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sen- auf- Uter >f«r i bis P«r l«n. len- l Ni wo > hi» ibscn «0 24k LS 558 10 l-1» 7 5'". lSndi- ^ bis « biv l) bis ieftar- 8 bi? Bc. lsischrr te 170 158 lestschc bczablt 5 bi- 24 schlefi- nischei «r. 8» bi» Mutter 105 'vr./tz r. ni «r.. dH ac- ier De Januar i etwat Nr. 00 -33 Roggen- rnd, do. ick- loco :o 2 bi? Oesterr. >en 11k. >. Silber- te 72.40, . Russen : 108.75, »« Bahn tte 87.75. Sehr s«h. Oesterr. »den «7. ijier 88L -. Mark d. Lloyd ist gestern -Danipser neu. »ftdampfer ! Kontzav r „Austra osten: m and" i»»n ' von Ma th»»" mit lontevidso: t Madras t (8»/11): Lastle", »n erleucht, in on London, Genua; »n -ei<Dampfer Hill«-" von »on. Surr, n Hoffnung, ibin Eatzle" »ffnung. der nordd. ore (18/IL): beide nack ErfcheUU ttglich ftßh Uhr. «» «Medttu, SohEiSgosd »»- -Pachßnndr» der »edec-seu »manittagS l»-.2 Uhr. der für die nächst. Nummer bestimmten an Wochentagen bis Nachmtttaao, an Sonn, und -eftwgen früh bis '/.S Uhr. » de»F«M», cheLmuitz».: Ott» Klemm, Un-versttat-rstr. 22, > Lösche. Lathariucnstr tS,^ «m -ö-Ls Uhr. Mipriger.TaMM Anzeiger. Orr« M Politik, Localgcschichte, Hrndcl»- and GtschjfMcrkrht. Aufktgr LL»L«O. «t-».ar»em«orrts viert« st. mct. Brmgcrtot.» L ZL. durch dt« Potz bezöge, 8 Mt Jede einzeln« Rummcr 2b Pf. Belegexemplar Id M «edtidrcu für Extradruage» »bar Postdeförderung 38 ML out PostdefSrdenm- 4t ML 2,te»m« Laesp. PetUzello 2a U. dröhne Schriften laut nnkrva vlriSocrzelchuist—LavellgsM» S-d nach Höherem Lar» -etty»«» «Uer de» Uedacttsmchw die Spaltzttle 4« U. Inserat, find steck an d.GvcdNt« zu senden. — Slabatt »ir> «ich, Stgcden. Aahlungp»»«««l»«»»«ch, oder durch Hostvvrschntz L58. Dienstag den 24. December 1878. 72. Jahrgang. Zm -eflllige« Vtlchümg. Unsere Erdeditiou ist Morgen Mittwoch den 25. December nur Vormittags bis ',9 Ul Aeüstuei, ZLsEM^ckssstt«» Deutschland und Oesterreich-Ungarn. it- Berlin, 20. December. Die Beziehungen, »ie sie sich seit dem Jahre 187t in stetig zuneh mender Innigkeit zwischen Deutschland und Oesterreich-Nngarn herausgebildet haben, and welche GrafAndrassy vor den Delegationen in einer, auch von der „Provinzial-Corre- spondenz" dankbar registrirten Werse gekennzeich net h«t, konnten kaum treffender illustrirt werden all durch die vielen Zeichen der Anerkennung und Sympathie, welche dem scheidenden Botschafter Oesterreich.Ungarn- seitens deS Kaiser paare», der osficirllen Welt und deS gesammten Berliner tügb liks gewidmet worden sind. Kaum jemal- dürste nicht nur ein österreichischer, sondern tberhaupt ein fremder Diplomat hier in Berlin s» viel Ehre und Anerkennung geerntet haben »lS Graf Karolyi; freilich war eS auch wohl noch leine» Vertreter irgend einer Macht beschieden, nnter so wechselvollen Verhältnissen hier zu fungiren. Neben allen persönlichen Auszeichnungen, welche dem Bolswaster und seiner Gemahlin seitens beider Majestäten und der höchsten Berliner Gesellschaftskreise zu Theil geworden, wird die «sficielle Anerkennung, welche der Kaiser und daS auswärtige Amt dem Scheidenden gewidmet, dem« selbe» sicher von bleibendem Werthe sein, »m so «ehr. al« Graf Karolyi reichlich Gelegenheit hackte, sich zu überzeugen, daß diese dankbare An erkennung kemeSwea- eine lediglich formelle ist und sich demgemäß auch weit über daS Niveau einer solche» erhebt. Dem Nachfolger fällt unter solchen Umständen »eine leichte Ausgabe zu; die Schwierigkeiten der« selben werden »ndeß wesentlich gemindert werden durch die Intimität der beiderseitigen Beziehungen, »ie Gras Karolyi sie gestalten half, und durch d«S ans der Erinnerung an denselben begründete Entgegenkomweu. welche» der Nachfolger hier fin- beu wird. Auf Einladung deS Reichskanzler» Kürst BiSmarck, der eS bedauert hat, sich von de» Botschafter nicht in Berlin verabschieden zu könne», hat derLetztere sich »ach FriedrichSruh begeben und somit fanden auch die persönlichen Bniehnngev dieser beiden Staatsmänner einen vollen harmonischen Abschluß. ES wird dem Botschafter erwünscht sein, mit de» Bewußtsein von hier zu scheiden, daß auch die einzige, i« Laufe der letzten Jahre zwischen Wien und Berlin aufgetauchte Differenz, die Zoll« krage, zunächst auf ein Jahr ihre vertragsmäßige Erledigung gesunden hat. Freilich sind drüben die Schutzzvllner, hier die absoluten Freihändler mit dem »enen Abkommen nicht zufrieden und auch unsere Industriellen glauben sich beeinträchtigt. Diese Klagen halten mdeß einander ziemlick die Waage und beweisen, daß man den richtigen, o. h. ven ewzia möglichen Mittelweg eingeschlagen hat. Ein solches Abkommen, naturgemäß da- Werk eineS EompromisseS, wird niemals Allen gefallen könne», ganz abgesehen davon, daß „Allen gefallen" nach deS Dichters Worten „schlimm" ist. In den autonomeu Tarifen, welche hüben wie drüben zur Geltung und Wirkung gelangen soll»,, werden die beiderstaatlichen Interessen in Bandei und Industrie dem unter obwaltenden Ber« hältnisse» für jeden Staat eorrectesten U»S druck finde». E» wird damit für küuftige Ber« Handlung» ein Gleichgewicht der Kräfte" de, gegenseitigen, tarifmäßigen, zostvolttischen Kriegs, darnlschajt hergesteüt, und die stk Am der Heid« Partner venöthigte» Lonceffione» werden alsdann «gleich leichter und vollständiger zu erlang» sei». In der dentschen Wirtschaftspolitik kommt damit jener eigenartig« Grnudzna'der ge lammt« auswärtige» Politik deS Reicks« tavzlerS zum Durchbruch, «elcker. ein grfunver nnd kräftiger EgoiSmuS. so wesentlich zu de» dieS« fettig» politischen Erfolgen beigetragen hat. So der Kanzler auch die Zollfragen und Zell, jungen von den politischen, rnternatto« »ale» Fragen und Beziehungen anSeinander hält, kann dieses Bestreb» doch kern Hinderniß sein, aus beiden Gebieten di« nämlichen grundlegend» An fchauunaen znr Geltung zu bringen, d. b. nach Interesse» >»d VMÜrfmsten and nicht nach Schlag z» Handel». X p-IMsche tlrdersicht. Letpzt». 33. December. Die Bermählung deS Herzog- von Cum» berland mit der Prinzess»» Thyra hat zu Kopenhagen am vergangenen Sonnabend AbendS 8 Uhr statlgefunden. Der Feierlichkeit wohnten außer der königlich dänischen Familie die Mitglieder deS diplomatischen CorpS, zahlreiche Mitglieder deS LandSthingS und de- Folkelhing» und die Spitzen der Civil- und Militairbehörden bei. Die Trauung wurde von dem Bischof Mar« ensen vollzogen. Der welfische Prätendent hat damit den ersten und nothwendigsten Schritt ur Begründung einer Dynastie gelhan. ES wird ich für ihn nun darnm handeln, sich daS Object ür seine zukünftige Regieruugskunst sicher zu stellen. Die Aussichten dafür sind — wie die letzten Vor« ;änge in der braunschweigischen Kammer >eweiseu — herzlich schlecht. Auch vom Stand« puncte de- LehnSrechteS stehen die Actien für >en ehrgeizigen Prinzen nicht bester. Der Zweck der Belehnung zur gesammten Hand, die bei Erbtheilungen in verschiedene Hände ge« rathenen Therle eineS als Lehn constituirlen Territorium» schließlich stet» wieder zusammen zu bringen, kann, nachdem da» Königreich Han« nover dem Hause-Braunschweig-Lünevurg im Kriege verlörest gegangen ist, heute nicht auderS erreicht werden, alS rvenn der KSaig von Prenßeu, woran nicht zu denken ist. daS ehemalige Königreich Hannover dem Herzoge Ernst August »ou Cumberland bet dessen Gnccesfion im Herzogthum Braun« schweig herauSgäbe oder wenn er selber, alte Erbausprüche seine- eigenen Hause- geltend machend, sich von dem braunschweigischen Land, tage die Nachfolge de- Herzog» Wilhelm übertragen ließe. Irgend ein GerichtS hof, um über diese Erbau sprüchc und diejenigen de-Herzog- von Cumberland zu entscheiden, existirt im deutschen Reiche nicht. Darüber zu befinden, ob die erwähnten Erbansv'üche de» königlich preußischen Hause» die besseren sind, erscheint allein der brannfchwei gi che Landtag kompetent, womit ja noch keine- weg» die Frage entschieden ist, in welcher Form dasHerzogthnmBraunfchw eig inZulunft regiert werde« soll, ob al» selbstständiger Bundesstaat in Personal-Union mit dem Königreick Preußen, oder al» «in der preußi« scheu Monarchie einverleibte» Land Der ersteren Wahl würde man in Braunschweig weitaus den Vorzug geben und zwar wünscht man sich eine Stellung gleich der de» Reichslande» Elsaß-Lothringen. Man conflrnirt sich den Fall etwa so, daß der dentsche Kaiser da» Herzog thum Braunschweig, al» wenn eS unter dem alten Reiche zur Erledigung gekommen wäre, die hannoversche Linie aber wegen Felonie ihr eigene- Lehn »nd da- zur Eröffnung gelangende diuu verwirkt hätte, al» erledigte» RetckS- leb« eiozvge. Die man am preußischen Hofe über die Sache denkt, darüber ist Nicht» mit Sicherheit bekannt geworden. Jedenfalls will »au von preußischer Seite den Herzog von Lnmberiaud, wenn Herzog Wilhelm von Brannschweia stirbt, nicht ohne Weitere- znr Tuccesslou ge« langen laffen. E-wirv begründeter Ber« «nthuna zitfolge von preußischer Seite die «earernng de- HerzügthumS sofort in di« Hand genommen »»»den. Man darf «»nehmen, daß, »« irgend weicher welfischea 9» t rlg » e v»r»benge», d«S b » a n» s ch w eigisch e Infanteeke-Regiment nach Pfalrbnrg in Lothringen, dagegen «kn preußische- Infanterie' Regiment «ach Branuschweig t» Garnison gelegt Word» ist. Ci» Dementi, welche» der Reichs-Anzeiger de» Gerüchte» «nd Eommentarev über da- Glück« wnnschschreibe» d«S Papste» und die Ant wort de- Kaiser- «theilt, ist offenbar von Bedeutung. Welche Stellung man auch z» der schwebenden Frage einnimmt, der Bortdeil einer klaren Srkmntniß der Lage wird von Niemandem verkannt werden. An-de«Dementi de-Reichs Lnzeiger- ist ans den erst« Anblick nicht deutlich ersichtlich, ob der Papst gar nicht an den Kaiser geschrieben hat »der ob nur die angebliche, d. h. ersnndeue Antwort de- Kaiser- dementirt wird. Da- Letztere jedoch ist znr venrtheiluug der Lage da- wesentliche Moment. Die Erfindung ist ein neuer Beweis, mit welcher Vorsicht heutzutage manch« in der Presse verbreitete Angaben behandelt werden müssen. Die skeptische Auffassung, welche trotz de- auf beiden betheiligten Seiten unleugbar vor handenen Frieden-Wunsche- an einen nahen Abschluß der Verhandlungen, soweit sie gepflogen iverden, nickt glauben wollte, wird angesichts de» osficirllen Dementi gerechtfertigt erscheinen. ES heißt, da- in Rede stehende Dementi solle namentlich dadurch veranlaßt sein, daß klerikale Blätter jene- angebliche Schreiben alS im Widerspruch mit der kiichenpolitischea Politik de- Mimsterium» »nd der letzten Rede d«S Minister- Falk wicder- holentlich behandelt hatten. Die Ernennung de» Grafen Emerich Szechenyi zum Botschafter in Berlin ist in Wien definitiv vollzogen. FÜrstBiSmarck verbleibt vorläufig in F r i ed- richSruhe; die beabsichtigte Reise nach Barzin zur Weihnachtsfeier ist aufgeaeben. Der Schwieger« ohn de- Reichskanzler-, Graf Rantzau, kehrt demnächst mit seiner Gemahlin von der Hochzeit»« reise zurück, um Weihnachten in FrievrichSruhe zu verbringen. Die preußische Ober-RechnuugSkammer führt bekanntlich eine recht scharfe Eontrole, die zuweilen auch der Etat de-Abgeordneten hauses zu kosten bekommt. So ist eS auch in der eben dem Landtage vorgelegten allgemeinen Rech nung über da» ElatSjahr 1875. ES heißt da unter Eapttel 43. Hau» der Abgeordneten, Titel 5 „Für Bureaubedürfaiffe": „Die bei diesem Titel eingetre- tene Elatsübeifchreiturg von l l,031 Mark 19 Pf. ist durch einen singirten AuSgaberest von 1500 Mark um diesen Betrag erhöht worden, welcher nach Absicht de» Präsidium- im folgenden Jahre, na mentlich zur Verstärkung der Bibliothek, benutzt werden sollte. In Fol^e diesseitiger Monitnr ist dieser Betrag von der Soll-Au-gade de- folgenden Jahre» wieder abgesetzt worden, die nachgewiesene EtatS-Urberschreitung aber mindert sich um diesen Betrag. * * * DaS kaiserliche Jrade, durch welche» Moukhtar Pascha, Bahan Pascha und Abeddin Pascha zuEom« missären für die griechisch-türkische Grenz- reaulirungScommission ernannt werden, ist inKonsrantinopel veröffentlicht worden. Außer dem ist der Commission noch der Oberst Djevad beigegeben worden. — Ein kaiserliche- Jrade er mächtigt den Großvezier, Khereddin Pascha, ein definitives Arrangement mit der österreichi schen Regierung in Gemäßheit der österreichi schen Vorschläge in Betreff RovibazarS »nd Bosnien- »a treffen. — ES heißt, der türkische Gesandte in Rom, Turkan Bcy, fei für den Posten eine- G-sandten in Athen und Server Pascha für Wien in Aussicht genommen. Der Vorschlag der Pforte. Savset Pascha zum türki schen Botschafter in Pari- zu ernennen, hat. dem Vernehmen nach, die Billigung der französischen Regierung gefunden Die Affaire „Schönerer" und da- Nachspiel „Studenten « Lesevereiu" ist, wie der Wiener sich auSdrückt, zu einer „Hatz" au-ae« artet. Der „Leseverern", welcher 1871 be« gründet wnrde und mit Einschluß der ihm anae- hörenden Professoren K6K Mitglieder zählte, machte e- sich zur besonderen Aufgabe, deutsch- nationale Gesinnung und herzliche Be« Ziehungen der Deutschen Oesterreich- zu dem deutschen Reiche zu pflegen. Der Berem hat, wie e» heißt, sowohl an-Anlaß der beiden Atten« täte, al- auch a«S Anlaß der Rückkehr «ach Ber lin an Kaiser Wilhelm Adressen gerichtet; hierin hat hie Behörde offenbar eine Neberfchreitung der statntenmäßig festgesetzten Befugnisse de» Ver ein» erblickt und somit sein« Anklökung be schloß«. Der Vorgang war folgender. ES wurde der graenwärtige Obmann de- Verein» znr Polizes-Direetton berufen, wo chm folgen de- Decret zugestellt wnrde: K. k. Polizei.«Direktion in Dien. SSM-pollzei- liche Abtheüun«. S«. Excellen, der Herr SSatthalter von Nirvnößerreich hat mit hohem Erlaß »o» 13. d. M Nachstehende» anher eröffnet: Der von dem Lesevrreine der deutschen Studenten Ai»» im Selbstverläge unter der Arichnung de» VereinS-NnS- kchuffe» herauSgrgebene JahreSbenckt für tza- siebente BerrinSjahr 1377 78, speciell die Einleitung zu dem selben und die Ehronik deSBerein», liefen zur vollftätt- vigen Evidenz den Nachweis, daß der Verein feit fein« Gründung conlequent vor Allem national-poll« tischeTendenzen versoiat und einen polltischen Eh» rakter angenommen hat. Ich befinde sonach,d«n Äseverein der dentschen Studenten Dien» wegen Ürberschreitung seine» statutenmäßigen Wirkungskreise- und weil der selbe wegen Staatsgesährnchkeit den Bedingun gen seine» rechtlichen Bestand«» nicht mehr entspricht, im Sinne de» 8- 34 de» Gesetzes vom 15. Novomber 1SS7, de» Gesetze» über da» Verein-recht, mit de« Beifügen anfzulösen, daß gegen diese Auflösung binnen 80 Tagen der RecurS an da» hohe k. k. Mint fterium de» Innern ergriffen werden kann. Hiervon wird der löbliche Verein mit dem Bemerken verflä» digt, daß vom Tage der Zustellung dies«» DecretS jede Art von BereinStbättgkeit einzuflellen iß. Dien, am 18. December 1878. Nachmittag» um 1 Uhr erschien »u d» Lerewü Localitäten eine au» den Polizei-Louuuissären Dr. Beck und vr. Frankl, einem Schlistsühmr und zwei AmtSvienern bestehende polizeiliche Commission, welche die Inventur de- Verein-« vermögen- aufnahm. Die anwesenden Studenten wurden aufgefordert, die Verein»«Localitäten »u verlassen, woranf diese nach Anlegung der AmtSsiegel geschlossen wurden. An der Außenseite der EingangSthüre wurde ein blauer Zettet äuge bracht, auf welchem die Worte stehen: „Berern gesperrt! (Durch die k. k. Behörde aufgelöst)." Dieser amtliche Act ging ganz glatt ab. Die Mit glieder de- aufgelösten Verein» beabsichtigen, von dem ihnen gesetzlich zustehenden Rechte de< Recurse« Gebrauch zu machen. Außerdem solle» sie sich mit der Absicht tragen, ein Memorandum an den ieichSrath zu richten und eventuell bei« Reich» gericht zu klagen. Im Falle die Auslösung bestätigt wird, fällt nach den VereinSstatuten da» VereinS verwögeu dem Or jur. Franz Ritter v LiSzt. derzeit Professor an der Universität in Graz, al» dem „ersten Verein-- Obmanne ", zu. Am Sonnabenv durckzogen etwa hundert Mitglieder de- ausgelösten deutschen Leseverein» singend einige Straßen Wiens und überreichten dem Abgeordneten Sturm eine Dankadresse für die Einbringung ihrer Petition im 'Parlament. Die Demonstration verlief vollkom men ruhig. Die Polizei war fern aeblicben Der Abgeordnete Schönerer soll dnrch d« Ordenskanzlei für seine» „Ritterstandes" Unwürdig erllärt werden und der unglückliche Parwmen- tarier wird wegen seiner Rede von den öster reichischen Zeitungen in mehr oder minder euer, Äscher Weise znrechtgewiesen. Die „Presse" stellt schönerer dem Skandalmacher Csanady i« »nga« rischen Abgeordnetenhause zur Seite. Sie wirft d,, frage auf, wie man einen „Ehrenmann" dieser An wohl in anderen Parlamenten behandeln würde. Die Neue Freie Presse" meint, Abg. Schönerer herbe eine eigenen, nicht ganz klaren Anschauungen mit ^ene» de» deutsch-österreichischen Volke» verwechselt, al» er Letzterem eine an Hochverrats grenzende Sehnsucht nach Bereinigung mit Deutschland „an- dichtete". Da» „Fremdenblatt" hebt hervor, daß Herr v. Schönerer in Deutschland für immer un möglich wäre, wenn er dort sich eine Sprnche. »ie seine letzte, hätte zu Schulden kommen assen- derlei Ungeheuerlichkeiten fertige »an ab, ohne sie zu widerlegen. Die Wähler dieses Abgeordneten seien durch ihn beschimpft. D e „Deutsche Zeitung" nennt derlei Aeußernnge, tadelnSwerth", verweist aus ähnliche Skandale tm ungarischen Abgeordnetenhause, die man nicht be achte, und auf Schönerer » isolirte Stellung i» Ab- zeordnelenbause. Und da» „N. W. Taadl." pro- restirt im Namen de» österreichischen Volke» gegen den „Jrrthum" Schönerer'». Ein Wachsen nur keine Abnahme der österreichischen Gesinnung 'so zu constatirer». Da» österreichische Gefühl stehe sogar in Opposition zu dem bloßen Verdachte, daß die österreichische Politik von Berlin au» irgendwo beeinflußt werden könnte Die italienische Deputirleakammer hal sich bi» zum 14. Januar vertagt, lieber die dnrck da» neue Ministerium geschaffene politische Lage wird der ,^k Z." au- Rom geschrieben: Das neue Ministerium wäre also «tt dan Beinen: im Ganzen ein arme» Geschöpf, m« «an sagen. Man weiß aar nicht, wie man es »chm te- »ochnen soll; rin« Reaierunq de» Widerstande- ist e» gewiß nicht, und selbst der Name eine» einfachen „Geschäft-Ministeriums" würde ei« «vm- diente» Eompltment enthalten. Man könnt« eö «tu „evangelische-" nennen, insofern «S nach dem biblisch» Worte von dem Gastmahl ausgedant Werder ist. »« dem die geladen» Gäste nicht a«kom««en find Zn loben wagen da» Eabinet selbst dienniaen Blatter nicht, die »um Vesten der Politik von Depreti» zu arbeiten pflege« und von deren Redakteuren blesrr Lag« Einer erhoben» Haupts- den Auöspnech tha«: ^9«tzt haben wir zu befehlen!" Da- höchste, wozu dies» Blätter sich verfiele», ist die Behauptung, daß einig« der neuen Minister, wie Goppino, Ma jorana und Magliant, etwas von den Fächern verstehen, mit deren Leitung sie betraut worden find. Andere, wie Mezzonott« und FerDacctu, seien alte und fleißige Depittirte, kein« lleberfluger, aber geachtet und geschätzt von ihren Eollegen. Li« «eisten neuen Minister entstammen dem linken Centruw. Bier derselben sind dem Süden Italien» entnommen. Darunter ist di« ausgesprochenste Gestalt die de» nsapoU- tanischen Ndvvcaten Laiani, der da» Justizministerium übernommen hat Er hat sich seit e,»tg»r Zeit bereit st» schneidiger Redner hervoraethan, sich aber schon damal» bemerklich gemachi, al» er den Polizeimaß regeln der gemLßiaten Regierung gegen da» Br,-