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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.02.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140212015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914021201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914021201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-12
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
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Silrung üer Stsaiverorcinetrn. * Leipzig, 12 Februar. Die Stadtverordneten hatten sich in ihrer gestrigen Sitzung mit einer Eingabe »u be- ichäftrgen, die einen Gegenstand betraf, der in der Oeffentlichkeit und namentlich in „Einge sandts" schon vielen Anlaß zu Meinungsäuße rungen gegeben hat. Es handelt sich um die zum DÜlkerschlachtdenkmal führende breite Prachtstraße, der vom Rat die Benennung „Straße des 18. Oktober" gegeben morden ist. DaS ist schon vor Jahren geschehen, aber seit ihrem Vorhandensein ist gegen sie Sturm ge laufen morden. Eine Fülle von Vorschlägen ist aufgetaucht, aber eine allgemeine Befriedigung hat noch keiner zu finden vermocht. Auch' der Tiefbauausschuß ist zu keiner Einigung gelangt, und so konnte er nur dem Rate die Eingabe zur Erwägung überweisen. Der soll sich von neuem Mühe geben, eine andere Benennung zu finden. Möge es ihm nunmehr gelingen! Von wesent lich größerer Bedeutung mar die Vorlage wegen Verlegung des Bauplatzes für die Deutsche Bücherei. Sie soll an der eben genannten Straße des 18. Oktober ihren Stand ort erhalten. Dem wird man ohne weiteres! cwrn beistimmen; denn der Platz an der Karl- «iegismund-Straße war in der Tat nicht glück lich gewählt. Für die Stadt ist das Opfer aller dings recht erheblich. Nicht nur ist der neue Bauplatz bedeutend wertvoller, sondern die Stadt soll wegen der kostspieligen Fassadenbil dung auch noch einen Baubeitrag bis zur Höhe von 250 000 Mark gewähren. Aber die Stadtverordneten waren im Interesse der gro ßen Sache einhellig dafür. — Die neue Poli zeiwache im Rosental wurde genehmigt und zugleich darum ersucht, den Conncwitzer Waldungen eine vermehrte Bewachung zu teil werden zu lassen. O- Den Vorsitz führt der Vorsteher Zustizrat Dr. Rothe. Am Ratstische: Oberbürgermeister Dr. Dittrich, Bürgermeister Roth, Bürgermeister Dr. Weber, Polizeidirektor Dr. Wagler, Stadt räte Scharenberg, Cichorius, Dr. Goeh ring, Francke, Dr. Köhler, Z 0 pff. Oehler, Esche, Peters, Dr. Aaermann, Joachim, Hofmann, Lampe, Nyssel, Dr. Barthol. Die Stadträte Dr. Barthol und Traut mann dankten dem Kollegium für ihre in der vorigen Sitzung erfolgte Wiederwahl. Der Rat teilt mit, daß die Stadt Radeburg ihm Kenntnis gegeben habe von einer in Sachen der R 0 rd 0 stbahn an die Stände gerichteten Petition, in der gewünscht werde, daß die Bahn nicht über Großenhain, sondern über Radeburg geführt werde. Der Rat bemerkt hierzu, daß er sich zu der gewünsch ten Unterstützung dieser Petition nicht habe ent schließen können, da eine Führung der Bahn über Großenhain vorteilhafter für Leipzig sei. Der Verein der Produkten-, Obst- und Gemüsehändler bittet in einer Eingabe um eine Abänderung der Marktordnung. Stadtv. Hennig Mächte die Eingabe zur seinigen. Eingegangen ist noch sine Eingabe wegen ander- weiter Benennung derStraßedes 18. Qkt 0 ber. In Gemäßheit der Rückäußerung des Rates wird bei Konto 10 „Baupolizeiamt usw." die Ent schädigung an technische Hilfsarbeiter mit 18 600 (anstatt 15 000 -^) genehmigt. Die Abrechnung über Herstellung der gärtnerischen Anlage auf dem Naschm arkt wurde unter Nach bewilligung von 155,17 .it richtiggesprochen. Zu der Eingabe wegen einer anderen Be nennung der Straße des 18. Oktober beantragt der Tiefbauausschuß: die Eingabe dem Rate zur Erwägung zu über weis en. Der Berichterstatter Stadtv. Dr. Junck wies zunächst auf verschiedene Wünsche hin, die in dieser Hinsicht schon im Kollegium früher geäußert wurden. Im Ausschüsse habe man dem Borwurfe, daß die jetzige Bezeichnung undeutsch sei, ein besonderes Gewicht nicht beigelegt. Allerdings habe man nicht verkannt, daß eine derartige Straßenbenennung im Italienischen wohlklingender laute als im Deutschen. Dem Tiefbauausschuß sei es bei der Besprechung trotz aller Bemühungen nicht gelungen, mit einem konkreten Wunsch an den Rat heranzutreten. Bon acht' anwesenden Mitgliedern ergriffen fünf das Wort, und jeder machte einen anderen Vorschlag: Denkmalsstraße, An der Wahlstatt, Siegesallee, Heldenstraße usw. Die drei Mitglieder, die nicht sprachen, hätten jedenfalls auch noch andere Vor schläge gemacht. So konnte man sich denn nur dahin einigen, die Eingabe dem Rate zur Erwägung zu überweisen und der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß es diesem gelingen werde, eine geeignete Be zeichnung zu finden. Oberbürgermeister Dr. Dittrich: Die im Kol legium früher gegebenen Anregungen Haban dem Rat schon wiederholt veranlaßt, sich mit einer anderen Be zeichnung der Straße des 18. Oktober zu beschäftigen. Man sei jedoch noch nicht zu einem Beschlüsse gekom men. Ob es gelingen werde, sich aus einen Namen zu einigen, der allseitige Zustimmung findet, möchte er nach den bisherigen Erfahrungen bezweifeln. Stadtv. Prof. Dr. Bennewitz trat entschieden für eine andere Benennung ein. «solange aber die jetzige bestehe, solle man nicht Straße des 18. Oktober, sondern „des 18. Oktobers" sagen. Auch die Presse möchte sich so ausdrücken. Dizevorstoher Schnauß hielt di« Bezeichnung „Heldenstraße" fiir die zutreffendste. Der Ausschußantrag wurde darauf einstim mig angenommen. Der Enteignung von Land der Flurstücke Nr. 48 und 49 in L.-Schleußig für Zwecke der Hochwasiervvgulierung wurde zugestimmt. Dom Verkauf von etwa 460 Quadratmeter Sand des Flurstücks Nr. 207u in Leutzsch um 5 für 1 Quadratmeter sowie der unentgeltlichen Ab tretung einer gleichgroßen Fläche desselben Flurstücks, und zwar beides zu Straßenzwecken, wurde zu gestimmt mit der Maßgabe, daß der Preis des zu versaufenden Landes von 5 .tt auf 8 .4t für 1 Quadrat meter erhöht wird. Zu der Rückäußerung des Rates, betr. den Bau einer Polizeiwache im Rosental und die Bewilligung der Kosten von 30 120 .ft, beantragen die Ausschüsse: 1. dor Vorlage zuzustimmen, 2. den Rat zu ersuchen, baldmöglichst ein Projekt oorzulegvn über bessere Bewachung der Connewitzer Waldungen. Der Berichterstatter Stadtv. Lücke wies hinsicht lich des zweiten Antrages auf das scheußliche Sittlich keitsoerbrechen hin, daß in diesen Tagen in der Tonnewitzer Waldung begangen wurde. Ein« ver mehrte Bewachung sei unbedingt notwendig. Stadtv. Wildung erklärte, daß er und seine Freunde gegen die Vorlage stimmen werden, weil ihnen die Kosten für die Wache zu hoch seien. Polizeidirektor Dr. Wagler bemerkte hierzu, daß sich ein besserer Schutz im Rssentale nur durch Erbauung einer inmitten des Rosentals gelegenen Wache erzielen lasten werde. Die Bedienung von der jetzigen Poli-eiwache aus sei zu zeitraubend. Mit großer Mehrheit wurden darauf beide Ausschußantrage angenommen. Der vom Rat beschlossenen Petition an die Ständekammern wegen Herstellung der sogen. N 0 r d- 0 stbabn (Berichterstatter Stadtv. Sander) wurde debattelos zu gestimmt. Der letzte Punkt der Tagesordnung betraf die Verlegung des Bauplatzes für die Deutsche Bücherei. Nach der Ratsoorlage sollen 16 850 Quadratmeter der Baufläche Nr. 24 an der Straße des 18. Oktober an Stelle des Landes an der Karl-Siegismund- Straße für den Neubau der Deutschen Bücherei un entgeltlich überlasten, sowie eine Banbeihilfe bi« zum Höchstbetrage von 250 000 .»t gewährt werden, die in Raten von je 50 000 Ot in die Haushaltpläne 1915 bis mit 1919 eingestellt werden soll. Don den Ausschüssen wird Zustimmung be antragt. Der Berichterstatter der Ausschüsse, Stadtv. M e i- ner, führte etwa folgendes aus: Die Deutsche Bücherei habe die Stadtverordneten schon mehrmals beschäftigt. Ihr Zweck und ihre Einrichtungen seien ja bekannt, und die Stadt Leipzig hatte aucb schon einen Bauplatz an der Karl-Sicgismund-Straße zur Verfügung gestellt. Nun sei das Interests für bis Deutsche Bücherei in Leipzig stetig gewachsen, und ge rade im Stadtverordnctenkollcgium sei ausgesprochen worden, es möchte das Gebäude möglichst nicht auf dem etwas versteckten Bauplatz der Karl-Siegismund- Straße, sondern an der neuen Pracht st raße des 18. Oktober errichtet werden. Diesen Ge danken haben die beteiligten Behörden weiter ver folgt, und so komme es, daß heute vorgeschlagcn werde, ihn tatsächlich, dieser Anregung entsprechend, an die Straße des 18. Oktober zu bringen. Freilich erfordere das erneute Opfer für die Stadt insofern, als der Platz jetzt größer bemessen werden müsse, um die Möglichkeit zu haben. Erweiterungsbau ten in genügender Größe im Bedürfnisfalle vor nehmen zu können, eine Möglichkeit, die auch beim alten Platz nach Jahrzehnten durch den angrenzenden Friedhof gewährleistet erscheine. Weiterhin werden die Anliegerbeiträge an dem neuen Platze auch höher sein, und endlich erfordere die Entwicklung der Fassade an dem ovalen Platz bedeutend höhere Kosten, die die Regierung nicht in der Lage sei übernehmen zu können. Infolgedessen soll die Stadt Leipzig noch einen Beitrag bis zu 250 000 Mark gewähren, was. in den Ausschüssen als ein sehr großes Opfer bezeichnet wurde. Da aber im anderen Falle die Errichtung des Banes au der Straße des 18. Oktober sicherlich scheitern würde, wurde dem zu gestimmt. Die Stadtverordneten können es sich zum Verdienst anrechnen, die große Anstalt auch auf einen ihrer Bedeutung entsprechenden Platz gebracht zu haben, und die Rücksicht, die die Stadt Leivzia bisbcr und jetzt wieder dem gesamten Buchgewerbe beweise, werde hoffentlich dazu beitragen, die Verbindung zwischen Leipzig und dem Buchgewerbe dauernd zu erhalten. Als Stadtv. Kressin sich zum Wort meldete, bemerkte der Vorsitzende, daß nach der in dem Aus schüsse getroffenen Vereinbarung der Bürgerschaft über die Angelegenheit öffentlich Aufklärung gegeben, eine Debatte aber nur in nichtöffentlicher Sitzung stattfinden solle. Demgemäß schließe er nun die öffentliche Sitzung. In nichtöffentlicher Sitzung wurde die Ratsvor- lagc einstimmig genehmigt. Vas Einigungsabkommen zwischen Krankenkassen un- Merzten. Vom Verband zur Wahrung der Inter essen der deutschen Betricbskranken- kassen werden wir um Veröffentlichung folgender Zeilen ersucht: „Ende des oeraaugenen Jahres standen sich die Krankenkassen und Aerzte in schroffster Kampfesstel- lung gegenüber, und es drohte ein großer Kampf aus zubrechen, der außerordentlich beklagenswert gewesen wäre. Ungefähr in letzter Stunde ist cs dem Staats sekretär des Innern Dr. Delbrück gelungen, die strei tenden Teile zusammenzusühren und auch ein Eon- gungsabkommen zu erzielen. Damit ist eine völlige Wendung in der so viel erörterten Kassenarztfra'ge einaetreten, welche die Beachtung weitester Kreise verdient, denn es dürste nur verhältnismäßig wenige Personen im Deutschen Reiche geben, die nicht un mittelbar oder mittelbar mit der Krankenversicherung zu tun haben. Das Einigungsabkommen ist bisher in der Oeffentlichkeit lediglich unter den Gesichts punkten der Aerzte betrachtet worden. Es dürsten daher die folgenden Ausführungen, die aus den Kreisen der Vetriebskrankenkassen stammen, als eine Auslastung der anderen Seite besonderes Interests finden. Das Abkommen enthält nur Grundsätze, die der Vervollständigung und der Ergänzung bedürfen. Es bietet aber eine gute Unterlage für eine vollständige Regelung der Arztfrage. Die wesentliche Arbeit bleibt den örtlichen Stellen überlasten. Das Ab kommen läßt sich heute in seiner vollen Tragweite noch nicht übersehen; es ist manches der weiteren Ent wickelung Vorbehalten, namentlich kommt es darauf an, wie die Einrichtungen des Abkommens, Arzt register, Vertragsausschuß, Schiedsamt, getroffen, und wie ihre Tätigkeit und Befugnisse abgegrenzt werden. Die Kassen mit freier Arztwahl geben bei dem Ab kommen nichts auf, sondern erreichen wertvolle Vor teile, ihnen wird ein größerer Einfluß eingeräumt. Aus der anderen Seite machen die Kassen mit den Kassenarztsystemen den Aerzten in verschiedener Hin- sicht recht wertvolle Zugeständnisse. Die Kasten ver zichten auf das Recht, die Aerzte nach ihrem Ecmesten auszuwählen, sie lassen vielmehr hierbei die ge* ordnete Mitwirkung einer Vertretung der Aerzte zu. Ferner unterwerfen sich die Kasten in Streitfällen bei der Festsetzung der Vertragsbedingungen, insbeson dere der Honorare, einem Schiedsamt. Der Leipziger Aerzteoerband kann nicht mehr in der bisherigen Weise ,die sich auf die Anwendung aller gewertschriftlichen Machtmittel und Maßnahmen der Selbsthilfe stützte, vorgehen. Für die Dauer des Abkommens ist es ausgeschlossen, daß der Aerztever- band einen Streik herbeiführen kann. Ein Koalitions zwang der auf Kassenpraris angewiesenen Aerzte im Sinne des Leipziger Verbandes ist nicht möglich. Das Abkommen bestimmt ferner ausdrücklich, daß Einzelocrträge geschlossen werden sollen. D«r von der Aerzteorganlsation verlangte Kollektivvertrag ist nicht anerkannt worden. Das Abkommen dringt auch in gewissem Sinne den Grundsatz zur Anerkennung, daß Rechten auch Pflichten geg«nübersteben. Aerzte können von der Kassenpraxis ausgeschlossen werden, wenn sie mehr als dreimal ein« Kastenarztstelle ohne einen wichtigen Grund ablehnen. Die Aerzte unter werfen sich mit bindender Wirkung dem Schieds spruch und sind im Streitfälle versuchtet, Vie Tätig keit den den Kasten zu den vom Schiedsamt festgesetz ten Bedingungen auszunehmen oder sortznsetzen. Vor allen Dingen bestätigt das Abkommen die Gleich berechtigung der Arztsysteme und wahrt den gegen wärtigen Besitzstand. Der Leipziger Aerzteverband hat daraus verzichtet, allgemein di« freie Arztwahl durchzusetzen. Eine Aenderung im Arztsystem kann nur eintreten, wenn ein wichtiger Grund vorliegt, z. B. wenn die freie Arztwahl die Kassen erheblich belastet. Das Abkommen entspricht in wesentlichen Punk ten den Vorschlägen, die der Betriebskran'enkasten- verband schon früher bei Einigungsverhandlungen dem Leipziger Aerzteverbanve ohne Erfolg unter breitet hatte. Es kann mit einem gewissen Recht gesagt werden, daß in dem Abkommen der Aerzte verband wesentliche Forderungen aufgegeben hat. Dies ist wohl im wesentlichen daraus zurückzuführen, daß die einmütig handelnden Kastenoerbünde ebenso maßvoll in ihrem Vorgehen als tatkräftig in der Ver tretung ihrer Interessen gewesen sind. Dio Kasten haben sich nicht Forderungen der organisierten Aerzte erst aufzwingen lassen, denen eine gewisse Berech tigung nicht abgesprochen werden kann, sondern haben hierbei von vornherein weites Entgegenkommen ge zeigt. Die Kassenoertreter, die sich aus Arbeitgebern und Arbeitern aller Parteirichtungen zusammensetzen, waren sich bei den Einigungsoerhandlungen klar dar über, daß sie, um das Abkommen zustande zu bringen, auch Opfer bringen müßten. Die Kastenvertreter haben geglaubt, den Bogen nicht überspannen und m dem Punkte nachgeben zu sollen, der für die Be endiaung des Kampfes schließlich von aus.chlaggeben der Bedeutung geworden war, nämlich die Ueber- nahme eines Teiles der*Kosten zur Abfindung der Aerzte, welche von bestimmten Kasten von auswärts herangezogen worden waren. Der Friedensschluss konnte nur unter dieser Bedingung zustande kommen, denn der Leipziger Aerzteverband war für sich nicht in der Lage, di« dadurch entstehenden großen Auf wendungen zu bestreiten, und hätte es ohne Zweifel deswegen zum Kampfe kommen lasten. Durch diese Beteiligung der Kasten an den „Kriegskosten" kommt auch ein Gesichtspunkt der Versöhnung zum Ausdruck. Die Kassen müssen nun einmal mit den Aerzten Zu sammenarbeiten, und mit versöhnten Aerzten wird dies eher möglich sein als mit einem erbitterten, aus Vergeltung sinnenden Gegner. Wenn auch das Abkommen bei den Kasten nicht in jeder Hinsicht Befriedigung auslösen sollte, so ist zu bedenken, daß es sich um eine friedliche Einigung handelt, bei der jeder Teil etwas zum Friedensschluß beitragen muß. Das Abkommen ist ein Markstein in der Entwickelung der Arztfrage und der Kranken versicherung. Zehn lange Jahre werden die Kasten durch Arztkämpfe nicht gestört und können sich in Ruhe den ihnen obliegenden Aufgaben widmen. Aerzte und Kasten, di« sich bisher oft verständnislos gegenllberstanden, werden durch di« Einrichtungen des Abkommens einander näher gebracht. Dies wird dazu beitragen, daß die beiderseitigen Wünsche und Forderungen gerechter abgewogen und daß aufein ander Rücksicht genommen wird. Bei den Kassen und Aerzten besteht die Hoffnung und der Wunsch, daß das allgemeine Einigungsabkommen im wahren Sinne ein Friedenswerk werde, das sowohl den Im teressen der Kassen und Versicherten, als auch denen der Aerzte förderlich ist." Ueberlicht über öle Brjelpoltoerbmüungen nach sutzereuropAlchenSsuptverketzrsorten Ausgestellt bet ver Kaiserlichen Sbrr-AaltvirrMon in Leipsiq am II. Februar 1V14 t«s empfiehlt sich. die Briefe möglichst zeitig zur Poft zu neben, damit iie auch bei Ltörunern tm vianae der 9?isen- bastnzüge usw. noch vor dem Abgänge des Dampfers in den Hafenorten «»kommen. Abkürzungen: sr. -» früh, V.--Vormittags, M.—> Mittag«, N. -- Nachmittag«, A. — Abend«. — » bedeunl: Nur auf Verlangen ve« Avienocrs. — Die in <) befindlichen Ziffern geben di« Dauer der Beförderung von Leipzig au« in Tagen an. Aach tAeaypten) über Brindisi jeden Sonn ¬ abend 1.10 sr. (430; jeden Sonnlag 9.4«) V <4^-5>; jeden Donnerstag :2.4<i N. (4): über Neapel 24 /2. >10 <r. <5'0; über Neapel» 1!)./2, '-.,3. l.io sr. <K»O, über Neapel » 26-/2. l.10. sr. >6); über Marseille» jeden Mittwoch N50A >5), über Marseille L0./2., l./3. 11.5' A. <6) über Marseille ' I7./2. 3./8. U.kP A. (7); über Triest jeden Donnerstag 9.40 V. (4); über Genua» 2S./2 l.t» fr.«7). Nach «Samoa) über Queenstown 24 /2 , 24./3 5.5 N. <L7). Nach «Brasilien) über Southampton jeden Mitt ¬ woch 9,8b A. N6—17): über La Rochelle L/3., 9.3b N. «1«.). über Lissabon 1./3. 1.0 N. <16), 8./3.1.0 N. 04,: über Lissabon» 21./2.. 7/3. 1.0 N. ,1'!^. I '., 21., 27./L, 6./i. >.0 N. ,14) Nach ll»»nni»i»q«»41I»» (Kolumbien) über Southampton '24./L, 10/8. 6L7 V. «17); über Lberdourg 24./2, 19./3. 'i.15 B. «lfi: über Bordeaux 2./3 9.45 A. 09). Auch über New Bork; von dor» »veiler nach Barranqutlla jeden Mittwoch in II Tagen und jeden Donnerstag in IS Tagen. Nach «Niederl. Indien) über Neapel 19./2., b./>. I. 10 ,r. (2b); über Brindisi jeden Sonnabend 1.10 ir. <27); über Marseille I7./2., 3,/3. 11.'" A. <20); 2022, 6./!, 11.bl) A. <27). über Genua 25/2. 1.10 fr. <26,. Nach (Ostindien) über Brindisi jeden Sonn, abend '.10 fr. (14); über Neapel 1S./2, 503. 1.W fr. (-), 25/2. N,b0 A. <—), 21./2. 11.50 A. (18); «der Marseille 2b./2., II. /S. 11.bO A. (16). Nach «>,»>»<»» (Argentinien) über Genua 17/2., 3., V./3. 1.10 fr. (»9, 19, 21), 24/2. 1.10 fr. (19); über Genua» 20., 2b., 27/2., 7/3. 1.10 fr. (28, 23, 27, 21); über Bordeaux 19.-2., b.,3.» !'.35 A. <22); über Southampton» 18., 2K./2., 4/'. 9,ik A. «24-25.; über Lissabon 2122., 7./.I. 1.0 N. (20), 13 , Io., 27-/2., b /8. 1.0 N. <21, IS, 20, 29); über Lissabon» 22., 28./L, 9./S. 1.0 N. flU, Ist., I«, 21. 27/2., 2., 5/3. i.o N. «2D; über La Rochelle» M./L, 5./'. o.« A. <28, 24); über Hamburg 17« L4./L, 0.57 v. «21, 28, LS; uver Antwerpen» KV/3 5/8. K57 Ist (24); über Bou- logne «ur Mer Ist, »./L, 42». 1.V N. v», 22, SU; über Bremerhaven» »7/2., V./S. 4.19 N. (27,; über Bremen» 20/2., 0/3. b.L5 v. (84). Nach Onleietr- (Ofttndtrn) über vrtndtst jeden Soun- abend 1.10 sr. (—); über Neapel 2S./2. Il.bv A. (—), IV/2., S./8. 1.10 fr.«-). 34/2. 1.19 fr. (—); über Marseille L>/2., 11./3. »1.b0 « (-). Nach (Süd-Afrila) über Southampton jeden Freitag 10.2b iv. (18). Nach «Dmttsch-Oftafrtta) über Neapel 2L./2., I'.A 1.10 sr. (20-2D; Über Marseille 23/4, 10/3. 12,40 N. <22-23). Aubervem über Zanzibar (Weiterbeförderung mit nächster Gelegenheit): «der Marseille st/li. tl.bO St. (—). Nach (Kamerun) über Qamourg 24. iede« Monal« 6.b7V. (21); uderH ambU rg»si, 1b. jede« Monat« 0.57 v. (38—b4), über voulogne sur Mer 10., 2b. jede« Monat» 1.0 N «20); üb«, Rotterdam» 19. jcde» Monat, 7.40«. <29-50); über Liverpool» 3./3. 9.85 sl. «41). Nach »«««»»«>» «Kuba). Leitung über New Jork. Befbr- derungSdaurr bi« Havanna 13—14 Tage. Auf Äerlangen de« Absender« auch mit solg«nd«n direkten Verbindungen: über Antwerpen» 7., 21. 27. jede« Monat« 1.0 St. (21, 27, SO); über Antwerpen» 28.,2. 1.0 N. (28-; über St. Nazatr« » io. irde« Monat» 9.45 A. 04); über Southampton* 18. jed^ Monal« 9.8"> A. «10». 'Nach >Bril. Bes. in Lhtna). ». Briefe und Postkarten sind über Dtbtrtcn zu letten. Beförderungsdauer bis Schanghai 14—17 Tage. Zins Verlangen de« Absender» auch mit den Verbindungen unler b) oder über New Hort, d) Druck sachen, GeschästSpaptere und Warenproben über Neapel 19./S., (> 3. l.io fr. (29): über Brindisi jeden Sonn abend 1.10 >r. .28-2,1 ; über Marseille 2L/2., Il.bv A. <20>, 2u/2., «! n. )l. 0 ')). (itt); über Liverpool» 13., 27.(2. 6.57 V. (3 '. >/iuf Verlangen des Absender« auch über New Uorl. Nach I-u <»»>»>>-» «Benozucla) über St. Nazaire 1V./2. 9.4S A. <17); ub«r Bordeaux 2'.,3. ö.45 St. ,17); über über Am sl erd am» 26,2. I02L V. (28). Auch über New Uork; von dorl weiter jeden Mittwoch in 8—9 Tagen und jeden 2. Freitag in 18 Lagen. Nach!<«»»»»> «Tego: über Hamburg 9., 15., 24. jede« Monal« 6^7B. (18. 25, 18); Uber Hamburg» 17., 28. jede« Monal« 6 57 B. (29, 28); »Oer Voulogne sur Mer 10., 25. jeee« MonalS I. o N. (l7); über Rotterdam» 3., 22. jedes Mone-l» 7.40 A»(L5, 24); über Rotterdam 19. jedes MonatS 7.40 A. <21>. Nach »»It>oe,>-n» oiiustrauen» noer Neapel 24/2. 1.10 sr. (84); »der Taranto 21/2., 7./b. l.tO fr. <3o); über Brtnvist 14. 28./I I.w. fr. (80); »der Marseille 25,/L. 11.50 A. (82z 6./3. II. b0 «l. ,84). Nach .Nlontovl,«»«» «Uruguarp über Genua 24./2., 3/3. 1.10 ir. (20); über Genua» l?., 20., 25.. 27,/-'., 6., 7./0. 1.19 sr. (20—28); über Bordeaux I9./2.. 5 /.). 9B5 A. (21>; über South ampton» »8, ;b./2., 4/3. 9.3b ri. <24, 28. 23); über Lissabon 21., U2./2., 7./8. I.o N. <19, 30, 19), i3., 19., 27/2., b./3. l.ON (20,18,20, I!',; über Lissabon» !Ä, L5./2., O./J. 1.0N. (2v. 21, 20), ,3.. ili., -I.. 2. /2„ 2., 6./4 LO N. <21—.-3,; Uber La N0 ch «l i.» 20./2., t-/3. V.. 23, 23): uver Hamburg 17., 24^2-, 3./I. 6.k>< V. <20, 23, 21); über Antwerpen» 20./2. 6/3. 'i.57 B. (28); über Voulogne sur Mer 18., 25.-2., 4/3, 1.0 N. (19, 22, 20); über Bremer») aven°e I7./3, 8./; 4.10 N. (L); über Bremen» 3V./2 , 6./3. 5,55 B. >33). Nach »«»e-k (Bereintgle Staaten- aber Bremerhav «n 23. /2., 2../8.S,3> « (8); I3./2. 9.3-, «. <12); über Southampton 21., 26^2., 6, b./3. I0.2b V. <7—9), I7./2. 6.57 B. <8); über Shervourg 17., -4./2„ 3/3. l.ON. (7—i», 20., 26/3.. b., 6^8. 1.0 N. >8-9); über Cuxhaven 25./L, 4./3. Iv.b ü. (10); über Soulhamplon 2O/L, 6. 3. :0 25B. <8); über Southampton» 24. /2., 3./3. 6.57 B. (8—9); über Cherbourg* 24./2.. 3. /8. 6,1b P. <8-9): Uder Liverpool iS, 27/3. 10.2b «. <7); über Havre» jeden Fre tag 6.b7 V. (8—9); über Queenstown jeven DtenSlag b.5 N. (8-0-: über Queenstown VI, 27./2. 10.2b B. <7); über Queen-town » 24./L, 3./0. IO.L5 V. (8—9); Uber QueenStown » 29 /2., 0./3. )0.L V. <9, 7). Nach (Brasilien) über Southampton 18., 2b./L, 4/3. 9.35 A. (15—il>-; über La Rochelle SM!. 9.3^ A. <15); uver Lissabon ib/2. 1.0 N. <I6); 8/3 l.ON. (io); 13, 21, 27./?., 6/3. 1.0 N. (13); über Lissabon» 21/2., 7/3. 1.0 N Ob» Nach 42<»lo»»l»i» (Columbien» über Antwerpen» 2'^2. 1.0 N. >29»; »der 21. N « za ire 16.9.45 Sl. >19). Auf Ver langen de» Absender« auch »ber New 'Jork. Nach (Canada). Wie nach New Jork. Von dort weiter mittel« Ciscnvahn nach Quebeck in 20 Stunden. Nach «i<» «t« Sani-ti-i» -Brasilien) uver Bordeaux 19/3., ü./3., 9.85 N. (Id); über Southam p t on 2L./3. 9.3b A. (19); Uver Southampt on» 18./2., 4./8, 9/5 41. (20, 19); über La Rochelle» 20/L 6/3.9.35 A. (18, iS); über LNiavoa 13., 19, 27./L, 2., b./3. 1.0 N. (lb-17); -1., 22./L, 7., 8. 3. I.O N. 06—17); Uber Lissabon» 23/.'., 9./3. 1.0Si. (17); 1b., 21./2'., 1..7./3. l.ON (19—21); IK.. 21./.'., V./3. I.O St. (17); über Hamburg I7./2., S./3. 6.57 B. (17); üoer Bouiogne sur Mer 1S./L., 4/3. 1.0 St. (16); über Bremerhaven» 17./2., 3/8. 4.10 N. >23); über Anl. werven» 20./2., 6/3, 6.57 V. (20). Rach stov»»»«»»»» -China). «». Briefe und Postkarten sind über Sibirien zu letten. Brsärderungsdauer 14—17 Tage. Auf Verlange» dr« Absender« auch mit vrn Verbindungen unler d, oder über New 'Jork, b. Drucksachen, Grjchäftspapter- und Warenproben, lieber Steap ei-9/2., b/ü, 1.10 fr. <33); über Brindisi jeden Sonnabend l.io sr. <33—35); uver Marseille 2ö./2. U.bO A. («5». 20./S., 6./S. 1I.bO A. (3ö),- über Liverpool 13., 27./^ 6.57 B. (32). Auf Verlangen de« «v, jenoer» auch über View Bork. Nach »««»«er«» <Deutsch»Südw«slafrtla) über South ¬ ampton 28>2. 10^5 V. (rv). 13., 20./2., «2/3. 19.2b v. <23, 21. 24); über Hamburg 23./L, 10/3. 6.57 B. (2b); über Hamburg» 22. jedes Monat« 6.57 V. >38), 19. jede« Monat, 6.57 B. «etwa 27); über Antwerpen 26. jedes MonatS i.:iu A. (22); uver Antwe rp en» 2/3. 1 0 N. (30); über Boulog ne jur Mer 12./3. 1.') N. (23); über Ltssabon 14./3. l.ON. M); Stach lAustraltrn) über Neapel (über Melbourne) 24./2. I.IOsr. (35); über Taranto (über Melbourne) 2i./L, 7/3. 1.10 fr. <S1); über Brtndtsi lüber Melbourne) 14., 28/2. 1.10 fr. <31); über Marseille «über Melbourne) 25./L I1.Ü9 Sl. <83-, L/3. 11.bO A. «LS,. Stach loloit»«« «China), ». Brief« und Postkarten find über Sibirien ,u leiten (s. Schanghai), d. Drucksachen, Gc- IchäftSpapter« und Warenproben. Ueder Neapel 19./2., b./3. 1.10 fr. (87); über Brindisi jeven Sonnabend 1^0 sr. (3k—68); über Marseiile 25./«. 11.50 A. (87), 20.//^ 6./3. 11.50 «. (38); Uber Liverpool 18., 27/L 6.b7 «. (8b). Auf Ver langen des Absender« auch über New Kort. Nach <Chil»), durch di« Maaellanftratze. LeUung über Argentinien; wetter von Bueno« Aires über die Anden jeden Sonntag und DonnerSlag in S3 S>und«n bis Valparaiso. Auf Verlang«« de« Absender« auch mit folgenden Verbindungen: über La Rochelle» 20/2., 6/3. iUL A. <34, 3b>; uver Lissabon» 22/2., S./3. l.ON. (82,8); üderLonvon» 2'4/2. 6.K7 B. <42); über Hamburg» 21/2., 7./3.S.K7 V. (40); über Antwerpen» I9./L, b/3. LV St. (41), 20./2. l.ON. (47): über Cadiz» 7./8. S.35 A. (48); über Bremen» 28/2. L8S A. <4V). Stach (Niexilo^ Leiluna über New V»rt; von dorr täglich« Weiterbeförderung mil der Gisendahu. Auf Berlanaen de« Absender» auch mit folgenden direkten «erbtnduagen: über Sl. Nazaire» 19. jedes Monat« 9.4b Si. (17); über Antwerpen» 7., 21. jedes Monat« 1.0 N. <30,82); über Havre» Vorletzten jedes MonalS l.ON. <22); über Southampton» 16. jedes MonaiS 9.33 A. (18). Nach (Japan). ».Brief« und Postk arten sind über Sibirien zu letten. Kürzest« Beförderungsdauer Leipzig — Wladiwostok (b^Lalnt)— Japan 14 Tage. d. Drucksachen, Geschäfltpapter« und Warenproben über New Jork mit «olgenden Verbindungen: über Liverpool 18., 27-/2. 6/17 V. (27); über Southampton 20/2. io.2b«.; über Cfterbourg 24./2., S./3. 14) Sl.; 17/2., 20./2. 1,0 N.; üder Queenstown I8./2, 27/2. 10.2b V.; 24/2. ü.b N.; «ber Bremerhaven 18., 28./L, 2./L. 4.10 N. Aus Verlangen de« Ab- sender« auch mtt den andern, unler New Kork angegebenen Verbindungen oder über Su«—Hongkong (s. Hongkong). Nach tOstasrika): über Marseille 1!.bO A. 09). kNMdt ä-- SüfAikrsdit ' lliicl äis rreiiriA:!!» 8lssst<lliiisi>östg>koii! 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