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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.09.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100922013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910092201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910092201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-09
- Tag 1910-09-22
-
Monat
1910-09
-
Jahr
1910
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Der Landrat von Ptllkallen machte ihnen auch keinerlei Schwierigkeiten, sondern er lieh sie sofort völlig un gehindert wieder an die Grenze zurllctbefördern. Auch die Instrumente und der verpackte Ballon wurden ihnen völlig unversehrt mitgegebcn. Die russischen Militär- und Zivilbehörden können an diesem Beispiel internationale Höflichkeit kennen lernen. Suslsnü. Lnglsnü. * Leutnant Helm vor dem Polizeigcricht. lieber die neuerliche Nernehmung des deutschen „Spions", des Leutnants Helm, vor dem Polizeigericht in Fareham haben wir bereits im Depejchenteile der gestrigen Morgenausgabe kurz berichtet. Ueber die Berhanvlung, die von einem großen Teile der Eng länder al» Schauspiel ausgeiaht wird — im Zu- Ichauerraum de, Gerrchlsgebauses sicht man neben Offizieren usw. viele elegante junge Damen —, ser folgendes nachgetragen: Die Hauptzeugen waren Offiziere. Artilleriekapitän Märtel li erzählte noch einmal den Vorgang oer Verhaftung Helms und sein Gespräch mit ihm. In einem Kreuzverhör mit dem Anwalt Helm», Humphrev, muhte Martelli zu geben, dah Helm die tn den Zeichnungen zum Aus druck gebrachte Kenntnis der Fort» zum grohen Teil einer öffentlich auf einer Landungsbrücke au »gehängten grohen Karte von Portsmouth und Umgegend verdankte. Weitere Einsicht in die Geheimnisse der Hasenbesestigungen gewann der An. geklagte, indem er 10 Pfennig kür das Recht bezahlte, sich eines auf dem „Elarence Pier" jedem Frem den zur Verfügung stehenden Fernglases zu be dienen. Das Gelände, das Helm betreten hat, steht dem Publikum, vielleicht mit einer einzigen Aus nahme, offen. Der Zeuge musfte ferner zugeben, datz an keinem der Forts ein Schild angebracht sei, das auf die Sträflichkeit de» Photographieren» aufmerk sam macht, dah die Militärbehörde bis dahin nicht» getan hatte, um irgend jemand zu verhindern, die Befestigungen zu „knipsen", und dah die Miluärbe. Hörde sich bisher überhaupt nie darum gekümmert habe, ob jemals jemand wegen pnbesugten Vhoro- graphierens verhaftet worden ist. Eine ungünstige Wendung für Helm nahm die Verhandlung dadurch, oah ein Hauptmann Vyse erklärte, die Notizen Helms enthielten Mitteilungen von der gröhten Wichtigkeit, welche sür eine England feindlich gesinnte Macht sehr brauchbar sein würden. Der Verteidiger Helms, Humphrey, betonte in seiner Rede alle die für Helm so günstigen oben erwähnten Aussagen, seine geringe Kenntnis der englischen Sprache. Er sei zu einem ganz anderen Zwecke nach England gekommen, als um zu spio nieren. Seine Skizzierwut, von der in dem beschlag nahmten Taschenbuch viele Proben zu findet» sind, habe ihm den schlimmen Stretch gespielt. Er habe ja ursprünglich sich gar nicht in Portsmouth auf halten wollen. Er sel ahnungslos in die Falle, die ihm ein Weib, vielleicht aus Eitelkeit, gestellt yabe, hineingetaopt. Es wäre «itre grobe Ungerechtigkeit, diesen außerordentlich einfältigen saxaoocliniZ.? stupiä) jungen Mann eines Verbrechens anzu klagen, für das als höchstes Strafmah lebensläng liche» Zuchthaus festgesetzt ist. Der vom Gerichtshof darauf gesagte Beschlug lautet denn auch, dah ein Vergehen, aber kein Verbrechen vorliegt. Die Haftentlassung Helms wurde jedoch, wie be- rtchtek, abgelehnt. Belgien * Deutsche Handwerker auf der Brüsseler Welt ausstellung. 116 deutsche Han dwerker und kleine Kaufleute sind am Mittwochvormittag unter Führung und auf Kosten des Hansabundes in Brussel ein getroffen, um die Weltausstellung zu besichtigen. Der Präsident des Hansabundes, Geh. Rat Riesser, weilt schon seit einigen Tagen in Brüssel, um die Besichtigung selbst leiten zu können. Die deutsche Abteilung besichtigen die deutschen Handwerker unter Führung des Professors Jessen, des Direktors des Berliner Kunstgewerbemuseums. Am Abend fand im Deutschen Hause die offizielle Begrüßung statt, wo ihnen zu Ehren eine kleine Festlichkeit ver- stalter wurde. Spsnlen. * Beendigung des Ausstandes in Bilbgo. Der Ausstand der Bergarbeiter ist auf Grund der von dem Eeneralkapitän gemachten Dermirtelungsvor- schlage beendet worden. Die Arbeit wird morgen wieder ausgenommen. Meüerlanüe. * Da» holländische Budget. Das vom Finanz minister eingebrachte Budget weist im ordentlichen Etat an Ausgaben 206 Millionen auf. Das Defizit wird voraussichtlich 12600000 betragen. Der Mi nister erklärt, da das Defizit durch dre Revision der Einkommensteuer und den neuen Zolltarif nicht gänzlich werde gedeckt werden können, werde die Ein führung einer neuen Steuer no wendig. Sozislüemokrstilcherpsrteiwg. br. Magdeburg, 21. September. (Prioattel.) Zrtnzip und Taktik, das sind die beiden Worte, um die «ich seit gestern morgen die Diskussion dreht. Ei» Redner nach dem anderen marschiert auf die Rednerbühn« und erzählt mit Entfaltung von mehr '»der minder großer Lungenkraft, was schon feit Monaten in allen Parteiblättern zu lesen war. Mit der Zeit wird die» fortwährend« Wiederholen lang weilig. Das sehen selbst die Delegierten ein und sagen es: aber sie reden trotzdem weiter. Ist also die Materie de» bewilliaten Budget« an sich wenig reizvoll, so gibt doch die Persönlichkeit der Redner den Verhandlungen den interessanten An- strich. Es sind vor allem di« Damen, die auf ein aufmerksames Haus rechnen dürfen. Auf die redne rischen Ergüsse der Genosst» Luxemburg war man besonders gespannt gewesen, und sie hat nicht enttäuscht und Sensation gemacht. Nicht durch da», wa» sie gesprochen sondern wie sie e» gemacht hat. Um nicht mit ihrer kleinen Person hinter dem Rednerpult zu verschwinden, stieg sie eine Stufe höher an den Vorstandstisch. Frank und frei stand st« da und redet«. R«d«t« mit ihrem unverkennbar siavt- lchen Akzent lang«, weit über di« b«willigten zehn Minuten htnau». Da» mißfiel den Revisionisten, di« gegen dt« Rosa persönlichen und berechtigten Groll hegen. Recht anzügliche Bemerkungen, eneratsch, Schlußrufe wurden laut. Eine Unruhe im Saale setzt« «in, bei der die Rednerin kaum verständlich war. Das hinderte sie aber nicht, weiter zu reden, dem Sturme zu trotzen, ihr mädchenhaftes Organ auf den höchsten Ion zu stimmen. Auch der Unter- brechungen de» Vorsitzenden achtete st« nicht und erklärte kategorisch, sie müsse als Begründerin «ine, Antrag«, volle zwanzig Minuten Redezeit haben. Da ging dt« Unruh« in Heven Sturm Übmr. An dem lisch d«r Süddeutschen hob «in Skandal an, gegen den die Rednerin trotz aller Mühen nicht mehr auf kommen konnte. Sie schwieg, wich aber nicht vom Platze und sah mit verschränkten Arme» höhnisch auf das brausend« Gewoge im Saal«. Rau» und Runterrufe ohne Unterbrechung, laute Mel dungen zur Geschäftsordnung, «tn Hindrängen zur Rednerestrad«, «in Ansturm auf de» Vorstands tisch, kurz eine Szene spielte sich da ab. wie sie unter den sonst so gut disziplinierten Genossen selten ist. Rosa Luxemburg aber, von der Müller-München hinterher sagte, sie wäre ein patentes Weib, wenn sie zu ihrem Verstand« noch Gemüt hätte, wich und wankte nicht. Ihr zu Hilfe sprangen einige Freunde, als da sind Stadthagen, Liebknecht und Dettmann- Solinaen, und brachten eine lange Geschäftsakt»- nungsdebatt« tn Flug. Schließlich glätteten sich aber die Wogen. Man grng über Rosa Luxemburg und ihren Putch zur Tagesordnung über. Wo es den Revisionisten ein» zu versetzen gilt, durfte natürlich auch Clara Zetkin nicht fehlen. Sie uahm besonders ihre speziellen „Freunde" Keil und Frank vor und las ihnen gehörig die Leviten. Aber in feiner Form, mit rednerischem Schwünge und Pathos. Das tut wohl, denn ab und zu hatte die Leidenschaftlichkeit zu ganz gewöhnlichen Schimp fereien gegriffen. Namentlich die jüngeren Genossen glauben mit möglichst kraftvollen Worten gegen die Badenser ihre Prinzipienfestigkeit am besten zu do kumentieren. Und es klingt schleckt, drückt das Niveau des Parteitages ganz gewaltig herunter. Wenn mal ein Süddeutscher seinem Temperament die Zügel schießen läßt und mit echt bajuvarischer Grobheit die vrrflixten Preußen, die da glauben, des ganze sozialdemokratische Deutschland müßte nach ihrer Pfeif« tanzrn, anhaucht, da verzeiht man'». Aber vielfach ist es bewußtes, malitiöse» Jn-d«n- Schmutz-Zerren oes Gegners, das besonders bei den Radikalen beliebt wird. Fortsetzung der Budgetdi»kussion am Nachmittag. Am Nachmittag wird in der Diskussion über die Budgetbewilligungsfrage fortgefahren. Liebknecht ist der Ansicht, daß die Deutschen nicht genug in die Tiefe gingen. Die Zukunft der Ent wicklung der deutschen Sozialdemokratie liege in Norddeutschland, nicht in Baden. Der Diszi- pltnbruch, die Hofgängerei und die Brüskierung eines Parteibeschlußes haben berechtigtes Aufsehen erregt. Der Verstoß gegen den Nürnberger Beschluß, der Widerspruch gegen d«n Parteiwillen hat nicht seinesgleichen in der Partei. Ein mißbilligender Beschluß genüge nicht, solange die Süddeutschen nicht die Erklärung abgeben, datz sie sich an die Partei beschlüsse halten. Südekum: Wenn der Zusatz d«r Berliner Gruppe angenommen wird, ist «s sicher, daß Bebel einer der Ersten fein wird, der die Fahne der Rebellion gegen diese Resolution erhebt und erheben muß (Lärm), arte auch die Resolution des Parteivorstandea in Wortfetischismus aus. Ein Schluß-Antrag von R y s s e l - Leipzig wird hierauf angenommen. Beb«l» Schlußwort. Bebel gibt nun zunächst eine etwas gewundene Erklärung zum Falle P<'us und fährt dann fort: Die von Frank ins Feld geführten Grüitde sind un zureichend. Kolb durfte nicht von der Negation der Partei roden. Im Reichstag hat die sozialdemo kratische Partei viel geleistet. Jedenfalls ist aber die Frage, ob Revisionismus oder Radikalismus bei den Beratungen im Reichstage auszuscheiden. Das Verhalten der Badener ist nicht so gewesen, wie r» sich für Männer ziemt. Sie haben es nicht bewiesen, daß ein großer Schaden entstanden wäre, wenn sie nicht für das Budget gestimmt hätten. Bebel zieht dann eine Parallele zwischen der dänischen und deutschen Sozialdemokratie. Bei uns sei das, was sich dort Volkspartei nennt, schon längst in den Orkus verschwunden, höchstens die kleinen Gruppen um Breitscheid kämen in Betracht. Bebel empfiehlt weiter dringend die Annahme des vom Partei vorstande eingebrachten millbilligenden Antrags, wendet sich aber gegen die verschärfte Resolution der Berliner Gruppe und gegen de» Antrag Braun auf Einsetzung einer Studienkommission. Damit stelle man sich nach 16 Jahre langer Debatte über die Frag« ein Armutszeugnis aus. Bebel schließt seine zweistündige Rede mit den Worten: Ich hoffe, wir werden in alter Freundschaft nach Hause gehen. Haase-Königsberg erklärt dann, von den Berliner Genossen ermächtigt zu sein, den Zusatzantrag zurück zuziehen, da der Parteivorstand einig sei mit dem Sinn und der Tendenz de, Antrags. Es werde des Eindrucks »icht ermangeln, wenn man weiß, wieviel Genossen den Antrag unterschrieben haben. Da» Schlußwort Frank». Frank wendet sich tn erster Linie gegen Stadt hagen, der erklärt hat, da» Benehmen der Badener sei nicht sozialdemokratisch, sondern hündisch zu nennen. Allerding» habe dann Stadthagen dielen Ausdruck dahin modifiziert, daß er unter hündisch etwa nationalliberal gemeint habe, immerhin sei da» ein so starker Vorwurf, wie er noch nie auf einem Parteitag gebraucht worden. Frank erklärt« weiter, die Badener freuten sich, daß Bebel gezeigt habe, in wieviel Sachen sie im Grunde mit den Nord deutschen einig seien. Man hat dann auf eine Er klärung von uns gewartet. Vielleicht hätten wir sie gegeben, wenn nickt Genosse Haase dagestanden hätte mit der gezückten Resolution mit 200 Unterschriften. Wir haben das größte Interesse daran, daß die Partei einig und geschlossen bleibt, aber wir können un» heut, nicht dahin erklären, wa» tn der nächsten Zukunft geschehen wird. (Hört! Hört!) Ich hoffe, daß die Genossen, di« es ernst mit der Einigkeit tn der Partei meinen, mit uns gegen ge meinsamen Feind voraehen, Lin Antrag auf Vertagung der Abstimmung wurde abgelehnt und nur eine «inständige Pause gemacht zur Beratung der Delegierten. -«ft bringt nach Wiedereröffnung der Sitzung einen neuen Antrag ein, in dem zum Ausdruck gebracht wird, daß die Genossen, die für den Fall der Annahm« der Borstandsresolution dieser zu widerhandeln sollten, die Voraussetzung zum Ausschluß geben. Di« >bfti««»»D. Rach § Uhr abend» tritt man in di« namentlich« Abstimmung über di« Resoluttonen ein. Der «rst« Absatz der bekannte» Resolution des Patteivorstande» und der Kontrollkommission, in dem di« Beschlüsse von Lübeck, Dresden und Nürn- b«rg bestätigt w«rd«n, wird mit 266 gegen 101 Stim men angenommen. Bei der Abstimmung über den zweiten Teil der Resolution, in der den Badenern die aller schärfste Mißbilligung ausgesprochen wird, stimmen 301 Delegierte mit ja und 71 mit nein. Die dritte Abstimmung über die ganze Resolution ergibt 289 für und 80 Stimmen gegen die Resolution. Da, Resultat »trd mit lautem Beifall aufge- nommen. Di« anderen Resoluttonen bezüglich der Budgetfrag« sind damit gegenstandsls» geworden. Entgegen der Absicht des Vorsitzenden beschließt die Tagung, über den neuen Antrag Haase zu oer- bandeln. Im Namen oer Süddeutschen erklärt Frank, daß dies geschäftsordnungswidrig sei. E» sei nur eine Wiederholung des früheren Antrages. Er und seine Freund« würden sich nicht an der De batte beteiligen. Darauf verlassen die Süd deutschen demonstrativ den Saal. Nach überaus HLftiger Debatte, in der «» zu mancherlei Zwischenfällen kommt, wird tn nament licher Abstimmung bei Anwesenheit von 292 Dele gierten dieser »en« verschärsende Antrag -aase mit 228 geg,» 84 Stimmen angenommen. Kurz vor Mitternacht wird der Patteitag auf morgen vertagt. Theater. Leipzig, 22. September. Altes Theater. (Der Zigeuncrbaron.) Die Firma wird, voraussichtlich wohl auf einige Zeit, Kalman Zsupan K Co. zeichnen. Dies ist aber nur Formen fache. Denn die „Co." hat sich in Gestalt des Herrn Habit vollkommen mit dem Chef identifiziert: Der Schweinefürst wie er im Temeser Banate leibt und lebt, dummdreist und pfiffig, vom Glück begünstigt und am Ende doch noch gefoppt. Herr Habit gab eine sehr gute, durch Humor und derbe, jedoch nie mals zu Uebertreidungen neigende Realistik ge hobene Leistung, an der man als Zuschauer gern sein Behagen haben mochte. Er stellte keine Bühnen figur hin, sondern eine Gestalt nach dem Leben, und verstand auch manche Pointe im Dialog f«n zuzu- ipitzen. Anders verhielt es sich mit dar Besetzung der Rolle des Tarnero. Herr Claus wußte rein nichts damit anzufangen, stellte damit ein« kleider- umhangene Holzpuppe auf die Szene und verharrte >n tödlich langweilender Passivität. Was aus dieser Charge zu machen sei, bewies einst der unvergeßliche Komiker E-mst Müller. Warum ließ die Regie nicht B. Herrn Plöhn, der den Ottokar recht an sprechend gab und sich gerade in letzter Zeit als einen vorzüglichen Chargenfpieler im Operettensache aus gewiesen hat, hier einspringen? „Das ist ja aus gezeichnet" hätte Pan Zsupan dann sicher gesagt und die Zuschauer hätten ihm vergnüglich schmunzelnd beigestimmt. -. s. Letzte Depeschen unü Lernlprechmelüungen. Ein« sächsische Handwerksauvstellung. ?. Dresden, 21. September. (Privattelegr.) In einer heute abend abgehaltenen Jnnungsversamm- lung wurde mitgeteilt, daß der In nungsaus- schuß beschloßen habe, im Jahre 1914 und zwar in der Zeit vom Juli bis September im hiesigen städti- schen Ausstellnngspalast eine Sächsische Hand werksausstellung zu veranstalten. Der Reichskanzler. Berlin, 21. September. (Eig. Drahtmeld.) Der Reichskanzler hat sich zu mehrtägigem Aufenthalt nach Görlsdorf in der Uckermark begeben. Iswolski in Deutschland. Frankfurt a. M., 21. September. (Eig. Draht meld.) Der russisch Botschafter in Konstantinopel Tscharykow ist hier eingettoffsn und hat Is wolski einen Besuch abgestattet. Iswolski begibt sich am Donnerstag nach beendeter Kur bei Dr. Lampe nach Tegernsee. Don dort geht er mit'feiner Familie in einigen Tagen nach Wiesbaden, um während der Dauer des Aufenthalts des Zaren paares in Hessen dort zu verbleiben. Ein Mitarbeiter von Schulze-Delitzsch gestorben. II München, 21. September. (Priv.-Tel.) Der langjährige Direktor des Städtisch-Statistischen Amts Dr. Franz Xaver Proebst, ein alter Mitkämpfer von Schulze-Delitzsch, der sich auch um das Genossen schaftswesen große Verdienste erworben hat, ist im Alter von 82 Jayren gestorben. Konferenz zur vekämpfung der Arbeitslosigkeit. Paris, 21. September. (Eigene Drahtmeld.) Die Internationale Konferenz zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit hat heute vormittag ihre Arbeiten beendet uno einstimmig die Statuten der Internationalen Vereinigung zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit angenommen, deren Sitz ein Komitee von 49 Mitgliedern bestimmen soll. Ausstand auf «iuer englischen Schiffswerft. -*-« Jarrow (Durham), 21. September. (Eigene Drahtmelüung.) Auf oer Schiffswerft von Palmer sind 1500 Arbeiter heute «n den Ausstand ge treten. EinberufungMiechischer Reservisten. H Athen, 21. September. (Eig. Drahtmeld.) Im Amtsblutt wird ein Dekret veröffentlicht, durch das di« Reservisten der Jahrgänge 1907/0« zum 5 Oktober einberufe n werden. Hier wird be sonders hervorAehoben, daß die Einberufung lediglich auf Grund des Reglements des Ne- organisalionsplcmes für die Armee erfolgt. Die Manöver, an denen die einbernfenen Mann schaften teilnehmen sollen, finden nicht in Thessalien statt, damit einer irrigen Deutung oorgcbengt wird. Schwierigkeiten iin südafrikanischen Kabinett. XX Pretoria, 21. September. (Reutermeldung.) Der bisherige Ftnanzminister der Transvaalkolonie Hulk weigert sich, das Portefeuille im Unionsmini sterium anzunehmen. Wenn er seinen Entschluß nicht ändert, oder wenn man nicht «inen anderen Ersatz mann findet al» Merriman, der kein Porte feuille unter Botha übernehme» will, wird letzterer »u rücktreten müßen. In diesem Falle würde Merriman mit der Bildung des neuen Kabi nett, beauftragt werden. Eine Verschwörung zur Srmarduug de» Mikado. D» Re» Park, 21. September. (Eig. Draht meldung.) Wie di, „Associated Preß" au» Toki» meldet, verösfentlicht die Zeitung „H»chishimbum" Liuzelheite« üb«, ein« Verschwörung zur Er - m»rd«ngd«»Kaiser» »au Japan. Di« ver - schwüre, sind ,«rhuft»t »erd». » Verhaftung «ine« Junmlendtebe«. ». Kassel. 21. September. (Eigene Drahtmeld.) Unter dem verdacht de» Juwelendiebstahl» oder der Hehlerei wurde hier beiAnkunftde, V-Zuge, ein Mann verhaftet, der sich K atz nannte und angab, aus Leipzig zu sein. Bei ihm wurden Juwelen im Wert« von MONO beschlagnahmt. Unter wegs batte er im Speisewagen Brillanten zu Schleu- derpreisen zu verkaufen gesucht. Barmittel wurden bei ihm sonst nicht oorgesunden. Di« LH»!«,» IsPeft, 21. September. (Eigene DrahtmeldunaZ DasMinistertum des Innern erkliitte Mohac» al» Lholeraherd, da dort in der abgelaufenen Woche 29 choleraverdächtige Erkrankungen, davon 1b mit tödlichem Ausgange, vorgekommen sind. Auf den Donauirachtschifftn, die tn Pest etngetroffen sind, sind drei Erkrankungen an Lholera vorgrkommen. In Pest selbst ist bisyer kein Tholerafall ftstgesteut worden. D Rom, 21. September. (Eig. Drahtmeld.) In den letzten 24 Stunden sind in Apulien 13 Thol« ra. erk'rankungen und acht Todesfälle vor gekommen. Di« Afsüre Dr. Leippen. m London, 21. September. (Eig. Drahtmeld.) Der Untersuchunasrichter hat die Verhandlung in Sachen Dr. Trippen und Miß Le N-v« vor da» Kriminalgericht verwiesen. Straßenbahukatastroph«. Fort Wayne (Indiana), 21. September. (Eig. Drahtmeld.) Bei einem Stratzenbahnzu» summen stoß wurden hier 8« Personen getötet. Letzte SsnüelsnsüirtlMen. Ücutso.a.pb.shv.i 14ZX I MlssoiiriKaiis. s! 4.S1SS li4' l deine i vorder bl". bl", 1- 71'. eg'. iöo iös^» x 1.MU- Hx P»er criode» Mr iM- > ,»^rtm«e'!en «SM. «M - !n Lhtcodr! 1700 ItÜM I ! I 12471: N — iria »L9 »- 1Z.7S ii«'. 07 -74", A cs« ttü' 71". SS",. 1l» «.ri ss bl eptemler. Fondsbörse. iScklnp.I Ärk«» imt» September Tezember Wat» Ns» lezemver »idmel, Sept. Oktober »»»ser ! Llsnvvrd loko Httea N tzoun- dry Oiorrcer» «Mliltihl»»«'! t'iem hcc: Banmivoite nU Leptemder '."'ovenit cr .Zcbrunr tnNew Ort. loko , Uibmat,, Lest ! Steam , >>tohr«tc Brot!)! ayfirr, fatr pkto! -Nr. 7 September De-cm der i -er NX S2X !1Z «a :is :i7X !«1 Dew.D---rl.24üT do. Htnkrate ür letzleDarlw.Tan Wechsel c>. Land M Ta^e Dicht Wechsel d. LonV. Labl« TranZf. »». PartS Vicht > b», ÄcrZin Sicht Ltwer per Unzt . NorIb.Par^;°',B . 2U4>tloa,rop. a S.F» com.Ll'. do. preferred tSailiii». a. Ohio iianada Pactsie owelap. «i. Obto tthlcapo, MUw. and Li. Paul Denv.RtoDr.vr! Sri« Natlroad ! com. Thore« M» do. I. prcserrei I ZZ-X IlltnotSgentraX IN'« i ... . * New Pork, 21. September. (Eig. Drahtmeld.) Die Börse bot bei Beginn kein einheitliches Bil-x Es machte sich vereinzelter Abgabedruck bemerkbar, da die Niederlage de» Vizepräjidenteu Sherman bei der Urwahl Verstimmung hervorrief. Die Er klärung des Präsidenten des Stahltrusts Gary hatte zwar dann eine leichte Befestigung zur Folge, von einer nachhaltigen Wirkung auf die Knrsgestaltung war aber nichts zu bemerken. Infolge der Zurück haltung des Publikums ließ die Geschäftstätigkeit wieder nach und die Börse nahm ein lustloses und schwaches Zluasehen an. Die Spekulation verkaufte, zumal da die Interstate Commerce Commission die oorgeschlagene Ratenerhöhuna für 40 Bahnen in den Zentralstaaten des Westens bis Januar suspendiert hat. Im späteren Verlaufs setzte bei zunehmendem Geschäfts eine Aufwärtsbewegung ein, wobei Chicago Milwaukee and St. Paul sowie Hillwerte die Füh rung hatten. Gegen Schluß entwickelte sich eine leb hafte Hausse. Im Zusammenhang mit der Ermat tung am Maismarkie wurde die Tagesspekulation zu lebhaften Hausscmanipulationen angeregt. Bei lebhaftem Verkehr schloß die Börse stramm. Aktien- umsati 480 000 Stuck. New Bork. ZI. September. Produktenbörse. (Schluß.) Mehl, Tprtnp ivheat clear« «tetreibesrach« Petroleum, eievtl dalanc - Ttanv. whtte 8«cker 8t»n Lorher l oeoi.- Korber jdouiövä.Rc. shv. aüv Toros Missouri Pociklc N. P. «wmrni o. tziwlon-Rlvkr R. P. Orii -rio c nv Wesi.'rn Rorsvlk a.Wesl.! Pennsi>!v»nla iUcudin^ do. LoulhernPnctftc JoukseinNatiw comTN. Lhareo oo. presoricd Union Pacific so. vrelorred Wadatd pccseir Amo.laam.8opD AnacondaLopi^ Unll. Stak. Stoei Dorp. com. Sb) da. prss rrcd j elektrolytisches 57.15/- ' ong sheets — (70.-. , igesumsatz 500 (400) t, Straits 156.7/6 (158.7/6), Monate 155.17/6 (157.5/—), englisches 155.10/— i*"' ' - --- ^2.13/9), englisches 13.—/— (fest), gewöhnliche Marken 23 10/— (23.10/—), Sep tember — f—), besonder, Marken 23.15/— (23.15/—), gewalztes deutsches 26.17/6 (26.17/6). Quecksilber unverändert. New Pork, 21 ! vcurc j vaiae, I MstenUg , lvk» Ttvlcmber Dtzombor Ma> Juli Vlai» > ,» Tcplemdcr Dezember Mai Chicago, 21. September. Produktenbörse. tSchlum) i brüte /vorder l I roulc ! vorder tz Berlin, 21. September. (Eig. Drahtmeld.) Der Taatenstand de» Deutschen Reiches um Mitte Sep tember 1910 war, wenn 2 gut, 3 mittel (durchschnitl- lich) und 4 gering bedeuiet: für Kartoffeln 3,1, Klee 2,2, Luzerne 2,3, Bewässerungswiesen 2,1 und andere Wiesen 2,3. tz Antwerven, 21. September. (Eigene Drabt- m»loung.) Die heutige Wollauktion verkehrte bei regem Besuch und guter Beteiligung in fester Hal tung. Von 3500 angebotenen Ballen wurden 1470 verkauft: 72.3 aus Buenos Aires, 285 aus Monte- vids», 66 au» C«noor»ia, 79 aics Giuc«rios, 82 aus Pnnta Aronas. 184 au» Rio Grende, 5 Australier, 1 Kapwolle und 125 diverse. * Hamburg, 21. September, 6 Uhr. Zuckermarlt. Rübenzucker >. Produkt Bast» 88proz. Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo Sept. 11,80, Oktober 11,025, Dezember 11,05, Jan.- März 11,175. Mai 11,30, August 11,45. Stetig. * Prag,21. September. Zucker. Aussig Landungs platz neue Kampagne 25,15—25,80. Ruhig. ' Havre, 21. September, 3 Uhr. Wolle stetig. September 179, Mai 176. " Havre, 21. September, 6 Uhr. Baumwolle ruhig. September S1>^, Oktober 85^, November 83k, De zember 82-"^, Januar 82K, März 82, Mai 81k, Juli 81-k ' London, 21. September, 5 Uhr. (In Pfund Sterling.) Kupfer rnhip (stetig), Tagesumsaß SOO (900) t, 54.16/3 (55.—/—), 3 Monate 55.10/— -.55.13/9). Maklerschlußpreis 54.15/— bis 54.18/9 (54.17/6 bis 55.—/—), best selected 59.5/— (59.5/—), (57.17/6), zweiter Hand ). Zinn flau (matt), 7/6 (158.7/6), (156.—/—). Bkei fest (fest), spanisches 12.13/9 1 btv - Äx gl L2X irA 12 SU »W« »«««, »«, »«t»»»«», «. yvl». »ich. ». »>Nch»«ch w bet»,««. T»«fndakt«-r: D». w»»«, ««,«,»««» »«WUW-rUt-»« R»b«rt,ur«! Mch «.».«. «»ch—ch, l-UI, «nd feDttzch« >n»»I»s««b»ite^ raeeS-rrov« «w Vvr- «Ischt«» es. ». v»w«r, »a» Snitlleto« P««t chchwu«»»«, Musik G. Gpvrt »nd »erlchirsa.il I. Haiesrl». Für bl» -anb»l»»»«wn« N. »tr»r«tb. 62» b»a 2ns»rat»n«»t« «*»», Bl»schk». eamlllch in Lespzi, Zufchrlklen sin» nicht p,rs»iil!ch ,u obren.eren, sondern o« d»n Verl««, dl» Redaktion oder ei» 8es,k>ilf«vstcll» »e» re!p,l«»r r»e»»I*«r» ,u rtchlrn. ll,»,ria»,«»» Ma»ust»t»t«u M l«»«» »a» Rück port, »«trNfü«»». Für >ußb«>»ahrun, un» Rückgab« »tr» k»tn» »«wü», O»«r»,»u»»n. Die »»»liegentz« Rumme» >»f«tzt «1 Leit»«.
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