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>. für Kleidung, Schuh- Zn dieser Beziehung und Zur der möglichst auszugleichen suchen, verdient gemacht. Weiter betonte der Referent, dass die religiöse Unter- Weisung der Kinder, die in Frankreich nur durch die Geistlichkeit erfolgt, dem freien Entschlüsse der Eltern überlassen ist. Zn den Volksschulen hat man zu dieser religiösen Unterweisung den ganzen Donnerst rg freigehalten. Näher befasste sich Herr Broda dann mit dem Wesen des weltlichen Moralunterrichtes, der an Stelle des religiösen Unterrichtes getreten ist. Es ist hier der Lehrerschaft ein weiter Spielraum ge lassen. Es steht ihr frei, durch Lektüre moralischer Schriftsteller, an Hand von Leitfäden der Moral oder auch durch die freie Aussprache mit den Schülern zu wirken. Zuteressant waren die Beispiele, die der Redner aus verschiedenen Schulen über die Art dieses Unterrichtes machte. Zm besonderen bei der freien Aussprache mit den Schülern. Der Lehrer verfährt dabei in der Weise, dass er, um den moralischen Geist der Schüler zu wecken, verschiedene Lehrstunden über die Tugenden des Lebens erteilt. Z. B. über die Tugend des Taktes, des Mutes, der Wahrhaftig keit usw. Dieser Lehrweise ist alles Dogmatische fern. Es soll gewissermassen eine moralische vom Lehrer auf die Schüler ausgehende Suggestion sein. Was die Ergebnisse dieses Moralunterrichtes angcht, so sieht man in der Umbildung der politischen Verhältnisse und durch die Einfübnmg der moralischen Elemente in das politische Leben einen besonderen Erfolg. Auf keinen Fall liessen sich Nachteile irgendwelcher Art feststellen. Der Geist des Moralunterrichts sei ge tragen von dem Gedanken der sozialen und inter nationalen Solidarität, wie der Kantschen Moral lehre. Besonderen Wert habe man auch darauf ge legt, alle Schlachtenschilderungen aus den Lehrbüchern zu entfernen. Wenn etwas an diesem Unterricht zu kritisieren fei, so könnte das höchstens die ungenügende wissenschaftliche Fundamentierung sein. Man könne sine solche Fundamentierung aber in der Moral des Fortschrittes der Entwicklung der Gattung (Lamarck, Darwin) finden. Alle Verbesserungen, die der All gemeinheit nässen, sind zu fördern; alles was dem Bestand der Gesellschast^efährdet, ist zu bekämpfen (Anarchismus usw.). Am Schlüsse erläuterte der Redner noch die Ziele seiner Gesellschaft: Austausch der Fortschrittsentwicklung usw. Zn der Diskussion sprachen Herr Geh. Hofrat Professor Dr. Astwald, d >r die wissenschaftliche Begründung des Moralunter- richtes erweiterte und der Vorsitzende des Leipziger Lehrervereins, von dem die Hemmungen in der Aus gestaltung und Verbesserung unseres Schulunter richtes dargetan wurden. * Sozialdemokratische Protestversammlungen. Zn drei Volksversammlungen, einberufen vom Gewerkschaftskartell und dem Agi- tationLkomitee der sozialdemokrati schen Partei Leipzigs, die gestern abend in den Etablissements „Volkshaus", „Grüne Schänke" und „Schloss Lindenfels" tagten und insgesamt von etwa 2100 Personen besucht waren, sprachen Buch händler Lipinski, Vorsitzender oer Leipziger Ortskrankenkasse Pollender und Arbeitersekretär L ü^t i ch über den, dem Reichstag vom Reichsamt des Innern vorgelegten Entwurf der Reichs versicherungsordnung, den die Redner übereinstimmend als einen Versuch erneuter Entrech tung der Arbeiterschaft bezeichneten, da er die völlige Vernichtung des den Arbeitern gewährleisteten Selbstverwaltungsrechts anstrcbe. Wie bei der Krankenversicherung, atme der Entwurf auch bezüg lich der Unfall- und Znvalidenversicherung den Geist des Rückschrittes. Die vorgeschlagene Hintcrbliebenen- Versichcrung der Witwen und Waisen, die in der Hauptsache auf Kosten der Arbeiter aufgebaut wer den solle, könne keineswegs auch nur als genügend bezeichnet werden. Zn der in den Versammlungen zur Annahme gelangenden Entschliessung protesner- ten die Versammelten gegen den Gesetzentwurf in seiner jetzigen Fassung und sprachen die Erwartung aus, dass er nicht eher Gesetz werde, als bis die Mängel durch die Kommission des Reichstages be seitigt und der Entwurf den berechtigten Forderungen der Arbeiterschaft entsprechend ausgestaltet wor den sei. . . . Kriegsminister geladen. Nachmittags unternahm der Kaiser mit Gefolge in Automobilen eine Fahrt nach der Platte, mit einem anschliessenden Spaziergang. Kurz nach Uhr traf der Reichskanzler von Bethmann Hollweg hier ein: er wurde auf dem Bahnhofe vom Gesandten Freiherrn v. Zenisch empfangen und nach dem Schloss geleitet, wo er Woh nung nahm. Bald darauf wurde der Reichskanzler vom Kaiser empfangen und nahm später an der Abendtafel teil. Letzte Depesthen unü MnsprelhmelülMFLN. Die Neuordnung des Eichwescns in Sachsen. ?. Dresden, 3. Mai. (Priv.-Tel.) In dem vom Abg. Anders-Dresden (Natl.) im Auftrage der Finanzdeputation der Zweiten Kammer erstatteten Bericht über Kapitel 66 des ordentlichen Etats ist ein ausführliches Schreibender Regierung enthalten, worin sie Auskunft gibt über die 1912 ein tretende Neuordnung des Eichwesens in Sachsen. Danach werden 6 Haupteichümter eingerichtet werden, und zwar in Bautzen, Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau. Ihnen wird die Ausführung der periodischen Nacheichung in ihren kreishauptmannschaftlicben Bezirken übertragen. Zn Leipzig soll für den Eichbetrieb ein besonders ge eignetes Grundstück käuflich erworben werden, wozu in dem Staatshaushaltsetat zu baulichen Acnde- rungen, sowie zur Beschaffung und Ergänzung von Ausstellungsgegenständen 186 000 eingestellt sind. Die Handelshochschule Leipzig. ?. Dresden, 3. Mai. (Priv.-Tel.) Zn dem vom Abg. Wappler-Leipzig erstatteten Bericht oer Finanzdeputation der Zweiten Kammer über Kap. 60 des Etats, Gewerbe- und Handelsschulen, handelt ein besonderer Abschnitt von derHandels - Hochschule t y Leipzig. Darin ist gesagt, dass es dem Bericht der Deputation angebracht erschienen sei. ihr die S e l b st ä n d i g k e i t durch den Staat zu verleiben, bzw. sie der Universität in ähnlicher Weise anzugliedern, wie die Landwirtschaftliche Hochschule. Darauf wurde vom Regierungsvertreter entgegnet, dass es nicht im Willen und in der Absicht der Negierung liege, der Handelshochschule in Leipzig einen grösseren Unterstützungsbetrag als bisher zu bewilligen. Dagegen wies der Berichterstatter darauf hin, dass die Handelshochschule in Leipzig mehr wachsender Geldmittel zu ihrer Erhaltung brauche, und dass sie nicht so glücklich wäre, von Io reichen Unterstützungen und Stiftungen zu zehren wie die Hochschulen in Köln, Berlin, Frankfurt Mannheim. Der Reichskanzler beim Kaiser. sl Wiesbaden, 3. Mai. sEig. Drahtmeld.) Frühstücks täfel b« dem Kaiser war Letzte Lokal-UMrickten. Leipzig, 4. Mai. * Konfessionslose Schul« und Moralunterricht in Frankreich. Einer Einladung der Gemeinnützigen Gesellschaft und des Leipziger Lehrervcreins folgend, sprach gestern abend im Grossen Saale des „Künstler hauses", Herr Dr. phil. Rodolphe Broda, der Generalsekretär des Instituts für den internatio nalen Austausch sozialer Erfahrungen in Paris über das an die Spitze gestellte Thema. Zm Eingang seines Vortrages hob der Redner die drei besonders charakteristischen Merkmale der seit dem Zahre 1882 be stehenden französischen Neuschule hervor: den Schul zwang, die Unentgeltlichkeit und die Konfessions losigkeit. Man ist in Frankreich bekanntlich so weit gegangen, dass nicht nur der Schulunterricht umsonst erteilt wird; es wird auch ev. für Kleidung, Schuh werk und Frühstück gesorgt. Zn dieser Beziehung haben sich Gesellschaften, wie die „Mutualit^ scolaire" und andere, die lediglich Unterstützungszwecken dienen und den Vorrang Deutschlands in sozialer Fürsorge Tsgeschronik. Frau üolrlchter über Mr Schicksal. Unterm 3. Akai wird aus Wien telegraphiert: Die Stimmung, in der sich Frau Hofrichter befindet, kommt in einem Gespräch zum Ausdruck, das gestern ein Mitarbeiter der „Zeit" mit ihr hatte. Der Bericht erstatter schildert Frau Hosrichter: Volles starkes Haar umrahmt die offenen Gesichcszüge, die Wangen sind bleich, aber die grossen braunen Augen haben immer noch den lebhaften feurigen Glanz. „Man hat mir", sagte Frau Hofrichter, „zum Borwurf gemacht, dass ich nicht zusammengebrochen bin, als ich gehört habe, dass mein Mann gestanden hat. Ach, ich habe es ja geahnt, dass es so tominen wird, ich bin ja keine Komödiantin gewesen, ich bin wahr und ehrlich gewesen. Wenn Sie wüssten, wie ich mit Schmahbriesen überhäuft werde, wie ich verfolgt, gekränkt, gehetzt werde. Man verurteilt mich und weiss nichts von mir. Ich bin wehrlos der Oeffentlichkeit ausgeliefert, die mit mir machen kann, was sie will." Frau Hofrichter kämpfte mit ihrer Erregung, ihre Züge veränderten sich. „Zch weiss nicht", sagte sie. „was ich tun soll. Ich ramme mir vor wie wahn sinnig." Nach einer Pause setzte sie zusammenhanglos fort „Ich habe an meinen Mann geglaubt — und wie ich an rhn geglaubt habe. Ich habe mir vorgenommen, wenn die Sache vorüber ist, fortzugehcn, mich zurück-: zuziehen. Hatte ich auch Grund, an seiner Treue zu zweifeln, kam es mir auch vor, als hätte er in unserer Ehe ein Doppelleben geführt! Ich wollte an nichts denken, nur an ihn. Es ist ja lächerlich, ich liebe ihn ja heute noch, man kann sich ja einen Menschen nicht aus dem Herzen reissen." Auf eine Frage antwortete Frau Hofrichter: „Ach Gott, 5 Monate hat es auf mich gebohrt! Als dann die Zellenbriese kamen, verlor ich den Mut." Ueber ihre Zukunft sagte sic: „Damit plage ich mich nicht. Ich weiss ja nicht, ob ich morgen noch lebe, ob ich nicht zu diesem Fenster hinausspringe, dass es bald ein Ende nimmt." Bootsunglück auf dem Rhein. Aus Mainz wird uns telegraphiert: Auf dem Rhein geriet gestern morgen ein mit zwei Personen besetzter Nachen in die Wellen eines Schleppdampfers und zerschellte. Während der eine Insasse gerettet werden konnte, ertrank der andere. Dementi. * Berkin, 3. Mai. sEig. Drahtmeld.) Die von verschiedenen Blättern gebrachte Nachricht, dass der Vertrag zwischen der Deutschen Kolonialgesellschaft und dem Reichskolonialamt vollzogen sei. entspricht nicht den Tatsachen. Die Verhandlungen sind noch nicht beendet Seriäitslskll. Reichsgericht. rr Leipzig, 3. Mai. Der gefällige Gerichtsvollzieher. Das Landgericht Leipzig hat am 14. Januar den früheren Gerichts vollzieher Robert Weber wegen falscher Beurkundung zu einem Jahre und den früheren Druckereibesitzer Willi Sorge wegen Bestechung zu 6 Monaten Ge fängnis verurteilt. S. wurde 1906 zahlungsunfähig und wiederholt gepfändet, meist durch W. Von Januar bis Iuli 1906 sanden in der Druckerei 60 Zwangsvollstreckungen statt. Weber beurkundete im Protokoll, er habe die Sachen mit der Hand berührt und mit Marken beklebt, auch sei das Protokoll unter Hinzu ziehung anderer Personen ausgenommen und genehmigt worden. Alles dies war nicht der Fall gewesen. W. hatte aus Gefälligkeit die Förmlichkeiten unterlassen und S. die Marken gegeben, damit er sie in Ab wesenheit seines Personals unauffällig selbst anklebe. Es handelte sich um 16 Fälle dieser Art. S. hat W. wiederholt mit Zigarren, Vier und Wein bewirtet, ihm auch Geld gegeben. Das waren», wie das Urteil sagt, nicht reine Liberalitätsakte, sondern S. wollte W. für seine Zwecke gefügig machen. S. hatte als Dienstherr ein Interesse daran, dass seine Angestellten das Ankleben der Marken nicht merkten. — Die Revision der beiden Angeklagten wurde heute vom Reichsgerichte als unbegründet verworfen. zu übernehmen da Herr Professor Max Schillings infolge Erkrankung verhindert ist, hier zu dirigieren. * Ein Freilichttheater in Hamburg. Aus Ham burg meldet uns ern Privattelegramm: Unter dem Vorsitz des bekannten Schauspielers Emanuel Stock hausen hat sich hier eine Lessinggesellschaft ge bildet zwecks Veranstaltung von Freilichtauffüh rungen. Es wird dcnu die Drucklegung älterer unbekannter dramatischer Werke geplant. * Rembrandts „Polnischer Reiter" nach Amerika verkauft. Ein berühmtes Bild von Rembrandts Meisterhand, das unter dem Titel „Der polnische Retter" bekannt ist, wird in diesen Tagen, wie tele graphisch gemeldet wird, den Weg übers grosse Wasser antreten, da der New-Porker Millionär Clay Frich es aus der Galerie des Prinzen Tarnowsky für seine eigene Sammlung erworben hat. Das Bild soll vor der Ueberführung nach Amerika in London ausgestellt werden. * Zum Studium der Krebskrankbeiten. In Bern hielt eine Anzahl namhafter Ehirurgieprofelsoren eine Zusammenkunft zum Studium der Krebskrank heiten ab. Die Beratungen wurden von Dr. Schmid, dem Ehef des schweizerischen Gesundheitsamtes, geleitet. Es wurde schliesslich ein Komitee ernannt und zu deren Präsident Professor Tuvel (Bern) ge wählt. Die Schwei- wird sich dem internationalen Komitee zumStudiumderKreoskrankheiten anschliessen. * Hochschulnachrichte«. Professor Dr. Siegfried Dalentiner, Dozent an der Technischen Hochschule in Hannover, ist zum Professor für Physik an der Bergakademie in Tlausthal ernannt worden. — Der ordentliche Professor der Mathematik an der Wiener Universität Dr. Franz Mertens begeht am heutigen Mittwoch seinen 70. Geburtstag. * Kleine Thronik. Aus Frankfurt a. M. wird uns telegraphiert: Im Alter von 68 Jahren starb hier der Kunstmaler Ludwig Christian von Röss ler. Er war in Wiesbaden geboren, studierte in Antwerpen, Düffeldorf, Karlsruhe und München und wurde dann Professor und Leiter einer Kunstschule für Damen in Frankfurt. Vas mecklenvurgilche verlsllungs- Problem. Schwerin, 3. Mai. (Eig. Drahtmeld.) Der Grossherzog empfing heute nachmittag die von Mitgliedern der Ritterschaft und der Landschaft am 16. April d. Z. in Rostock ge wählte Deputation und eröffnete ihr, dass er zwar aus der erbetenen Audienz das dankenswerte Be streben entnehme, mit der Regierung zu einer Ver - ständigung über die Verfassungs reform zu gelangen, jedoch in der Resolution mit dem Güstrower Protokoll eine geeignete Grundlage zur Bcrständigung nicht zu erblicken vermög«. Eine Zurückziehung der bisherigen Regierungsvorlage könne daher zurzeit nicht in Frage kommen. Er, der Grossherzog, halte sich aber für verpflichtet, kein Mittel unversucht zu lasten, mit den gesetzgebenden Faktoren des Landes zu einer Einigung über die Verfastungsreform zu gelangen: er werde daher seins Regierung beauftragen, mit einzelnen Mitgliedern der Ritterschaft und der Landschaft einen Meinungs austausch hcrbcizuführen, durch den ihnen Gelegen heit geboten werden soll, ihre Ansichten darzulegen. Das vorsichtige Japan. New York, 3. Mai. (Eigene Drahtmeldung.) „New Pork Herold" meldet aus Tokio: Das Kriegsministerium hat angeordnet, dass dis Divisionen, die im Westen Japans stationiert sind, ständig bereit seien, nach Korea im Falle des dortigen allgemeinen Aufstandeszu gehen. Die Maifestspiele in Halle. Sc. Halle a. S., 3. Mai. (Priv.-Tel.) Die gestern mit Wagners „Rheingold" begonnenen Höllischen Maifestspiele wurden heute mit der „Walküre" fortgesetzt. Das Stadttheater war fast ausverkauft. Ein Elitepublikum aus der Stadt und der Provinz war anwesend, der Eindruck der Vorstellung ausser ordentlich. Es herrschte starke Begeisterung im Publikum. Wundervolle Leistungen boten Bah- ling-Wien (Wotan), Louise Neuss-Belce- Bayreuth (Fricka), Kraus-Berlin (Siegmund), Katharine Fleischer-Edel-Hamburg (Sieg, linde), Ellen Eu lb r a ns on Bayreuth und Bender-München (Hunding). Sie alle wurden nach jedem Aktschluss gegen zehnmal gerufen. Gestohlene Altertümer. Christiania, 3. Mai. (Eigene Drahtmeldung.) Zn der vergangenen Nacht sind aus dem hiesigen Altertumsmuseum 75 seltene, unersetz liche goldene Ringe, Armbänder und Medaillen gestohlen worden. Der Goldwert beträgt 5000 Kronen. Altertumswert: unschätz bar! Letzte Ssnüelsnaäirichten. (-) Berlin, 3. Mai. (Eig. Drahtmeld.) Bei der Premier (Transvaal) Diamant Mining Company wurden in der Zeit vom 1. November 1909 bis 30. Avril 1910 4 651 284 Eoad» os Mines Grounds verarbeitet, die 1 095 924 Karat Diamanten ergaben. C T. I. Güstrow, 3. Mai. (Priv.-Tel.) Woll auktion. Es wurde fast alles verkauft, die Preise waren denjenigen der letzten Berliner Wollauktion gleich. Pari», 3. Mai. (Eig. Drahtmeld.) Die Börse verkehrte in unregelmässiger Haltung. Zm Zu sammenhang mit der am Londoner Geldmarkt einge tretenen Erleichterung setzten die Kurse anfangs über wiegend höher ein, doch ermattete der Markt auf den scharfen Rückgang der Rio Tinto-Aktien bald von neuem. Später wurden in diesen und auch in De Beers-Aktien Rückkäufe oorgenommen. Sehr 'est lag französische Rente. Für russische Zndustriewerte zeigte sich bei anziehenden Kursen Nachfrage. Gold minen konnten bei stillem Geschäft ihren Kursstand behaupten. Kautschukaktien stellten sich bei erregtem Geschäft anfangs niedriger, konnten sich aber gegen Schluss erholen. Z London, 3. Mai. (Eig. Drahtmeld.) Die AZollanktion ist weiterhin stramm und belebt. Die Preise tendieren zugunsten der Verkäufer. * Hamburg, 3. Mar, 6 Uhr. Zuckermarkt. Nübenrohzucker 1. Produkt Basis 88 Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo Juni 14,85, Iuli 11,90, August 14,925, Oktober 14,95, Dez. 11,65, Jan.-März 11,675. Ruhig. * Prag, 3. Mai. Zucker Aussig Landungs platz 34,2(^-34,25. Stetig. - ruw ve Janeiro, 2. Mat Natter. Stimmung in Wo ruhig. Kur« aut London 1k>^/>» Standard Nr. o nom tzulktzt 44c)0>. Tageszutuhr <XiO, seil I. Juli 3 244 600, Vorrat in 1. nnd 2. Hand 247, 6c>, Klarierungen nach dcn Vereinigten S.aalen —. nach Europa —. Stimmung in Santo« Nnöplevt. New York Sland. Nr. 7 Z(l)O (Zuletzt 3S50>. Vorrat in 1 und 2. Hand 1641« 6. TageSunuhr 000, teil l. Juli I> 687660, d-Sgl. in Sao Paulo 8>60. * Havre, 3. Mai, 3 Uhr. Wolle schwach. Mat 195, Dezember 189. * Havre, 3. Mai, 6 Uhr. Baumwolle ruhig. Mai 91 >k, Zuni 90V«. Zuli 90'/,. August 89'/,, September 82V». Dezember 79n, Februar 78ltz, April 78N. .* London, 3. Mai, 5 Uhr. (Zn Pfund Sterling.) Kupfer ruhig (stetig), Tagesumsatz 1400 >1500) t, 55.12/6 (55.18/9!, 3 Monate 56.12/6 (57.—/—), Maklerschlusspreis 55.11/3 bis 55.13/— (55.16/3 bis 55.18/9), best selected 59.15/— (60.5/—), elektroln- tisches 58.—/— (58.5/—), zweiter Hand strong sheets 69.—/— (—-). Zinn ruhig (ruhig), Tagesumsatz 300 (300) r, Straits 149.10/— (150.5/—), 3 Monate 150.12/6 (151.10/—). englisches 148.—/— (148.10/—). Blei matt (willig), spanisches 12.8/9 (12.10/—), englisches 12.17/6 (12.17/6). Zink willig (stetig), ge wöhnliche Marken 22.—/— (22.2/6), Mar — (—), besondere Marken 22.10/— (22.10/—). gewalztes deutsches 25.10/— (2510/—). Quecksilber unver- ändert. arnlr s vorm-t ! i voxa. 41- Lout«v a Nashvl 14^ 141 I 6 4 41. 4.84-17 4.84.40 ! 117'. 117'1« 18'» - 711. 71°, USI. U8">- 81"« 111. 26". ltorv.com.S». 7?' vreserrev 1 UV 4.88 M s17"a R'I« bü 74-1. IS 1768. Amalgam llopp bnacondaLopp clntl. Et. Steel, 65", 40 «eld-Tarl 24 Lt. do 1 in «rate tur letzieTarl d Tay Mechtel a Land M Lay« L. B echtel a.Lond L. Tran«-. do Bart« Sich! do Berlin Sich« Javer ver Unzc 4 87 SO 517-, Goldaaio lO^L. Rew Port, 3. Mai. Fondsbörse^ (Schluss.) Lissabon, 3. Mai. Wechsel auf Paris 594. ics». iai'< M- Ul'. Nortd-PacN-leB «lchlton.ro^a. S.Feeom.Sb do. preferrer VaINm. a. Odle lLanao Pacific Lbctao. a. Ovic ltdlcaao, Mlw. and Sl. Paul Teno .loVrpr. Erie Nanroad com S are« do. t. preterred Illinois Lentt.i MtssonriKanta« and r«xa« MissouriPacific N. P. «tentr. cc, Humon-Ntv. N. K. Oniarto nnd Wettern Norton a West vennlnloanta Reading do. t. preferrer South Pacitlc SomdernSiallw com. Sdar. do. preterred Union Pacltic oo. preterred Wabalh vret.r New York, 3 Mat. (Eigene Drahtmeldung.) Dis Eröffnung der Börse gestaltete sich auf Manipula tionen fest, und auch nach den ersten Umsätzen be hielten die Kurse unter Führung von Steels and Pacific steigernde Richtung bei. Bezüglich der letz teren stimulierten Gerüchte von einer Bonus-Vertei lung aus den Erträgnissen der Oel-Ländereien. Das anfangs lebhafte Geschäft liess dann nach. Das Publikum ging aus seiner Zurückhaltung nicht heraus. Später kam eine Abschwächung zum Durch bruchs da die Ansicht an Boden gewann, dass die Schiffahrtsgesellschaften gegen die seitens der Eisen bahnen beabsichtigte Frachtratenerhöhung protestieren würden. Zm Zusammenhang mit einer leichten Ver steifung am Geldmartk und auf Erdentionen schwacher Hände verstärkte sich alsdann die rückläufige Be wegung. Matte Haltung bekundeten namentlich Kupferaktien infolge der unglücklichen Lage am Kupfermarkt, von der man befürchtet, dass sie sich noch verstärken wird. Schluss bei regem Verkehr unregel mässig. Aktienumsatz 790 000 Stück. Rew Bork, 3. Mai. Produktenbörse. (Schluss.) ' eure norucr Deine vorner Wrizr» gram»: »4 UP,er ioko N" US'. Standard tote 17.(5 12.12".- Mat U'- 10^» Eitr» U äonn. Juli vrv Noribern 1712'. 1742", September 110 stahlichirneu Tezc»i"er — m New Perl :s.- 28.- ' g!« ttll Baumwollrtoko IbR 15.25 Mat (S Mai U84 14 81 Juli Juli 14.71 14.62 September 71-'. 71's Oktober 12.72 12.68 öiehl Spring 'n New r^rl.lo'e 14"» wacal ctear« 445 1', 4.15 schmatz. West. i:ctrr>dnraün 1'!, Stean. 1120 17S- Petroleum, Nahe v Broch U.4ll 1120 crcv c vcoance- 1.15 1.75 -inner, tairNie . Llano. >vbit 7.75 7.75 Nr. « 8". ..iiaer 120 :2/5 Z71 Mai 615 615 -?inn 1 2' Auqusi d.S0 bbO Chicago, 3. Mai. Produktenbörse. (Schluss.) Veulc voiyer tieiiie voruer ^-cizc» icraniin lyori l 11.12 I1.5U Ma: 111 102'. clcai v.is.2: v.11.75 Juli 'Os', i-or» Juli U.S2 2175 Mats fest schwecnczc-- Juli 62"- cutzr un iiSe.ier 4500 - ">mnl; Mai IS.Id I?.4O n Ebtrag. icaoc 1L--5 112L', vcrLlnsnaHrjHtrn. Derki« >üt Erdkunde. ES sei auch an dieser Stelle noch einmal auf die heule, Mittwochabend, tm Grassimusenm statt- sindcnde Fachsitzung aufmerksam gemacht, in der Herr Tr. Fritz Krause, Assittent am städt. Museum slir Völkerkunde, über seine Reise in Zentracbrasilien und Herr Sanilätsrat Dr. Barth-Lndhordt über die von ihm gcsertigten geologischen Reliefkarten des Königreichs Sachsen sprechen wird. In der Dheosophischen Striellschaft Leipzig (I. D. B.) spricht in öffentlicher Versammlung: Donnerstag, den 8. Mai abends 8Z- Uhr: Herr Ing. Einit chor'cmann über: »Der be grabene Temvcl". Sonntag, den 8. Mat, abends S Uhr, ftiidet „BlavatSkyfetcr" idnN. * Batiern-Vereln Leipzig E.-V. Lonnerstag (Himmelfahrt), den S. Mai, abends 7 Uhr, f'ndet tm LereinSlolal, »Ulrichs Dterpalast", Peterk-stclnweg IS, l, die nächste MonatSversamm- lung statt. * Ehcmal. 104rr. Am 30. April, abends g Uhr, fand im »Scblotz Riitersicin" eine Zusammenkunft ehem. 104er statt, dt« zur Gründung eines Vereins fav-t«. Der Vorsitzende, Kamerad Einborn-Eonnewttz, nimmt Anmeldungen sederzeit entgegen. Mittels SonderzugS veranstaltet der Lokalverband Lrip- zigrr KrgctNudS seinen HimmelfnhrtsauSflug nach Mittweida und Waldheim, wozu Gülte durch Mitglieder elngesührt, er wünscht sind. Wir verweisen ans den Inseratenteil der heutigen Nummer. Am 8. Mai b. I. (HimmelfuhrtStog) vollenden sich 38 Jahre feit der Gründung des ToppelkopsklndS „Immer grau". Aus diesem Anlatz wird am Donnerstag ein „Herrenabend" im Klublokal, Schiettcrstraße 10 ver anstaltet. Gelcksttsverkelir. : Vom bändel-gerichtlich »rslrlltra Ligutdator der renom mierten Berliner Weingrotzbandümg Sternberg L Sohn cge- gründet 1860) aus dem großen vorhandenen Weinlagcr feine Weine gegen bar zu den Lio:iidation«vrelsen. Ausstellungs halle der Weinproben Mobrcnflraße 20/21. LiauidattonSver- zetchnls gratis und franko aon dem Liauidator T. A. S. Kraus«, Berlin V. 8, Mohrenstratze 2». (Siehe hentigeS Inserat 4. Seit« Hauvtblat .) : Tie Wahrhiit des Worte- vom ProvSrtcn, drr nichts in srinrm Vaterlande gilt, ist früher auch zugetroffen auf die deutschen Scbretbfcdern, die Jahrzehnte hindurch schon ihre An erkennung gefunden hatten aus dem Weltmärkte, in der eigenen Heimat aber noch den schwersten Wettbewerb bestehen mußten gegen das Ausland, insbesondere gegen England. Ter Deutschs hat die Schreibfcdcrnfabrikation seines eigenen Landes lange nicht so fördern helfen, wie eS patriotische Pflicht gewesen wär«, aber allmählich haben die deutschen Federn sich doch Ein gang verschafft, und so findet man beute besonders die Nedvlgtschcn Schrein'edern 'chan in vielen schulen, namentlich in unserem engeren Vaterland«, eingeführt. Diese Erfolge, welche di« bekannte Firma Gebr. Revoigt, A. G., Reichen- Sraiid b. Thcmnitz, bisher mit ihren Stahlfedern erreicht hat. haben derselben Veranlassung gegeben, nunmehr mich in Kontorsedern etwas Neue» herauSzubrtngcn, und wir können sagen, daß sie etwas Vollendetes geschaffen bat. SS sind drei neue Federn in sechs vrrschtedenen Stützen, so daß nicht allein tedermann sür seine Hand etwas Ballendes zu finden vermag, sondern auch die verwöhntesten Ansprüche erfüllt wcrnen können. — Wie aus den Inseraten der genannten Firma ersichtlich ist, versendet dieselbe kossenfrei Proben, 'um einem leben Deutschen Gelegenheit zu einem Versuch zu geben und ibn zu überzeugen, daß di« neuen deutschen Federn allen ausländischen Favriraten zum mindesten ebenbürtig sind. Wir können einen solchen Versuch nur empsehlen, sind wir doch gewiß, damit der hei mischen Industrie eine Unterstützung zu bieten, di« si« in vollstem Maße verdient. : Geld spare« ist kewe «uni» mehr, wenn die Hausfrau statt der veralteten Handwäsche oder der Holzwaschmaschtne in ihrem Haushalte DannemannS Dampfwaschmaschine benutzt. Wie überaus die Wäsche in Zukunst geschont wird, wie leicht und schnell die Arbeit ronstatren geht, zeigt die praktische Vor führung der neuen Wa'chmethode heute nachmittag von 3 bis 5 Uhr (wie seden Miltwrch) im Waschraum der Firma Fer dinand Tannemonn, Leipzig. UniversitätSstratze 22/24. Alles neu MLvdt cksr Klri- Hausputz, wenn Fussböden, Flurdielen, Treppen. Fenster, Fussleisten, geölte Wände u. Decken, Fenster danke, Türen, Möbel, Steinplättchen, Marmor, Kron leuchter, Porzellansachen — alles Waschbare — mit Luhns Salm. - Terp. - Seife gereinigt worden ist. Eine ausgiebigere, mildere, sparsamere Abseif-Lauge als solche von Luhns Seife gibt es wohl kaum, deshalb benutzen fast alle erfahrenen Hausfrauen schon seit Jahren nur noch Luhns Salmiak-Ter pentin-seife mit rotem Kreuzband. 4»»?. Kims äie Üänä' mii kb pari öl'! Dem» «nd Verla« tzr» Lrtpztger lag,blatte» lk. Pol, Inh. LS. KMiawoch <« Lrlpztg. E-efredakkeur: A»«ls Echte»«. Verantwortlich« Redakteur«: Für Politik Dr. B. Gtinthrr. kokele und sächsisch» Angelegenheiten, TageSchrontk und Vermischtes W. ». Buttlar, da« Feuilleton W. Behrrnd. Musik E. Segnitz, Sport und GerichtSsaot I. Haartet». Für die HandeISzei!ung A. Klrchrattz. Für den Inseratenteil Han« Hückmann. Sämtlich tn Leipzig. Anschriften sind nicht persönlich ,11 adressieren, 'andern an den Verlag, die Rrdaktto« oder die GeschilstSftellt »e« Lrttzztger Tageblattes zu richten. Di« »,rtteU««de Nummer «msasst 2» Leite».