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4. BeUs-e. Sonntag, lS.Suguv ISll. Leimiger Tageblatt. m. 223. l05. Jahrgang. Leipziger Handelszeitung. Sur Kvnzenttstmn im Lankgemerbe * Die „Banweamtenzeitung", das Organ des Deutschen Bankbeamtenvereins, veröffentlicht halb jährlich eine äußerst interessante Tabelle über die Konzentrations- und Expansionsbewvgung im deut schen Bankwesen. Wie die neueste Tabelle über den Konzentrations- prozeß im ersten Halbjahr 1911 zeigt, steigert sich die Expansionstätigkeit der führenden Banken und die Vermehrung der Kapitalien Hand in Hand mit der zunehmenden Aufsaugung der mittleren und lleineren Betriebe fortgesetzt. Bon den Groß banken erhöhte im ersten Semester des laufenden Jahres die Disconto - Gesellschaft ihr Kom- manditkapital um 30 Millionen Mark und eröffnete in Frankfurt a. O. unter Uebernahme des altange- sehenen Bankhauses L. Mende und in Offenbach Filialen: sie beschloß ferner, zur Wahrung ihrer Interessen in Rheinland-Westfalen, die bisher allein durch den ihr angeschlossenen Barmer Bankverein und die Rheinisch-Westfälische Disconto-Gesellschafl mahrgenommen wurden, in Essen eine eigene Rieder lassung zu eröffnen, und wird die erste der Berliner Großbanken sein, die sich in Saarbrücken niederläßt. Die Nationalbank für Deutschland er höhte ihr Kapital um 10 Millionen Mark. Insge- samt betrug die Summe der Kapitalserhöhung,s-r in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres be reits 163 Millionen Mark gcqen ca. 190 Millionen im ganzen Jahre 1910. Die Darmstädter Bank -rrichtetc unter Uebernahme der Bankfirma Manin Wiener eine Niederlassung in Wiesbaden: die Dresdner Bank eröffnete Filialen in Stettin und Göttingen, der A. S ch a a f f h a u s e n s ch e Bankverein in Neuwied und Oranienburg. Die Berliner Handelsgesellschaft beteiligt: sich bei der Kommanditgesellschaft S. L. Landsberger, Berlin-Breslau, und die Commerz- und Di s- conto bank' trat in freundschaftliche Beziehungen zu der Bangue transatlantigue in Paris. Bei den Konzentrationsbestrebungen der Provinz bauten war am bemerkenswertesten der enge Zu sammenschluß der Rheinisch-Westfälisch e'n Creditbank. der Pfälzischen Bank und der Süddeutschen Bank, ferner sind zu er wähnen die Württembergische Vereinsbank, die Ber gisch-Märkische Bank, die Stahl L Federer Aktien gesellschaft scwi: die Schleswig-Holsteinischen Banken, die ihr Machtgebiet weiter vergrößert haben. Im ganzen sind im ersten Halbjahr 1911 15 Firmen in 11 Danken aufgegangen. Bon den vielen projektierten und neugegründeten Bankinstituten interessiert die nunmehr in das entscheidende Stadium getretene Errichtung einer ganz Deutschland umfassenden Ko m m u n a l b a n k. Banken für zweite Hypotheken sollen in Frankfurt a. M. und in Königsberg i. Pr. errichtet werden. In Köln a. Rh. und Osnabrück steht die Gründung städtischer Hypothekenbanken bevor. Die Konzession zur Eröffnung der 'Aegyptischen Hypothekenbank ist erteilt. In Koblenz ist die Koblenzer Bank mit 1'4 Million Kapital gegründet worden. An der in Brüssel als Filiale des Cr^dit "'nversois errichteten Societe Belge de Bangue sind die Darmstädter Dank und die Nationalbank für Deutschland beteiligt, ferner steht an demselben Platz die Errichtung einer Deutsch-Belgischen Bank bevor. Erwähnenswert ist alsdann noch das Bestreben der Bank von Elsaß und Lothringen, ihr Interessen gebiet in Frankreich durch Errichtung mehrerer Niederlassungen zu erweitern. Vom Oresüner Hypotheken-, Ssu- unü Grun-ltücksmsrkt. Lr. Der verlassene Monat war ebenso oder noch stiller als der Monat Juni, so daß bei diesen unver änderten Verhältnissen von einem regulären Geschäft nicht die Rede sein konnte. Ganz abgesehen davon, daß überhaupt sehr mäßig, am wenigsten aber in kleinen Wohnungen, die tatsächlich wie das liebe Brot verlangt und gebraucht werden, gebaut wird, so sind auch die Hypothekenbanken sehr geschäfts unlustig, von dem Privatkapital ganz zu schweigen, das sich leider in allen möglichen Werten, aber nur mit äußerster Schwierigkeit auf dem Grundstücks markte, wo es äußerst notwendig und unter den obwaltenden Umständen auch vollständig sicher ist, sestlegen läßt. Die in letzter Zeit hinzugetretenen politischen Bedenken mögen ja auch das Ihrige bei- getragen haben, um das Privatkapital noch mehr zu versteifen. Jedenfalls erscheint das eine für unsern Dresdner Markt sicher, dah sich die Verhältnisse auf ihm in der nächsten Zeit nicht verbessern werden. Was die Verzinsung der Anlagen anbelangt, so wurden für pupillarisch erststellige Ein tragungen 4' ,—4'/«, in seltenen Fällen 4 Proz., ,ür Instituts- und Bankgelder 4'/«—4'/, Droz., je i ach Lage und Beschaffenheit des Objekts, bei 1 bis 1''. Proz. Abschlußprovision, verlangt und bewilligt. Baugetdcr bedingten 5—6 Proz. Zweite Hypo theken waren äußerst schwierig zu bekommen und dann nur hinter niedrigen ersten Eintragungen auf Grundstücke guter Lage zu 5 Proz. Andre als solche Abschlüsse waren nur bei Uebernahme von Papieren oder Objekten möglich. Das Grund st ücksgeschäft litt ebenfalls an den geschilderten Tatsachen, aber ganz besonders an der sich seit längerer Zeit bemerkbar machenden Unlust am Erwerb von Grundstücken. Infolgedessen war der Umsatz rin ganz geringfügiger. Möglicher- iveise haben die wochenlang anhaltende Hitze, die Reisezeit usw. ebenfalls einen Einfluß auf den Um satz, der allerdings schon seit längerer Zeit ein äußerst minimaler ist. '— Die Zwangsversteigerungen im Juli waren glücklicherweise auch sehr mäßig und wllr- o>n verschwindend gewesen sein, wenn die Gommern- Gesellschaft nicht die Hälfte des Wertes für sich be ansprucht hätte. Es kamen 5 Grundstücke rm gericht lichen Werte von 446 075 zur Subhastation. Neu bauten wurden im Juli 24 genehmigt, leider waren di: wenigsten zu Kleinwohnungen bestimmt. Wie schon vorher gesagt, macht sich die Kleinwohnungsnot immrr bemerkbarer. Daß der Kleinwohnungs-Bau- > erein, der 'Spar- und Bauverein usw. Nichtig an der Arbeit sind, ist aller Ehren wert — ober es genügt nicht im entferntesten, den Bedarf zu decken. Ls muß mehr gebaut werden, natürlich auch von berufener Seite. Der Einwurf, daß die Baupolizei zu kompliziert arbeitet, auch daß gerade für Klein wohnungsbauten schwer Baugeld zu bekommen ist, scheint doch durch d^ neuesten Verordnungen, Bau- oesuche tunlichst schnell zu erledigen, und durch die Bereitwilligkeit der Stadt, für derartige Bauten rin entsprechendes Bauaeld zu 'gewähren, behoben zu sein. Eine angemessene und sichere Verzinsung er scheint ebenfalls gesichert, da eine kleine, einfach« Wohnung aus Stube, Kammer und Küche kaum unter 300 im Durchschnitt zu haben ist. Im Interesse der Allgemeinheit, aber auch des Bauenden würde rs liegen, wenn sich bald reelle Baugewerken und Baumeister entschließen möchten, durch Bau von Klein wohnungen der Not zu steuern. Daß ihr Hans schon fest vermietet ist, ehe es überhaupt fertig ist. damit können sie rechnen. Börten- uno üsnüelswelen. ß An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultimonotierungen wie folgt: Türkenlose 175,SV—17S, (komm.- u. DiSconto-Dank 118,12 bis 118, Tarmslädter Bonk 127,87—127,25, TeuisM-.' »>n> > 285,25, Tiökvnto 188,62, Dresdner Bank 158,62, Berliner .(wndelsges. 170,50, Nationalbank 127,25—127,12, Schaasfhaus. Bankverein 138,25—138,12, pcterSb. ,Znt. Bant 214,75—214,2> bi.- 214,50—214,87, Russische Bank 158,87, Baltimore 104.12 l'io 103,87-104, Canada 237,37-237,75- 237,37—237,62-237,37 l'tS 238,12—238, Pcnnsnlvrnta 122,37—121,50, Lombarden 23,87, Plinec Henri 151,87 -151,75, -chanlunn 120,.!,' I20,o7 120,50, r!Sarschau-Wien 223,37—224,25 221,75—222,25, (Yr. Berliner Lirasicnbahn 200,12-200,50-20»,>7, Hamb. Pakeisabrt 133,25 bis 133,12-133,25, Hansa 185,37-185,12, Rordd. Lloyd »«, Dynamit-Trust 180,25—185,75, South. West 178,12—175,37, Bochumer 234,12-233,75, Caro Qberschles. 102,12-101,75-102, Tcutsch-Lurcmb. 197,87-108,87—197,12, Gelsenkirchen 204,75 bis 205,25— 204,12—204,37 - 204,25—204,50—204^17, Harpencr 180,82—185,37, Hohcnlohc-Kcrkc 215,50—215,62—215,50, Laura- Hütte 178,75, Lberschles. Ciscnb.-Bcdarf 102,12—101,75—102, 'pbönir 259,62-259,75—258,12—258,37, Rheinische Stahlwerke 103, Ronibachcr 184,12-184,37-184, All». Elektr. 274,37-273,75, Tentsch-Uebcrsee Clcktr. 178,25, Ges. s. Clektr. Untern. 186,25, Schuckert 185,75, Siemens L Halske 219,87—240,75, Clektr. Licht und grast 142. Zu gelassen wurden: 8 Millionen Mark 4proz. Schuldverschreibungen drr Stadt Straßburg i. E. und 10 Millionen Rubel neue Aktien der Rus sischen Bant für auswärtigen Handel. * Ausführliche Berichte über die Pariser Börse, die Londoner Börse sowie die New Borke» Börsen- usw. Berichte finden unsere Leser auf der dritten Seite des Hauptblattes. Bank- unü Getüwelen. tz Die Darlehnsanstalt für Eewerbtreibende in Leipzig veröffentlicht unter den Anzeigen der vor liegenden Nummer ihr Gewinn- und Berlustkonto so wie die Bilanz per 30. Juni 1911. * Vom Londoner Geldmarkt schreibt uns unser Londoner Mitarbeiter: Die Arbeiterunruhen, die sich seit einiger Zeit in England und seit dem Beginn dieses Monats in ungewöhnlich bedrohlichem Maße in der englischen Metropole bemerkbar machen, haben die Geldgeber veranlaßt, in der Gewährung von Darlehen vorsichtiger zu sein, zumal sich in der poli tischen Lage, trotzdem man allenthalben auf eine friedliche Lösung der Marokkofrage rechnet, im Grunde genommen nichts geändert hat. Das Börsen geschäft liegt jedoch vollständig danieder, und da auch durch die verschiedenen Arbeiterausstände sich der Kapitalbedarf etwas verringert hat. ist die Zu rückhaltung Lombard Streets in den Gcldlcihsätzen kaum zum Ausdruck gekommen. Tägliche Darlehen bedingen im allgemeinen 1 bis 1'4 Proz., wöchent liche Borschüsse 1l4 Proz. Am Diskontmarkt machte sich mehr Wechselangebot bemerkbar, und das übte neben der Befürchtung einer Anspannung im kom menden Herbst durch die Erntebewegung einen be festigenden Einfluß aus. Bisher sind die Ernte staaten noch nicht an Lombard Street herangetreten, doch rückt der Zeitpunkt immer näher, an dem man einen Goldabfluß nach den Vereinigten Staaten, nach Aegypten und möglicherweise auch nach Süd amerika in Aussicht nehmen muß. Den Goldbedarf der Bereinigten Staaten veranschlagt man jetzt etwas höher als bisher, da in den letzten Tagen große Mengen amerikanischer Wechsel angcbote.' waren, die als Vorläufer von Goldentziehungen be trachtet werden. In den letzten Tagen find der Bank von England wieder 200 000 Pid. St. für die Türkei entzogen worden, aber per Saldo brachte ihr die ausländische Eoldbewegung einen Zufluß von 177 00s> Pfund Sterling. Der Satz für Dreimonatswechscl stellt sich jetzt auf etwa 2'.4 Proz. Vers- unü kitttenwelen. * Die Steinkohlenqewcrkschaft Emscher Lippe, die sich bekanntlich im Besitz der Fried. Krupp Aktien gesellschait und des Norddeutschen Lloyd befindet, bringt einen neuen, den vierten Schacht nieder. XX Aktiengesellschaft für Bergbau, Blei- nnd Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen. Die Generalversammlung genehmigte drn Antrag der Verwaltung, den Verlust aus der Stillegung der Zeche Lucha van rund 4 Millionen Mart dadurch zu decken, daß man den Reingewinn aus dein laufenden Geschäftsjahr zu Abschreibungen verwende, ferner die Bestimmungen de-'. Artikels 13 im Eessllschaftsvertrage über den Dinidsndencrgän zungsbestand aufzuheben und den dadurch freiw'rdeo- den Betraa von 1 715 942 -it ebenfalls Zn Abschrei bungen zn verwenden. Falls diese Beträge zur Deckung des Verlustes nicht ausreichen sollten, soll der Rest der etwa erforderlichen Abschreibungen den Rücklagen entnommen werden. XX Phönix, Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb in Hörde. Wie wir hören, findet die A u fs i ch t s r a t s s i tz u n g, in der die Bilanz übe: das abgelaufenr Geschäftsjahr vorgelegt wird, am Donnerstag.den 7. September, in Köln statt. Nach unseren Informationen ist das Ergeb nis derartig günstig ausgefallen, daß bei Rückstellungen im Rahmen des Vorjahres ein' höhere Dividende verteilt werden kann und auch die Mehrheit des Nufsichtsrates in diesem Sinne entscheiden dürfte. XX Stahlwerk Becker, Aktiengesellschaft, in Krefeld-Willich. Der Aufsichtsrat beantragt eine Dividende von 6 Proz. Stach Abschreibungen von 244 863 (218 3831 ,4t wurde ein Gewinn von 659 052 .4t erzielt gegen 331333 ^<t Verlust im Vor jahr, das noch als Organisationsjahr zu brtrachten war. XX Bergbau- nnd Hütten - Aktiengesellschaft Friedrichshütte in Herdorf. Der Aufsichtsvat b:- schloß, eine Dividende von 7 (3) Proz. vor- Zuschlägen bei erhöhten Abschreibungen und Rückstel lungen. Köln-Müsener Bergwerks-Aktienverein, Treuz- thal. In der Aufsichtsratssitzung wurde die Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr 1910/11 vorgelegt, die mit einem Verlust von 208 815 schließt. Es wurde beschlossen, Abschreibungen in Höhe von 80 000 .41 vorzunehmen, wonach der Gesamtverlust des vorigen Geschäftsjahres 288 815 -R beträgt. Die Preise waren bei Fortbestand des Wettbewerbs wenig zufriedenstellend. Nach Bildung eines Roh- eisenverbandes auf vier Jahre änderten sich die seit so langer Zeit bestandenen traurigen Verhältnisse günstig. Von nun an wird mit befriedigenden Er gekniffen auch für das Creuzthaler Werk gerechnet werden können. Die Verhältnisse drr Schwabengrubc stehen gut. — * Zeche Deutschland in Haßlinghausen. Das zweite Vierteljahr 1911 ergab eine Kohlenförderung von 80 121 r nnd eine Herstellung an Koks von 17 871 Tonnen und an Briketts von 10 150 t. Der Betriebs gewinn beträgt 150 231 .tt (im Vorvierteliahr 213052 Markt. Nich Verteilung von 60000 .<t Ausbeute sowie Tilgung und Verzinsung der Anleihen. Ausgabe für Neuanlagen usw. verbleibt ein Kassenbestand von 109 538 ,4t. * Die Randausbeute per Juli beträgt 709 258 Oz im Werte von 3 012 738 Pfd. St. Es ist das erste mal. daß der Monatsertrag den Wert von 3 Mil lionen Pfund Sterling überschritten hat. Ende Juli waren auf den 'Gold- und Diamantminen usw. 200 758 Arbeiter beschäftigt. Stokkaewerbe. 8 Garnbörse in Leipzig. In Nebereinstimmuna mit dem grundsätzlichen Beschlüsse des Vorstandes der Leipziger Earnbörse, wonach als Termin für die künftigen Garnbörsen jeweils der zweite Freitag im Januar, März, Juni und September in Aussicht genommen werden soll, falls nicht besondere Umstände die Wahl eines andern Tages bedingen, hat der ge schäftsführcnde Ausschuß beschlossen, die nächste Garnbörse in Leipzig am Freitag, den 8. September d. I., abzuhalten. Die Versamm lung wird, nachdem der Umbau der Börienränme nunmehr vollendet ist. diesmal wie künftig überhaupt wieder im Saale der Produktenbörse (Neue Börse, Eingang vom Tröndlinring übe: die Freitreppe) stattfinden, und zwar in der üblichen Zeit von i_-11 dis 1 Uhr und von 5 bis 6 Uhr. Zu jeder Auskunft über die Garnbörsc ist die Handelskammer Leipzig, Neue Börse, gern bereit: sie wird auch alle ihr bekannten Interessenten noch besonders benach richtigen und einladen. Lr. Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaltur, Aktiengesellschaft, in Dresden. Die Bilanz des am 31. Mac abgelaufeneu Geschäftsjahres schließt mft einem Reingewinn von 663 601 <665 412) .11 ad. Mit Rücksicht auf den in der Spitzen-, besonders aber in der Tülladteilung noch ungünstigen Geschäftsgang beschloß der Aufsichtsrat, der am 6. Oktober statt- findenden Generalversammlung die Verteilung eine: Dividend e von 19 P:vz. auf das erstmalig voll dividendenberechiiqte Aktienkapital (i. V. 12G Proz.) in Vorschlag zu bringen. * Mechanische Weberei Ravensberg in Schildesche bei Bielefeld. Die Verwaltung schlägt 9 <7'4) Proz. Dividende vor. * Die Aktiengesellschaft der Teppich- und Möbel stoff-Fabriken vorn«. Philipp Haas L Söhne in Wien, an der der Wiener Bankverein interessiert ist und deren 'Aktien auch in Dresden notiert werden, wird die gleiche Dividende wie im Vorjahre bezahlen <i. V. 15 Kr.). Die Mailänder Filiale wird w'gea schlechten Geschäftsganges aufgelassen. Braugewerbe. * Dortmunder Aktienbrauerei. Wie wir erfahren, wird die Gesellschaft für das am 30. September ab laufende Geschäftsjahr voraussichtlich wieder eine Dividende von 20 Proz. zur Verteilung bringen. XX Bierbrauerei Gebrüder Müser, Aktiengesell schaft, in Langendreer. Der Aufsichtsrat beantragt bei reichlichen Abschreibungen eine Dividende von 7 (6) Proz. verllHerunysmelen. * Hessische Brandversicherungsanstalt in Kassel. Nach dem Geschäftsbericht für 1910 hat die unter kommunalständischer «Bezirksverband für den Re gierungsbezirt Kassel) Verwaltung stehende Hessische Vrandversicherungsanstalt im abgelaufenen Geschäfts jahre ihre Gesamt Versicherungssumme mit 1 576 136 600 >1 536 215 IRK)) ausweisen können, was einer Steigerung der Gesamtversicherungssumme um 40 220 700 (rund 33 Mill. Markt gleichkommen würde. Der Geschäftsbezirk der Anstalt erstreckt sich jetzt auf 1552 Kommunalbezirke in zwei Stadt- und 22 Landkreisen des Regierungsbezirks Kassel. An Entschädigungen wurden für 762 Schadenfälle 1 767 013 Marl gezahlt, das sind gegen den zehnjährigen Durchschnitt 2'.)3 594 ./L mehr: im Jahre 1969 wurden für 549 Schadenfälle 1161391 gezahlt. Die Vcr mögensübcrsicht weist die festgestellten, aber noch nicht zur baulichen Verwendung gelangten Brand entschädigungen und die sonstigen rückständigen Aus gaben mit 1346 721 <972 882) als Verbindlich- teiten aus: diesen Verbindlichkeiten stehen aber Ver mögensbestände in Wertpapieren und Grundstücken im Gesamtwerte von 6 538038 (6 250091t ./L gegen über, io daß die znmeist in Staatspapieren an gelegten Vermögenswerte der Anstall die Verbinb- lichkeiten nm 5191317 15 277209t übersteigen. Zur Förderung des Feuerlöschwesens im Regierungs bezirk Kassel wurden 208010 ./>. bewilligt. Jin Be reiche der Anstalt wurden im Jahre 1910 durch zündende Blitzschläge 3 > Gebäude betroffen, wodurch ein Schaden von 127 999 ./L entstand: 217 Blitzschläge erfolgten ohne Zündung: durch vorsätzliche Brand stiftung dritter Personen ohne Einwilligung des Versicherten erfolgten 45 Brände mit einem Schaden von 447586 8 Allgemeiner Deutscher Bersicherungsverein a. E. in Stuttgart. Im Juli 1911 wurden 9847 neue Ver sicherungsscheine ausgestellt und 7253 Schadenfällc angemeldet. Von letzteren entfallen auf die Haft pflichtversicherung 1983 Fälle wegen Körperverletzung und 2094 wegen Sach- und Äermögensschädigung: auf die Unfallversicherung 3081 Fälle, von denen 9 den fofortigen Tod, die übrigen eine vorübergehende oder dauernde Arbeitsunfähigkeit der Verletzten zur Folge hatten: von den auf den Todesfall versicherten Mitgliedern der Abteilung für Lebensversicherung sind 95 in diesem Monat gestorben. Die Jahres prämie ist in den 3 Abteilungen um 200 235 .« ge stiegen und betrug Ende Juli 29 873 128 ./» Am 31. Juli 1911 waren 838150 Versicherungsscheine in Kraft. Innen- unü Kuhenlmnüel. 8 Deutschlands Handelsbilanz für Werkzeug maschinen. Aus eine: Ausstellung, die der Verein deutscher Werkzeugmaschinenfabrikanten in Düsseldors seinen Mitgliedern kürzlich hat zugehen lassen, ergibt sich die erfreuliche Tatsache, daß die aufsteigcnde Richtung in der Ausfuhr, die nach einen« ziemlich starken Rückgang im Jahre 1909 im Jahre 1910 statt sand, im laufenden Jahre fortdauert. Es ist nämlich in den ersten sechs Monaten 1911 die Ausfuhr an Werkzeugmaschinen aus Deutschland gegen den ent sprechenden Zeitraum des Vorjahres wieder be- deutend gestiegen, nämlich von 268 000 auf 300 000 Doppelzentner, womit sie fast genau auf die Höhe des ersten Halbjahres 1908 gekommen ist. wo sic den vor her nie erreichten Stand von 302 000 D.-Ztr. erlangt hatte. Dir Einfuhr ist demgegenüber im ersten Halb- iahr von 32 000 D - Ztr. gleichzeitig 1910 auf 29 000 Doppelzentner 1911 zurückgegangen. Deutschlands Handelsbilanz für Werkzeugmaschinen hat sich also auf der Aktiv wie auf der Passivseite im ersten Halb jahr 1911 recht günstig gestaltet. Mit Rücksicht auf die große Summe nationaler Arbeit, die in den Werk zeugmaschinen steckt, und auf den Vorrang, den die Werkzeugmaschinen in der deutschen Maschinenausfuh" unter allen Maschinengattungen besitzen, erscheint dieses Ergebnis vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus recht beachtenswert. H Amerikanischer Außenhandel. Der Wert der in der vergangenen Woche eingeführten Waren betrug 15 950 000 Doll, gegen 19 440 000 Doll, m der Dor woche. davon für Stoffe 2 648 000 (2 928 000) Doll. Trsnsoortwelen. * Die Paris-Lqon-M6diterannee in Deutschland. Der bekannten französischen Bahngesellfck>ast ist die Erlaubnis zum Geschäftsbetriebe in Preußen er teilt worden: sie ist verpflichtet, in Preußen min destens eine Zweigniederlassung im Sinne des Han delsgesetzbuches zu begründen. — Aus der Meldung ist nicht zu ersehen, welcher Art dieser Oieschäftsbc trieb sein soll, wahrscheinlich ober handelt es sicb wie der ,.B. B. E." meint, lediglich um die Errich tung eines eigenen Neiscbureaus oder dergleichen. Betriebsansweile Lrienibabneu. Vom 30. Inti bis 5. August BruNotin- nahincn 074 >47 ,p!us 3837) Hrco., seit t. Zlannar 8 455 4»» (weniger -'20 587) 5rcs. verlchieüene Inüultrien. tz Die Firma Neuhritcnoertriebs-Gesettschaft m. b. H. in Loichmitz ist in das Handelsregister einge trogen worden. Das Stammkapital beträgt 20 000 Mark. * Ksmmnnakcs Elektrizitätswerk Mark, Aktien gesellschaft, Hagen i. W. Juni 1911 Stromerzeugung 2 614 545 (1 792 340) Kilowattstunden, insgesamt ab 1. Januar 1"11 17 903 350 (11793 230) Kilowatt stunden. Größte Tagcserzcugung 104 545 (71 0001 Kilowattstunden, Anschlußwert 19 895 (14 078) Kilo wattstunden. Zahl der Abnehmer 3132 (2149), ' stündige Marinalbelastunq 7450 (4800) Kilowatt stunden * Königsberger Handels-Compagnie. Dieses Petroleum Handelsunternehmen, dein die Stanvarb Lil Eo. nnhcstcht, erzielte im Jahre 1910 nach Ab schreibungen von 171 321 (1836.55) « einen Rein- gewinn von 402 680 (318 078) .K. dessen Verteilung wieder nicht angegeben ist. Das Aktienkapital be trägt 2.3 Millionen Mark. vervänüe. Verband Deutscher Waren- und Kaushäuser, e. D. Der große Ausschuß des Verbandes tritt am 16. August im Gebäude der Berliner Handelskammer zu seiner 49. Sitzung zusammen, um zu wichtigen Fragen Stellung zu nehmen. Uebcr Konventions fragen. und zwar Steinqut-Konoention. Porzellan- Konvention. Alpakkabcsteck Fabrikanten u. a. werden der Vorsitzende Oscar Tietz, sowie G. Barasch. H. Heilbutt) und S. Schocken referieren, lleöcr Steuer fragen, die Reikbsnersicherungsordnung und über die Berliner Speditionsverbältnijie spricht der General setretär Dr. Wernicke. Ferner sollen weitere Aus jchutzmitqlicdcr kooptiert und Vertrauensmänner ge wählt werden. vermilüttes. * Spirituszentrale nnd drohende Kartosfelmiß- ernte. Wie wir erfahren, ist der Cesamtausschuß der Spirituszentrale für Dienstag, den 15. August, ein berufen worden, um zu der durch die drohende Kar- toffelmißcrnte geschaffenen Sachlage Stellung zu nehmen. Bis zur Beschlußfassung über die künftige Preisgestaltung sind die Offerten für Trinkbrannt wein eingestellt worden. ? Amtliche Ernteschätzunq in Ungarn. Weiz n 48 100 00 (16 185 023) D.-Ztr.. Roggen 12 909 000 (13 291 103) D. Ztr., Gerste 15 8.50 000 (11 676 341) Doppelzentner, Hafer 13 150 000 (10 262 285) D.-Ztr. Die Ertragsaussichten für Mais nnd Kartoffeln verschlechterten sich abermals. * Präsident Gary über die wirtschaftlich« Lage in den Vereinigten Staaten. Der Karlsbader Korre spondent der „N. Fr. Pr." hatte eine Unterredung mit dem vorübergehend in Karlsbad weilenden Prä sidenten des amerikanischen Stahltrusts Herrn Gary über die wirftchastliche Lage Amerikas Gary sagte, die Regierung beabsichtigt, die Maß- regeln gegen die Trusts so lange fortzusetzen, bis die Korporationen den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Gegenwärtig handle es sich um ein- Untersuchung durch eine Parlamcntskommission. uw zu sehen, ob neue Trustgesetze notwendig sind. Da--. Vorgehen der Regierung ist vollkommen gerecht, un" seitens der Korporationen ist Geneigtheit vorhanden, den gesetzlichen Vorschriften zu entsprechen. Die fun damentale Lage des Landes ist in finanzieller und kommerzieller Hinsicht eine gesunde, und sie ist besser, als sie je zuvor war. Aber die politische Bewegung, die sich bereits jetzt wegen der Wahle n i in Jahre 1912 bemerkbar macht, bringt ein allge meines Gefühl der Unsicherheit hervor und übt einen immerhin deprimierenden Einfluß aus. Das Kapital wird ängstlich und schiebt Transaktionen, soweit industrielle Erweiterungen und große finan zielle Zirkulationen in Frage kommen, hinaus. Die Ernte «vird eine gute sein, wenngleich keine Rekordernte. Gary schützt ihren Wert auf acht Mil liarden Dollar. Die Eisenbahnen hoben nicht mehr als ein Drittel der gewöhnlichen Quantitäten infolge des Gefühls der Unsicherheit über die poli tische Zukunft gekauft. Die Eisenbahnen haben un gesähr 70 Proz. non dein verdient, was sic sonst unter normalen Verhältnissen einnehmen. Die Pro duktion und die Verschiffungen von Eisen und Stahl sind 75 Proz. von der vollen Produktions fähigkeit. Das Geschäft geht gut. aber nicht so gut. wie man es erwarten könnte. Daran ist wiederum die politische Unsicherheit schuld Auf die erwähnten Ursachen, teilweise aber auch auf Manipulationen, die von Spekulanten ausaehen. sind die Bewegungen auf dem New Porker Effektenmarkt zuriickznführen. Hypotheken- unü Grunültücksmsrkt. Ir. Pom Berliner Hypotheken- «nd Grundstücks markt. (Wochenbericht des Vereins Berliner Grund stürks- und Hypothekenmakler.) Das Hypothekengc schäft ist noch immer vollkommen still und fände, daher nur wenige Beleihungen ihren Abschluß. Die Privatqeldgeber sind meist noch in ihren Sommer frischen, so daß auch von dieser Seite nur wenig Hypotheken begeben wurden. Die Zinssätze sind im Steigen begriffen. Wir notieren: Pupillarisch erst stelliae Eintragungen 4 Proz., sonstige feine Anlagen 4!4 bis bis 4*4 Proz. Institutsgelder 4'/, bis 4'4 Proz., Vorortskmnotheken 4'4 bis 4^/« Proz.. Bauqelder 5 bis 5'/, Proz., zweite Stellen in bester Lage hinter niedrigen Eintragungen 444 dis 5 Pro;. sonstige Appaints 5^4 bis 6 Proz., Institutsqekdcr bedingen 1 bis 2',4 Proz Abichlußnrovision. Einig' Terrains in der Kaiserin-Augusta Allee und in Trentow. sowie Grundstücke in Schöneberg, Sedan straße. in Treptow. Oberschöncweide nnd Steglitz wurden als verkauft gemeldet.