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Larmaveuü, S.IuU l9ll Lrlpzlvrr Tssevlan. ür. IST. lOS. Irchr-sag. Leipziger Handelszeitung. Vie Poll im vlenlle üer verlicherung. * Die Post mit ihrem wcitverzweiglen Betriebe, ihrem alle Orte umjpunnenden 8cetze, dem so treu lich oraonisierten Sysl«m zur Verrmuahmung von Geldern, insbesondere kleinerer Beträge, und zur Auszahlung dieser, ist rn den verschiedensten Län dern als BernntttungssteUe jür di« Ern- und Aus zahlung von Verjicyeruiigsgeldern benutzt worden. Weiteren kreisen bekannt geworden ist die deutsche Neichspost im Dienste der Unfall- sowie der Allers und Invalidenversicherung. Hu welchen» Umsange aber die Benutzung der Post für die Zwecke de: Arbeiterversill-erung stattfindet, davon hat man im allgemeinen keinen richtigen Bcgr.jf. Deirn bei den Postanstallen ersorderr die Auszahlung der Entschä- digungen und Renten einen sehr erheblichen Aus. wand an Beamten und Unterbeamten, und von Hahr zu Hahr steigern sich die an die Post, nament lich zu Monatsbeginn, gestellten Anforderung.'!! seitens der versicherten Arbeitcrbcoolterung. Holen doch in jedem Monat durchschnittlich weit über eine Million Versicherte ihre Renten von den Post anstalten innerhalb des Reiches ab, und werden doch an Hnvalideninar'en jährlich weit mehr als 500 Millionen Stück im Gesnmuvcrt von etwa 120 Millionen Mark verkauf!. Der Gedanke, die Marke für Versicherungszwecke zu verwenden, stammt übrigens aus der Privatoersicherung, wo er vor bald 30 Jahren zum erstenmal von einer Berliner Anstalt in der Volkvvcrsick-erung Verwen dung fand. Da die Beträge der Versicherung», marken zu einem erheblichen Teil dem Dezimal system nicht entsprechen und infolgedessen für die Staatsbeamten immerhin zeitraubende Multipli kationen beim Verlauf der Wertzeichen erforderlich sind, so kann man leicht ermessen, welche 'Arbeit die Post im Dienst der deutschen Arbcitcrversichc- rung zu verrichten hat. Schon im Jahre 1003 be trugen die Gcsamtkosten nach einer Berechnung des Postinspcktors Dr. Finster nicht weniger als nahezu 10'4 Millionen Mark: und seitdem dürsten sie sich wohl um 2 bis 3 Millionen Mark gesteigert haben. Es ist ein grober, sehr oft begangener Hehler bei der Berechnung der Verwaltungskosten für die Ar beiterversicherung, diese doch recht beträchtlichen, gewissermasten al, versteckte Vcrwaltungckosten der Arbeiterversicherung in Ansatz zu bringenden Ziffern ganz aufzer acht zu lassen. Namentlich bei einem Vergleich zwischen den Verwaltungslosten der sozialen und der privaten Versicherung müssen die Ausgaben der Post mit berücksichtigt werden. Denn wenn etwa auch die deutsch« Privatversiche rung in gleicher Weile über die Post als Hilfsmittel, ohne Entgelt zu leisten, verfügen könnte, so wär» den sich auch ihre Verwaltungslosten ganz bedeutend verringern. Don anderen Ländern, in welchen die Post im Dienst der Sozialversicherung steht, mag zunächst aul die Schweiz hinqewiesen werden. Auch hier kennt man die Marke al, Zahlmittel, und zwar — im Gegensatz zu Deutschland — die gewöhnliche Brief marke, dreien Verwendung im Jahre 1801 den Ver sicherten einer schweizerischen Privatanstalt gestattet wurde. Die Versicherten kleben die Hreimarken wöchentlich auf Markenkarten, die für ein Viertel jahr ausreichen Die vollaeklebte Karte wird an die Versicherungsanstalt eingesandt und von dieser an die Obsrpostdirektion weitergegeben, welche der An- stakt den Betrag der Prämien weniger 1 v. H. aus bezahlt. Die grasten Erwartungen, welche man an dieses vereinfachte, billige Verfahren gestellt hatte, Nnd aber nicht erfüllt worden. Seit 1898 hat daher die Versicherungsanstalt noch ein anderes Zahlungs verfahren eingeführt, nämlich die Entrichtung der Prämien mittels von ihr gelieferter vorgedruckter Postmandate. Auch in England bat man die Post mit einer Art Nolksncrsicheruna in Verbindung gebracht. Ja. auf das Betreiben Gladstones ist 1861 der Versuch unter nommen worden, die Postämter als Verkaufsstellen für staatlich? Versicherungspolicen gegenüber den. Prinatanstalten auszusvielen. deren Geschäfts gebaren sich bei einer Enquete als nicht einwandfrei herausgeftcNt hatte. In Zusammenhang mit der 1861 eingeführten Postsparkassengesetzgebung wurde bei den Postämtern der Vertrieb gewisser kleiner Ver sicherungen eingeführt, für die die Einzahlungen auf den Postämtern zu erfolgen haben. Das Ergebnis war geradezu kläglich. Aus eine Postpolicc kommen beute etwa 1600 von Prinatanstalten ausgegebene Volksvcrsicherungsvolicen. so dost es weit mehr Mil lionen privater als Tausende postalischer Volksner- sichcrungen in England gibt. Denn die Privatver- ficherung treibt unausgesetzt Propaganda für ihre Einrichtungen, die Post beschrankt sich hingegen auf die mehr passive Nolle des einfachen Verkäufers Die neuerdings ins Auae gefast!« Hebung de» Pottver- sichernngsgeschäfts dürfte an dem schlechten Ergebnis wenig ändern. Bei der 1W7 in England zur Verhandlung stehen den Erweiterung der Haftpflichtgeletzgebung. die in zwischen durchaeftthrt worden ist. hat man ebenfalls die Absicht gehabt, di-- Postanstaltcn als Vertriebs stelle für Haftpflicht- und llnfallversichernngsvoliccn ein,zurichten. Allein das vom Postminister Burton zur Prüfung dieses Problems eingesetzte Komitee hat die Vorschläge verworfen. In den von der llntersuchungskommission veröffentlichten Blaubüchern findet man beinahe auf feder Seit« andere Gründ- aegen die Benutzung der Post für die Zwecke der Ver- ficherung, ohne dast jedoch die meisten dieser Gründe überzeugend zu wirken vermögen. Es fehlte o^en. bar am ernsten Mollen: darum fand man keinen Weg. Anders in Australien. Hier hat eine parlamen tarische Kommission, die im Jabre 1006 die Hrage ge prüft hat. ob und in welcher Weile eine allgemeine Altersrentennersorgunq in ollen Staaten des austra lischen Bunde» nach dem Muster von Neuseeland, Viktoria und Nenlüdwalcs eingeführt werden könnte, der Ausfällung Raum gegeben, dast hier die Post als eine geeignete Einrichtung im Dienste dieser Ver sicherung benutst werden könnte. Die Auszahlungen der Renten sollen nach dem bereits bewährten Muster von Viktoria durch die Postämter monatlich erfolgen. Das New Zealand Government Insurance De partment dürfte wohl die einzige staatliche Versiche rungsanstalt der Welt lein, die ihre besonderen, von der Staatsvost hergestellten nnd mit der Firma der Anstalt versehenen Briefmarken zur Hrankterung der Briefsendunqen usw besitzt. VSrlrn- uno ksnüelsmelen. ß «n der geftriften verliner Börse stellten sich die Ultimonotierungen wie folgt: »pro,. Re»ch»anleibe «.»7, 1M?er Russische Anleihe »l.so bi» »,.7b. riirkenlose 174.!W-174,rr>, Comm.. u. D>»kvn,o.B-nk 1!7,»-117.sa. DarmNSdier Bank 12S.7S, Deutsche Pank 2«».g2 di» «a,7»-»«.!»-»«.», Dißionto ma,ico, Dresdner B«*k «SM-ISS.7^ BerN«er Ha«del»ges. IS4.87 bi» 164,>»-1»4,S0, Nativnalbank l»,Ai, Schaasshaus. Bankverein t»«,7d, ttrrdtiatUr« »»»,«, P«ter»v. Hat. «aal 2v»,b0—U«t,7», Nützliche Ba«l W7,»c»-ld«,u«-!bv,do, Lübecker !«,», Ball», molk !V7-1W,7S—10«^7, Canad« »U7,«I—S»7,»7—N>7,L!-»r7,U bi» !!»7,7S, PrNnsglvauc« l»,vt>, Mrrtdtouarbatz« UV,üb, Lom- bardcu L»,-c7-A.7b, Anatolier t!8,87—1lS,7ü, Orteutbah« WSZV di» !5»-!SZ,«2, Princc Henri iso,87-180,rc»-is»,7b-lüv,rs bi« 180,87, Lchaniung 132,7S—132,82, L'alschau-Wirn 218—218,62 bis 2!« 218,28, Elektrische Hochbahn 138, Gr. Berliner Strasicn» bahn 1vt»,75—1VV.87—1W,62, Hamb. Pakrtsahrl l»4,»7—138,87 btS 134,2a, Hansa 174,50-173,37-174,25, Nordd. Lloud 96,62- 05 biS 95,62, Dnnamitlrust 187,50—186,75—187,12, South West I7V bis 178—178,50, Bochumer 234,87—234,62—235, Obcrschles. Caro »4,50-54,75, Deutsch-Luxemb. 188,62-187,87-188,59, Gkljeu- k, rchen1»8—158,25- 157,28—158, Harpener 187,50-187,25- 187,50, Hvheulohr.Werle »11,75—213,50-212,87, Oberschlrs. Cistnb.. Bedarf »4,50-04,7b, Phönix 247^v-»47,1»—»47,25—»4v,H-»4», Bl! .tische Stahlwerke lvv.86—I»), Nombacher l«,»k- l8I,7d bi» 182,25, i'Illg. Clektr. 275,62- 275—278,25, Deutsch-llebersee Clcktr. 189,2»—180,87-180—189,2ö, Ges. f. elektr. Untern. 186,87 bi» 181-180,12-186,25, Lchuctert 174-174,12-173,50 >7»,87, Siemens L Halste 251,25 251, Elektr. Licht und Ürast 142,62 bis 142,50-142,62. Vezugsrecht: Asow-Don 7,78. Zu gelassen wurden nom. 14 500 000 neue Aktien, 14500 Stück Nr. 6501 bis 23000 über je 1000 Mark der Deutschen E i s e n h a n d e l - A k t i e n» gesellschaft zu Berlin und werden lieferbar gleich den alten Stücken. XX Düsseldorfer Börsenbericht vom 7. Juli. Die Teuoenz zeigte heute eine ausgeprägte Geschäjtsun- iusl. Die Umsätze hielten sich in sehr engen Grenzen. In schweren Ualipapieren war der Markt ohne Ge schäft und die Kurse behauptet. Bon Aktien konnten Niedersachsen anzieheu. In Kohlenluxen war das Geschäft gleichfalls völlig belanglos, ebenso auch in Braunkohlen. In Erzkuren bestand Nachfrage für Henriette. Bank» mw Gewwelen. - Die Bayerische Lodcukreditanstalt in Würzburg teilr mit: Hn der Prrvatklagesache des Vorsitzenden unseres Aussichtsrates Max Ausbacher g^gen den Handelsredatteur der „Hranksurter Zeitung" Stern wegen Beleidigung erhob die „Frankfurter Zeitung" aus deni heutigen Termin den Linwaird, dast das Klagerccht Ansbachers bereits durch eine frühere Klage konsumiert sei. Diesem Antrag gab das Schöffengericht auch durch Beschlug Holge. Gegen diesen Beschlust wurde sofort Beschwerde bei d«r Strafkammer des Landgerichts in Frankfurt einge legt. Z Die Rationalbauk rn Kopenhagen setzt von heute ab den Diskont von 4'/» Proz. auf 4 Proz. herab. — Englische Lmissionetiitigkeit im ersten Halb, johr 1911. Die Höhe der auf den englischen Markt gebrachten Werte stellt sich für das erste Quartal des lausenden Jahres auf 61,2 Millionen Pfund Ster- ling, die für das zweite Quartal auf 56,2 Millionen Pfund Sterling, im ersten Halbjahr also insgesamt auf 117.4 Millionen Pfund Sterling. Diese Summe legt zwar Zeugnis ab von einer regen Emissions tätigkeit, bleibt aber oegen die der gleichen Zeit des Vorjahres beträchtlich zurück. Damals wurden Werte im Betrage von 99,4 Millionen Pfund Ster ling im ersten und von 88,7 Millionen Pfund Ster ling im zweiten Quartal, im Semester zusammen also von 188.1 Millionen Pfund Sterling herausge bracht. Annähernd erreicht wird diesmal die Höhe der Neuemissionen des ersten Semesters 1909, die 121 Millionen Pfund Sterling, nämlich 6t,2 im ersten und 56,8 Millionen Pftind Sterling im zweiten Quartal ausmachte. Im übrigen gestattet nach stehende Tabelle einaebende Neralciche. Es wurden laut „Economist" emittiert (alles in Pfund Sterling): 1997 1998 1990 1910 1911 l. Quartal 49 4'8 699 45 287 !>90 6t 238 490 99 '55 600 61 245 000 S. - 49 394 709 64 385 600 56 835 200 88 721 400 56 238 809 3. - 15 631 400 31 541 800 27 694 409 1 8111 690 — 4. . 18 265 400 50 988 400 31 58« 800 51 250 500 - Insgesamt^ 23 630 «00 192 203 700 18? 356 800 267 439 100 — «i Dividenden englischer Banken. Für die erste Hälfte 1911 erklären die nachstehend aufgeführtrn Banken die heigefügte Jnterimsdrvidende: London County and Westminster Bank IlL/» Proz. — Metro politan Bank of Eengland and Wales 15 Proz. — Loncashire nnd Porkshire Bank 17 Proz. — Man chester and County Bank 1-""» Bsd. St. per Aktie, dem Reservefonds werden 16 699 Pfd. St. zugeführt, auf Gebäude werden 2560 Pfd St. abgeschrieben und 28 854 Pfd. St. vorgetraqen. — United Counties Bank 13^ Proz. United Discount Com pany of London 12 Proz., nachdem der Reservefonds durch Zuführung non 15 666 Pkd. St. auf 615666 Bs> Sterling erhöht ist. auf neue Rechnung werden 78 718 Pfund Sterling uoraetragen. — Natal Bank 4 Proz — Bank of Bengal ik Proz. und Supcrdividende 4 Broz. r>. -i. — Anglo-Horeign Banking Company 5 Prozent. Berg- unü üunenwelen. Z Roheisenerzeugung in Deutschlaad aad Luxem burg. Rach den Ermittelungen des „Vereins deut scher Eisen- und StahlindustrieUer" betrug die Roh eisenerzeugung in Deutschland und Luxemburg wäh rend des Juni insgesamt 1 262 997 Tonnen liegen 1312 255 Tonnen im Mai 1911 und 1 219 071 Ton- neu im Juni 1910). Die Erzeugung verteilte sich auf die einzelnen Sorten wie folgt, wobei in Klammern die Erzeugung für 1910 angegeben worden ist: Gie- stereirohcisen 241 432 (219 295) Tonnen. Bessemer roheisen 26 447 (46 100) Tonnen. Thomasroheisen 804 885 (766 821) Tonnen. Stahl- und Spiegeleisen 144 247 (106 263) Tonnen, Puddclroheijen 45 986 (50 592) Tonnen Die Erzeugung während der Mo nate Januar bis Juni stellte sich auf 7 682 639 (7 262 032) Tonnen. * Gewerkschaft Oberröblingen, Oberröblingen am See. In der Ecwerkenversammlung wurde die Tagesordnung genehmigt. Nach dem Geschäftsbericht, betragen bei einer Grundschuld von 1500 000 die Verbindlichkeiten einschliestlich 300 000 Restkauf, geld für Helderkauf 590 210 .<t und die Bankschuld 106 573 .6. Die Gerechtsame steht mit 1623 842 ^t, die Schachtanlage mit 190 513 .4t und die Grundstücke mit 150 347 .«t zu Buch. Gcsamtunkosten erforderten 5904 ^4t und Zinsen 1620 .4t, während Pachten 2785 it erbrachten, so dast ein Verlust von 4739 ,4t sich er gibt. der auf Schachtanlage übertragen wird. Ir. Hirsch Kupferwer'e. Wie verlautet, schweben Verhandlungen betreffs Uebernahme der Neuen Berliner Messi ngwerke durch die Hirsch Kupferwerke. Das Objekt beträgt 2 Millio nen Mark. XX Düsseldorfer Produktenbörse »o« 7. Znli. Amtliche Tendenz: Kohlen- und Eisenmarll weiter unverändert ruhig, Bandeisen notierte, wie wir be reits ankündigen konnten, 125 bis 130 (127,50 bis 132.50) ^t, Grobbleche 120 bis 122 (122 bis 124) ^t, Kesselbleche 130 bis 132 (132 b'« 134) 4t und Luxem- burger Giestereieisen Nr. 3 ab Luxemburg 52 -4t, zu- letzt gestrichen. XX Westfälisch« Drahttndufteie. In der Klage eine» Aktionär» gegen eine Verschmelzung dieser Ge sellschaft mit der Hirma Krupp in Elfen ist die vom Gericht geforderte Sicherheit hinterlegt und der Termin zur weiteren Verhandlung auf den 14. Juli anberaumt worden. Bei der Gewerkschaft Bürbach beträgt die A u s- beute für das zweite Vierteljahr 250 ^t (wie im ersten Vierteljahr). » Die Gewerkschaft Hohenfels verteilt im zweiten Vierteljahr eine Ausbeute von 150 ^t (wir im ersten Vierteljahr). * Gewerkschaft Tröste Burg in Neunkirchen (Kreis Siegen). Die Lewerkenversammlung genehmigte di« Tagesordnung. Hür d«n weiteren Betrieb und di« Neuanlage wurde ein« Zubuke von 50 -4t aus den Kux. wovon 25 demnächst und der Rest nach dem Ermessen de» Vorstands erhoben werden soll, be schlossen. * Bayrisch« Vraunkohlen-Jnduftri« Schwandorf. Der Geschäftsbericht verzeichnet eine weiter« Absatz, steigcrung an Briketts und Kohlen und gröstere neue Abschlüsse. Zum Abbau liegen für mehrere Jahre Kohlen frei, so dast die Baggerung im nächsten Jahre eingesttttt wird. Der Gewinn aus Kohlen und Briketts betrug 631 106 (600 745) .41 und der Roh- überschust 176 057 (99 582) -41: er wird ganz zu Ab schreibungen verwendet (i. V 97 833 -41 Abschrei bungen). An Stelle des Vertrages mit dem Kohlen- und Brikettkontor, K. m. b. H., in München trat ein günstigerer Vertrag mit dein Bayrischen Kohlen kontor, G. m. b. H., in Nürnberg und München. * Zinc Corporation. Hm Juni wurden 23 260 t Rückstände verarbeitet, die ergaben 7720 r ange- reicherces Zinkerz mit einem Probegehalt von 41,5 Prozent Zink, 7 Proz. Blei und 15,5 Unzen Silber die Tonne, und 517 t angereichertes Bleierz mit einem Probcgetzalt von 58 Proz. Blei und 40 Unzen Silber die Tonne. Die Einnahme wird auf 24 720 Pfd. St. geschätzt, die Ausgabe betrug 11 462 Pfd. St. für Betrieb, 5815 Pfd. St. für den Rohstoff, 4316 Pfo. Sterling für Einrichtungen und 400 Pfd. St. für Ver waltung, so dast nur ein Nohgewinn von etwa 2727 Pfund Sterling verbleibt. Allerdings sind im Augen blick die Ausgaben für die Einrichtungen grost, aber auch vor ihrer Umgestaltung waren dies« Ausgaben immer ziemlich belangreich, da der Betrieb offenbar eine rasche Abnutzung bedingt. Jedenfalls hatte der Vorsitzende guten Grund, wenn er in der letzten Zeit wiederholt darauf hinwies, dast di« reichhaltigen Rückstände aufgearöeitet sind und der Gewinn bei ver jetzt begonnenen Verarbeitung der weniger wert- vollen Rückstände sich nicht auf der früheren Höhe halten könne. Smkkgemerve. 8 Die Firma Bogtlävdische Tapisseriesabril, G. m. b. H„ in Schöneck i. B. ist in das Handelsregister eingetragen worden. Das Stammkapital beträgt 20 000 -41. —English Sewing Cotton Company. Diese Zwirnerei hat in 1910 einen Reingewinn von 238 544 Pfd. St. erzielt, einschliestlich vorgetragener 92 000 Pfd. St. Auf die Stammaktien werden .10 Proz. Dividende erklärt, 50 000 P,d. St. werden dem Reservefonds, 25 000 Pfd. St. der Dividenden reserve, 5000 Pfd. St. dem Pcnsionsfonds zugeführt und 100 544 Pfd. St. auf neue Rechnung vorgetragen. E American Thread Company. Für 1910 be trug der Reingewinn 240 667 Pfd. St., wozu noch vorgetragene 154 754 Pfd. St. hinzukommen. Auf die Stammaktien sollen 10 Proz. Dividend« oerteilt. 62 000 Pfd. St. dem Reservefonds überwiesen und 171 286 Pfd. St. vorgetragen werden. — Neue indische Juteernte. Nach der „Hrkf. Ztg." ergibt die offizielle Abschätzung der neuen indischen Juteernte einen vergrösterten Ertrag, etwa von 6 Proz. gegen das Vorjahr. Der Ausfall der Ernte dürfte im ganzen voraussichtlich gut, aber weniger günstig sein, als ursprünglich erwartet wurde, weil starke Regenfälle teilweise Schaden angerichtet haben. Braugewerbe. In. Brauerei Königstadt, Aktiengesellschaft. In der Aufsichtsratssitzung wurde von feiten des Vorstan des initgeteilt, dast die neuen Dividendenbogen spä testens im Laufe des Manats August zur Ausgabe gelangen würden. Bei dieser Gelegenheit berichtete der Vorstand gleichzeitig, dast der Geschäftsgang zur zeit zufriedenstellend sei und sich der Absatz seit dem 1. Oktober v. I. nicht unerheblich gebessert habe. Innen- unü Kutzenbsnüel. * Deutscher Austenhandel i» Juni. Nach den Er ¬ mittlungen des Kaiserlichen Statistischen Amts stellt sich die Ein- und Ausfuhr einiger wichtiger Waren im Spezialhandel im Juni der beiden letzten Jahre wie folgt (alles in Doppelzentnern gleich 100 tzs): Ein fuhr: Baumwolle 293 486 (290 897), Eisenerze 9 664 432 (14 951 727), Steinkohlen 11036 510 (11 290 261), Braunkohlen 5 543 497 (5 650 710), Chilisalveter 478 405 (377 019), Roheisen 190 470 (91 549) und Kupfer 156 375 (138 360). — Dagegen Ausfuhr: Baumwolle 86221 (50 163), Eisenerze 2 037 745 (2 337 647), Steinkohlen 19 025 863 (20 683 701), Vraunkoblen 38 549 (51691), Chili salpeter 28 326 (36 238), Roh'iscn 601 505 (584 430) und Kupfer 7575 (9308). Bemerkenswert ist der starke Rückgang der Eisenerzeinfubr von 14,9 auf 9,6 Millionen Doppelzentner. — Die Einfuhr von Gold war mit 110,10 (39,25) D.-Ztr. sehr beträchtlich. Die Ausfuhr von Gold betrug dagegen nur 6,98 (55.10) D.-Ztr., so dast sich ei". Einfubrüber- schnst von 103.12 (i. V. ein Ausfuhriiberschust von 15,75) D.-Ztr. ergibt. !k Englischer A'istenkjandcl. Nach dem Handels ausweis bat im Juni die Einfuhr geaen den gleichen Monat des Vorfahre, um 2 523 928 Pfd. St. abgenommen. Die Ausfuhr verzeichnet eine Zu nahme von 1 313 496 Pfd. St. Transvvrlwelen. * Sächsischer Eiseubahurat. Der der Generaldirek tion der Sächsischen Staatseisenbahnen beigeordnete Eisenbahnrat hielt am 6. Juli unter dem Vorsitz des Präsidenten der Generaldirektion, Dr. Ulbricht, seine 64. Sitzung ab. Zunächst wurden von dem Re ferenten der Generaldirektion Mitteilungen über die Verhandlungen in der Ständigen Tarifkommission der Deutschen Eisenbahnoerwaltungen über die Stel lung grosträumiger Wagen für Leichtgüter gemacht. Sodann befürwortete der Eisenbahnrat nach längerer Verhandlung einstimmig eine Neuordnung der Tari fierung von Holz in dem Sinne, dast alle nicht dem Spezialtarif III angehörenden Hölzer ohne Unter schied der Sorte dem Spezialtarif II zugewiesen wer den. Beschlüsse der Ständigen Tariskommission über die Tarifierung von Huttergemischen und Melasse futter fanden nur teilweise die Billigung der Eisen bahnrates. Er sprach sich zwar mit groster Mehrheit für Verweisung der Huttergemische in die Allgemeine Wagenladungsklasse, dagegen mit Stimmengleichheit gegen die Versetzung von Gemischen au» Roggen- und Weizenklee in den Spezialtarif III, und mit Mehrheit gegen die Beschränkung der Tarifstelle „Melassefutter" des Spezialtarif» III aus Mischun- gen von Melasse mit nur einem, im Hrachtbrief zu benennenden Träger aus. Einen aus seiner Mitte gestellte» Antrag auf Einreihung vo« lebenden Pflanzen tu da« ver»«1ch»t« der »«deckt pt befördern den und in die Lift« der tu grosträumig«n bedeckten Wage« zu befördernde» Güter nah» der Eisenbahn- rat einstimmig an. Den Schlnh der Verhandlungen bildet« ein« Besprechung de« Winterfahrplan» 1V11/1L * Pariser Untergrundbahn Metropelttain. Es wurden befördert tm 1. Semester 1911 160 539 206 (114 025 584) Personen, vereinnahmt 27 950 790 (19 801 611) Frcs. Dieses Ergebnis stellt selbst dann noch einen grosten Fortschritt dar, wenn man berück sichtigt, dast tm ersten Halbjahr 1910 ein Ausfall von 5 Millionen Franc» durch die Hochwasserkatastrophe entstand. * Die LlLfrachten zogen infolge Raummangel!» um weitere 10 Pf. an. -<—« Royal Mail Steam Packet Tompany. In Liverpool ist offiziell bekanntgegeben worden, dost die genannte Gesellschaft die Shire-Linie der Firma T. L I. Brocklebank, Liverpool, übernommen hat. Die Elder Dempster-Gesellschcrst. deren Vorsitzender und geschäftsführender Direktor Sir Owen Philipps ist, der gleichfalls die Geschäfte der Royal Mail führt, lmt vor etlicher Zeit die Glen-Linie in sich aufge- nommen, und da sowohl die Shire-Linie als die Glen- Linie im Geschäfte nach dem fernen Osten ab Ham burg, Antwerpen, Middlesborough und London engagiert sind, so liegt eine Verschmelzung der ge nannten Reedereien nahe. Ferner wird berichtet, das? die zur Shire-Linie gehörenden Dampfer von der Nvyvl Mail nicht mit übernommen sind, sondern vo,r der Hirma T. L I. Brocklebank, Liverpool, fortan anderweitig beschäftigt werden, während die Flotte der Glen-Linie in Zukunft den eigenen und den Dienst der Shire-Linie nach Ostasien besorgen wird. oerlüileüene Inüultrlen. § Die Firma I. G. Quaudt L Mangelsdors. T. m. b. H., in Leipzig ist in das Handelsregister eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmen, ist die Ueoer- nahme und der Betrieb der unter der Firma I. G. Quandt <L Mangelsdorf in Leipzig bestehenden Zi- garren-Habrikations- und Handelsgeschäfts mit der in Schöneck bestehenden Zweigniederlassung. Da» Stammkapital beträgt 330 000 Zu Geschäftsfüh rern sind bestellt die Kaufleute Kurt Nitzsch« und Max Röstner, beide in Leipzig, sowie der Fabrik direktor Gustav Schuncke in Schöneck i. V. --- Deutsche Matte-Iudustrie, Köstritz. Unter dieser Hirma ist in Köstritz eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet worden. Das Stammkapital be trägt 100 000 —r. Die Firma Heyligeustiidt L Co. in Niesten (Werkzeugmaschinenfabrik und Eisengiestereif ist in eine Aktiengesellschaft mit 1,25 Millionen Mark Kapital umgewandelt worden. XX Gerresheimer Elashüttenwerke in Düsseldorf. Ueber die Bestrebungen, einen Zusammenschlust der Hirma L. R e p p e r t L S o h n, G. m. b. H., P l a t. tenfabrik, HrieJirichthal a. d. Saar mit »sr Aktiengesellschaft der Gerres- Heimer Glashüttenwerke herbeizuführen, vernehmen wir, dast diese bis zu einem Abschlufr ge diehenen Verhandlungen infolge Einspruch des Ver bandes der Plattenfabrikanten in Berlin gescheitert sind. Die Hirma Reppert führt ihr altes Unterneh men in der bisherigen Weise weiter. verdSnüe. — Mitteldeutsche» Braunkohlensyndikat. Das „B. T." meldet, dast das Mitteldeutsche Braunkohlen syndikat, G. m. b. H., mit dem Sitz in Leipzig be schlossen habe, aus dem Zentralverband Deutscher Industrieller auszutreten. Der Austritt sei eine Holge der Stellungnahme des Zentralverbandes gegen den Hansabund. — Wie wir hören, soll der Austritt nicht aus diesem Grunde er folgt sein. DermMres. Z Der Caatcnstand im Deutscheu Reiche ist für Anfang Juli 1911, wenn 2 gut, 3 mittel und 4 gering bedeutet, folgender: Winterweizen 2,6 (2,5 Mttte Juni d. I.), Sommerweizen SH (2H), Winter- spelz 2,4 (2,5), Winterroggen 2,7 (2,7), Sommer roggen 2,7 (2,5), Sommergerste 2,5 (2,5), Hafer 2,9 (2.6), Kartoffeln 2,5 (2,6), Klee 3,1 (2,9), Luzerne 2,8 (2,8), Bcwässerungswiesen 2H (2,1), andere Wie sen 2,8 (2,5). — In den Bemerkungen des „Reichs- anzeigers" zum Saatenstand im Deutschen Reich heitzt es: Von den Wintcrhalmfrüchten scheint der Weizen etwas mehr unter der Trockenheit gelitten zu haben als der schon weiter fortgeschrittene Roggen. Ersterer ist verschiedentlich vom Rost befalle», letzterer lästt wiederum im Stroh und Körneransatz hier und da manches zu wünschen übrig. Trotzdem lauten die Berichte über den Stand der Winterung im allge meinen noch ziemlich günstig. Sommergetreide litt unter der anhaltenden Dürre und den kalten Nächten erheblich. Die Hrüchte sind infolgedessen oft kurz im Stroh, besonders Hafer, der austerdem häufig stark verunkrautet ist. Die Kartoeffeln find da, wo ge nügend Regen gefallen ist. gut entwickelt und sehen gesund aus. In manchen Gegenden sind die Kartof feln während der Hrostnächte vollständig abgefroren. Der erste Schnitt der beiden Hutterkräuter egab fast durchweg an Menge wenig befriedigende Erträge, während die Beschaffenheit des Hutters meist gut war. Die Wiesen litten, abgesehen von Süddeutsch land, mehr oder weniger stark unter der Trockenheit und den kalten Nächten. Heu wurde wohl meist gut unter Dach gebracht, liest aber au Menge viel zu wünschen übrig. tz Russisch-iapauisch« Kouveuttoueu. Zwei unter- zeichnete russisch-japanische Konventtone» schützen die Handels stempel und F«brik»arken in den beiderseitigen Territorien und an den Grenzen Chinas. Den gesetzlichen Vorschriften entsprechende Aktiengesellschaften werden von beiden Seiten als juristische Personen anerkannt, mit dem Rechte, vor Gericht als Kläger und Beklagte aufzutreten. Fachliteratur 8 Eali»gs Börsenpapiere. (H. fiuouzieller Lett.) Salings Börsenjahrbuch 1911/12. Tin Handbuch für Bankier» und Kapitalisten, Verlag für Börsen- und Hinanzliteratur, Aktiengesellschaft, Berlin, Leipzig, Hamburg. 35, Auflage, gebunden 18 ^l. Bearbeitet non Redakteur Ernst Heinemann. Dr. G Tischert, John Weber, Th. Steqemann, sämtlich in Berlin. Ctn so vorz»al!L«» Werk wir der verbreitet« .Saling» be darf keiner Tmpsehlung bei denen, die se einen Blick in eine» der statillibe« Bünde geworfen haben. Cümtlich« an der Ber lin«: B0rse gehandelten Werte, al» Münze«, Papiergeld, Wechsel, Obligation«, und Aktie«, werden mit Gründlichkelt und auttzeictischer Tatsächlichkeit eingehend bebandelt. vet jeder Gesellschaft werden au»sabrllch« Angaben llber den Bor. stand, Geschichte, Betriebdgegenftand, Akiirnkapttal, Anleihe«, Geschüft-johr, Generalversammlvnge«. Stawte«. Dividende« «nb Aurs« gebracht, bar«« dir letzt« Bilanz ««schstetzesd. Nicht