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vmmersis-, rr. Sepremdrr l-lv. * Der Maatstent de» Stadt MRachrn hat dem Rat« di« zur Jahrhund«rtfeier de« Münche ner Oktobers« ft e» «rlchienrne Festschrift n«bst Denkmünzen überreicht. Der Rat hat dt«s« Gab« dankend angenommen. * Neubau der vrütk «» Naandärsche». Der vom Fleischerplatz über den Pleißenmühlgraben nach dem Naundörfchen führend« hölzern« Fußltea ist in allen seinen Teilen so schadhaft und baufällig geworden, daß ein vollständiger Umbau nicht mehr zu umgeben ist. Der Rat hat beschlossen, an Stelle de» 2,5 m breiten otegs eine 6 m breite befahrbare Holzbrücke zu erbauen. Die Fahrbahn soll eine Breite von 3,5 m, die Fußwege eine Breite von 1 bzw. 1H m erhalten. Die Kosten sind aus 7500 veranschlagt, außerdem wird die Veränderung der Beseitigungen des Flei- scherplatzes und des Naundörfchens Ausgaben in Höhe von 3600 verursachen. Der Bau soll noch in diesem Jahre ausgeführt werden, und es sind die Stadtverordneten um ihre Zustimmung ersucht worden. * Ueber da» neu« Hau» der Hilfsschule für Schwachbelähigte seien noch folgende Mitteilungen gemacht: Während des Baues, der nach den Plänen des Oberbaurats Scharender» ausgeführt wurde, lag die spezielle Bauaussicht in den Händen des Stadtbauinsöeltor» Bischos f^Bauinspektors Nayher, Architekten Lzschapek und Bauführers Röcke. 2m Erdgeichog des Gebäudes sind Haushaltungs schute und Brausebad untergebracht, im I. Ge schah befindet sich ein großer Speisesaal, im Dach- geschah haben vier Werkstätten für Handfertigkeits unterricht Platz gefunden. Die Zahl der Klassen zimmer beträgt 26, außerdem sind zwei Nadel- I arbettsklassen vorhanden. 2n den Klassenzimmern I sind durchgehends 20 einsitzige Bänke ausgestellt. An dem Bau waren folgende Gewerke beteiligt: die Maurerarbeiten lieferten Klüngler L Dreißig, die Zimmerarbeiten L. Brömm«, die Heiz-, Luft- und Badeanlagen R. Hoppe, die Eisenbeton-, Decken- und Treppenanlagen Sonntag L Schneider, die Stetnmetzarbeiten Petzold L Mrussek, die Holz fußböden Bastänier Nachf. lC. Friedrich), dte Klempnerarbeiten Wehr mann, die Glaserarbeiten Pfeiffer, Jäger, Fallgatter und Fränkel, die Tischlerarbeiten Reifert, Matthias, die Schlosserarbeiten Graichen, Waldenburger, die Wasserleitungsarbeiten Gebr. Heilemann, die Malerarbeiten Fritzsche, sowie da« Mobiliar Reifert, Hartmann und Gundel. Die Restau rierung der alten Architektur wurde von der Firma Damm L Liegert ausgeführt. (:) Für die Pflege und Heilung von Geisteskrankeu bestehen bekanntlich in Sachsen die sechs Landes anstalten Großschweidnitz, Sonnenstetn, Tolditz, Hubertusburg, Zschadraß und Untergöltzjch. In diesen Anstalten waren im Jahre 1900 4305 Betten aufge stellt und es wurden hier 2290 männliche und 2688 weibliche Geisteskrank« in 730 754 resp. 862 804 Tagen verpflegt. Unter den eigentlichen Geisteskranken be fanden sich 13 Alkoholiker und 7 Nervenkranke. Bei 369 Kraulen wurde Erblichkeit und bei 42 Alkohol mißbrauch konstatiert. 34 Kranke standen im Alter von unter 16 Jahren. Di« Zahl der Kranken ver teilte sich aus dte einzelnen Anstalten wie folgt: Großschweidnitz: 270 männliche und 341 weibliche, Sonnenstein: 386 männliche und 358 weibliche, Colditz: 318 männliche und 303weibliche, Hubertus burg: 667 männliche und 1016 weibliche, Zschadraß: 330 männliche und 321 weibliche, und Untergöltzsch: 319 männliche und 349 weiblich« Geisteskranke. Bon den 4978 Verpflegten verstärken 223, und zwar 130 männliche und 93 weidlich« Kranke. Außerdem sind noch zahlreiche Geisteskranke in der Heil- und Pflege anstalt für Epileptiker zu ßochweitzschen, in der Landeserziehunasonstalt zu Themnitz-Ältendorf, in der Abteilung für Geisteskranke in der Landesanstalt Waldheim, im Marttnsstist in Sohland am Rot- stetft^iu dsr städtischen Nervenheilanstalt zu Lhem- uitz, in der städtischen Heil- und Pflegeanstalt zu Dresden, im Luijenhou» zu Dresden, in der Trinker heilanstalt Klingenberg bei Dresden, in der Anstalt für Geisteskranke in Dösen, in der Irrenanstalt zu Leipzig-Thonberg und im Hermannshaus zu Stötteritz untergeöracht. Hierzu kommt noch die Psychiatrische und Nervenklinik zu Leipzig und die Prioatanstalten Heilanstalt Lrndenhof in Coswig, Kurhaus Sanitas in Tharandt, Heilanstalt zu Möckern, Heilanstalt zu Prödel und Sana torium zu Elsterberg. Au» einem Vergleich mit der Statistik des vorigen Jahres gebt hervor, daß die Anzahl der Geisteskranken in Sachsen auch im Jahre 1909 wieder etwas zugenommen hat. * Verwendung von Fahnen zu Paketaufschrlften. Es ist wahrgenommen worden, daß während der Postbeförderung viele Pakete aufschriftlos werden, bei denen dte Aufschrift auf einer an den Paketen nur einseitig befestigten Fahne angebracht war. Cs ist den Postanstalten deshalb zur Pflicht ge macht worden, die Benutzung von einseitig be festigten Fahnen zu Paletaufschriften nur dann zuzulasten, wenn die Aufschrift auf andere, sicherere Weise nicht angebracht werden kann. Z. F. müssen die zur Aufschrift benutzten Fahnen an oen Paketen so befestigt jein, daß sie nicht verloren gehen können. * Aus den Ferienkolonien zurück. Die letzten in diesem Jahre vom Verein für Ferienkolonien nach dem Kinderheim in Grünhaide ausgesandten Kolonien trafen Mittwoch nachmittag 4 Uhr auf dem Bayrischen Bahnhofe wieder ein. In drei besonderen Wagen, in denen die Führer die ihnen anvertrauten Kinder übcrfehen konnten, waren die zurückkehrenden Kolo nisten untergedracht. Beim Einfahren in den Bahn hos winkten Hunderte von Kinderhänden mit Heide- scräußchen aus den Wagenfenstern. Das Wiedersehen nach dreiwöchiger Abwesenheit war herzlich. Sonnen gebräunt und geschmückt mit Fichtenreisern, in der Hand den Wanderstad mit Heideblumen umwunden, entstiegen sie den Wagen, um alsbald mit den zahl reich am Bahnhofe erschienenen Angehörigen den Heimweg anzutreten. * Lecpziger Arb«it»nachw«ise. In den an die amtliche Statistik anaesch (offenen Leipziger Arbeits nachweisen, also mit Ausschluß der gewerblichen Stellenvermittelungen, lagen im Monat Juli 1910 mit Einschluß der Reste aus dem Vormonat ins gesamt 9309 Arbeitsgesuche, darunter 1668 von weib lichen Personen, vor, während von 5891 gemeldeten offenen Stellen, davon 1752 für Arbeiterinnen, 5057, und zwar 38>>4 von männlichen und 1173 von weib lichen Arbeitern, besetzt wurden. * Abend - Motette in St. Johanni» findet heute Donnerstag, den 22. September, abends 8 Uhr statt. Da» Programm brinat sieben Psalmen neuzeitlicher Komponisten. Texte ä 10 -4 an den Kirchküren. * Der Echreberverein »Gold«« Höhe", L-Gohli», veranstaltete am Montag einen Obstverwertunas« kursu» für di« Damen der Vereinsmitglieder. Der Kursus wurde von Herrn Gartentnspektor Janicaud abgehalten und bot viel Anregung für jede Hausfrau. Auch halfen in liebenswürdiger Weise zwei Haushaltungdlehrerinnen der Städt. Carola-Schule durch Vorführung d«r Heukoch- kist« u. a. den Kursu» bi, zum Abend interessant zu gestalten. Auch alle Obstabfälle wurden noch ver wertet. Die Damen brachten meist da» Obst aus ihren Gärten selbst mit. Da» Einkochen fand im Weckschen Apparat statt. Di« Räumlichkeiten hatte „Schloß Drachenfel," zur Verfügung gestellt. * Der Münnergesangverei» „Li«derhaii," beschloß in einer am 15. d. M. stattgesundenen außerordent- lichen Generalversammlung, im nächsten Jahre, und Lrlrnlrrr TayelUan. »war vom 10. bt» 15. Juni, ein« allgemeine Sänger fahrt nach Hamburg—Helaoland—Westerland—Sylt »u unternehmen. Er beabsichtigt, um auch einen ge- sanaltchen Erfolg zu erzielen, durch Rundschreiben noch andere Gesangvereine einzuladen, um durch ge meinschaftlich« Singstunden während der Winter monate eventuell einKonzertaufWesterland vorzuberetten. *2« Asyl für Obdachlose wurden vom 10. bis 17. September 78 Personen ausgenommen und 2 zurückgewiesen. * Durchgehend« Pferd«. Gestern nachmittag gegen 4 Uhr scheuten in der Prendelstraße zwei Pferde eines dort wohnenden Spediteur«. Ern Natsdiener und «in Schutzmann wurden bei dem Bemühen, dte vor einem Wagen gespannten scheuen Tier« aufzu halten, umgerissen und verletzt. Schließlich gelang es aber doch» die Pferde anzuhalten und zu beruhigen, eh« sie weiteren Schaden anrichten tonnten. * Zusammenstoß. Gestern nachmittag fuhr am Auaustusplatze ein Automobil gegen «ine Droschke l. Kl., in welcher zwei Herren saßen. Die Droschke wurde nicht unerheblich beschädigt, Personen glücklicherweise nicht verletzt. ff Selbstmordversuch. Ein in L.-Lindenau, Wielandstraße, wohnhafter Maurer-Invalid wollte seinem Leben ein Ende machen, indem er sich in der Wohnstube am Fenster kreuz zu erhängen versuchte. Er erreichte seinen Zweck nicht, weil der Strick riß. Der bedauernswerte Mann, der dre Tat wegen Krankheit ausführt«, wurde mittels Krankenwagens nach dem Stadtkrankenhause übergeführt. Blutvergiftung. Ein in Lindenau wohnhafter 24 Jahre alter Eisendreher hatte sich durch Tragen von engem Schuhwerk den rechten Fuß wund gerieben. Er beachtet« diese geringfügige Wunde, ,n der sich Schmutz angesammelt hatte, nicht eher, al« er ein« schmerzhafte Schwellung des ganzen Bein» verspürte. Wegen der hierdurch entstandenen Blutvergiftung mußte er im Krankenhause aus genommen werden. ss Unfälle. Ein in der Körnerstraße wohnhafter 20 Jahre alter Markthelfer wollte in derselben Straße Nr. 14 mit seinem beladenen vierrädrigen Handwagen die Toreinfahrt passieren und wurde dabei von der Deichsel gegen die Wand gedrückt. Er erlitt eine schwere Lslnquetschung und mußt« mittels Nettungsautomobils in das Krankenhaus gebracht werden. — Beim Reparieren des Mühlen, werke» fiel einem in der Thomasmühle beschäftigten 43 Jahre alten MUllergesellen ein etwa 3 Zentner schweres Kammrad auf den linken Fuß und verursachte dabei schwere Zebenquetschungen. Mittels Rettungs automobiles wurde er ins Krankenhaus übergeführt. * Leutzsch. 21.September. (Hausbesitzerveretn.) Zur aevlanten Reichswertzuwachssteuer wird auch der hiesige Grund- und Hausbesttzerverein in seiner fälligen Bterteljahrsversammlung nächsten Sonnabend abend im „Feldschlößchen Stellung" nehmen. * Hänichen, 21. September. (Gemoindevor- standswahl.) An Stelle des nach Lindentbal gehenden Gemeindevorstandes Lätzsch wurde Stadt steuerkassierer Flämtg tn Zwenkau gewählt. verelnsnachriHten. Ja der Ttzoosophlschc» Gesellschaft Lrt-jta (I. L. v.) spricht in Ssfenllicher Versammlung, Blumsngass« iS, I., heute Donnerstag, abends 8(4 Uhr, Herr H. R u Ü ol PH über: „Die vier Ttusen des okkulten Pfades.- Sus LEen. Dresden, 21. September. 500 Mark Belohnung. Schon in unserer gestrigen Abendausgabe meldeten wir telegraphisch einen größeren Einbruch in ein Uhren- und Eold- warenaeschäft am Postplatz (Annenstraße), bei welchem dem Täter eine große Anzahl goldene Herren- Savonett-Uhren, Trauringe, Armbänder, Vorsteck nadeln usw. von ungefähr 12000 Wert in die Hände sielen. Den an der Einbruchstelle vorhandenen Blutspuren nach zu urteilen, hat sich der Dieb an der Hand verletzt. Der Geschädigt« hat eine Be- lohnung von 500 .-L für die Ergreifung des Täters ausgesetzt. * Kleine Chronik. Auf der Tharandter Straße unternahm «tn obdachloser Arbeiter einen Selbst mordversuch durch Erhängen. Sein Vorhaben wurde noch rechtzeitig durch einen Weltmeister ver eitelt. — Gestern abend geaen 9 Uhr fiel im Flur des Hauses Nr. 59 der Holbeinstraße ein von seiner Arbeit heimkehrender Kohlenträger in folge Ausgleilens so heftig zu Boden, daß er eine größere Quetschwunde am Hinterkopfe und eine Gehirnerschütterung erlitt. — Auf der Wettiner Straße blieb ein radfahrender Dienstknecht in einer Straßenbahnschiene hängen und stürzte auf die Straße, wo er besinnungslos liegen blieb. — Auf Bahnhof Klotzsche ist dem Wagenrücker Thomas der vordere Teil beider Füße ab gefahren worden; er wurde ins Krankenhaus gebracht. ist * Oschatz, 21. September. lJndustriebahn.) Die Stadtverordneten beschlossen gestern entsprechend dem Vorschläge einer Industriebahn- und Kraft- wagen-Eesellschaft das Prosekt für eine Industrie bahn, die einerseits vom Bahnhof durch die Stadt, anderseits in das Jndustriegelände zwischen der Hauptbahnlinie und der Leipziger Straße führen würde, ausarbeiten zu lasten. Die Kosten für die Ausführung des Projekts wurden bewilligt. * Geringswalde. lDreifache« goldenes Jubiläum.) Am Sonntag feierte im Kreise von 7 Kindern und 36 Enkeln, sowie 2 Urenkel« Herr Tischlermeister Fehrmann mit seiner Ehefrau geb. Kunze die golden« Hochzeit. Gleichzeitig konnte der Jubilar sein 50jährige» Bürger- und Meister, jubiläum begehen. Da» 75 bzw. 76 Jahre alt« Ehepaar, dem e» an mannigfachen Ehrungen nicht fehlte, verlebte da» Fest bei voller Rüstigkeit. * Rochlitz, 21. September. (Die Maul- und Klauenseuche) ist in Tanneberg tn einem zweiten Gehöft festg «stellt worden. Die Vieh, besitze» werden im öffentlichen Intereste amtlich darauf aufmerksam gemacht, daß es nur bei der größten Vorsicht und unter stwnoster Berücksichtigung der getroffenen Maßnahmen gelingen wird, wettere Verschleppungen zu verhüten. * Mutzschen, 21. September. (Schützenfest.) Dom besten Wetter begünstigt, verlies oas Mutzschener Schützenfest bis jetzt glänzend. Hunderte kamen mit allen Zügen und besonders mit dem Extrazuge nach hier, um ihre alt« Heimat wiedrr aufzusuchen. Montag früh wurd« nach der K5nig»scheibe geschossen. Den besten Schuß, knapp am Nagel, tat Rittmeister Knobloch au» Rag«wttz, der mittag»'/.12 Uhr zum König« proklamiert wurde. u. Lhemnttz,20.September. (Roch unbetätigter Verdacht.) Durch di« sächsisch« Prell, geht die Nach richt, daß der Mörder der Gällerschrn Eheleut« in Burkersdorf, der Barbieraebilfe Gründig, auch als Mörder des kurz vor Weihnachten vorigen Jahres in der Nähe der „Wasserschente" zwilchen Röhrsdorf und Hartmannsdorf ermordeten Handelsmannes Gräfe tn Frage komme. Wie uns von maßgebender Sette mttaeteilt wird, sind zwar Erhebungen in gedachter Richtung im Gange, doch hat sich bisher nicht, ergeben, was den erwähnten verdacht bestätigt. Gründig hat zur Zeit de» Morde, bei Gras, in Burgstädt gearbeitet. * Chemnitz, 21. September. (Wethe der Re- formschule.) Das schöne Gebäude an der Schloß, straße, in dein dte Reform sch ule ihr künftiges Heim finden wird, wurde am Mittwochvormittag Zierlich «ingeweiht. Herr Bürgermeister Dr. Kübschmann hielt eine Ansprache, in der er der glücklichen Vollendung des Baues und der raschen Entwicklung unseres Chemnitzer Realprogymnasium» gedachte. Weiter folgte eine Reihe von Beglückwünschungen, darunter die eines Vertreters des Kultusministerium». Bet dieser Gelegenheit wurde auch eine von den Eltern der Schuler gewidmete Stiftung, die zur Beschaffung einer Orgel Verwendung finden soll, übergeben. Dann hielr Herr Professor Dr. Stöckert eine eindrucksvolle Festrede, an die sich ein Rund gang durch das neue Schulheim anschloß. * Roslau bei Mittweida, 21.September. (Pfarrer in ah l) An Stelle des inden Ruhestand tretendenPfar- rers Hildebrand wurde Pfarrer Kretzschmar au» Claußnitz bei Burgstädt zum Seelsorger der Parochie gewählt. * Flöha, 21. September. (Der Gemeinderat) stimmte der Erbauung einer Hochdruckwasser- iettung zu, dte mit einem Kostenauswande von 240 000 ./t errichtet werden soll. * Hartau, 21. September. (Der Scharlach) ist hier unter den Kindern ausaebrochen. Bis jetzt war 1 Todesfall zu verzeichnen. * Crimmitschau, 21. September. (Das dies jährige Zinnschießen) der Schützenaesellschaft findet am 5. Oktober statt. Dasselbe w»rd dieses Jahr begangen am Nachmittag durch einen Ausflug des Bataillons nach Mark Eahnau.und abends durch einen Kommers im Schützenhau». * Schneeberg, 21c September. (Neue Schulen.) Für die von der Staatsiegierung geplant« Errichtung eines Gebäudes für die Kgl. Zeichenschule und die Kgl. Spttzenklöppel - M usterschule stellt dis Stadt unentgeltlich einen Bauplatz von 2350 Quadratmetern zur Verfügung. * Plauen, 21. September. (Jubiläum.) Das hiesige Seminar feiert vom 22. bis 24. September das Fest de» hundertjährigen Bestehens. Der Feier wird auch Kultusminister Dr. Beck bei wohnen. Mit dem Jubtläftm ist «ine Ausstellung wisienschaftlicher und künstlerischer Schöpfungen ehe maliger Schüler de» Seminars verbunden. Die Gründung einer Hundertjahrstiftung ist geplant. * Rodewisch, 21. September. (Ertrunken.) Heute vormittag wurde die 18 Jahre alte Fabrik arbeiterin Minna Buchholz von hier im Betriebs teiche dir Lenkichen Fabrik ertrunken aufgefunden. Nach den bisherigen Feststellungen muß ein Un- glück» fall angenommen werden. Beim Füttern der Fische ist sie ausgerutscht und in den Teich ge fallen. Der Vater des Mädchens steht in derselben Fabrik als Maschinist in Arbeit. * Niederneukirch, 21. September. (Diamantene, silberne und grüne Hochzeit) gab es am Don nerstag in der Familie de« Valtenmüflers Herrn Gottfried Richter, der mit seiner Frau die diaman tene Hochzeit (60 Jahre) feierte, während dte Tochter dte silberne und eine Entslin die grüne Hochzeit beging. Das Richtersche Jubelpaar erhielt vom Konrg ein Bild mit eigenhändiger Namens. Unterschrift. * Reichenau, 21. September. (Reiche Sttf- tungen.) Der verstorben« Großindustrielle Geh. Kommerzienrat Preibisch tn Reichenau hat sür prohltätige und gemeinnützig« Zwecke 96 000 ./t testa mentarisch Hinterlasten. Davon entfallen für ein Voltabad in Reichenau 30000 ./i und 15000 für das Genesungsheim der Slldlausitzer Kranken kasse in Jonsdorf. T Elstra, 21. September. (Bürgermeister Maultzsch) gedenkt sein Amt ab 1. Januar 1911 niederzulegen. Die Stelle ist bereits zur Neu besetzung mit einem Verwaltungsbeamten aus geschrieben worden. * Radeberg, 21. September. (Kleine Mit teilungen.) Der Betrieb in dem neueir Post gebäude zu Arnsdorf wird am 24. d. M. eröffnet werden. — Infolge des Dr. Stolzenburasa-en Kraft- wag«n» wurde tn Ottendorf-Okrilla aus der Lomnitzer Straße das Pferd des Gutsbesitzers Eisold aus Lomnitz scheu, ging durch und verletzte da durch den vom Bock gerissenen und geschleiften Ge- schirrführer schwer. Dr. Stolzenburg leistete dte erste Hilfe. Ihn trifft keine Schuld. — In Breinig wurde der Neubau eines Pfarrhauses (Baukosten ca. 40 000 ./cj beschlossen. -o- Pirna, 21. September. (Auf schauerliche Weise verunglückte) im nahen Zschteren der Privatier Beulich dadurch, daß er beim Aepfel pflücken mit der Leiter stürzte und ihm dabei di« Spitzen des Staietzaunes in den Unterleib drangen. Im Johanniter-Krankenhause zu Heidenau erlag er seinen Verletzungen. * Laubegast, 21. September. (Bismarckfeier.) Am Freitag, den 23. September, nachmittag 5 Uhr indct in Enaau» Bismarck-Ehrengarten eine Feier tatt. Herr Professor Dr. Bassenge wird eine An- prache halten. * Bischos»«erda, 21. September. (Verhaftung.) Hier wurde der Krankenkassenkontrolleur Rein sch verhaftet. Er ist verdächtig, seine Frau zu vergiften versucht zu haben. Schon Ende August mußte Frau Reinsch Kaffee, den ausnahmsweise ihr Mann gekocht hatte, wegen seines äußerst widerlichen und scharfen Geschmackes weggießen. Und vor kurzem hatte das Mittagessen, von dem der Mann nicht mitaß, denselben Geschmack; vor allem war es das Salz, das so eigentümlich und unangenehm schmeckte. Da Reinsch seine Frau aufforderte, das Esten recht ordentlich zu salzen, wurde di« Frau argwöhnisch und ließ da» Salz untersuchen. Dabei ergab sich, daß es stark mit schwefelsaurem Zink vermischt war. Darauf wurde der „nette Gatte'^ verhaftet. * Leichnam bei Bautzen, 21. September. (Besitz- wechsel.) Da» hiesig« Rittergut ist durch Kauf m den Besitz de» Rittergutsbesitzer» Sachße überge- aangen. Vorbefitzer war Konsul Dr. Etsenstuck in Dresden. * Zittau, 21. September. (Schwer verunglückt) ist in Dresden der Steindrucker Willi Richard Göldner au» Zittau. Er wurde in der Hohen- zollernstraße in Dresden bewußtlos und schwer verletzt aufgesunden. Di« Dr«»vn«r Polizei mmmt an, daß Göldner von einem Automobil umgerissen worden ist, das kurz vorher di« Straß« in rasender Fahrt passierte. Der Zustand d«» Verunglückten soll l«id«r yoffnu«tz»lo» sein. «US LEens Umgeduntz. ----- -all« a. 21. S«pt. (Din Bruder «r» stocken.) An einem aus der Feldslur von Tröschkau arbeitenden Dampfflug etn«r Leipziger Firma gerteten di« dort al» Hetzer angestellten Gebrüder St«in in einen Wortwechsel, in besten Verlauf Ernst Stiiu keinen Bruder durch einen Messerstich in den Unterleib tötete. Der Täter wurd« verhaftet. * Dessau, 21. September. (Freispruch.) In d«r bekannten Strafsache gegen d«n Stadtverord neten Dr. Cohn wegen Beleidigung der städtischen m.2ör. 104. Jahrgang. Beamten, wer welch« nach der ersten Instanz eine Anzahl alarmierender, den Oberbürgermeister herab- würdigender Artikel in vielen deutschen Zeitungen verbreitet war««, wurd« gestern auf die vom Etaat»- anwalt eingelegt« Berufung d«r Anaeklaate zwar freiaesprochen, aber nur, weil ihm der Schutz de» IM des Etrasaesetzbuches »uerkannt wurde. Die Strafkammer hoo die Feststellungen des ersten Richters auf. Das Gericht nahm zugunsten des An geklagten an, daß er seinem Gewährsmann Glauben geschenkt und da» ihm aus dieser Quelle zuaefkdstene Material in Wahrnehmung berechtictter Interessen verwendet habe. Dte an und für sich schon in der Bürgerschaft lebhaft besprochene Sache hatte dadurch noch besonder« Bedeutung erlangt, daß Herr Rechts anwalt Dr. Cohn als Verteidiger den aus dem Harden-Prozeß bekannten Justizrat Bernstein au» München zugezogen hatte. «. Dessau, 21. September. (In der Mulde er tränkt.) Die Leiche de» vor einigen Tagen ver- schwundenen Dienstmädchens Ida Rummel ist am User der Mulde im Tiergarten gefunden worden. Das Mädchen hat selbst den Tod cm Master gesucht. * Zeulenroda, 21. September. (Lohnbe wegung.) Die hiesigen Eummiwirker stnd in eine Lohnbewegung einyetreten. Eie for dern «ine zehnprozentige Lohnerhöhung. Ueber die Stellungnahme seitens der Unternehmer zu dieser Forderung verlautet noch nichts. * Schmölln, 21. September. < Vermißt) Seit dem 17. «eptember ist aus dem sächsischen Nachbar orte Blankenhain der 13jähriae Erich Stolt- mann aus Friedenau bei Berlin abgängig. Etwaige Wahrnehmungen über den Verbleib des Knaben erbittet Pfarrer Schanz in Blankenhain (Bezirk Zwickau). * Ohrdruf, 21. September. (Aus der Haft entlassen.) Der hiesige Einwohner Hainlein, der vor zirka 3 Wochen unter dem Verdacht, an der Ermordung der Frau Bochröder beteiligt gewesen zu sein, verhaftet worden war, ist wieder aus freien Fuß gesetzt worden. * Ichtershausen, 21. September. (Lebensmüde Greisin.) Von der Eerabrücke sprang gestern nach mittag eine 81jührige Greisin in den Fluß und kam darin um. Erst nachdem die Gera abaelasten war, gelang es, die Leiche zu bergen. Anscheinend haben unglückliche Familienverhältniste die alte Frau in den Tod getrieben. * Jena, 21. September. (Lichtenhain soll weimarisch werden.) Das alte Bierdorf Lichten hain bei Jena, zurzeit noch meiningensches Ausland, soll weimarisch werden, und zwar soll diese Bier enklave im Weimarer Land gegen den weimartschen Anteil von Kranichfeld eingetauscht werden. Be kanntlich geht in Kranichfeld die Grenze durch die Häuser mehrerer Straßen hindurch, so daß die Kranichfelder in Meinrngen Mittag essen und in Weimar schlafen. Diesem internationalen Zustande soll ein Ende bereitet werden. — Auch mit den ewigen Zuständigkeitsstrettereien zwischen Jena und Lichtenhain muh aufgeräumt werden. Alle Studenten streich«, die dre Jenenser Polizei treffen sollen, werden an der weimarisch-meiningenschen Grenze bei Lichtenhain verübt. Die Ltchtenyainer bestrafen ihre Studenten aber nicht, weil ewiger Burgfrieden im „Großherzogtum Lichtenhain" herrscht. Auch die Paukböden m Lichtenhatn ärgern die Jenenser Polizei. Deshalb muß öichtenharn, diese studentische Freistatt, weimarisch werden. k. Dommitzsch» 21. September. (Zusammenstoß auf der Elbe.) Hier stieß auf der Elbe der Proviantschiffer Pfund mit seinem Proviantkahn mit hem Dampfer „Falck«" zusammen, wobei der Pro- viantkahn um sch lug und Pfund nebst seiner Frau ins Master stürzten. Der Kahn schwamm unter dem Dampfer weg. Frau Pfund erfaßt« den am Bug spriet dos Dammer» herabhängenden Anker und ihr Mann erreichte die um den vorderen Teil des Dampfers befestigte Rettungsleine. Beide wurden auf diese Weise gerettet. * Jglau, 21. September. (Fabrik brand.) In Kletnverenau bei Iglau ist die Tuchfabrik der Firma Löw L Söbne vollständig nieder gebrannt. Der Schaden beträgt eine Million Kronen. * Görlitz, 21. September. (Durch einen Ün al ü ck » f a l l) wurde einer Familie im benachbarten Kunnersdorf tiefer Schmerz bereitet. Der elf jährige Knabe Ludwig Htlorich von dort hatte seinem in der Umgegend in einem Kalkbruch be schäftigten Vater das Mittagesten gebracht und war nicht nach Hause zurückgekehrt. Später fand man das Kind in einem Teiche am Wege tot auf. Man vermutet, daß der Knabe auf dem Heimwege äm Teichrande gespielt hat, hineingestürzt und er trunken ist. " Bilsen, 21. September. (Eroßfeuer.) In Welch in brach ein Brand aus, dem zehn Wohn gebäude samt Scheunen und Vorräten zum Opfer fielen. * Hohenelbe, 21. September. (Erschossen) hat sich bier der siebzigjährige Großindustrielle Friedrich Wilhelm Krönig wogen unheilbaren Leidens. Gerirdtslaal. Reichsgericht. fr. Leipzig, 21. September. Ltadtgemeind« und Beerdigungsinstitut. Seit längerer Zeit bestehen Streitigkeiten zwischen der Stadtgemeinde Frankfurt a. M. und dem Beerdigungsinstitut Wiesel. Bt» zum Jahre 1896 ruhte die Bestattung von Leichen in Frank furt a. M. au»schließltch tn Privathand. Dann aber nahm die Sradtgemeinde da« Recht der Leichen beförderung in Anspruch. Sie machte durch die Presse in regelmäßig erscheinenden Bekanntmachungen da» Publikum darauf aufmerksam, daß di« Stellung der Leich«nwag«n und der Leichenvegleiter au»schlt«ßltch durch dte Friedhofskommisston erfolge. Hierb«i berief ste sich auf di« Friedhofsordnung vom Oktober 1895. Ihre Beamten verweigerten unter and«r«m die Abstempelung der Leichenschein«, wenn die Be erdigung bei einem Privannstitut beantragt worden war. Infolgedessen erhob da» erst« Frankfurter znlrci «eit delund« L Vö ndr«» «tttväl» «so ^»rntvw vncl «wp/odle»! Julius SMduor Kni»«!, anck LSnkgl. S»5-ri»,»r,r1«rvdelIrn»t, klÜKSl «»4 ktLAtllOS