Hannover hat in ihrer letzten Vollver sammlung einstimmig eine Resolution gefaßt, in der dem Syndikus Dr Rocke die Mißbilligung ausgesprochen wird, daß er seine Zeit und Kraft auf eine Tätigkeit verwendete, die die Erfüllung seiner umfangreichen dienstlichen Aufgaben beeinträchtigen mußte. Die Betätigung Rockes für den Preußen bund wurde in der Handelskammer sowie bei den Angehörigen von Handel und Industrie des Handels- kammerbezirks allgemein verurteilt. Eine derartige Entschließung war zu erwarten und wird überall da freudig begrüßt werden, wo man die Tätigkeit des Preußendundes richtig einzuschätzen weiß. Ausland. Zrankrelch. * Au, de« französisch«» Seuat. Nach einer Pariser Drahtmeldung erklärte Finanz minister Caillaux, die Kommission wist einen Sprung ins Dunkle tun. Sie ist berechtigt von denjenigen, die drei Viertel des nationalen Ver mögens in ihren Händen haben, ein Opfer zu verlangen. Diese find weniger besteuert als der klein« Mann. E« ist unumgänglich notwendig, daß diese» Vorrecht aufhört. Line einfache Umwandlung der Personal- und Jmmodilsteuer ist unzureichend. Das französisch« Fi»kalsqstem entspricht nicht mehr den Notwendigkeiten der Gegenwart. Zum Schluß for- derte der Finanzminister den Senat auf, sich dem System der Kammer zu nähern und nicht den von der Kommission eingefchlagenen Weg zu betreten, den er für schwer gangbar halte. Der Senat möge frei mütig den Weg einschlagen. der zu einem ftska- lischen System führe, das für den Staatsschatz er giebiger und auch für den Steuerzahler gerechter sei. Die Fortsetzung der Erörterung wurde auf Don nerstag vertagt. — Bei der allgemeinen Erörte rung der Vorlage Mr Einkommensteuer setzte Finanz- mimster Caillaux den wirtschaftlichen Nutzen seiner Dorla« auseinander, di« das englische System dem nationalen Geiste an paffe. Itallea. * Der Prinz zu Wied besuchte am Dienstag, wie aus Rom, 11. Februar, telegraphisch gemeldet wird, die Botschafter Oesterreich-llngarn», Deutschlands und Frankreichs und heute di« Botschafter Rußlands und Englands. Nachmittags wirb der Prinz die Königinwitwe besuchen und später das Forum Ro- mamum besichtigen. Portugal. * Da» neue Kabinett in Portugnl. Wie aus Lissabon gemeldet wird, stellte der Ministerpräsi dent Machado in der Kammer die neuen Minister vor und verlas das Programm des neuen Kabinetts. Es enthält eine Amnestie insbesondere für politische Vergehen, und eine Re vision des Trennungsgesetzes. Die Verwaltung soll im Sinne der Beruhigung der Parteileidenscraften gehandhabt werden. Braga, der Führer der Demo kraten, bot der Regierung seine volle Unterstützung an. Camacho, der Führer der Unionisten, erklärte, daß seine Partei der Regierung die Unterstützung ge währe, die sie verdiene. d'Almcida, der Führer der Evolutionisten, sagte, daß seine Partei sich nach der Regierung richten werde. Rußland. * Kokowzows Nachfolger. Aus Petersburg meldet ein Telegramm: Als aussichtsvollster Nachiolger Kokow ows auf dem Posten des Ministerpräsidenten wird jetzt Goremylin bezeichnet, der bereits zur Zeit der ersten Duma an der Spitze des Kabinetts gestanden hat. Eoremykin ist ein Staatsmann alten russischen Schlages: er ist mit dem energischen und einflußreichen Chef der Ackerbauverwaitung Kriwo schein befreundet, der im Falle der Ernennung Goremytins ausschlaggebenden Einfluß erhal ten dürfte. Graf Witte hat vor kurzem ein Buch als Manuskript drucken lasten, in dem die Vorgeschichte der großen Anleihe vom Jahre 1906 erzählt wird. Mit der Unterzeichnung des Anleihe vertrags war von Witte damals Herr Kokowzow beauftragt worden, der zu diesem Zwecke nach Paris reiste. Witte hatte jedoch, wie er in seinem Buche erzählt, zur Geschicklichkeit Kokowzows so wenig Zu trauen, baß er ihm als Sachkundigen den Beamten im Finanzministerium Wyschnegradski beigab. Witte überreichte das Buch dem Zaren und dieser zeigte es Kokowzow Der Ministerpräsident konnte aber fest stellen, daß Wyschnegradski 1906 nicht mehr im Finanzministerium war und auch die Reise nach Pari» gar nicht mitmachte. Rumänken. * Enger Zusammenschluß zwischen Griechenland, Serbien und Rumänien. Aus Paris, 11. Februar, wird telegraphisch gemeldet: „Petit Paristen" er klärt aus bester Quelle erfahren zu haben, baß in Bukarest zwischen Griechenland, Serbien und Ru mänien zwar kein formeller Akkord unterzeichnet wurde, daß aber die Beziehungen zwischen den drei Staaten sehr enge geworden seien. Außer dem hat die rumänische Regierung der griechischen Regierung einen Beweis ihrer Sympathie und Soli darität geliefert. Rumänien hat nämlich der Türkei Vorschläge zur Vorsicht und Mäßigung erteilt und sie ausgefordert, friedlich zu bleiben, ferner hinzugefügt, daß Rumänien im Falle eines Konfliktes zugunsten Griechenlands Stellung nehmen würde. Mexiko. * Die Union und Mexiko. Aus Washington, 11. Februar, wird gemeldet: Im Weißen Hause wird eine Besprechung zwischen dem hier weilenden englischen Gesandten in Mexiko und dem Präsidenten Wilson stattfinden, in der die mexikanischen Ange legenheiten behandelt werden sollen. * Die Lage in Mexiko. Das „Daily Chronicle" meldet aus New Pork vom 11. Februar: In Mexiko verschlimmert sich die Lage durch die Er hebung der Indianer, die alle Linien zu zerstören drohen, durch welche die Hauptstadt Kraft und Licht erhält. Die Erhebung bedroht besonders englische und andere ausländische Interessen. Japan. * Die Unruhen in Lotto. Zu drn Vorfällen in der Stadt Tokio meldet das Reutersche Bureau weiter: Als gegen Abend die Erregung zunahm, be setzten Truppen die Stellungen, welche die wichtigsten Punkte beherrschen. Die Volksmenge wandte sich gegen die Redaktion der Zeitung „Chuo", des Organ« der Regierungspartei. Hier kam es zu dem ersten Zusammenstoß mit der Polizei. Vier Personen wur den durch Säbelhiebe verletzt. Das militärische Auf gebot und die entschiedene Haltung der Polizei in Verbindung mit der starken Kälte dämpften die Er regung und bewirkten, daß die Menge gegen 10 Uhr abends sich zerstreute. Bei Einbruch der Nacht wur den Truppen aufgeboten, um jeden weiteren Ver such eines Aufruhrs zu unterdrücken. Es besteht Aussicht auf Besserung der Lage. * Die Erregung legt sich. Aus Tokio, 11. F«br., wird gemeldet: Am Mittwoch ist keine Spur von der Erregung mehr übrig. Obgleich die Oppo sition ihre Aufmerksamkeit nun der Steuerfrage zu wendet und ihre Agitation durch das ganze Land tragen will, glaubt man doch, daß ihr das Rückgrat gebrochen sei und daß die Regierung die Krisis über stehen werde. Wer Odol konsequent täg iich a »wendet, übt nach unseren heutigen Kenntnissen die denkbar beste Zahn- und Mundpflege au<. Preis: */>Flasche(Monate auSreikbend) M.1.SO V. Slajch« M. —Bb. I«-