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Sette 14. Nr. SSL. i0S?^lsiirgrray. Leipziger Tsyevirm Sonmag, S. Dezember 1911. «us LelpM miü vmsesenü. Leipzig. 3 DezomDer. -iftorifcher lageskalend», für Leipzig. 3. Dezember. ' 1893 Einweihung der AndreaÄircke. 1899 HMkptoersam'Mvng de« ^Llystschen Inge- nieirr- und Architcktenvcrein». Leipziger Sauslrsuennöte vor gunüert Jahren. Dir leben fürwahr in einer gar teuren Zeit. Tie anhaltende Dürre wahrend des letzten Sommers hat die LebenSniittelprcise gewaltig in die Höhe jchucllcn lassen. Niemand merkt diesen Wechsel und Wandel .mehr als die Hausfrau. Seufzend erinnert sie sich wohl vergangener Jahrzehnte, in denen der täglich Unterhalt wesentlich wohlfeiler und ein'acker zu bestreiten war. Aber nicht immer war die „giOe alte Zeit" das, wofür sie gemeinhin gilt. Auch sic barg des öfteren viel Not, Teuerung und Eiend in ihrem Schoße, genau so wie die Gegenwart, nur mit dein Unterschiede, datz jeder Mangel an Nalunugsmitielu infolge deS Fehlens genügender Zufuhr weit ew^ findlrclter wirkte alS heute, da die mannigfachsten Verkehrsmittel für einen dauernden Ausgleich zwi schen Bedarf nnd Neberiluß Sorge tragen. Wir können somit heute wohl von einer Vcr- tcucrung, nicht aber von einem Mangel an Gebens mitteln sprechen. Anders vor hundert Jahren! Teuerung und Mangel erreichten damals einen solch beängstigenden Grad, das; unsere heutigen Zustande bei weitem nicht au jene Not heranreichen. Nament lich die Leipziger Hausfrau hat alle llnacke, fick trotz dec augenblicklichen Prcisteigeruug zahlreicher Nahrungsmittel glücklich zu schätzen im Gegensatz zu ihren Gcscklecktsgcnofsiunen vor huudcrt Jahren. Sckunieu wir einen Augenblick zurück in die Bilder der Leipziger Vergangenheit! ES war dir-, ^ejr der Na- polconisck-eir Fremdherrschaft in deutschen randeu. Tas mit Frankreich verbündete Sachsen füickle >via jeder andere deutsche Staat den rücksichtslosen Truck des Korsen. Ta die Hanptmilitärstratze Napoleons von Frankfurt iMaiuZ nach dem Osten nnd Nordoslen Deutschlands über Leiv.ig führte, waren Tcupveu durckunärsche und Einaunrtierungett iayrelang eine ständige Last der Leipziger Hausfrauen. Aar schon im Herbste 1205 bei dem unerwarteten Köruer- verbrauche infolge starker Einquartierungen au eine Aussaat des Aintergetreides nickt zu denken ge wesen, so trat in den darauffolgenden Jahren sogar Hungersnot ein. Welclre Preise Korn und Weizen damals erlangten, können wir heute trotz dec augen blicklichen Wcrtsteigeruna gar nickt fassen. Bon 2'/« Tater im Jahre 1^10 stieg der Schcifel Korn auf 5 Taler bis zum Jahre 18l2, Weizen sogar von 4 auf 7 Taler. Bei solchen Preisen, die nach der damaligen Kaufkraft des Geldes uns heute noch viel, viel höher ersck-eincn müssen, als sie in Zahlen auSaedrückt auSsehcn, konnte freilich die Not nickt ausblciben. Tazu kam die andauernde Arbeits losigkeit iu saft allen Berufszweigen. Wie hätten auch, wenn Pulverdampf und Kriegsgeschrei die Lust erfüllen, Unternehmungsgeist und Kauflust aufkom- men können! In einer vor hundert Jahren iu Leipzig erschienenen Schrift heisst es wörtlich: „Kar toffeln und Salz ^ind etwa? scluoarzcs Brot war altes, was man fick und seinen halbnackten Kindern leisten konnte." Es beiauoen fick zwar zwei grosje Kornmagazine in Leipzig, eins in der Pleisjcnbnrg aus königliche Rechnung, das andere im sogenannten ÜoruhauS für Rechnung des Stadtrates. Tie Vor räte waren, um dem Mangel der Bürger abhelfen zu können, ans Rußland eiirgeführt woroeu. Allein man sparte sic für den äußersten Notfall auf, da man nicht wilserc konnte, ob in dec Zeiten Schone noch schlimmere Lose verborgen sich hielten. Bis 1806 hatte man, um der äutzerftcu Not zu steuern, größere Mengen Reis ciugeführt. Tiefes Notbehelfs ging man verlustig, als Napoleon dem englischen Handel alle Grenzen deS von ihm in Schach ge haltenen Festlandes verschloß. Man mutz sich nur vergegenwärtigen, wie eine solche Maßnahme wirkte, >me mir einem Mate aller Handel mit Englanb aus hören mutzte, wie die Einfuhr aller Kolonialwaren, deren Genus; bereits zur liebgewordcncu Gewohn heit vieler Tausende geworden war, über England verboten wurde, kurzum, wie der Mangel künstlich in die Höhe getrieben nnd mit raffiniertee Schlau heit zum Besten der französischen Staatskasse aus- genntzt wurde. Ein Pfund Zucker oder Kaffee kostete zeitweise einen Taler 18 gute Groscl>eu, trotzdem mau zum Mittel deS Schmuggels griff. Messer, Zimt, Gewüxznelkcn und ähnliche Küchenbedürsiiissc blieben für gewöhnlictK Sterbliche unerschwinglich. Tiefer Mangel au nolonialwsreu. der für sh- ^aner unerträglich wurde, zwang den forschenden Menschen- gcnst, Ersatzmittel ausfindig zn machen. Zur Her stellung künstlichen Kaffees dienten neben allen Ge treidearten auch Erbsen, Wicken, Bohnen, Eicheln, zerriebene Brotrinden sonne getrocknete und ge brannte Mohrrüben. An die Stelle ausländischen TeeS traten die heimischen Lindenblüten, Erdbeer- und Brombeerblätter. Für Koriutlum nahm man Zivctsckunr. Selbst der Tabakbau in Sachsen nahm mit' dem Ausbleiben fremder Tabake zu. Mau erzielte in der Nähe von Leipzig und auch ander wärts dem Klima nnd den; Boden angemessene Er- solac. Ten gänzlichen Verzicht auf den teuren Rohr zucker suchten Bürger und Bauersmann wettzu- inack^en durch stärkeren Honigverbrauch. UcbcrdieS verhalf der erschwerte Dezng deS Rohrzuckers einem gairz neuen Industriezweige zur Geltung, uämlich der Nübenzuckcrgewinnung. Iu Leipzigs Umgebung entstanden mehrer« Zuckerfabriken, so in Wurzen, Mühlbach bei Wurzen, später in Eythra und in SahliS. So wären schließlich mit der Zeit Mangel und Not ivenigstens etwas erlräglick)cr geworden, wenn nicht die fortlvährenden Beunruhigungen und Haus durchsuchungen durch französische Zollwächtec ge wesen wären. Jede HauSsrau mntzle es sich ge fallen lasse», datz man Keller und Vorratskammer nach verbotenen Waren durchstöberte. Ter Rat der Stadt hatte zwar, um die Bürgerschaft vor größerem Schaden zu bewahren, mit dem französischen General ein Abkommen geschlossen, wonach sämtltclfe in Leip zig niit Beschlag belegten englisck>eu Waren gegen die Zahlung einer Summe von nahezu sechs Mil lionen Franken »nieder sreigegebeu wurden; auch ließ er, wo cs nur irgend möglich war, die VorratS- räume durch eigene Beauftragte untersuchen; allein das alles hinderte die sranzösiickcn Zollwächter nickt, bei dem leisesten Verdacht selbst einzugreisen. Lug und Trug, Angeberei und Ränkesucht feierten iu dieser schlimmen Zeit wahre Triumphe. F. Sieger, ein trefflicher Kenner der NapoleonifrRn Zeit, sagt über jenes Unwesen wörtlich folgendes: „Bis zu dem kleinsten Landstädtchen herab trieben Zou- veamie, von einem Heer geheimer Spürhunde um geben, ihr nichtswürdiges Wesen. Niemand war sicher, auf der Landstraße behufs einer genauen Durchsuchung angehalten oder uachtS von brutalen Kerlen in Uniform überfallen zu werden." Hatte mau aber deunocl: ferne mit teurem Gelde und' mit Lebensgefahr erworbenen Vorräle den französischen Spürnasen glücklich entzogen, dann kamen als neue Last Einquartierungen, die Küche und Keller bis aui den lebten Refl Kartoffeln entblößten. Fleisch blieb für die meisten Bürger oft. monatelang un erschwinglich. Bescheidenheit und Genügsamkeit waren den sieggewohnten Truppen Napoleons fremde, unbekannte Tinge. Sie trieben mit dem nr bitterer Sorge um den eigenen Lebensunterhalt rast verzweifelnden Quartierwirt nicht jctteir das frivolste Sviel der Unei'ättlicvkeU. Immer und immer wieder erinnere ich mich dm- Erzählungen meines nun schon lange Heimgegangenen Groß mütterleins von den tollen Streichen, die die fran zösische Soldateska trieb. So zwangen französische Truppen n. a. die Bauern eines Törsckens im sächsi schen Muldcntale, die letzten Mehlrorräte zu Brot zu backen. Und als ihnen an; andern Morgen Hunderte von Broten wunschgemäß ins Lager geliefert wur den, was taten sie daun? — Sie hatten uicktS Besseres zu tun, als die Krume herauszuschälcu, die Rinde mit Sand zu füUcu und die so beschwerten Brote zu ihrer Belustigung die Hohen Muldcn'.ncr hinab in den Fluß zu rollen — ein Schauspiel, das wohl den schütz- und willenlosen Landbewohnern die Röte deS Zornes in die Wangen trieb, aber jede Vergeltung — vorerst wenigstens — ausschloß. Tatz die auf den Dörfern ohne jeden behördlichen Schutz Wohnenden den Ucbergrifsen der Soldaten weit mehr als Stadtbewohner ausgesetzt gewesen sind, liegt klar aus der Hand. Um die Frauen und Mädchen vor Nachstellungen zu schützen, verbarg mau sie auf den rund herum mit Brettern ver schlagenen Hauben der Backöfen. Betten, Wäsche und Geräte von Wert vergrub mau in Kisten und unter altem Gerümpel so lauge, bis die Truppen abgezogen waren. So kam zu der Sorge ums tägliche Brot noch die Fnrckt vor Niedertracht und Bosheit. Gewiß fehlte es auch an ergötzlichen Begeben heiten nicht. Wo und wie man nur irgend konnte, suchte man seinen Peinigern ein -chnippchen zu schlagen. So mußten Reifrock und Zylinderhnt nicht selten als Anfbewahrungs- und Beförderungsmittel verbotener Waren dienen. Wagen und Schlitten mit doppeltem Boden, hohle Pjerdcknmmcte zum Unter bringen gepaschter Gegenstände waren nichts Selte nes. Manches Pfund Kaffee mag im Bauche eines toten Hafen den Weg von Leipzig nach den um liegenden Urteil gefunden haben: denn Leipzig war der bedeutendste Absatz- und Verteilungsort ge schmuggelter Kolonialwaren. Mau kann sich eines Läcl?elnS kaum erwehren, wenn man hört, daß die Hamburger, um die aus England eingeschmuggelten Waren unbehelligt nach Leipzig und weiter zn brin gen, Särge zu a ranSportmittelu verwendeten. Als sie die Sacke zu arg trieben, sielen den Zollwachtern Napoleons die vielen „Leichenbegängnisse" auf. Erst mit den weltbewegenden Ereignissen deS dreitägigen VölkcrriugenS auf Leipzigs "Fluren be gann die Sorge nm des Lebens Unterhalt zu Weichen. Gleichwohl vergingen noch Jahre, bevor in; heimi schen Wirtschastswcsen geregelte Verhältnisse wic- derkehrten. 1?. !ll. Krnolä. RatsvclrMlle. Einladungen. — Geschenke. In -er gestrigen Ge- famtratssigunq nahm man Kenntnis von einer Ein ladung ves Rektors der Universität zu einer ata- deins scheu Musikaufnihruug, von einer Einladung des Kirchenvorstandes zu St. Nikolai zur Einweisung des Pfarrers Liz. Schmidt und von einem Jahrbuch des Museums für Völkerkunde. Genehmigt wurde unter Vorbehalt der Zustim mung der Stadtverordneten die Erhöhung des lau fenden Beitrags an den Samaritcrvevein um 10 000 .tt und die Gewährung eines einmaligen Beitrags von 13 500 an diesen Verein, die Absendung einer Bittschrift an die StvnSeverfaminlung, betr. die Ab änderung des K 12 des Gesetzes über die Fürsorge erziehung die Abänderungen zum Bebauungsplan für Leipzig-eSllerhouscn—Nordwest und die Beilegung einer Kabelleitung vom Unterwerk Leipzig-Connewitz nach dem Gaswerk 15 und dem Vieh- und Schlachthof. Antragsgemäß vergeben wurden die Malerar. beiten für die Erweiterungsbauten in der Heilan stalt Dösen, der Verkauf von rund 7500 Tonnen Teer aus den städtilchcn tSaswerkcn auf das Jahr 1912, die Lieferung von Kandelabern und Erdbällen für die Gaswerke, die Lieferung schmiedeeiserner Gas rohren und die Bauarbeitzen für einen Wagen schuppen auf dem Gerätahofo II an der Bolksgarterr» srraße. * Kirchennachrichten. Mit dem heutigen Abend gottesdienste in der Lutherkirche wird das Jahres- fest der Freunde Israels verbunden. Die Festpredigt hält Pfarrer Dr. Jeremias Nack der Predigt findet Abenomahlsfcier statt. — Mit nächsten Mittwoch, den 6. Dezember, abends ^-9 Uhr, beginnen für die Mitglieder der Kirchgemeinde zum heil. Kreuz wiederum die Adventsandachten im Beicht hause der Kreuzkirche Lcipzig-Neusrandt. Jedes er wachsene Gemeuideglicd ist herzlich willkommen. — Wir möchten anch an dieser Stelle daraus Hinweisen, das; heute nachmittag ö Uhr in der Michaelis- krrche eine geistliche Muslkaufführung zum Besten der Gemeindediakoiue stattfiudet. Mö^e diese Ausführung wie in früheren Jahren der Gemeinde diakonie wieder reiche Mittel zuführcn. Alles Nähere besagt bas Inserat in heutiger Ausgabe. * Bausprechstunden bei der technischen Abteilung des Baupolizeiamts K betreffend. Ruch einer in der heuKgen Nummer im Amtlichen Teile veröffentlichten Bekanntmachung sind beim Vauo.mte.Z_— technische Abteilung — bestimmte Tage und stunden fest gesetzt worden, mährend der dein bauenden Publikum der Oberbaukoinmiffar und die 3 Baurn,pektoren in baupolizeilichen Angelegenheiten Auskunft und Rat erteilen werden. Wir weisen auf diese neue Ein richtung, die rin Interesse de: Bauenden getroffen, zugleich aber auch aus dienstlichen Rücksichten geboten st, noch besonders hin. * Öffentliche Wühlerorrsammlung. Der Vorstand des Natione.Uiberalcu Vereins für Leipzig und Um gebung veranstaltet in Gemeinschaft mit dem Ar beitsausschuß für die Kandidatur' des Herr» Justiz rat Dr. Juuck am Freitag, den 8. Dezember, abend ' 'Lü Nbr im Saale des Sanssouci, Elster straße, -ine efie Klicke politische Wäiüerversamiiilung. In derselben wird zunächst Herr Rrichstagsabgcors- uetor Landgerichtsdirettor Tr. Heinze Dres den über die Bedeutung der bevorstehenden Reichs tagswahlen, danach Herr Rcichsragsabgeordnetev Justizrat Tr. Juuck über Ausgaben der Rcichs- potitik sprechen. Im Anschluß hieran sinder freie Aussprache statt. * Wohltätigkeitskonzert in der Philippuskirche. In dem heute abend 6 Uhr in der neuen Philippus kirche zu Leipzig-Lindenau, Kanzlerstraße, statt findenden Wohltätigkeits-Konzert des freiwilligen Kircheirchors (siehe Anzeige) wird in der Hauptsache Advents- und Weihnachtsmusik geboten werden. Tie Konzertsängerin Frl. Netckc-Chemnitz, eine Schülerin der Kammersängerin Frau Baumann-Leipzig, wird ihre Zuhörer mit der Arie: „Bereite dich, Zion" a. d. Weihnachts-Oratorium von I. S. Bach, einem „Adventslied" des noch jugendlichen, talentvollen Reichenbacher Kantors Walter Böhme und einem „Weihnachtslied" a. d. Jahre 1697: „Schlafe, mein Kindlein" erfreuen, während Herr Konzertmeister Kurt Hering vom Gewandhaus, der für seinen plötz lich erkrankten Kollegen Herrn Hugo Hamann einge sprungen ist, Konsolation von E. Müller, Arioso von H. Sitt, Gebet und Pastorale von Roderich v. Mojsi» sovics vortragen wird. Herr Organist B. Uhlig spielt Präludium und Fuge (C-Dur) von I. S. Bach, Jndulci jubilo von I. C. Bach, Pastorale von E. Bossi und Ciaconna von Pachelbel. Der Kirchenchor bringt stücke von Haydn, E. Jansen, I. E. Herzog und Rud. Palme mit und ohne Orgclbegleitung. * Der Weihnachtsbasar des Lereins zur Arbeits beschaffung für Bedürftige findet nächsten Dienstag un» Mittwoch, den 5. und 6. Dezember, im Großen Suale des Ev. Lereinshauses, Roßstraße 14. statt. Was die etwa 160 Arbeiterinnen des Bei eins im Lause des Jahres mit Fleiß und Mühe angefertigt hoben, ist auf langen Tafeln gefällig ausgelegt. Wäichc, Kinderkleider und die beliebten warmen Röcke und Jacken für alte Mütterchen, hand gestrickte Strümpfe und dergl., alles gut gearbeitet, preiswert und für den Weihnachtseinkauf zu empsehlen; trägt doch überdies der Käufer das Ve- wusiticin in sich, Bestrebungen zu unterstützen, die dem Wohle der Arbeiterinnen gewidmet sind. Für die imLause desIahres stark in Anspruch genommene Wohltätigkeitskasje dient ein reichbefetztes Büfett, sowie ein Gabentisch und anderes, von dem Vor stand und Freunden des Vereins gespendet. Auch wer nichts zu kaufen hat, kann wenigstens seinem Wohltätigkeitsbedürfnis an dem Vüictt Genüge leisten und sich von freundlichen Helferinnen be dienen lassen. Möchte alle aufgewandte Liebesmühe durch zahlreichen Besuch und reiche Einnahmen be lohnt werden. * Gewinnausstellung der Weihnachtslotterie zum Pesten der Kindcrbewahranstalt in der Andreas- gemeinde. Auch an dieser Stelle sei darauf hinge wiesen, daß die öffentliche Ausstellung der für die Weihnachtslotterie der Kinderbewahranstalt in der Andreasgemcindc bestimmten Gcwinngegenslände Montag, den 4., und Dienstast, den 5. De zember d. I. von vormittags 10 bis nachmittags 4 Ahr in dem auch diesmal freundlichst dafür zur Verfügung gestellten Saale des Handfertigkeits seminars, Scharnhorftstraße 20, I, stattfindet. Die Gewinnliste wird am Freitag, den 8. Dezember, im Leipziger Tageblatt und in den „Leipziger Neuesten Nachrichten" vekanntgcgeben. * Der Alldeutsch« verband feiert« das zwanzig» jährige Bestehen ferner Leipziger Ortsgruppe. Aus diesem Anlaß hielt der zweite Vorsitzende Sanitäts rat Dr. Cchmiedt, eines der ältesten Mitglieder des Verbandes, eine längere Ansprache, in der er ein gehend die Tätigkeit der Ortsgruppe in den ver flossenen zwei Jahrzehnten würdigte. Insbesondere widmete er warm« Worte dem Andenken'des ver storbenen Gründers der Ortsgruppe und Verbands vorsitzenden Professor Dr. Ernst Hasse. Frau Pro fessor Hasse war in der Sitzung anwesend. Hierauf hielt der Reffe des Verstorbenen Student Haffe einen Vortrag über die elsaß-lothringische Verfaffungsfrage und das Ergebnis der elsaß-lothringischen Wühlen. Der Vortragende kam zu dem Schluffe, daß die zweite Kammer in Elsaß-Lothringen der Herrschaft des dor tigen Zentrums ausgeliefert sei, das mit der Zentrumspartei im Reiche nur lose verbunden und durchaus nicht reichstreu und deutschnational gesinnt sei. Der ersten Kammer falle daher die Aufgabe zu, für das Deutschtum im Lande einzutreten, besonders mit Hilfe der Beamtenschaft und der Schule. An den Vortrag schloß sich eine rege Aussprache an. * Internationale Bausachausstellung mit Sonder, ausstellungcn Leipzig 1913. Für die Aufteilung des Bauplanes ist bekanntlich vor einiger Zeit ein Wett bewerb veranstaltet worben, aus dein die Herren Bauräte Weisenbach L Tschammer als Sieger ljcr- vorgegangen sind. Ta der Entwurf für die Aus gestaltung des Ausstellnngsp laues bis aus einige kleine Aenderungen als eine glückliche und einwand freie Lösung allgemein anerkannt wurde, hat das Direktorium beschlossen, die Idee dieses Entwurfes zur Ausführung zu bringen. Bereits in aller Kürze wird mit der Err-ichtung des Verwaltungsgebäudes der Ausstellung, das an den an der Reitzenhainer Straße befindlichen Eingang zu liegen kommt, be gonnen werden. Es wird zur Ausnahme der vel- schiedenen Gesclzäftsslellen ca. 100 Zimmer enthalten und aller Voraussicht nach bereits Anfang April seiner Bestimmnng übergeben werden. Auch die übrigen Baulichkeiten werden in einiger Zeit iu Angriff genommen, so daß sich auf dem Ausstclluugs- getändc vald eine rege Tätigkeit entfalten wird. * Das Gas und seine praktische Verwertung in Küche und Haushalt. Wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich, wird am Mittwoch, dem 6. Dezember und Donnerstag, dem 7. Dezember, abends 8 Uhr, Fr!. Josepha Wirth au. Dessau, deren Vorträge über den gleichen Gegenstand in Len letzten Jahren all seitig großen Anklang beim Hiesigen Publikum ge funden haben, abermals zwei Vorträge über das Gas und seine praktische Verwertung in Küche und Haushalt im Theatersaal des Kristallpalastes, Haupt eingang Wintergartenstraße 17/19, halten. Frl. Wirth wird an einer großen Zahl ausgestellter Eascwparate im Betrieb zeigen, wie man gut, billig und schmack haft auf Gasherden und in Easbratösen alle Speisen Herstellen kann und ebenso, wie billig man mit Gas bügeleisen plättet. Alle Apparate sind an Gasmesser und Gasautomaten angeschloffen, so daß sich jeder Besucher von der einfachen Bedienung und billigen Herstellung und auch durch Verabreichung von Kost proben von der überas schmackhaften Zubereitung der Speisen persönlich überzeugen kann. Die Vor träge dürften daher für jedermann, insbesondere aber allen Hausfrauen, angelegentlichst zu empsehlen sein. Am Donnerstag, dem 7. und Freitag, dem 8. Dezember, finden an die beiden Vortrüge an schließend von vormittags 10 Uhr an ununterbrochen bis nachmittags 4 Uhr nochmalige Vorführungen sämtlicher Apparate statt, wobei durch Frl. Wirth besondere Anleitungen über die praktische Verwen dung der Apparate gegeben werden. Der Eintritt für alle Vorträge und Vorführungen ist für jeder mann frei. * Eine interessante Ausstellung veranstaltet die Firma August Pölich gelegentlich ihres Weibnackts- Verkaufes, indem sie Spielwaren aus Künitlerhaud in zehn verichiedenen, im Hause verstreuten Pavillons übersichtlich und dekorativ ausstellt. Wir sehen da die lustigen Puppen von Marion Kaulitz, die hunderterlei verschiedenen Dinge, die unter dem Namen Dresdener Spielzeug bekannt sind, die Hessischen Spielsachen, die durch ihre peinliche Ee-, nauigkeit der Ausführung das Entzücken nicht nur der Kleinen, sondern auch der Großen sind, Charakter puppen aller Arten und als Allerneuestes bewegliche Eliederfischc, den natürlichen auf ein Haar nach gebildet, amüsant und belehrend zugleich. Wir er innern uns an die früheren Bestrebungen des Han es August Pölich zur Popularisierung des künstlerischen Spielzeuges und können es nur mit Freuden be grüßen, wenn auch in diesem Jabre eine große ilebersicht über die neuesten Erzeugnisse dieser herz erquickenden Bewegung möglich gemacht ist. - Im Asyl für männliche Obdachlose haben in der Zeit vom 25. November bis 2. Dezember 110 Per sonen vorgesprochen; davon wurden 107 ausgenommen und 3 zurückgewiescn. MMW gringLnWkW für Kinder und Rekonvaleszenten, sowie bei Husten, Heiserkeit usw. Schering'sMaMcr- Schering's Grüne Apotheke, Berlin, Chauffeestr. 19. Niederlage in den Apotheken u. Drogenhandlungen ,loo I eipuirr. :rv. Nein >VeiiinsctilLlsgei' in - ist fei-tiggeLtellt. Ick Isd« rur öesiciiiigung ein und empsekle jeiri rckon slte Lckmuci^scken ummsndern nsck modernen diustern und 5sckgemäs5en Vofsctilägen. Voi-Kei- unä Kostenanschlag. suvelier ttvINI». SvKneillsi», l-eiprig, Nsry Uack auLwZi'ts ^ULieksenclusigen uncj aus Vl/unsck pef-sönlickei- Vesuck. ^>«7, S * r zahl"! ichuffes Stelle berate« Freaest anstatt über d rechnm Dienstz Schließ der Ta * § fchastli Die na Voran! rund 1 den bc jährliö das El von 1r a. ein« Guthal Abstoß! im Jal ftopans zu gcw stiitzun; Sem Z städtiscl nachzul * D, am Mc des Zen Dr. St ** i «nr i ausfühi Saß üb Genau nachmit Schupp« gesunde bekannt herausx gestern Platze arbcitei mittags nahm a londern die mi Rorduw *Ti der Köi nischen müssen; behördl' und Ze gesckäfte muische * Dv demnach Thomas msnumc Wohnge werb Vauräte Kuppt, Archnek! strma L und Ba oer weil rrchter u rat Tsch Leipzig. * Dei Diensra, Höriaal an dem institut! arbeit—' Brüdern «- lc^tcc di rg tthr i ! otte L ?tadr-Thc »Utdculsch -"lunch ipi .'»ändernd ** W Kindenck ersten Ni ..slönig am Soni die wie: ZVusse 1 rett 50 cm 55 „ 60 .. ve otwv Lckea