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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191108137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110813
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110813
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-13
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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Sonnttlg, 15. Lit-Uv l9rr. Letmw« TayeLlsu. (unter Bürg^a 1 -er Ge«einde» Markkleeberg. »d«7»7 GeinrindksMkisk Okhsch. t- emeinveamt: Näh« Staats- und Straßenbahn. Geschäftszeit 9—1 und L—H Sonnabends 9—2 Ahr. Zinsfuß: SV, 7». LparLa^e Gesckmftsttell«: Rathaus, Erdgeschoß ftnks, Zimmer Nr. 4. Zinsfuß für Einlagen »- / > /« bei täg licher Verzic.fung. Geschäftszeit: 8—1 und 3—5, Sonnabends nur 8—2 Uhr »onr Sparkasse Markkleeberg (unter Bürgscha .. Troltewitz und Tröbern) im Nathause zu Markkleeberg — 7 Mrnute» von der Endstation L.-Dölttz der Großen Leimiger Straßenbahn (Linie 1.»). — Zinsfuß Tägliche Verzinsung. Kostenfreie Uebertragung anderwärts angelegt.Gelder, KttifiZfitlllt' Werktag» 8—1 und 3-5 Uhr. Sonn- l-'zWlÜLlsl. abendsL—2 Uhr. Fernsprecher Nr.651. Sparkasse Leutzfrh. (Unter Garantie der Gemeinde. Reserven 515 000 ^0 Geschäftszeit: Wochentags 8—1 und 3—5 Uhr, Sonnabends durchgehend von 8—2 Uhr. MiWM: WS.ZÄÜM Zinsfuß 3'///°. Haltestelle der Linien b, und U der Großen Leip ziger Straßenbahn, sowie der Außenbahn Leipzig- Leutzsch-Eundorf. asnrr tzWüiWM M!ik,-Are!ibrrg. Geschäftszeit 8—1, nachm. 3—5, Sonnabends 8—1 Uhr Täglich« Verzinsung. Zinsfuß 3^."/,. -»oen> Ärrs Leipzig nnü Umgeyenü. Leipzig, 18. August. Hisiorischer Tageskalrn-er fite Leipzig. 1L. August: 1887 Gründung der Gesellschaft „Glocke". , 1887 svföhrlge» Jubiläum Lerselben. 1885 Bürgermeister Dr. Stephani f. Dürrr onü Teuening rm ütten Leimm. An Hitzevejchwerden, wie wir sie seit einiger Zeit zu ertragen haben, hat es auch in der Leipziger Ver gangenheit nicht gefehlt. Den Chronistcn nach sind außergewöhnlich heiße Zeiten ziemlich oft vorgekom- men. Solche Hrtzetage Haden sich in Alt-Leipzig noch besonders unheimlich bemerkbar gemacht durch Seu chen und Teuerungen, die sie im Gefolge hattet». Ein schlimmes Hißeiahr, vielleicht Las schlimmste mit in der alten Leipziger Geschichte, war das Jahr 1331. Die Hitze trat in jenem Sommer so anhaltend und so unerträglich auf, daß Menschen und Tiere am Ver schmachten waren. Das Wasser wurde seltener und immer seltener und mußte schließlich mit schwerem Geld« bezahlt werden. Von den 40 Brunnen, die der Stndt damals das Trinkwafser lieferten, waren die meisten (u. a. die von der Stadt erhaltenen 13 Brun nen) versiegt. Um das Maß der Heimsuchung voll zumachen, brachen in Len Vorstädten, tecls durch die Belagerung Tillys, teils durch die Sonnenhitze, noch schwere Brände aus; von den Vorstädten blieb fast gar nichts übrig. — Vogel berichtet aus dem Jahre 1331 ein seltsames Vorkommnis. Er schreibt, daß sich im Stadtgraben vor dem Thomastor das Wasser rn Blut verwandelt habe. „Diese Blutfarde ist vier Tage nacheinander gestanden und von vielen Hundert Personen gesehen worden. Wenn man das Wasser in ein Glas oder Geschirr gegossen und eine Weile hat stehen lassen, ist oben klares Wasser und auf dem Boden eine diae rote Blutfarde zu sehen gewesen." Der Aberglaube in jenen Tagen schwerer Bedrängnis hatte die Behauptung ausgestellt, daß die Erschei nung auf einen „Blutregen" zurückzuführen sei. Auch im Jahre 1636 hatte man wieder einen äußerst heißen Sommer: Getreide und Futtermittel waren größtenteils verdorrt: für den Scheffel Gerste, der sonst einige Groschen kostete, mußte man 2 Taler bis 2 Taler 12 Groschen bezahlen. Zu der Teuerung ge> sollte sich noch eine Seuche, die im folgenden Jahre (1638) in drei Monaten 2560 Menschen hinwegrafste, ziemlich den fünften Teil der ganzen Bewohnerschaft! In diesem 17. Jahrhundert waren es sieben Sommer, die vor allem unheimliche Hitzetage aufzuweisen hatten. Auch vor 200 Jahren, im Jahre 1711, wurde dis Leipziger Bevölkerung von schweren Hitze katastrophen heimgesucht. Zwei Jahre darauf schon wieder. Der Scheffel Korn stieg da auf 4 Taler. Die Jahre 1711 und 1811 brachten neben großer Hitze zum Uederflutz auch noch Erdbeben, so daß rrcle Ein wohner ihre Heimstätten aus Angst verließen. Den heißen Sommern gingen oft grimmig kalte Winter voraus. So war im Jahre 1709 die Kälte von solcher Intensität, daß man zur Anstauung des Röhrwassers beinahe drittyalbhundert Klafter Holz verbrauchen mußte. Die Geschichtsschreiber von Alt-Leipzig be richten gewöhnlich vor dem Eintreten solcher Kata strophen von allen möglichen auffälligen Himmels erscheinungen! 1635, vor dem Hitzejahre, will man zwer starke Feuerballen haben zur Erde aiedergehen und verlöschen sehen. Vogel erzählt auch vielfach, daß Kometen beobachtet worden seien, und daß man diese als schlimme Vorboten von Erdkatastrophen angesehen habe. L. * * Rücktritt des Geh. Kirchenrates v. Pank. Wie man uns von zuverlässiger Seite mitteilt, wird der geistliche Obcrhifte der evangelischen Gemeinde unserer Stadt, Herr Geheimer Kirchenrat v. Pank, am 1. Mai n. I. von seinem Amte zurücktreten. Von dem schweren Krankheitsanfalle, den er am 14. Ok tober v. I. erlitt, hat er sich zwar soweit wieder erholt, daß er alles Geschäftliche, was in den Bereich seiner Tätigkeit gehört, mit alter Frische, Klarheit und Umsicht erledigen kann; auch Amtshandlungen hat er wieder oorgenommen; aber die Kanzel wieder zu betreten, haben ihm seine Aerzte entschieden widerraten. Schweren Herzens hat er sich diesem Spruche gefügr. Er wollte nun, da er nicht mehr durch die öffentliche Verkündigung des göttlichen Worres der Gemeind« dienen soll, sein Abschiedsgesuch bereits für den 1. Oktober d. I. einreichen; allein von maßgebender Seite ist er dringend gebeten worden, noch der nächsten Landessynode, die voraussichtlich am 20. September zusannnentveten wird, beiwohnen zu wollen, do man einen Ersatz für ihn, schon wegen der Kürze der Zeit, zu finden nicht erwarten kamt. Seine Mitwirkung bei der Synode, deren Bedeutung allseitig erkannt worden ist, wir- namentlich bei der Lchulfrage wertvoll sein. Au» demselben Grunde wünscht man, daß er um nächsten Landtage al» stän diges Mitglied der Ersten Kammer teilnehme. Diesen Bitten, die wahrscheinlich nicht eine Form der Höf- licheit, sondern von richtiger Würdigung seiner Per- sönllchkeit eingeaeben sind, nachzugeben, bat er sich im Gewissen gebunden gefühlt, und er wird demnach. wie gesagt, bis zum 1. Mai n. I. bleiben. Dies« Nachricht ist zwar für unsere Stadt insofern schmerz lich, als Pank für die Predigt eine ganz außerge wöhnliche Begabung besaß, was auch di« Gemeind« erkennt und anerkannt hat; aber erfreulich ist es, daß die ganze Landeskirche von ihm noch ein segens reiches Eingreifen in einer alle Herzen bewegenden Angelegenheit zu erwarten hat. * Militärische». Der stellvertretende Komman deur der 2. Division Nr. 24, Generalleutnant Krug v. Nidda, begibt sich am 13. August 9,50 nachm. ab Leipzig Dresdner Bahnhof nach dem Truvpcn- übungsplatz Zeithain, um am 14. August den Besich tigungen des 1. und 3. Bataillons 8. Infanterie-Re giments Nr. 107, am 15. August den Besichtigungen des 2. und 3. Bataillons 7. Infanterie-Regiments Nr. 106 deizuwohnen. In Begleitung Seiner Ex zellenz befindet sich der Divisionsadjutant Major v. Wittern. Die Rückkehr erfolg; am 15. August nachmittags. * Jubiläen. Die Buchhandlung von Zangenberg L Himly feiert am 15. August ihr 40jähriges Be stehen. Ihr ist das seltene Glück zuteil geworden, während der ganzen Zeit ihres Bestehens in den selben Räumen, Universitätsstraße 11. zu domizilieren. Der jetzige Inhaber, Herr Otto Himly, Sohn des Mitbegründers der Firma, hat den geschäftlichen Umfang der Firma insofern erweitert, als er neben dem weit über Deutschlands Grenzen bekannten Törinnen: und Antiquariat eine Leihbibliothek ein richtete. — Der Eisendrehrr Karl Oswald Köhler in Leipzig-Sellerhausen begeht morgen das Jubiläum 25jährigcr ununterbrochener Tätigkeit in der Mafcbinenbauanstalt von Kirchner <L Co., Aktien gesellschaft, in Leipzig-Sellerhausen, Torgauer Straße. * Geschästsjubiliium. Am 10. d. M. feierte der seit 10. August 1836 ununterbrochen bei der Firma Carl Th. Finne, Elisenstraße 56, Bauklempnerei, Gas-, Wasser- und sanitäre Anlagen, beschäftigte Werkführer Gustav Lieding aus Connewitz sein 25jähriges Gejchäftsjubiläum. , Ordenswesen. Der König hat dem Buchhand lungskassierer Ernst Ferdinand Künne in Leipzig- Gohlis das Albrechtslreuz verliehen. * Hrimal-Musenm. Der zoologisch-botanischen » Abteilung gingen in letzter Zeit schenkungsweise zu: s Ein Schmanzmeijennest mit verlassenem Gelege durch Herrn Ratsförster Zacharias; 4 Jungfüchje durch Herrn Oberförster Weiske; 2 Haubentaucher. Männchen und Weibchen, sowie ein Schwarzhalstaucher durch Herrn O. Grimm; ein Zaunkönig- und Elsternest, sowie Eiergelege von Fasan und Krähe durch Herrn W. Kutschte; ein weitzer Sperling und ein Pirol weibchen durch Herrn Geuthe: ein Mauersegler durch Herrn A. Saupe: Bälge vom Triel, Bussard und großen Würger durch Herrn A. Thieme; ein Wiesel, Kröien und Krötenlaich durch Herrn P. Wichand: eine Ringelnatter durch Herrn R. Herfurth; ein Wespennest (von Ve.-^ci. norcveaiea) sowie 7 Polyporus- arten durch Herrn Karl Dorn; eine Anzahl seltener Gräser durch Herrn Dr. H. Tittmann; Pflanzen des Auenwaldes durch Herrn O. Fiedler. * Bauliche Veränderungen an der Haltestelle Schönefeld. Die Bahnsteigverhältnisse der Haltestelle l Schönefeld, die bisher mancherlei zu wünschen übrig I ließen, erfahren gegenwärtig umfangreiche Verände- s runoen. An Stelle des bisherigen einen primitiven Bahnsteiges legt mnn jetzt zwei solche an. Diese Bahniteige, von denen der unterste Teil bereits fertiggestellt ist, erhalten eine Länge von ungefähr 250 Metern. Die Pflasterung derselben geschieht mit einer asphaltartigen Maste. Zwilchen den beiden Bahnsteigen bezw. dem Haltestellengeönuds wird zur zeit eine Unterlunnelung von der Atliengefellschaft für Beton- und Monieroau hergestellt. Dem reisen den Publikum wird auf diese Weise das lleber- schreiten der Gleise — was bisher als großer llebelstand empfundeu wurde — erspart. Der Tunnel und die übrigen baulichen Veränderungen wurden vor reichlich drei Wochen in Angriff genommen; sie kommen noch in diesem Jahre vollständig zur Aus führung. Für später — nach Inbetriebnahme des Hauptbahnhofes — ist übrigens geplant, auch -die Züge von und nach Dresden in Schönefeld halten zu losten. Der Umstand, daß jetzt nur die zwischen dem Bayrischen Bahnhof und dem Berliner Bahnhof verkehrenden Züge in Schönefeld halten, wird in Schönefeld allgemein als unzeitgemäß empfunden. * Die Feuerficherhcit des Leipziger Schauspiel hauses. Die allgemeine Feuersicherbeit eines Theaters zum Schutze des Publikums erheischt die weitgehendsten Vorkehrungen und modernsten Ein richtungen, welche die Technik auf dem Gebiete des Feuerlöschwesens sich zunutze gemacht hat, auch auf bestehende Theatergebäude anzuwenden. Bisher sah man nur als einzig wirksamen Schutz gegen einen ausbrechenden Bühnendrand die sogenannte Regen einrichtung an: unter Negencinrichtung versteht man ein hoch über der ganzen Bühne »erteiltes Netz van Sprührohren oder Brausen, die zn der Lage sind, jeden Raumteil des Bühneulustraumes mit Wasser zu versehen. Die Meinungen über die löschende Wirkung einer Regeneinrichtung sind nun schon in Fachkreisen sehr verschieden, die ideale Wirkung der selben wird sogar von Herrn Hosrat Schick, dem be kannten Wiesbadener Bühnen-Jngenieur und Erfinder bllhnentechnischer Einrichtungen, direkt bezweifelt. Er hat ein neues, direkt wirkendes Löschsystem kon struiert. Er versieht die erste Bühnengalerie (ca. in halber Höhe des Bühncnraumes befindlich) in allen Gassen mit Wasserstandrohren und letztere ijMt Hebelhähnen und sogenannten Schwanenhälswende- rohren und ermöglicht dadurch jederzeit einen direk ten Angriff des Brandherdes. Tie Vorteile dieses Löschsystems liegen wohl klar auf der Hand. Zur Komplettierung dieses Systems versah er den eisernen Vorhang noch mit einer Ueberflutungsvorrichtung, die es ermöglicht, daß die Bühnenseite des eisernen Vorhanges bei ausgebrochencm Feuer so reichlich mit Master bespült wird, daß eine übermäßige Erhitzung oder ein Glühendwerden des eisernen Vorhanges ausgeschlossen ist. Im königlichen Theater zu Wies baden und im städtischen Theater zu Mainz haben sich diese Anlagen glänzend bewährt. Was nun das Leipziger Schauspielhaus an- lanat, so sollte auch hier eine Regeneinrichtung allen Systems eingebaut werden. Die örtlichen Ver hältnisse des Grundstückes aber boten Schwierigkeiten, die schon die nötigen Proben fast unmöglich gemacht haben würden und eine sachgemäße Leistungsmöä- lichteit der äußerst kostspieligen Anlage bezweifeln liegen. Man entschloß sich daher, von der Forderung einer Rcgeneinrzchtung Abstand zu nehmen, sofern ein vollwertiger Ersatz anaeschafft werden konnte. So wurden denn im Frühjahr 1911 die Feuer löschverhältnisse im Leipziger Schauspielhause unter Leitung des Architekten Adalbert Fried rich wie folgt verbessert. Zunächst wurde der Wasserdruck der Feuerlöschleitungen des gesam ten Bühnenhauses durch den Einbau einer elektrisch betriebenen Zusatzpumpe ungemein erhöht, so daß von allen Etagen des Bühnen - Treppenhauses aus einem ausorechenden Feuer, ähnlich dem vorher beschriebenen Schickschen Snstem, direkt haltgeboten werden kann. Dann wuroe eine Berieselung oder Ueberflutung des eisernen Vorhanges eingerichtet, die gleich der vorerwähnten Drucksteigerung von ver schiedenen Stellen oes Bühnenhauses aus in sofor tige Tätigkeit zn setzen ist. Ende vergangener Woche konnte nun der Genannte die vervollkommneten Feuerlöschcinrichtungen im Leipziger Schauspielhaus« den Vertretern der städtischen Behörden durch «ine großzügige Probe in Tätigkeit vorfübren, um nach dem erbrachten und behördlich anerkannten Nach weise der Zweckmäßigkeit der geschaffenen Anlagen dieselben dem ständigen Betriebe zur Sicherheit von Personal und Publikum zu übergeben. Es würde zu weit führen, näher auf den Gang der Probe ein- zuaehen. Nur das sei noch gesagt, daß die Probe den betten Nachweis der Zweckmäßigkeit der Löschanlagen eroracht hat. * Laufigker Heilstätten. Vollbesetzt wird am 17. August die vierte Kinderabteilung im Bethle hemstift einziehen. 2n der letzten Serie (19. Sep tember bis 17. Oktober) können noch einige wenige Plätze belegt werden. »Geschäftsstelle, Rotzstraße 14). Das vierwöchige Pfleggeld betragt 35 Im Genesungsheim sind neue Aufnahmen erst wieder Ende September möglich. Täglicher Pflegesatz hier 2 bei Einzelzimmer 2,50 1. Zur zollamtlichen Behandlung des Reisegepäcks. Für die zollamtlich« Behandlung des nach italienischen Stationen über die Gotthardlirne adgefertigten Reise gepäcks in den Grenzbahnhöfen C h iasso und Luino lst folgendes neue Verfahren angeordnet worden: Das mit den schweizerischen Bundesbahn, zügen 103 und 127 in Chiasso eintreffende, durch gehend nach italienischen Stationen abgefertigte Reisegepäck wird, sofern sich der Eigentümer im Zuge Luino liegen, worauf zur Vermeidung großer Un- befinvet, in den Anschlußzügen während der Fahrt von Chiasso bis Mailand,im Zuge durch Mitreisende italienische Zollbeamte behandelt. Menn der Eigentümer nicht mit dem gleichen Zuge wie das Gepäck reist, so wird letzteres in Chiasso aus geladen. Ist das Gepäck nach einer itclienijchen Station mit Jnlantszollamt abgesertigt, jo erfolgt die Weilerbeförderung unter Zollverschluß mit dem nächsten Zuge. Bei allen anderen Zügen wird in Chiasso Las nach italienischen Stationen direkt ab gefertigte Reisegepäck im Bahnhose selbst zollamtlich behandelt, ebenso bei allen Zügen in Luino. Reise gepäck, für das die Zollbehandluug auf der Be stimmungsstation verlangt worden ist. wird unter Zollverschluß an den Bestimmungsort weitcrgeleitct, und zwar ohne Ecbührenderechnung. Der selben Behandlung unterliegt dasjenige Reisegepäck, das nach einer italienischen Station abgesertigt ist, wo sich italienische Zollämter erster Klasse befinden. Reisegepäck, dar nach einer italienischen Station ohneInlandszollamt abgefertigt ist und das au der Grenze wegen Abwesenheit des Eigentümers nicht zollamtlich behandelt werden kann, bleibt, bis letzterer sich zur Zollbehandlung meldet, auf den Grenzbahnböfen Chiasso oder annehmlichkeiten hiermit hingewiesen sei. * Deutsches Reichs - Adreßbuch. Ende August schließt — zufolge einer Bekanntmachung in unserer heutigen Nummer — die Subskription aus die neue Ausgabe 1912 des „Deutschen Reicks - Adreßbuchs" von Rudolf Mosse. Dieses zuverlässige Nachschlage werk über Deutschlands Industrie, Gewerbe und Handel ist längst zum Gemeingut der deutschen Ge schäftswelt geworden. Auch die neue Ausgabe wird zahlreiche Erweiterungen und Verbesserungen zeigen. Das Buch wird den gewaltigen Umfang von etwa 7400 Seiten haben und als wichtigste Neuerung ein Warenregister bringen. Während das Branchenver zeichnis die Firmen bestimmter Branchen nachweist, weist das neue Warenregistcr, welches den textlichen Zusatzzeilen und Anzeigen der einzelnen Firmen ent nommen ist, die Bezugsquelle für jeden einzelnen Artikel nach. Trotz dec vielseitigen Verbesserungen und Erweiterungen des Werkes ist der Subflripkious- preis nicht erhöht, er beträgt in der Vorbestellung 22 iranko innerhalb Deutschlands, während der Ladenpreis später 32 ./-! franko ist. Die Preis ermäßigung von ',3 des Ladenpreiies besteht auch bei den Sonderbünden, welche sich als praktische und billige Landesaoreßbücher ebenfalls in Len weftesten Kreisen eingebürgert haben. * Kairo im Zoologischen Garten. Im Mai und Juni jähen wir bereits rn unserem Zoologischen Garten die vorzügliche ethnographische Schau stellung der Gebrüder Marquardt „Die Samoaner". Repräsentierten die Mitglieder dieser ausgezeichneten Truppe ein einziges Volk, so werden wir im Gegen satz dazu in der Schaustellung „Von Kairo bis zum Sudan", die am 17. August eröffnet wird, ein Bild von dem Völkcraewirr in der afri kanischen Hauptstadt erhalten. — Aegyptens Hauptstadt, die größte Stadt Afrikas und der ara bischen Welt, die Stadt der 400 Moscheen — in der Pracht orientalischen Glanzes — ersteht vor uns. Kairo, das Lank seiner günstigen Lage als „Schlüssel des Rillnndcs" und uls einer der begünstigjten Plätze Les Orients zum Ziel aller Reisenden, die der Weg nach dem Pharnonenland führt, geworden ist, steht, wenn es auch nicht mehr als Stapelplatz des indo-europäischen Verkehrs gilt, als Berühruugs- und Austauschpunkt zwischen Nord- afrrka und Europa, die Stadt mit dem anregenden orientalijcken Veckehrsleben, in höchster Blüte da. — Der arabische Charakter Kairos hat sich erhalten. Die arabischen Quartiere, ein wahres Labyrinth winkeliger Gäßchen und Gänge, sehen noch wenig europäisch aus. Und Las Charakteristische Kairos, die Basare, in denen alle Herrlichkeiten des „Wunder landes Arabien" feilgehalten werden, locken immer von neuem Kauf- und Schaulustige heran. — Ein kleines Abbild von die»em Leben und Treiben, seinem bunten Gewirr soll uns jetzt im Zoologischen Garten gezeigt werden. Bereits seit Tagen herrscht aus dein Schaustellungspiatze emsiges Leben und Treiben. Dort werden die Wohnstätten, die Hand- werkerhiitten, die Schule, Küche rc. :c. fertiggestellt. Es ist nämlich beabsichtigt, diesmal nicht einzelne Vor stellungen zu veranstalten, sondern den Besuchern Ge legenheit zu geben, die exotischen Gäste in ihrem Tun und Treiben den ganzen Tag über beobachten zu können.— Die Karawane bringt typische Vertreter der einzelnen Bevötkerungsgruppen Kairos, Araber, phantastisch gekleidete Männer, Frauen und Kinder heben sich von den Sudanesen, die „schwarz wie Mohren", en kcmnlle, im wallenden, weißen Burnus sich präsentieren, glanzvoll ab. Vertreter aller Stände sind unter den exotischen Gästen. Als Gelehrte, Gaukler, Handwerker usw. wollen die Be wohner Kairos Können und Kunst zeigen. Dem Besucher soll ein möglichst vollständiges Bild einer nordafrikantjchen Niederlassung vor Augen geführt werden. Drechsler, Graveure, Töpfer^ Strohflechter und Weber werden ihre Arbeit öffentlich verrichten. Anziehend werden sich sicher die Vorführungen der ägyptischen Bauch tänzer und der Zauberer gestalten. Die mysti schen Künste der Derwische werden den Leipzigern Rätsel zu lösen geben. Besonders sei noch bemerkt, daß ein echt arabisches Cafü errichtet wird, sowie daß regelmäßige Vorstellungen für die Unterhaltung der Besucher sorgen werden — ein Umstand, der gewiß dazu beiträgt, der Schaustellung für die Dauer ihres hiesigen Aufenthaltes größte Zugkraft zu sichern. — Von den Leuten, die die englische, französische, arabische und deutsche Sprache beherrschen, sei noch erwähnt, daß die Frauen wie die Kinder Angehörige der ärmeren Volksschichten des Landes sind, die Weiber, zumeist Witwen oder wegen Eingehung einer neuen Ehe von ihrem Manne verlassen, die xinder Waisen. — Es dürfte von Interesse sein zu hören, daß diese Leute in ihrer Heimat doch immerhin einen Tagesverdienst von 3—4 haben muffen, um ihr Leben fristen zu können. — Am 17. August findet, wie bereits oben erwähnt, die Eröffnung der Schau» m. 222. los. IatzryüNtz. ftellung statt. Die farbige» Gälte werden jedoch bereits einige Tage vorher in Leipzig Eintreffen, um sich hier häuslich etnrichten zu können. * Eintauf»»«rei» Letoziaer Pro-ukte»händler für Kol»»ialwaee«- und Provukteugeschäfte E. E. m. b. -. Die in Ulrich Bterpalast abgehaltcne ordentliche Generalversammlung eröffnete oer Vor sitzende de» Auisichtsrates Herr Kaufmann mit Be grüßung der Teilnehmer, worauf der Vorsitzende Herr Smumann den Geschäftsbericht erstattete. Der Verein hat sich demnach recht vorteilhaft weiterent- wtckelt. Die Zahl der Mitglieder st eg auf 203. Der Kaffenbestand betrug 667 ^il. das Bankguthaben 24 538 .L und der Wert des Warenlagers 18 418 .zc. während das Grundstück mit 69 859 zu Buche steht. Die Mitgliederanteile betrugen 22 265 ./L, die Hypotheken 59 400 und der Reservefonds hat einen Stand von 393!) Es wurde ein Eewinnüberschuß von 30 351 .Zl erzielt. Der Bericht wurde richtiagcsprochen und dem Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung erteilt. Entsprechend dem Vorschläge des Aufsichtsrates erfolgte die Gewinn verteilung in nachstehender Weise: Für die Verwa! tung 1600 zur Hypothekentilgung 600 .//!, zum Reservefonds 513 .«, zur Auszahlung an die Mit glieder 27 540 ./t, gleich 9 /, Prozent Dioidenvc aui die entnommenen Waren. Der Umsatz im Berichts jahre, der 381 373 betrug, überstieg den vorjährigen um 30 558 Die statutengemäß ausscheidenden Mitglieder des Aussichtsrates, die Herren Hausmann Biißler und Arndt, wurden wieder gewählt. Von der angeregten Anschaffung eines Transport-Auto mobils wurde abgesehen. * Der falsche Schauspieler. Ein Unbekannter mietete sich unter der schwindelhaften Angabe, daß er Schauspieler sei und in hiesiger Stadt Engage ment gefunden habe, bei einer Familie in der Brüdersiraße ein. Angeblich um seine Sachen vom Bahnhof zu holen, ließ er sich von der Vermieterin einen Gelobetrag geben, womit er auf Rimmer Wiedersehen verschwand. Der Betrüger ist 28 bis 3<> Jahre alt, 1,70 ui groß, hat volles, gebräuntes, glatt rasiertes Gesicht, trug braunen Jcikettanzug und braunen steifen Hut. * Ein neuer Schwindlcrtrick, vor dein gewarnt sei, wurde mit Erfolg in Nürnberg ausgeübt. Dort wurden einem Lehrling im Postscheckamt von einem Unbekannten 100 abgsfchwindelt. Der Gauner hatte Len Lehrling ersucht, ihm eine Hundertmarl note gegen Silbergeld zu überlassen, das in einer Eeldrolle sein sollte. Der leichtgläubige Lehrling, siel auch aus diesen Trick hinein. In der angeblichen Geldrolle wurden nur Messingmnrken in der Größe von Einmarkstücken mit der Aufschrift „Weltmarke 50" gesunden. -fr Vom Hitzschlag befallen wurde eine in L.- Reudnitz, Oststraße, wohnhafte 59Jahre alte Markt helferswitwe. Die Frau mußte in das Krankenhaus .übergeführt werden. — Infolge der Hitze wurde gestern nachmittag an der verlängerten Allecstraßc rn L.-Neustadt ein in L.-Kleinrschocher, Baumann straße, wohnhafter 52 Jahre alter Arbeiter ohn mächtig. Der Erschöpfte wurde durch den Sama- ritcrverein in das Ltadtkrankenhaus überaeführt. ff Verstorben ist im Krankenhaus« die in der Sternwarienst.aße wohnhafte 29 Jahre alte Koch frau Frieda Clauß, die in der Freitagnacht dadurch, daß eine von ihr gegen Rheumatismus angewandte Walteeinpackung Feirer fing, schwere Brandwunden am ganzen Körper Savongetragen hatte. * Brände. Auf unausgeklärre Werse entstand gestern vormittag rn zwei Keclcrräumen des Grund stücks Bayersche Straße !)8 ein Schadenfeuer, das von einem Litzch-ug der 3. Feuerwache gelöscht wurde. Werter fand in einer Wohnung des Grundstücks Hamburger Straße 46 ein unbedeutender Stubenbruno statt, der dadurch verursacht wurde, daß Spiritus au- eine Trudeseuerung gegossen wurde. Hier griff die 5. Feuerwache ein. — Gestern in der Mittagsstunde wurde plötzlich eine größere Grasfläche hinter dein Brauereigärten in Brand aeiacht. Dem Feuer fiel ein großes Stück lebender Zaun zum Opfer. Das Jener wurde vom Personal der Brauerei gelöscht. * Ehelicher Zwist. In ihrer Wohnung in der Roßmäßler Straße versuchte sich eine 22 Jahre alte Fleischersehefrau mit Bitterkleesalz zu vergiften. Ehelicher Zwist soll die Ursache dazu gewesen sein. ff Unfälle. 2n die Transmission geriet in einer elektrotechnischen Fabrik in L.-Plagwitz ein in L.-Lrndenau, Markt, wohnhafter 44 Jahre alter' Dreher. Der Mann trug einen Bruch des liuken Armes davon. — Auf dem Bahnhof L.-Plagwitz sic! ein 56 Jahrs aller Arbeiter beim Abladen von Kohlen von einer Lori herab und zog sich dabei ein? Quetschung der rechten Seite zu. — Beide Personen fanden Aufnahme im Krankenhause. ff Schönefeld. Der 13 Jahre alte Sohn eines hier an der Dimpfelstraße wohnhaften Straßenbahn führers hatte sich einen Splitter in die rechte Hand eingezogen. Da sich die Wunde bald unter den Anzeichen von Blutvergiftung in gesähr licher Weise verschlimmerte, mußte der Knabe in ärztliche Behandlung gegeben werben. s. Mockau. Aus die Anordnung der Königlichen Staatsregierung, innerhalb 6 Wochen den Gemeinde rat aufzulösen, hatte dieser an die Regierung die Bitte gerichtet, den Eemeindcrat in seiner jetzigen Zusammensetzung bis Ende 1912 belasten zu wollen, da sich zu diesem Zeitpunkte durch das Ausscheiden von 6 Vertretern dann eine Neuwahl nötig macht. Auf das Gesuch sandte das Ministerium folgenden Bescheid: „Das Ministerium will damit einverstanden sein, daß die in seiner Verordnung vom 6. April geforderte Neugestaltung des Gemernderates zu Mockau erst mit dem 1. Januar 1913 in Wirksamkeit tritt. Zur Bedingung macht cs aber, daß mit den für die Er reichung dieses Zweckes notwendigen Vorarbeiten schon jetzt unverzüglich begonnen, insbesondere ohne Säumen ein ortsgesetzkicher Nachtrag entworfen und an die Aufsichtsbehörde bis 1. Oktober d. 2. einge reicht werde, der eine den bestehenden örtlichen Verhältnissen voll entsprechende Klasseneinteilung spätestens für die Zeit vom 1. Januar 1913 ab stcheriiellt." Durch diese ministerielle Verfügung ist das Verlangen der Ernwohnerschast nach der Neu gestaltung des Wahlmodu« endlich nach langen Kämpfen gesichert worden. vereinsnachrtchten. * »rt«eSs»l«1 der »es«««, t» D. H. »v. «m 20. August veranstalten die sahrenden Geselle» zusammen mit Den LebrltngSabtetlnngen Leipzig, SSurzen, «ttterseld, Eilr» bürg usw. lm D. H. - V. ei» grosce» Geländespiel, zu dcu: sämtliche Lehrlinge Leipzig» eingeladen werden. Damir diese- nn» möglichst «atnrgetreu stattsinden kann, wird der Leut mmt der Reserve Herr Mliller-Uri am Dienstag, dcu Ni. August, in der .Thalia", Elsterstrake 42, abends i^S lll.c einen diesbezüglichen Vortrag halten. Freunde dieser gc sunden Spiele sind auch hier willkommen. Näheret über baö Geländespiel wird noch bekanntgegebe». LMt-Ksrämtze L?ssods5 k. L. 8tsrlle, MMMer, l-eiprig, krliMLkelu Ltr. 23. «la«,»»
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