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Venerurla. * Castro in Beuezuela? Tas „Petit Journal" versichert auf das bestimmteste, daß Expräsident Castro sich in Venezuela befinde und einen neuen Staatsstreich plane. Der Expräsident soll bereits ein kleines Heer gesammelt und die Halbinsel Patria in seine Gewalt gebracht haben. Er ist damit in den Besitz wichtiger strategischer Punkte gelangt leiben. Diese Gemeinden mit einer beträchtlichen russischen Bevölkerung bilden die nördliche Küste des Finnischen Meerbusens. Bisher musste für den mili tärischen Schutz Petersburgs auf der Land- und See seite in zwei V e r w a l t u n g s g e b i e t e n ge sorgt werden, was der Vollständigkeit der Vertei- digungsmaßregeln schadet. Dazu litt die russische Bevölkerung, die besonders in der Sommerzeit in dieser Gegend stark anwächst, unter einem fremd sprachlichen Gericht, einer fremdsprach lichen Verwaltung und den Eigenheiten f i n- nischer Jurisprudenz. Dieses Küstenland war ein beständiger Aufenthalt russischer Revolutionäre, von wo aus sic die Anschläge gegen Rußland unter nahmen. * Der Streik in Odessa. Auch auf drei Dampfern der Gesellschaft Carapatnitzky stellten die Matrosen die Arbeit ein. Es wurden elf Agitatoren verhaftet. Mr.xiNu. * Präsidentenwcchsel in Mexik"? General Ma de ro, der bei dem Sturz des früheren Präsidenten Diaz eine io große Nolle gespielt hat, ist jetzt von der katholischen Partei seines Landes wieder in den Vordergrund der politischen Ereignisse geschoben worden. Diese Partei, die die stärkste in Mexiko ist, i hat Madero dazu bewegt, aufs neue um den Präsi- » dentenstuhl sich zu bewerben. General Reyes hat infolgedessen seine Kandidatur zurückgezogen, da Madero infolge der Unterstützung durch die katho lische Partei sichere Aussicht yat, zum Präsidenten gewählt zu werden. vrreinulte finalen. * Die Sstiindigc Arlieitszeit für die Angestellten der amerikan schen Negierung. Der Abgeordnete Reilly aus Moridon im 'Staate Connecticut hat im Repräsentantenhaus eine Gesetzesvorlage eingc bracht, wonach allen niederen Staatsangestellten der Rezierung die Mündige Arbeitszeit bewilligt werden soll. Zn Betracht kommen hauptsächlich die Diener des Repräsentantenhauses und des Senates, die Portiers, die Regierungsnachtwächter rc. Nament lich die Nachtwächter haben gegenwärtig viel unter Ueberarbeitung zu leiden. So sind z B. in Washing ton 100 Regierungsnachtwächter tätig, deren Dienst in öffentlichen Gebäuden, Muieen usw. abends bc ginnt und bis zu den Mittagsstunden des nächsten -Tages dauert. Türkei. * Immer wieder die Kretafrage. Der ,,Tanin" bespricht ausführlich die Kretafrage und erklärt, daß die Erneuerung des Mandats des Kommissars Zaini den Kretern sowohl wie den Türken durchaus nicht willkommen sei. Aber wenn die Griechen noch einmal intervenieren würden, müßte die Türkei die Geduld verlieren. Sollte ein Kommissar zum Statt halter von Kreta ernannt werden, der vom König Georg vorgeschlagen sei, so würde die Türkei eine entschieden ablehnende Haltung annehmen. Japan. * Strenge Justiz in Japan. Am Sonnabend er schien hier die zehntausendste Nummer des „Piyi- jhimpo", eines der größten Blätter in Tokio. Aus diesem Anlaß veröffentlicht das Parlamentsmitglied Hanai, der zu den Verteidigern von Kotoku gehörte, in diesem Blatte eine recht interessante Statistik. Nach den Ausführungen des Verfassers kann Japan Anspruch auf den Ruhm erheben, das Land zu sein, in dem die meisten Gerichtsurteile gefällt werden. Durchschnittlich sind in den japanischen Ge fängnissen jeden Tag 69073 Häftlinge eingesperrt. Diese Zahl ist die höchste, die in irgendeinem Lande erreicht worden ist. Der Reihe nach folgt nach Japan Deutschland, in dem die Zahl der Gefangenen durchschnittlich täglich 52 881 beträgt. Die jährlichen Ausgaben der Japaner für die Insassen ihrer Ge fängnisse setzen sich wie folgt zusammen: 1. die Aus gaben für die Gefängnisgebäudc 6 280139 Pen, 2. die Kosten für die Gerichte 4 051 732 Pen. Wenn man nun noch eine Summe von 3153 882 Pen. die für die Polizei, den Feuerwehrdienst, öffentliche Gesundheits pflege usw. erfordert werden, berücksichtigt, so gelangt man <u einer Gesamtausgabe von 13 485 753 Pen (mehr als 28 Millionen Mark), die für die Gefangenen in Japan erforderlich ist. Das ist sicher eine ganz un gewöhnlich hohe Summe. Japan ist also, so schließt der Verfasser Hanai, anscheinend aus dem Gebiete der Kriminalistik das erste Land. Das spricht sehr für die Strenge seiner Gesetze und seiner Verwaltung. China. ' Die großen chinesischen Manöver werden der „A. E. O." zufolge am 7. Oktober beginnen und bis zum 20. Oktober dauern. Die Hauptgefechte dürften zwischen dem 17. und 19. Oktober stattfinden. Die Ost-Armee wird sich aus der ersten Division und der 3. gemischten Brigade zusammensetzen, während die West-Armee von der Kaiserlichen Garde gebildet wird, die unter der Führung des Prinzen Tsai-Tao, des Bruders Les Prinzregenten, om Manöver teil nehmen wird. Der Schauplatz der Manöver wird die Umgegend von Can-Cheou in der Provinz Ptschili sein. Komplott auf die Spur gekommen, das sich unter dem Vorsitz eines Sergeanten gebildet halte. Zn Len Mannschaftsstuben des 41. Infanterie-Regimen tes wurden ganze Stöße revolutionärer Schrif ten aufgefunden, die zur Verhaftung von 10 Sol daten führten. Viele Soldaten aus den umliegenden Garnisonen kamen nach Rennes, um dort revo lutionäre Versammlungen abzuhalten. England. * Endgültige Beilegung des Riesenftreiks? In Liverpool haben die Auslader in einer am Freitag adgehaltenen Versammlung beschloßen, die Arbeit wieder auf zu nehmen und sich mit den Zugeständ nissen der Arbeitgeber zufrieden zu geben. Man hat ausgerechnet, daß die Stadt Liverpool durch den Streik einen Schaden von 18000000 erlitten bat. In London ist den Straßenbahnen von ihren Ver trauensleuten erklärt worden, daß sie am Freitag eine Sitzung mit den Direktoren gehabt und daß letztere die Versicherung abgegeben hätten, ein neuer Streik sei nun nicht mehr zu befürchten. Zn einer Sitzung der Arbeitgeber und der Vertreter der Dock arbeiter, der auch der Arbeitsminister John Burns beiwohnte, wurden den Ausständigen alle Forderungen bewilligt. Man hofft daher, daß morgen alle Arbeiter, die noch im Streike verharren, die Arbeit wieder aufnehmen werden. Hiermit wäre der Riesenstreik endlich zum Abschluß gelangt. Italien. " Der Pavlt macht eine Marienbader Kur Wie aus authentischer Quelle berichtet wird, hat sich der Papst auf Anraten feiner Leibärzte, der Professoren Dr. Marchiafava und Dr. Petacci, einer Marien bader Kur unterzogen. So trinkt der Papst täglich am fiühen Morgen aus der natürlichen kohlensäure haltigen Ferdinandsquelle. Das Wasser geht von Zeit zu Zeit mit Isolierschichten verpackt zum Ver sand. Die erste Sendung soll bereits im Vatikan eingetroffen und der Papst seine Kur gestern be gonnen haben. Neben der Ferdinandsquelle ist ibm auch der Gebrauch des Kreuzbrunnens empfohlen worden. Pvrkugal. * Abänderung des portugiesischen Trennungs gesetzes. Die neue Regierung, die von dem Präsi denten der Republik in den nächsten Tagen berufen werden wird, wird nach Mitteilungen in der Presse eine Revision des Gesetzes über die Tren nung zwischen Kirche und Staat vornehmen und sich dabei das in Brasilien gültige Gesetz zum Muster nehmen. Danach soll, wie das „B. T." be richtet, alles Eigentum des Klerus ihm verbleiben und den Priestern der Genuß ihrer Gehälter bis zum Tode gesichert sein. Es soll keinerlei Ver mögenskonfiskation stattfinden und allen Geistlichen vollkommene Freiheit gewahrt bleiben. Die von Engländern, Franzosen, Deutschen und Italienern in Portugal gehaltenen Kirchen sollen wie früher, auch fernerhin in voller Freiheit bestehen können. Man hofft, daß die Durchführung dieses Planes die in verschie Lenen Teilen des Landes herrschende Mißstimmung gegen die Republik zu deren Gunsten beeinflussen und insbesondere den Norden beruhigen werde. — lieber die Lage berichtet das Blatt „Capital" folgen des: General Basta, der Oberkommandierende der portugiesischen Truppen an der Grenze, hatte heute eine Konferenz mit dem Kriegsminister. Der General erklärte, es sei absolut sicher, daß die an der Grenze stehenden Royalisten im Begriff feien, einen Einbruch in das Gebiet der Republik zu machen. Ihre Mannschaften seien zahlreich, wohl organisiert und mit Gewehren neuesten Modells und mit Geschützen ausgerüstet. Ten Leuten, die sich für die Artillerie anwerben lassen, wird zwanzig Marl pro Tag und außerdem eine besondere Vergütung von 400 Mark gezahlt, während Infanteristen und Reiter sechs Mark pro Tag erholten. Der Angriff der Royalisten werde sich entweder auf Calvao oder Zloie am Tamegafluß konzentrieren. Der General lügte hinzu, datz fast die ganze Bevölkerung des Nordens wegen des Trennungsgesetzes royalistisch gesinnt sei. * Seemannsstreik in Lissabon. Die Hafenarbeiter und Schiffsauslader sind in den Streik getreten. Der Hasen verkehr ruht infolgedessen vollständig. Ein großes Polizeiaufgebot ist am Hafen stationiert, um eventuelle Unruhen sofort zu unterdrücken. Der Streik der Industriearbeiter in Lissabon und am Südufer des Tajo nimmt immer größere Dimensionen an. Plan befürchtet, daß die Fabrikarbeiter und Seeleute sich zusammenschließen und auch an die übrigen Arbeiter einen Aufruf erlaßen, um sich dem Streik anzuschließen. * Präsident Arriaga hielt am Freitag in Lissa bon eine Truppenschau ab. bei der er von einer großen Zuschauermenge jubelnd begrüßt wurde. — Ca machs wird in dem neuen Kabinett das Ar beitsministerium übernehmen. * Infolge des Ausstandes der Lastträger im Lissa boner Hafen, der sich immer mehr ausbrcitet, ist der Verkehr im Hasen lahm gelegt. " Exkönig Manuel leugnet seine Schulden. Ex könig Manuel erklärt, es sei nicht wahr, daß er Portugal mit Schulden verlassen hätte. Es sei eine Lüge, wenn man behaupte. Laß die königliche Fa milie Schulden im Betrage von 44 Millionen Mark gemacht habe. Rußland. ' Die Einverleibung finnischer Gemeinden. „Ros. sija" veröffentlicht folgende M otive zu dem Be schluß, zwei Gemeinden des Wyborger Gouver nements dem Petersburger Gouvernement cinzuver- und hat begründete Aussicht aus erfolgreiche Unter nehmungen gegen Präsident Gomez, der bei der Bevölkerung sehr unbeliebt jein soll. pretzltimmen. Mit dem deutsch-russischen Abkommen ist die „Deutsche Orient-Korrespondenz" sehr zufrieden: „Wenn bestimmte Gründe die deutsche Regierung veranlaßten, oen jetzigen Augenblick als geeigneten Zeitpunkt für die Unterzeichnung und Veröffent lichung des Abkommens mit Rußland zu l»etracht«n, so muß nachgeforscht werden, welche Bedeutung diesem Abkommen für die Beurteilung ter deutschen Politik beizulegen ist. Sie kann nur darin gefunden werden, daß der Leiter unserer auswärtigen Politik, Herr v. Kiderlen-Wächter in dem Abkommen mit Rußland den Gedanken zum Ausdruck gebracht hat, den er seit Benin n seiner Tätigkeit allen seinen Entschließungen bezüglich ter politischen Vor gänge im nahen Orient zugrunde gelegen hat, näm lich die Ueberlegung, daß wir gut tun, mit unseren Plänen und Forternngen auf dem Gebiete der auswärtigen Politik im Rahmen des Erreich baren zu bleiben." Die „N a t i o na l - Z e i t u n g" fordert eine Entschädigung für Richter: „Richter ist jetzt frei. Damit ist aber die An gelegenheit noch lange nicht zu Ende. Man hat nichts von einer öffentlichen Erklärung des 'Be dauerns und von dem Ausdruck der Freude über die gelungene Befreiung aus Athen und Konstantinopel bisher gehört. Es ist selbstverständlich, daß nicht nur die Privaten, die in Deutschland das Löse geld in der Höhe von 74 000 gesammelt haben, diese Summe von den verantwortlichen Faktoren voll ersetzt erhalten, sondern daß dem Ingenieur Richter eine entsprechend hohe Entschädigung für die ausgcst an denen Schrecken und Plagen werden muß. Nicht minder muß eine exemplarische Bestrafung der Räuber, die in Griechenland jedes Kind mit Namen zu nennen weiß, gefordert werden. Ehe diele Sühne nickt durch gesetzt ist. müssen wir unsere Beziehungen zu Griechen land entsprechend revidieren. Es darf auch nickt im geringsten die Empfindung aufkommen: „Weh' dir, daß du ein Deutscher bist!" Zur Marokko-Angelegenheit ergreift die „N a tionalliberaleKorrcspondcnz" abermals das Wort: „Man wird an Las Wort Bismarcks von Len Imponderabilien der Volksseele er innert. Kein Diplomat darf an solchen Volks regungen achtlos vorbeigehen oder sie mit dem Ausdruck Stimmung und Stimmungsmache abzutun versuchen. Im Frieden und im Kriege wird die Regierung am besten bestehen, deren Handlungen von dem Empfinden des Volkes getragen werden, zumal wenn es sich um diejenigen Teile Les Volkes handelt, die bisher, wenn es sich um nationale Fragen han delte, die Wahlschlachtcn für die Regierung ge schlagen haben und in ihrer Gesinnung das beste Bollwerk gegen eine zunehmende sozialdemokratische Stimmung im Volke bilden. Gerade in diesen Kreisen aber betrachtet man die politische Situa tion als eine ernste, für das Ansehen des deut schen Volkes und Reiches unakckchätzbare Gefahren in sich bergende, und diese Auffassung ist eine durchaus begründete. Wir zweifeln nicht daran, daß diese Auffassung sich in elementarer Wenc auch im Reicks tage geltend macken wird, und daß kein Ab kommen Aussickt auf Gcnehm guna des Reichstages Hot. das die deutschen Interessen in Marokko preis gibt und dieses selb st an Frankreich ausliefcr t." Ter „Kladderadatsch" widmet dieser An gelegenheit folgende Verse: „Wir wollen nicht mit Kriegen Die Welt erschüttern mehr: Zm Frieden unterliegen. Das aber trägt sich schwer. So sei dir unvergessen, John Bull, was du geschafft! Es kommt dis Zeit, da messen Wir beide unsere Kraft. Vor Englands frecher Brüstung Erzittern wir so sehr? Warum denn all die Rüstung, Warum Las wackre Heer? Krieg ist wohl schwere Bürde, Und führt er auch zum Sieg — Doch Frieden ohne Würde? Nein, zehnmal lieber Krieg! Die andern Völker treiben, Was ihnen just gefällt, ,'lns wagt man vorzuschreiben D--n Anteil an der Welt. Wo sind die hohen Ziele, Die deutsch- Kraft gewann? Der Männer seh' ich viele, Doch, ach, uns fehlt — ein Mann!" Tageschronik. Familicndrama. 8t. Frankfurt lMain), 26. Aug. In dem benach barten Dorfe Rendel hat. wie bereits gemeldet, am Sonnabendvormittaa 5 Uhr der Landwirt Wilhelm Gunderloch seine Schwiegereltern, seine Schwägerin, seinen Schwager und seine Frau erschossen. Dann aing der Täter in einen Kartoffelacker und lötete sich selbst durch einen Schuß in den Kopf. Gunderloch ist seit 4 Jahren mit seiner Frau ver heiratet und har damals von seinem Vater 100 000 / in bar und ein großes Landgut überwiesen belom me». Vor etwa 2 Jahren, nachdem die 100000 ., durchgebracht waren, verkaufte er sein Gut für 60000ließ seine Familie im Stich und ging da von. Damals drohte er ichon, daß er eines Nacht- zurücktehren werde und die ganze Gesellichaft umbringen wolle. Seit 2 Jahren hörte man aber nichts mehr von Gunderloch, bis er in der vergangenen Nacht unverhofft zurückkehrte. Er schlich sich in das Hosgut seines Schwiegervaters ein. Kurz nach fünf Uhr verließ der alte Mann Las Wohngebäude, um die Kühe zu füttern. Von dem im Hofe versteckten Schwiegersohn wurde er durch zwei Schüsse in den Rücken getötet. Dann drang Gunderloch in das Haus ein, wo ihm seine Schwieger mutter auf der Treppe cntgegenkam, die er durck einen Schuß in den Unterleib und einen Schuß in die Brust tötete. Die Schwägerin und der Schwager Gundcrlochs waren durch die Schießerei wach geworden und hatten sich in ihrem Zimmer cingeschlossen. Gunderloch sprengte die Tür auf und schoß seine Schwägerin, die ans Fenster geeilt war, um Hilfe zu rufen, von hinten nieder. Ter Schwager hatte in dieser Zeit Gelegenheit gefunden sich ins Freie zu retten. Dies bemerkte Gunderloch und er sandte ihm zwei Schüsse auf die Straße nack, die den Mann töteten. Dann begab sich Gunderloch in das Obergeschoß, wo seine Frau wohnte und sprengte auch hier die Türe auf. Die Frau hatte versuch!, aus dem kleinen Fenster auf das Dach des Nebenhauses zu kommen und hatte in ihrer Todes angst eine Reihe von Ziegeln abgerissen. Sic tonnte aber durch das enge Fenster nicht hindurch und wurde von ihrem Mann ebenfalls von hinten erschossen. Dann begab sich der Täter, in der einen Hand die Flinte, in der andern Hand eine Schachtel mit Patronen, ruhigen Wegs durck die Ortsstrajze ins Feld. Keiner der Bauern wagte Gunderloch anzunalten, da sie wußten, daß er ein vorzüglicher Schütze sei. Etwa 100 Meter von dem Orte in einem Kartoffelacker band Gunderloch einen Bindfaden an den Hahn ieines Gewehrs, machte au, der anderen Seite eine Schlinge, in die er den Fuß setzte, beugte sich über sein Gewehr, nahm den Lau, in den Mund und drückte den Hahn mit dem Fuße ab. Ter Kopf wurde vollständig zerschmettert. Die beiden Kinder Les Gunderloch und ein Kind seines Schwagers verschonte er. Offenbar hatte er in der Aufregung das Zimmer, in dem die Kleinen schliefen, übersehen oder vergessen. Ium RauUr drr „Moua lisa". Paris, 26. Aug. Die Sicherheitsbehördc ist der Ansicht, daß die von der Presse gemeldete Verhaj tung zweier Deutscher in Barbezieux mit dem Diebstahl der Gioconda in keinem Zusammen hang steht. — Die „Agcnce Havas" ist zu der Erklä rung ermächtigt, daß, entgegen den Zeitungsmel- dungcn, die Regierung bisher keine disziplinarischen Maßnahmen gegen Beamte infolge des Verschwindens der Mona Lisa beschlossen, da die amtliche Unter suchung noch fortdaucrt. Paris, 26. Aug. Die Verfolgung der beiden deutschen Wanderburschen, die Paris acht Tage vor dem Verschwinden der Mona Lisa verlassen haben, wurden eingestellt. Die einzige Spur, die die Polizei der Nachforschung für wert erachtet, führt nach Belgien. Sonneberg, 26. August. (Feuertod.) Zn Kov- - pelsdors brannte Lie Doppelscheune des Pächters j Inner nieder. Bauer kam in den Flammen um. Berlin, 26. August. (Von Zngcnieur Rich ter» sind direkte Nachrichten in Jena noch nickst eingetrosfen. Dem „Berliner Tageülatc" wird aus Konstantinopel gemeldet: Alle bis- l-erigen Veröffentlichungen bis auf die Tatsache, daß 80 000 Löscgcld bezahlt wurden, dürften nicht erakt sein. — Dem „Lokalanzeiger" wird aus Saloniki vom 23. d. M. telegraphiert: Da Richter auch heute noch nicht in Saloniki eingetroffen ist, ließ ich durch den Kaimakan in Karaferia und Kosana anfragcn, ob er dort eingetroffen sei: dies wurde verneint. Auf telegraphische Anfrage in Elast jona ging von Len dortigen Behörden die Nachricht ein, Richter erwarte in Elassona seine Frau. Auf dies" sonderbare Auskunft, so heiß: es weiter, telegraphierte ich an Richter selbst. Die Antwort steht noch aus. Das deutsche Konsular kann sich die unerwartete Verzögerung nicht erklären und läßt ebenfalls nach der Ursache forschen. Berlin, 26. Aua. «Eine Typhusepidemie) scheint sich, wie der „Bert. Lok.-Anz." meldet, in der Der Urquell aller Schönheit ist die Gesundheit. — Schön sein — heißt gesund sein. Daher darf sich eine vernünftige Schönheitspflege nicht auf die Anwendung rein äußerlicher Mittel beschränken. Ein durchgreifender Erfolg dürfte sich eher erzielen lassen, wenn man van innen heraus auf den Organismus einzuwirken versucht. Wie häufig sind durch Blutarmut. Bleichsucht, mangelhaft funktionierende Verdauungsorgane, durch überstandene Krankheiten usw. die Säfte verdorben, das Blut schlecht. Nervöse Beschwerden aller Art, Appetitlosigkeit, eine fahle blasse Gesichtsfarbe. Unreinheiten des Teints, vorzeitige Falten- und Nunzeldildung. Magerkeit, müde Haltung, Schwächung des Haarwuchses usw. sind die Folgen. Zn solchen Fällen kann nur von innen heraus mit einer Berjüngunsss- und Anfsrischlmqsknr ganze Arbeit getan werden. Eine solche Kur ist die Biomalz-Kur. Die gesamte Verdauungstätigkeit erhält eine mächtige Anregung und Förderung. Blut- und Säftestockungen werden behoben, angeiammelte schlacken nach und nach entfernt. Der Nervensubstanz wird zudem durch Biomal; ein leicht assimilierbarer Nervcn- Nährstoff zugesllhrt, der die Nerven erfrischt und belebt und äußeren Eindrücken gegenüber weniger empfindlich macht. Nach dem Verbrauch einiger Dosen wird die Wirkung des regelmäßigen Biomalz-Genusses naturgemäß auch äußerlich sichtbar. Insbesondere wird die G e lick tssarbe frischer und rosiger, der Teint reiner. Bei mageren, in der Ernährung heruntergekommenen Personen macht sich eine Hebung des Appetits, des Gewichts und eine mäßige Rundung der Formen bemerkbar, ohne datz überflüssiger und lästiger Fettansatz die Schönheit der Formen beeinträchtigt. Man hat Biomalz konzentriertes Sonnenlicht genannt. Und in Wahrheit: Es scheint diesem edlen Malzprodukt eine dem Sonnenlicht vergleichbare sieghafte, verjüngende Kraft innezuwohnen, die allen zugute kommt, die durch Krankheit, überanstrengendes Arbeiten usw. heruntergekommen, blutarm oder bleichsüchtig sind, unter Verdauungsbeschwerdcn, Lungenkrankheitcn usw. leiden. Für Wöchnerinnen und stillende Frauen ist es ebenso unentbehrlich wie für alternde Personen. Kinder, namentlich blasse und solche, die den Anstrengungen in der Schule nichr gewachsen sind, nehmen Biomalz mit vorzüglichem Erfolg zur Stärkung sowie zur Beförderung des Knochcnwachstums. * Zahlreiche Königliche Kliniken, Professoren und Aerzte, Fürstlichkeiten, berühmte Aviatiker, Rennfahrer und Hungerkünstler verwenden nichts anderes als Biomalz, welches zu dem billigen Preise von 1 M. und 1,90 M. pro Dose in den meisten Apotheken, Drogenhandlungen und Reformhäusern erhältlich ist. Auch Sie sollten, wenn Ihnen Ihre Gesundheit lieb ist, sich kein anderes, angeblich „ebenso gutes" Präparat aufredcn lassen. Die Chem. Fabrik Gebr. Patermann in Teltow-Berlin 56 weist auf Wunsch die nächsten Bezugsquellen nach und versendet ausführliche Broschüre über Biomal? nebst Kostprobe völlig kostenlos. »4?«